Was kann man tun um so einen Unfall zu verhindern?!

Mit Verlaub, das ist ziemlicher Unsinn. Schon damals hat es Leute gegeben, die mit 50PS "versucht" haben eine Kolonne zu überholen obwohl es nicht ging. Es ist und war immer notwendig, das Risiko und die benötigte Zeit einschätzen zu können. Da spielt die Leistung keine Rolle. Im Gegenteil: Der gefählichste Moment des Überholens verlängert sich, je geringer die Geschwindigkeitsdifferenz ist, und führt zu einem höheren Risiko bei geringer Leistung.

Sagen wir mal statt Unsinn, das ist eine persönliche Theorie meinerseits ;). Ich würde dir sogar zustimmen, dass mehr PS den einzelnen Überholvorgang verkürzen, und dadurch sichererer machen.
Das kann mir als Einzelperson durchaus ein höheres Sicherheitsgefühl geben. Und ich habe mir auch schon das eine oder andere Mal gewünscht, ein paar Pferde mehr unter der Haube meines deutschen
Premium-PKW (so, jetzt isses raus, schlagt mich) zu haben.

Fakt ist jedoch: Ich hätte dann den einen oder anderen Überholvorgang durchgeführt, den ich sonst unterlassen hätte. Zeitlich hätte es mir in den meisten Fällen wenig Nutzen gebracht.

Meiner unbewiesenen Theorie zur Folge ist allerdings _ein_ Überholvorgang riskanter als _kein_ Überholvorgang, und ich glaube, dass mehr Motorleistung auch zu mehr Überholvorgängen
führt, und damit in Summe zu einem höheren Gesamtrisiko des Systems Straßenverkehr. Falls jemand das mit Fakten widerlegen kann, lass ich mich gern überzeugen und behaupte das Gegenteil.
 
Falschaussage: Das habe ich nirgendwo behauptet. Bitte vermeide es, mir Aussagen zu unterstellen,
Du schriebst, dass das Risiko mit einem mehr an Motorleistung sänke. Das ist ist meiner Meinung im allgemeinen genau *nicht* der Fall.
BTW: 100PS ist wohl ein Irrtum, oder?
Wenn Du mich schon missinterpretieren möchtest, lese zumindest alle Worte. Dort stand "100 PS *mehr*".
Fällt eher in die Kategorie "untermotorisiert". Aber jeder lebt in seiner eigenen Welt
Ja, genau das hatte ich mir schon gedacht. Ein 100 PS PKW ist sicher nicht für den Alltagsbetrieb *unter*motorisiert. Vielleicht sind 100 PS im Kombi oder der größere Limousine zu wenig, um riskante Überholmanöver auf kurvigen Landstraßen auszuführen oder innerstädtisch Ampel-zu-Ampel-Rennen zu gewinnen, ... aber das wäre ja nichts schlechtes.

Nochmal: mir ist die Leistung des zum Überholen benutzten Fahrzeugs völlig wumpe. Ich bin der Überzeugung, dass die Fahrzeugführenden für die Gefährlichkeit ihrer Manöver maßgeblich verantwortlich sind.

-Andreas

Das Gegenteil stimmt allerdings auch nicht!
Das hängt von der betrachteten Basis-Leistung abhängig ;-)
 
100PS ist wohl ein Irrtum, oder? Fällt eher in die Kategorie "untermotorisiert". Aber jeder lebt in seiner eigenen Welt .. ;)
100PS = untermotorisiert?
krass !


wenn ich denke, dass ein 40 Tonnen LKW mit ~400-600PS auskommen muss - und auch nicht viel langsamer von A nach B fährt..
dass der 55Sitzer Bus mit dem ich aufs Land fahre kaum langsamer ist als die Fahrt mit dem Auto (statt 55min braucht er 60min),
bei 20 Tonnen GEsamtgewicht auch nur 400 PS hat


- ich denke für die Mobilität von A nach B sind ALLE unsere Autos heute übermotorisiert !
selbst ein VW-Käfer mit 4 Leute drin und 34 PS kann die Autobahn benutzen

wenn diese PS-Aufrüsterrei nicht so wäre wie sie ist, würde es wohl auch nicht diese Schrankwand-SUVs in diesem Ausmaß geben

nen Auto heute ist 15mal so schwer wie ein besetztes VM,
hat aber 100 bis 1500 mal soviel Motorleistung
 
