Was ist euch heute kurioses im Straßenverkehr passiert?

@Joosten : also z.B. ein mal Cannabiskonsum der nachgewiesen wird, wenn man (per zug hingereist) vor dem Festivalgelände von der Polizei kontrolliert wird? Da wird dann im Regelfall der Führerschein eingezogen (ohne das man bekifft überhaupt ein KFZ gelenkt hat)
Weniger schlimm hingegen : Angetrunken und mit 2 Kasten Bier im Kofferraum fahren oder ein halbes dutzend Unfälle mit Personenschäden verursacht haben. Auch egal : dauerhaftes zu schnell fahren, drängeln, Rote Ampeln missachten. Da gibts zwar (lächerlich geringe) Strafen für, aber bei der Kontrolldichte erwischts einen vielleicht alle 10000 Vergehen ein mal.
Ich wollte an dieser Stelle eigentlich nicht zur Gesellschaftskritik überleiten; mein Anliegen ist es, dass Personen, die nicht die charakterliche Eignung zum Führen von Kfz haben, davon ferngehalten werden. Ich möchte auch nicht einzelne Gruppen von Substanzkonsumenten gegeneinander ausspielen. Zwischen THC und C2 hat hier immerhin eine Angleichung der Kontrollmöglichkeiten stattgefunden, seit man mit CDT einen Biomarker hat, mit dem man die Alkoholaufnahme rückwirkend über einen längeren Zeitraum beurteilen kann (was man bei Cannabis schon viel länger konnte infolge der langen Speicherung der THC-Metaboliten im Fettgewebe) - da reicht es bei sonst hohem Alkoholkonsum nicht, drei Wochen Verzicht zu üben (das können die meisten Alkoholkranken mit Ausnahme der Spiegeltrinker ohne Probleme). Meines Wissens wird das auch bei der Langzeitüberwachung auffällig Gewordener eingesetzt.

Wer sich für die einschlägigen Richtlinien der Begutachtung der Kraftfahreignung bei gesundheitlichen Einschränkungen interessiert (und dazu gehören auch die verschiedenen Formen des Substanzgebrauchs), kann das hier tun (speziell Abschnitte 3.13, 3.14.1 und 3.16).
 
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Ich ziehe mal hierher um, weil mein Schwenk nichts mehr mit Polizei und Velomobil zu tun hat:
Er könne das ja auch verstehen mit den Fahrrädern, so mit keinem Sprit und der Umwelt und so.
Sie würden die Tochter ja selbst mit so einem dreirädrigen Lastenrad in die Kita fahren.
... weil sie sich neben den Raten für den BMW keinen Kleinwagen für seine Frau mehr leisten können? Sorry für die etwas beißende Frage, ich kann mir eben nicht vorstellen, dass jemand, für den Fahrräder mehr als nur Ersatz- und Notösungen sind, sich so benimmt.

Wieso ist eigentlich der Kleinwagen die ganze Zeit auf der linken Spur neben euch gefahren - wegen Tempolimit, oder aus Interesse an den UFOs?

Vorgestern auf dem Weg zum Einkaufen kam mir ein Maler entgegen, dem ich seine Entschuldigung eher abnehme:
4-5m breites Asphaltband zwischen Feldern und Bahnlinie mit vielleicht 5 Autos pro Stunde, mir entgegen kamen grob geschätzt 50m vor mir eine Joggerin, 150m vor mir ein Radfahrer und 200m vor mir der Maler mit einem Firmen-Transporter, nochmal 50m weiter ist eine Kurve mit breiter Kiesfläche daneben. Den Radfahrer hat er seltsam "eckig" überholt, und auch irgendwie planlos. Er ist erst auf einem hindernisfreien Stück hinterhergefahren, und dann nicht an einer Lücke zwischen den Büschen an der Bahnlinie vorbei, sondern ausgerechnet neben einem leicht in die Fahrbahn ragenden Busch. Der Abstand zwischen Joggerin und mir war auf 20m geschrumpft, als er ... - kurz bremst und sie dann doch überholt! Ich bin ordentlich in die Eisen, und als er vorbei war, sah ich, dass die Joggerin im Kraut zwischen Bahnlinie und Straße weiterlief, sie musste wahrscheinlich dem Heck des Transporters ausweichen.
Die Joggerin hat stumm auf das Auto gedeutet und mir einen Vogel gezeigt, der Radfahrer ist ohne sichtbare Reaktion und ohne Gruß zwischen uns durch. Ich habe kurz überlegt und bin dann dem Transporter hinterher. Die nächsten 400m dort sind Tempo 30, und an der Einmündung zur nächsten Hauptstraße stand er dann. Wir sind auf seinen Vorschlag hin auf eine Tankstelle direkt gegenüber gefahren zum Reden.

