Ich ziehe mal hierher um, weil mein Schwenk nichts mehr mit Polizei und Velomobil zu tun hat:
Er könne das ja auch verstehen mit den Fahrrädern, so mit keinem Sprit und der Umwelt und so.
Sie würden die Tochter ja selbst mit so einem dreirädrigen Lastenrad in die Kita fahren.
... weil sie sich neben den Raten für den BMW keinen Kleinwagen für seine Frau mehr leisten können? Sorry für die etwas beißende Frage, ich kann mir eben nicht vorstellen, dass jemand, für den Fahrräder mehr als nur Ersatz- und Notösungen sind, sich so benimmt.
Wieso ist eigentlich der Kleinwagen die ganze Zeit auf der linken Spur neben euch gefahren - wegen Tempolimit, oder aus Interesse an den UFOs?
Vorgestern auf dem Weg zum Einkaufen kam mir ein Maler entgegen, dem ich seine Entschuldigung eher abnehme:
4-5m breites Asphaltband zwischen Feldern und Bahnlinie mit vielleicht 5 Autos pro Stunde, mir entgegen kamen grob geschätzt 50m vor mir eine Joggerin, 150m vor mir ein Radfahrer und 200m vor mir der Maler mit einem Firmen-Transporter, nochmal 50m weiter ist eine Kurve mit breiter Kiesfläche daneben. Den Radfahrer hat er seltsam "eckig" überholt, und auch irgendwie planlos. Er ist erst auf einem hindernisfreien Stück hinterhergefahren, und dann nicht an einer Lücke zwischen den Büschen an der Bahnlinie vorbei, sondern ausgerechnet neben einem leicht in die Fahrbahn ragenden Busch. Der Abstand zwischen Joggerin und mir war auf 20m geschrumpft, als er ... - kurz bremst und sie dann doch überholt! Ich bin ordentlich in die Eisen, und als er vorbei war, sah ich, dass die Joggerin im Kraut zwischen Bahnlinie und Straße weiterlief, sie musste wahrscheinlich dem Heck des Transporters ausweichen.
Die Joggerin hat stumm auf das Auto gedeutet und mir einen Vogel gezeigt, der Radfahrer ist ohne sichtbare Reaktion und ohne Gruß zwischen uns durch. Ich habe kurz überlegt und bin dann dem Transporter hinterher. Die nächsten 400m dort sind Tempo 30, und an der Einmündung zur nächsten Hauptstraße stand er dann. Wir sind auf seinen Vorschlag hin auf eine Tankstelle direkt gegenüber gefahren zum Reden.
Seine erste Frage: Ist irgendwem irgendwas passiert? Wieso er weitergefahren ist, wenn er das nicht selber weiß, habe ich nur gedacht und nicht gefragt, ihm gesagt habe ich, dass es ohne die Reaktionen der anderen Beteiligten sicher nicht gelangt hätte. Danach hat er sich entschuldigt und mir die Freisprechanlage gezeigt, mit der er während der etwas "seltsamen" Fahrmanöver telefoniert hatte. Warum er für ein Telefonat, das ihn so in Beschlag nimmt, nicht an der Kurve gehalten hat, konnte er nicht sagen. Es ging dann noch etwas hin und her, aber außer zwei Dutzend weiteren Entschuldigungen kam nicht Neues mehr dazu.
Dass er es nicht darauf angelegt hatte, jemanden abzudrängen, sondern nur sehr wenig und vor allem nichts Zusammenhängendes vom Verkehrsgeschehen mitgekriegt hat, hatte ich mir schon gedacht. Aber dass das Telefonieren mit Freisprechanlage einen an sich fitten 30-jährigen
so stark beschäftigen kann, hat mich doch ziemlich überrascht.