Was ist euch heute kurioses im Straßenverkehr passiert?

sichere und besonnene Fahrt
@1Hz hat ja schon öfter davon berichtet.
Deeskalierend ist es nicht - ob es zur Erziehung beiträgt, weiß ich auch nicht. Ich verstehe aber, dass er das tut. Fürchte aber eher, dass es beim Autofahrer zu noch mehr Aggression führt - nicht zum Überdenken des eigenen Verhaltens.

Ich würde mir öfter eine offene Diskussion (in Ruhe) mit demjenigen wünschen, der mich anhupt oder eng überholt, leider gibts nie die Gelegenheit.
Also @Matzito s Ansatz: "sag mal warum die Gefährdung?" - gefällt mir, aber selten dass man sich überhaupt erklären kann.
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;)
 
Wenn jemand mehrfach abdrängt, schneidet, anderen Verkehrsteilnehmern seinen PKW quer vor die Nase pflanzt, hinter einem über Rot hinterher rast, aussteigt und gar physische Gewalt offeriert.. ist es dann kein Vorbild für alle anderen, geistig gesunden Verkehrsteilnehmer, ihn auszuknocken und die Polizei zu rufen, damit sie ihn ohne Fluchtgefahr abtransportiert?

Wie bitte: Du rätst mir hier zur Körperverletzung? Und Eigengefährdung?

Der Richter würde sagen: Sie hätten auch fliehen können. Und dabei Gesetze übertreten dürfen, weil entweder berechtigender oder rechtfertigender Notstand. Angesichts dieser Alternative kann die Körperverletzung nicht mehr als angemessenes Mittel betrachtet werden.
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ürchte aber eher, dass es beim Autofahrer zu noch mehr Aggression führt - nicht zum Überdenken des eigenen Verhaltens.

Das denke ich nicht.

1.) Die Erfahrung ist positiv.
2.) Wenn man gegen so etwas nichts unternimmt, erreicht man, dass sich so ein Verhalten verfestigt und immer mehr als berechtigt eingestuft wird. Bekommt ein Mensch aber Kontra, verläuft der meinungsbildungsprozess anders. Das ist wie bei Kindern. Wichtig ist nicht, was diese Assis direkt im Anschluss sagen oder denken. Sondern im weiteren Verlauf. Und eines ist klar: wenn da nach Huperei jemand danach richtig eine auf's Blech bekommt, dann hat der beim nächsten mal eine Hemmung.
 
Ich würde mir öfter eine offene Diskussion (in Ruhe) mit demjenigen wünschen, der mich anhupt oder eng überholt, leider gibts nie die Gelegenheit.
Das sehe ich auch als wesentlichen Entscheidungsfindungsträger im Straßenverkehr: Wenn Du nicht schnell reagierst.. kannst Du nicht mehr reagieren.

Dass der Diskussionspartner gerade an der Ampel warten muss und sich nicht aus dem Staub macht, sobald er Dich mutwillig gefährdet hat, kommt bei vielleicht einem von 80 Fällen vor. Und ob der Diskussionspartner sich dann offen auf die Diskussion einlässt, ist nochmal eine ganz andere Frage.

So ist deutliche Zeichengebung im Straßenverkehr ohnehin rechtlich erwünscht. Klare Statusmeldungen über Blinker, Beleuchtung, unmissverständliche Absichtsbekundungen. Auch, wenn ich den Diskussionsansatz verstehen kann, wird das @1Hz sicherlich nicht auf seiner Alltagsstrecke helfen. Das ist kein Selbsthilfekurs mit Moderator für KFZ-Stressopfer..
Wie bitte: Du rätst mir hier zur Körperverletzung? Und Eigengefährdung?
Nein, ich rate nicht dazu, ich schrieb, dass es die Gefährdung der Allgemeinheit herabsetzen kann.

Ad rote Ampeln und Ausbremsen/Schneiden.. das betrifft - auch mit dir als Ziel - nicht nur dich, mitnichten. Und ich zumindest sehe ungerne zu, wie ein fahruntauglicher, unter Kontrollverlust leidender Mitbürger seine Blechtonne zur Gefährdung Anderer einsetzt - mutwillig. Am Ende gibt es dann Tote und jede Menge kaputtes Blech. Mag sein, dass "Wegrennen" die bessere Wahl für dich ist, klar. Was ist mit denjenigen, welche ebenfalls gefährdet werden und nicht wegrennen können, keine Gelegenheit dazu erhalten?

Was ist, wenn du nicht wegrennen kannst, da du evtl. Lebewesen anbei hast? Nicht alles ist ausdiskutierbar, sofern kein Wille zur Diskussion besteht.

