Gestern wieder einer aus der Reihe "Treffen sich zwei Überholiker", diesmal auf der westlichen Zufahrtsstraße zur Lech-Staustufe südlich vom Mandichosee:
Rechts standen auf einige hundert Meter parkende Autos, ich hatte einen etwas höheren PKW am Hinterrad, mir entgegen kamen zwei Rennradler, auf die gerade ein PKW ebenfalls eher schrankwandförmiger Bauart aufgelaufen war.
Wenn der PKW da hinter den Rennrädern bleibt, könnte der hinter mir wahrscheinlich vorbei, zumindest an mir (wie sich das mit dem anderen PKW ausgeht ist eine andere Frage).
Wenn der PKW hinter mir bleibt, könnte der da hinter den Rennrädern wahrscheinlich vorbei, zumindest an denen (wie sich das mit dem anderen PKW ausgeht ist eine andere Frage).
Als die Rennräder noch ca. 50m von mir entfernt waren, haben beide PKW-Fahrer gleichzeitig diese Ideen in die Tat umgesetzt... Naja, schon bei Fahrradtempo 30 reicht der Abstand für gerade mal drei Sekunden, die Blechkisten flogen aber mit 50 km/h aufeinander zu. Sie mussten dann auch sehr schnell wieder bremsen, und ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, wenn nicht die Überholten ebenfalls gebremst hätten. So waren die PKW jeweils ca. 3m vor uns wieder auf ihrer Spur und haben's irgendwie geschafft, weder in die parkenden Autos noch ins Gebüsch zu schlenkern.
Was lernt man eigentlich heute in der Fahrschule? Zu meiner Zeit brauchte es die positive Feststellung, dass niemand anders behindert oder gefährdet werden kann, und auch in der aktuellen StVO steht nicht "Es könnte klappen, wenn X dies macht und Y nicht jenes tut" drin, sondern dass man es bei unklarer Verkehrslage bleiben lässt. Ist wohl genauso wie beim Abbiegen, da verfahren viele ja auch nicht nach "Ich sehe, dass niemand kommt", sondern nach "Ich sehe nicht, dass jemand kommt", und wenn man nicht guckt, dann sieht man halt auch nichts.