Wichtig wäre vor allem eine klare Schuldzuordnung. Solange in den Köpfen fest sitzt, dass Radfahrer selber schuld sind, bleibt die Neigung, besser aufzupassen, gering
ich denke für die Mobilität von A nach B sind ALLE unsere Autos heute übermotorisiert !
Neuwagen haben im Schnitt knapp über 154 PS.
Wie war das - schnelles Velomobil braucht 100 Watt für 50 km/h...
Der Baujahr 1960 Käfer meiner Mutter hatte 28 oder 30 PS, die Ente 18 bis 28 PS. Mit dem Käfer sind wir kreuz und quer durch Europe. Und im Winter an den ganzen Bonzenkisten durch den Schnee in der Eifel vorbeigezogen. Mein Stiefvater hatte seinen Käfer etwas optimiert (kein Motortuning) und ist dann im Regen damit auf Porschejagd gegangen. Keine Chance auf der Geraden - aber in den Kurven dann wieder vorne.
 
Das ganze ist sinnlos und wird solange der Mensch das sagen hat auch immer wieder passieren. Ich würde mich über eine technische Lösung freuen GPS gesteuert. Alle neueren Fahrzeuge haben die Möglichkeit des Tempomaten und wir müssen eh fürs Autonome fahren die Straßen genau vermessen.
So das die Leistung wenn ich z.b in eine 70 Zone reinfahre , weggenommen wird und ich nicht die Möglichkeit habe die groß zu überschreiten. Das überholen würde dann meistens überflüssig werden.
 
Tja, so ist das eben ;) Schon im Mittelalter haben die Menschen mit einer Kutsche Europa durchquert. Geht auch! Ich würde es aber nicht wollen. Warum fahrt Ihr überhaupt Liegerad? Ein normals tut´s doch auch und ist meistens billiger. Man kann auch damit quer durch Europa fahren. Fragen über Fragen ..
 
Der Abbiegeassistent für Lkw, der wohl nachweislich die passive Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer erhöht, wird ja auch kein Zwang. Kostet Geld und schränkt die AutoLobby ein...
Ich habe wenig Hoffnung für ein fahrradfreundlicheres Deutschland...
 
Tja, so ist das eben ;) Schon im Mittelalter haben die Menschen mit einer Kutsche Europa durchquert. Geht auch! Ich würde es aber nicht wollen. Warum fahrt Ihr überhaupt Liegerad? Ein normals tut´s doch auch und ist meistens billiger. Man kann auch damit quer durch Europa fahren. Fragen über Fragen ..
das Ding ist - in Europa sind auf Straßen 100km/h erlaubt (oder weniger)
auf Autobahnen 130km/h (oder weniger)
(Deutschland klammere ich mal aus, ihr dürft auf der Autobahn schneller fahren als es in so manchem Rennsport gemacht wird)

für die 100km/h oder die 130km/h braucht es keine 154PS

da werden Autos verkauft die 200km/h oder noch schneller gehen, und es gibt keine Einzige STraße (in Österreich, SChweiz, …) wo man das fahren darf,
es werden Motorräder verkauft die 300km/h laufen - darf nirgends gefahren werden

aber bei nem Pedelec das 32km/h statt 25km/h läuft wird's ganz böse wegen kein Versicherungsschutz, …
 
aber bei nem Pedelec das 32km/h statt 25km/h läuft wird's ganz böse wegen kein Versicherungsschutz, …
Wenn Du in Dtl. auf der autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung einen Unfall baust mit mehr als 130, und die Versicherung kann Dir das nachweisen, dass Du so schnell warst, dann hast Du auch keinen Versicherungsschutz mehr.
 
Solche fatalen Unfälle erinnern mich an viele Beinahe-Situationen vom Motorrad-Fahren, aber auch vom Aufrechtrad.

Mein Fazit, immer mit den erdenklich möglichen Fehlern der sichtbaren und teils unsichtbaren Verkehrsteilnehmer rechnen, sie "erwarten", darauf gefasst sein. Selbst wachsam sein, erwartbare eigene Fehlerquellen meiden.