Viele Grüße
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
würde ich tatsächliche gerne mal sehen, ich bin ja immer mal in Berlin.
Lass uns doch mit @white_speed und vll ein paar anderen zusammen da langschmettern unds heiligs Blechle streicheln :p
Beulen bekommt man nur mit der Faust im Handrückenschlag ins Blech, wenn überhaupt. Mit der flachen Hand sorgt es nur für den gewünschten Schreck beim Aggressor.
Auf dem Ride of Silence bekam ich folgenden Hinweis (...ich sag zu solchen Leuten dann immer betont ruhig...): " Fahren Sie mal Rad, das entspannt enorm. Machen Sie es so wie ich, radeln Sie. Wissen Sie, autofahren macht nämlich unheimlich aggressiv, das kenn ich noch von früher". :)
In diesem Sinne, sauber bleiben,
Gruß Krischan
 
Noch was dazu:

Die Straßen sind alle breit genug. Bis auf ein paar ganz wenige Engstellen passe ich da mit Abstand zu den parkenden Autos, 1,5 Meter Sicherheitsabstand zum vorbeifahrenden Auto, und sogar ein Lieferwagen hin, nicht nur ein normaler PKW.

Ich werde nicht angemacht, weil ich tatsächlich im Weg bin. Das wäre zwar keine ausreichende Begründung, aber da wäre ja noch ansatzweise etwas, was man direkt verstehen könnte. Das ist aber nicht die Situation.

Was da passiert, ist etwas anderes. Die sind genervt vom Autoverkehr. Und zwar massiv. Das kann ich auch sehr gut verstehen. Bin ich ja auch. Jetzt können die ihre Wut und Frustration aber nicht an den anderen Autofahrern auslassen. Zumal sie ja selber Autofahrer sind. Und dann kommt da ein einsamer Radfahrer. Endlich jemanden, der nicht zur eigenen Klasse gehört und den man verantwortlich machen kann.

Das wird dann noch durch Medienarbeit im Auftrag der Autolobby befördert. Ich hatte ja mal aufgezeigt, wie das genau funktioniert und wie hier neben dem tatsächlichem Recht zielgerichtet ein abweichendes gefühltes Recht etabliert wird.

Da die Autofahrer aber noch nicht mal als Begründung haben, dass ich ihnen im Weg war, wirkt es auch, wenn die mal ordentlich einen aufs Blech bekommen. Denn im Nachgang denken die weiter darüber nach. Und erkennen, wie asozial sie sich verhalten haben. Mal abgesehen davon, dass ich denen damit auch ihren gefühlten Schutz entziehe. Sie merken auch, dass sie angreifbar sind. Und daher funktioniert die Erziehung.
 
Ich würde mir öfter eine offene Diskussion (in Ruhe) mit demjenigen wünschen, der mich anhupt oder eng überholt, leider gibts nie die Gelegenheit.
Wenn auf dem Auto Kontaktdaten stehen, dann kann man da was machen. So hab ich neulich bei der Fahrschule angefragt, deren Auto mich hupend überholte, als der Schutzstreifen auf einen "anderen Radweg" abbog und ich geradeaus fuhr. Ergebnis: Für einen Profi in Sachen Straßenverkehr hat der Fahrlehrer, der mehrfach auf meine Mails geantwortet hat, erschreckend viel schlicht falsches Zeug geschrieben: Es sei ein Spurwechsel bei Verlassen eines Schutzstreifens, also sei Handzeichen nötig, ich hätte nicht den Verkehr beachtet, er dürfe aus Sicherheitsgründen hupen, dort stünde ein Zeichen 241 (die deutlich am einfachsten zu entlarvende Lüge), mein Halbwissen sei sehr gefährlich, ich solle mich informieren. Hab ich dann gemacht, beim Rechtsreferenten des ADFC, der schnell und umfassend geantwortet und meine Position bestätigt hat (erfahrungsgemäß tut er das wirklich nur, wenn man schon vorher richtig lag). Hat meinem Spezi nicht gereicht, ein Fachanwalt für Verkehrsrecht würde das anders sehen, meinte er, dann hat er noch ein paar Mal die Abkürzung VwV benutzt, aber das erste V steht halt für Verwaltung und nicht für Verkehrsteilnehmer. Ich hab dann den Dialog abgebrochen, das hatte schlicht keinen Sinn mehr.
Ich gehe davon aus, dass er schlicht nicht zugeben wollte, dass ihn ein Radfahrer an einem verregneten Samstagnachmittag auf einer leeren Straße genervt hat.

Gruß,
Martin, so kann's leider auch gehen...
 
Mit der flachen Hand sorgt es nur für den gewünschten Schreck beim Aggressor.
Genau. Sachbeschädigung ist nicht meine Absicht. Obwohl die Dreckskarren von mir aus gerne alle explodieren dürfen.
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Wenn auf dem Auto Kontaktdaten stehen, dann kann man da was machen.
Aber nicht, wenn das alle paar Minuten passiert. meine Argumentation in der Petition war ja auch, dass ich es zeitlich gar nicht schaffen könnte, alle Straftaten zur Anzeige zu bringen. Das gleiche gilt für solche Gespräche.

