Was ist euch heute kurioses im Straßenverkehr passiert?

Ich unterstelle meinem Gefährder jetzt nicht unbedingt Absicht, dass der es drauf angelegt hat, sondern dass der von der Situation genauso überrascht war, plötzlich nen Radfahrer vor sich zu sehen.
  • Vorab: ist es ein Symptom falscher Sicherheit und Gewohnheit in so nem Blechkleid, dass man überall mit 100+ langdüsen kann, selbst wenn die Sichtbedingungen es nicht erlauben (Nässe, Sonne). Der hätte grundsätzlich auch nen LKW übersehen können, weil der aus der unübersichtlichen Kurve gegen die Sonne ganz spontan entschieden hat, jetzt nicht für diesen doofen Traktor abzubremsen und erstmal die Lage zu checken, sondern "mutig" auf dem Gas zu bleiben.
  • Währenddessen: würde ich auch nicht darauf zählen, dass man sich im Bruchteil dieser Sekunde gegen sein eigenes Leben entscheidet und in den Traktor rauscht oder aufs Feld schleudert - sondern jedes Evolutionsprodukt wählt automatisch den "geringsten Widerstand" aus, bzw. zieht gelähmt sein eingeleitetes Programm durch und freut sich seines Lebens, wenn man nur nen Radfahrer frontal übersehen hat, nicht etwa nen LKW. Ggfs. kann ich sogar noch froh sein, dass der nicht ins Schleudern geraten ist, weil dann meine Lücke noch kleiner geworden wäre.
  • Danach: ... könnte man das Charakterschwein ausmachen, das einfach weiterfährt, selbst wenn ich mir da grad den Hals bei gebrochen hab... und wohl darauf hofft - wenn dem so sei - dass der Traktorfahrer sich nix merken konnte. Wenn er in den nächsten Tagen nicht grad von nem toten Radfahrer in der Zeitung liest, hat er den Vorfall bald moralisch eingeordnet (Scheiß Radfahrer hamm da nix zu suchen) und vergessen (ist ja nix passiert).
Ich hab danach übrigens nochmal darüber sinniert, ob die Wahl meines Fahrrads nen Unterschied bei dem Ausweichmanöver gemacht hätte. Und ja, sicherlich. Der gelungene Ritt auf der Böschung war mit dem 20/28 Tieflieger pures Glück. Mit einem Mehrspurer hätten mich Schieflage und Impulse definitiv in den mehrfachen Überschlag getrieben. Am sichersten wäre ich mit einem 2x28 Up mit offroad-tauglichen Reifen gewesen... auch weil dann selbst nicht so schnell. Hmm.
 
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Ich hoffe mal, daß es hier reinpaßt.
Ich überquere eine Straße und fahre mit wirklich langsamer Geschwindigkeit in einen Weg, als mir ein Gespann entgegenkommt. Die Tiere scheinen ein wenig unsicher zu werden, also fahre ich an den Rand, halte an und grüße den Führer des Gespanns. Und dann geht's los. Das sei ja extrem gefährlich, so niedrig, man sehe mich ja überhaupt nicht, uswusf. :rolleyes: Die Tiere haben mich definitiv gesehen.
 
hattest Du Licht an oder hast Du mal an ein weißes Blinklicht nach vorne gedacht?

Wird überbewertet. In dem Fall sowieso, denn auch das hätte der Wahnsinnige zu spät gesehen.

Das sei ja extrem gefährlich, so niedrig, man sehe mich ja überhaupt nicht, uswusf. :rolleyes: Die Tiere haben mich definitiv gesehen.

Meines Wissens sind Pferde und ihre Gespanne überproportional oft in Unfälle verwickelt, da urteilte also genau der richtige.
 
Und dann geht's los. Das sei ja extrem gefährlich, so niedrig, man sehe mich ja überhaupt nicht, uswusf. :rolleyes:
Ich hatte auf dem Flux S Max sitzend, mit dem Kopf über dem Dach des beteiligten PKW, schonmal ungefähr folgenden Dialog:
PKW-Beifahrer: "Was ist denn das?"
Ich: "Ein Liegerad, genauer gesagt mein neues Reiseliegerad."
PKW-Beifahrer: "Ein Liegerad? Aber ist das nicht gefährlich? Das ist doch viel zu niedrig!"
Ich war so perplex, dass mir erstmal gar nichts einfiel.