Auf unseren täglichen Wegen sehen wir zahlreiche Fehler und Rücksichtslosigkeiten bei KFZ- und Radfahrern wie auch Fußgängern.
Da ich beruflich mit Rad und Verkehr zu tun habe, werden mir fast täglich haarsträubende Berichte zugetragen, vor allem über Fahrradunfälle.

Statistik bietet da auch keinen Trost, dafür ist die Grundgesamtheit von ein paar Fällen innerhalb von ein paar Jahren viel zu klein. Und bleibt es hoffentlich.

Verkehrssituationen sind auch viel zu unterschiedlich für Patentrezepte.
Ob es weit links, in der Mitte des Fahrstreifens, oder weit rechts ungefährlicher ist, hängt schon von mehreren Faktoren ab, in einer leichten Linkskurve oder Rechtskurve. Kommt vor mir eine Kuppe? Eine Grundstückseinfahrt links oder rechts.
Solches Philosophieren mag eine Zeitlang davon ablenken, dass ein Restrisiko immer bleibt.

Meiner Vermutung nach ist VM-Fahren für die Fahrer nicht gefährlicher als UP oder Motorradfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du schriebst, dass das Risiko mit einem mehr an Motorleistung sänke. Das ist ist meiner Meinung im allgemeinen genau *nicht* der Fall.
Ich habe spaßeshalber mal die KreidLeN-Kriterien für soziale Unverträglichkeit im Straßenverkehr definiert:
  • Kreis im Markenlogo
  • dunkle Wagenfarbe
  • LED-Tagfahrlicht
  • Nebelscheinwerfer statt Abblendlicht
Auf der B54 in den Kreisen ST und BOR passt das seit Jahren.
Und nein, man kann nichts dagegen tun. Mit großer Gelassenheit am Straßenverkehr teilzunehmen hilft ein wenig - unabhängig vom Verkehrsmittel.

Gruß
Christoph
 
Mir gefällt die Frage/Überschrift dieses Threads und die qualitativ guten Beiträge, Es waren einige Anregungen für mich dabei. Zu den Möglichkeiten, die man als VM- oder Radfahrer hat fällt mir auch nichts weiteres ein. Was mich aber beschäftigt ist, wieso man als Autofahrer wenige Meter vor einer Ortseinfahrt - ab da Tempo 50 - mit vermutlich unzulässig hoher Geschwindigkeit mehrere Fahrzeuge überholt. Das ist so bescheuert und sinnlos, dass ich es einfach nicht kapiere. Ich würde den Autofahrer wirklich gern verstehen. Vielleicht ergeben sich dann neue Erkenntnisse und daraus folgend mögliche Maßnahmen. Ich weiß, dass ich so niemals Auto gefahren bin und auch nicht werde. Wenn ich Auto fahre (selten) habe ich immer die Furcht jemanden zum Krüppel oder tot zu fahren. Eine Schuld, mit der ich nicht leben wollte, egal wer von Rechts wegen Schuld hätte, und entsprechend umsichtig versuche ich zu fahren. Warum ist so etwas nicht selbstverständlich? Es passieren auch dann noch genug Unfälle.

Ich kannte den getöteten VM-Fahrer nicht, aber mir kommen die Tränen, wenn ich an das mir vollkommen unverständliche, überflüssige Überholmanöver und dessen Folge denke.
 
Ich verstehe die Kommentare nicht, die hier so selbstherrlich auf den Autofahrer einprügeln. Gerade wir als VM Fahrer (und ich gehöre seit ein paar Tagen dazu und will mich auch gar nicht hier herausnehmen) fahren doch alles andere als immer der Verkehrssituation angepasst.
Ich glaube auch nicht, das der Autofahrer sich über das Ergebnis seines Verhaltens freut. Das Gegenteil wird der Fall sein. Und wenn er Pech hat, wird ihm dieser Unfall den Rest seines Lebens versauen. Und natürlich kann man jetzt sagen selbst schuld, aber wie heißt es schon in der Bibel: Wer von euch ohne Sünde ist werde den ersten Stein.
Ich bin es nicht und froh, dass ich in meinem bisherigen Leben noch keinen wirklichen Unfall hatte. Dabei habe ich auch schon des öfteren profitiert, das andere meine Fehler ausgeglichen haben.