Ich fände das eigentlich toll, idealerweise wäre das dann auch mit zeitlichem Abstand - aber ich kann das nicht leisten.
 
Ich habe aber keine Cam. Und möchte das auch gar nicht. Ist wieder nur ein Tamagotschi, kostet Gewicht und Aerodynamik, Geld, Umweltbelastung ... will ich alles nicht. Ich möchte nur ungestört zur Arbeit fahren.
 
Die Kamera müsste ohnehin "unsichtbar" sein, auch dürfte er den Mitschnitt nicht publizieren (evtl. sogar nicht filmen), sofern er explizit die Situationen samt erkennbaren Eigenheiten der sich so verhaltenden Verkehrsteilnehmer filmt.. Das ist dann nicht mehr als "Landschaftsfahrt mit Landschaftsaufnahme, die gefilmten Situationen waren nur Beifang!" oder "die Kamera schaltet sich automatisch aktiv, wenn ein Unfall geschieht / Bedrohungslagen erkannt werden!" zu argumentieren, leider.

Interessiert an einer solchen schonungslosen Aufzeichnung wäre ich allerdings auch. :whistle:

Verborgen müsste sie sein, denn selbst eine deaktivierte, sichtbare Actionkamera ist der beste Erziehungshammer im Straßenverkehr. Leider nur temporär - bis sie wieder abgebaut ist. Unglaublich, wie sozial sich die anderen Verkehrsteilnehmer dann auf einmal benehmen können, wenn sie die Kamera oder auch nur ihr leeres Gehäuse entdecken. :whistle:

Wäre ja eine Idee, @1Hz : Ich konstruiere dir ein Kameragehäuse mit Kamerafake und blinkender LED. :D Dann hast du bis auf den "Luftwiderstand"-Aspekt deutlich mehr Ruhe im Straßenverkehr, wenn du diese gut sichtbar auf die nachfolgenden KFZ gerichtet montierst. :)

Viele Grüße
Wolf
 
Ich konstruiere dir ein Kameragehäuse mit Kamerafake und blinkender LED.
Hatte ich auch schon mal drüber nachgedacht :D

Aber mal ernsthaft: das kann es nicht sein. Es ist Aufgabe des Staates, dafür Sorge zu tragen, dass ich mit Fahrrad zur Arbeit fahren kann, ohne permanent Opfer von Straftaten zu werden.
 
Ja, ist richtig. Allerdings wird Seitens des Staats offenbar kein Wert darauf gelegt, dafür zu sorgen. No immediate importancy..

Natürlich kann ein Radverkehrsanteilanstieg um ein paar Dutzend Prozent :D hierbei die Stellschauben schnell zu Daumenschrauben umsatteln.
Utopie, ich weiß.

So lange wird es wohl bei "Notbehelfen" und deiner .. sagen wir einmal "lehrreichen Nachschulung" bleiben. Und auch, wenn ich es den fahruntauglichen Gesellen gerne gönnen würde: Vor Reibereien wünsche ich dir zumindest, verschont zu bleiben, denn die kosten auch Zeit..

Viele Grüße
Wolf
 
Wie 99% aller Menschen!
Weist Du, ich bin es leid. Hier kommen immer solche Sprüche. Aber immer oder zumindest größtenteils gaaaanz allgemein. Wie wäre es mal, zu konkretisieren? Und sonst besser die Klappe zu halten.

Also: wo bin ich Deiner Meinung nach rücksichtslos im Straßenverkehr?
 
Mir fällt gerade auf: das ist gar nicht der Diskussionsthread zum Berliner Fahrverhalten! Aiaiai. :whistle:

(Und ich diskutiere noch fleißig mit.. argh!)

Viele Grüße
Wolf
 
Keine Angst, reden bringt genauso wenig. Nichts ist unumstößlicher als eine fest gefahrene Meinung die darauf begründet sein Gesicht zu wahren. Da kann man mit allen guten Tipps, bitten und Fakten kommen die es gibt.
 
Nichts ist unumstößlicher als eine fest gefahrene Meinung die darauf begründet sein Gesicht zu wahren.
Ja. Eine Diskussion, die dem Gegenüber nicht die Möglichkeit bietet, sein Gesicht zu wahren, muss scheitern.
Max Frisch hat das besonders schön ausgedrückt:
Max Frisch schrieb:
Man sollte dem anderen die Wahrheit
wie einen Mantel hinhalten,
damit er hineinschlüpfen kann,
und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.
Ob diese Erkenntnis im Straßenverkehr nützt? Weiß nicht. Versuch ich auch erst gar nicht.
Ich brauche in solchen Situationen zumindest Teilsätze, die ich mir irgendwann mal zurechtgelegt habe:
Statt seine Beleidigungen zurückzugeben fand ich z.B.mein
„A....loch kostet übrigens 1500€. Damit wollen wir hier gar nicht erst anfangen.“
recht souverän.

Gruß
Christoph
 
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