Am Wochenende hab ich übrigens das erste Mal ein Pferd getroffen, bei dem die Neugier eindeutig die Angst besiegt hat.
Ignorieren und verschiedene Abstufungen von Scheu und Angst kenne ich ja schon. Dieses Exemplar blieb auch stehen, musste aber von der Führerin nicht am Wegrennen gehindert werden, sondern am Näherkommen. Ich kam von der Seite auf den Weg und musste in die andere Richtung. Das Tier hat sich fast den Hals verrenkt, und im Spiegel hab ich noch gesehen, wie es erst wenden wollte, dann aber nach Intervention der Frau mir nur hinterhergeschaut hat.
 
Ich melde milde Zweifel ob dieser Klassifizierung an.

Du bist dem Irrtum aufgesessen, die Evolution würde immer zu etwas besserem oder komplexerem führen. Nein, gerade die Existenz des Menschen beweist ja, dass die Evolution völlig ziellos herumwurschtelt bzw. immer nur auf Fortpflanzungserfolg abzielt.
 
... genau, und nicht der archaische Typ da mit zweifelhafter Moral, sondern ich dusseliger Fahrradfahrer hätte den Darwin-Award eingesackt.
 
.... womit bewiesen wäre daß der Kutscher dich ganz einfach nicht sehen wollte, perfekt:D!
Immer diese Vorverurteilungen!
Pferde sind ja groß!
Bestimmt ist die Kutsche so gebaut, dass der Kopf des Kutschers ggü. den Pferden tiefer gelegt war, so tief, dass man ihn gar nicht sah!
Beweis: tomate spricht in seinem Bericht zuerst von den Tieren, erst später vom Kutscher!
 
sondern ich dusseliger Fahrradfahrer hätte den Darwin-Award eingesackt.

Auf Dein Leben kommt es nicht an, sondern nur auf die Zahl Deiner Kinder und Kindeskinder. Wobei Darwin tatsächlich noch von "survival" ausging. "Survival of the fittest" (fit im Sinne von angepasst, vergleiche fitting room für Umkleidekabine), wenn es einen von uns erwischt, dann weil wir nicht ausreichend gut an den Straßenverkehr angepasst sind. Einsiedlerkrebse, die kein sackschweres Schneckenhaus herumschleppen, überleben auch nicht lange. Also rein in 5 Tonnen Blech!
 
Insbesondere seit der technologischen Explosion kann man auch noch anders bei der Evolution mitspielen. Als Dawkinist könnten meine Artefakte und kulturellen Richtungsimpulse eine viel dominantere und fruchtbarere künftige Entität bilden als meine leiblichen Kinder ;)

... aber egal, ich hab den Begriff da oben nur ins Spiel gebracht, weil es in so einer Sekunden-Situation eher um ein niederes biologisches Reflexmuster geht als um eine komplexe, kulturelle Werteabwägung - sowohl bei seinem Draufhalten als auch bei meinem Ausweichen im ungewollten Chickengame. Das kann dann später vielleicht die K.I. mal alles adäquater kalkulieren, die unsere hominide Evolutionsgeschichte fortführt.
 
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Evolution hin oder her - die Nutzung des Großhirns ist freiwillig ...

Nein. Beispiel:Die Autoindustrie arbeitet mit Düften, die zunächst unwillkürlich im Großhirn verarbeitet werden und dann ebenso unwillkürlich an ältere Hirnteile weitergeleitet werden. Dort lösen sie dann ein Wohlfühlgefühl aus.
 
  • Danach: ... könnte man das Charakterschwein ausmachen, das einfach weiterfährt, selbst wenn ich mir da grad den Hals bei gebrochen hab... und wohl darauf hofft - wenn dem so sei - dass der Traktorfahrer sich nix merken konnte
Ist halt weiter verbreitet wie man denkt.
Ich mußte dieses Jahr auch schon jemand daran erinnern daß nicht beatmen wegen Coronaverdacht zum Tod führt.
Und unterlassene Hilfeleistung strafbar ist.
Und von der Person hätte ich wirklich nicht erwartet daß die sich über sowas Gedanken macht. Zumal wir uns nicht über Unfälle unterhalten haben.
 
wobei es bei 'nichtbeatmung wegen corona' ja noch einen nachvollziehbaren, wenn auch nicht richtigen, grund gibt.
beim 'absichtlichen draufhalten' gibts keinen nachvollziehbaren grund, das man das täte, ausser das einem das leben anderer egal ist, was weder ein nachvollziehbarer grund noch richtig ist.
wenn man hinter einem anderen fahrzeug zum überholen rauszieht und entgegenkommende die man vorher nicht gesehen hat feststellt, kann man auch ganz einfach bremsen, dafür sind die dinger schliesslich da.........
 
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