Zurück zum Thema
Es sind nicht alle Unfälle vermeidbar. Sich möglichst sichtbar und breit machen ist aber meiner Erfahrung nach eine gute Möglichkeit. Das heisst möglichst weit links fahren und wenn sich hinter einem ein Stau entwickelt, nur bei guter sicherer Möglichkeit rechts ranfahren.

War heute als Fußgänger unterwegs, schmaler weg, rechts Mauer links Graben hinter mir ein LKW. Ich habe überlegt ganz nach rechts zu gehen, dann hätte der LKW knapp an mir vorbei gekonnt. Habe mich dann aber dagegen entschieden und bin noch etwas weiter von der Mauer zur Straßenmitte gegangen. Der LKW musste hinter mir bleiben und konnte dann erst ca. 100 m später überholen. An der Stelle selbst wäre es sehr eng geworden und vielleicht auch gefährlich.
Die Gefahr, das einen ein Kraftfahrer absichtlich von der Straße schiebt halte ich für sehr gering. Aber durch einen kleinen Fehler in einer engstelle kann schnell ein Unglück passieren.
 
So das die Leistung wenn ich z.b in eine 70 Zone reinfahre , weggenommen wird und ich nicht die Möglichkeit habe die groß zu überschreiten.
Es gibt heute schon Autos, die mit Verkehrsschilderkennung per Kamera ausgestattet sind und einem so helfen, nicht schneller zu fahren, als erlaubt.
 
Hallo,

Gerade wir als VM Fahrer (und ich gehöre seit ein paar Tagen dazu und will mich auch gar nicht hier herausnehmen) fahren doch alles andere als immer der Verkehrssituation angepasst.

Aber den wesentlichen Unterschied, dass die Wahrscheinlichkeit, jemand anderen als sich selbst mit dem VM zu töten, deutlich geringer ist als mit dem Kfz, siehst Du schon, oder? Weiß jemand von einem VM-Unfall, bei dem jemand anderes als die Fahrerin / der Fahrer durch deren / dessen Verhalten getötet oder schwer verletzt wurde? Selbst bezogen auf die wesentlich höhere Anzahl aller Radfahrer ist diese Zahl sehr gering.

Gruß, Klaus
 
Gerade wir als VM Fahrer (und ich gehöre seit ein paar Tagen dazu und will mich auch gar nicht hier herausnehmen) fahren doch alles andere als immer der Verkehrssituation angepasst.
Ist das so? Mich „so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird“ nehme ich für mich in Anspruch. Die meisten anderen älteren Herren VM-Fahrer, die ich kenne tun das auch.

Gruß
Christoph
 
Wenn Du in Dtl. auf der autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung einen Unfall baust mit mehr als 130, und die Versicherung kann Dir das nachweisen, dass Du so schnell warst, dann hast Du auch keinen Versicherungsschutz mehr.

Stimmt meines Wissens so pauschal nicht, ist abhängig von der Vertragsgestaltung, und vom Einzelfall.

Ich frage mich nur gerade ob das analog auch für Velomobile /Rennräder gilt, wenn man deutlich schneller auf Radwegen unterwegs ist.

Rwd
 
Servus Klaus,
Ich war eben mit dem Pkw unterwegs, [...]nicht sonderlich beschleunigungsstarker Lkw vor mir. Ich bleibe hinter dem Lkw, zwei weitere Pkw-Fahrer auch, da überholt von hinten ein Motorrad, dem eng ein Sportwagen folgt [...]. Beide schaffen es nur die drei Pkw zu überholen, beim Einscheren vor mir wird es für beide eng, obwohl ich meinen Abstand zum Lkw während ihres Überholens vergrößert hatte, der Gegenverkehr macht dem Pkw durch Mitbenutzung des Seitenstreifens Platz.
vielleicht braucht es noch eine Verkehrsregel, das nur der Zweite in einer Wagenfolge den langsamen Vorausfahrer überholen darf. Kosten sicher einige Sekunden Lebenszeit für die ungeduldig hinterher Fahrenden, könnte aber sehr wahrscheinlich Leben retten und führt auch nicht zu brenzlichen Situationen durch gleichzeitige Überholvorgänge.

Gruß
Felix
 
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