Seine erste Frage: Ist irgendwem irgendwas passiert? Wieso er weitergefahren ist, wenn er das nicht selber weiß, habe ich nur gedacht und nicht gefragt, ihm gesagt habe ich, dass es ohne die Reaktionen der anderen Beteiligten sicher nicht gelangt hätte. Danach hat er sich entschuldigt und mir die Freisprechanlage gezeigt, mit der er während der etwas "seltsamen" Fahrmanöver telefoniert hatte. Warum er für ein Telefonat, das ihn so in Beschlag nimmt, nicht an der Kurve gehalten hat, konnte er nicht sagen. Es ging dann noch etwas hin und her, aber außer zwei Dutzend weiteren Entschuldigungen kam nicht Neues mehr dazu.
Dass er es nicht darauf angelegt hatte, jemanden abzudrängen, sondern nur sehr wenig und vor allem nichts Zusammenhängendes vom Verkehrsgeschehen mitgekriegt hat, hatte ich mir schon gedacht. Aber dass das Telefonieren mit Freisprechanlage einen an sich fitten 30-jährigen so stark beschäftigen kann, hat mich doch ziemlich überrascht.
 
Aber dass das Telefonieren mit Freisprechanlage einen an sich fitten 30-jährigen so stark beschäftigen kann, hat mich doch ziemlich überrascht.
Nuja, Telefonsex kann einen an sich fitten 30 jährigen schon stark beschäftigen. Hat ja immerhin auch etwas mit Verkehr zu tun, wenn auch auf eine gewisse Entfernung.:sneaky:
 
Wie oft habe ich schon mein Autoradio stummgeschaltet (nicht aus wg. Verkehrshinweisen), weil ich mehr Konzentration für das Geschehen rund um meinen PKW brauchte. Meine gesamten Radiohörzeiten im Velomobil (per Bluetooth-Lautsprecher) liegen bisher im Bereich von ca. 1 Stunde.
 
Aber dass das Telefonieren mit Freisprechanlage einen an sich fitten 30-jährigen so stark beschäftigen kann, hat mich doch ziemlich überrascht.
Ulkigerweise nutzen viele eine Freisprechanlage nicht "blind", also beim Telefonieren weiter auf den Verkehr schauend, sondern starren dabei das Autoradio an - als wenn das mit dem Telefonieren nur so klappt. Schon 1000x so beobachtet.
 
Wie oft habe ich schon mein Autoradio stummgeschaltet
... oder meiner Beifahrerin (und hier wähle ich ausdrücklich nicht die Gender-Form "meinem Beifahrery") gesagt, sie müsse jetzt bitte mal die Klappe halten innehalten, ich müsse mich gerade voll auf eine schwierige Verkehrssituation konzentrieren. Auch deshalb, damit sie es nicht persönlich nimmt, wenn sie auf eine Frage keine Antwort bekommt.

Ich bin eben nicht multitaskingfähig.
 
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Man kann auf der Autobahn wenn es geradeaus geht Belanglosikeiten austauschen. Aber ein Gesprächspartner der schwierige Fragen stellt und zugleich eine komplizierte Verkehrssituation? Da leidet eins von beidem.
 
ich meine korrektes 'Entgendern nach Phettberg' geht so: 'mein Beifahry', 'meines Beifahrys', 'meinem Beifahry', 'mein Beifahry', 'meine Beifahrys', 'meiner Beifahrys', 'meinen Beifahrys', 'meine Beifahrys'....
Exakt, du hast recht. Ich kenne das erst seit gestern. Mir hat es spontan gefallen und sehe darin die geringstmögliche Verunstaltung unserer Sprache, wenn sie gendergerecht sein muss.

Auch das in neueren Gesetzestexten hierfür bemühte nominalisierte Partizip Präsens klingt etwas gequält:
Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.

Stattdessen wäre dieser Satz aus § 5 StVO wie folgt zu formuleren:
Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von Fußgängys, Radfahrys und Elektrokleinstfahrzeugführys beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.
 
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Aber dass das Telefonieren mit Freisprechanlage einen an sich fitten 30-jährigen so stark beschäftigen kann, hat mich doch ziemlich überrascht.
Mich nicht. Ich las mal irgendwo über eine Studie, gemäß der es eigentlich bezogen auf die Ablenkung keine Rolle speilt, ob man das Telefon zum Telefonieren aufnimmt oder nicht.
 
@Klaus d.L.: Genau, das Gespräch selbst ist es, was ablenkt. Egal ob über das Telefon oder im direkten Kontakt.

Leider wurden Autos mit nur einem Vordersitz bisher vom Markt nicht angenommen. Obwohl man dadurch den Luftwiderstand wesentlich reduzieren und gleichzeitg einen gefährlichen Ablenkungsfaktor eliminieren könnte. Und bei den Velomobilen liegt es vermutlich am Sicherheitsbewusstsein der Fahrys, dass sich das Tandem-Velomobil bisher nicht durchsetzen konnte. ;)
 
Genau, das Gespräch selbst ist es, was ablenkt. Egal ob über das Telefon oder im direkten Kontakt.
Ich denke, beim direkten Kontakt ist es weit weniger problematisch:

a) wird der direkte Kommunikationspartner bei kniffligeren Verkehrssituationen automatisch adaptieren
b) kann der direkte Kommunikationspartner auf nonverbale Hinweise reagieren, während es mehr kognitiven Aufwand braucht, dem Telefonpartner metakommunikative Hinweise auf bspw. einen Wunsch, jetzt auch etwas zu sagen, zu geben
c) wird etwas kognitive Kapazität dafür gebraucht werden, sich das Bild des Telefonpartners vorzustellen (das geschieht natürlich nicht gewollt, sondern beiläufig)
 
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