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Höre ich in München auch hin und wieder. Die These "Radfahrer dürfen rechts überholen" wird ja teilweise sogar vom Deutschen Anwaltsverein verbreitet - jedenfalls war das vor ein paar Monaten mal (wieder) in einem Quiz auf den Online-Portalen bei Spiegel oder Zeit als richtige Antwort angegeben, und die hatten diesen Verein als Quelle benannt. Vielleicht hatte sich mal ein Autofahrer bei Gericht beschwert, dass die Radfahrer auf dem Radweg schneller waren der Stau auf der Fahrbahn, und der Leitsatz aus dem resultierenden Urteil ist etwas zu knapp ausgefallen?Eine kurze Zeit später fuhr ich auf dem Radweg und überholte links eine Radfahrerin. An der nächsten Ampel sagte sie: Sie sind ja ganz schön zügig unterwegs aber ich habe mich so erschrocken das sie mich links überholt haben das geht überhaupt nicht rechts wird überholt . Ich sagte links wird überholt und sie verneinte dies und sagte nochmal generell rechts , die Ampel schaltete und ich sagte nur noch: Das gibt es doch gar nicht nicht, informieren sie sich bitte.
Mindestens genauso überrascht hat mich vor einigen Wochen ein älterer Herrn auf seinem Fahrrad, der mir am Bahnhof Pasing begegnet ist. Da ist auf der Nordseite der Straße ein rot bemalter Schutzstreifen zwischen der Fahrspur und der Haltefläche für die Bushaltestellen, auf der Südseite gibt's keinen Streifen. Ich fuhr auf dem Streifen, mit der Fahrspur links und den Bushaltestellen rechts von mir. Der ältere Herr fuhr ebenfalls darauf, mit der Fahrspur rechts und den Haltestellen links von ihm. Und er verlangte, dass ich den Streifen räume, damit er Platz hat.