Warum sind die Trikes so teuer?

@j.p. : Auf meiner Anfangs-80er-DuraAce-Kurbel fahr ich seit langen T.A.-Blätter - regelmässiger Kettenwechsel wirkt Wunder ;-)
 
Fahre meinen 1977 gekauften Motobecane Tourenrenner noch heute, nicht oft aber tags und bei schönem Wetter gern. Hatte immerhin mein Auto verkauft, um die 850 DM Kaufpreis zusammen zu bringen. Bis auf Schläuche, Mäntel und die Hinterradfelge (Opfer einer Vollbremsung mit Querstellen des Rades zur Verhinderung des Aufpralls auf vorfahrtnehmenden Autofahrer) ist das Rad original und läuft und läuft und läuft ... der teure Kauf ist der billigere, pflegte meine Schwiegermutter zu sagen.
 
Rechenfehler: Ein Trike hat mehr Anbauteile als ein Zweirad, nämlich das dritte Rad mit allem drum und dran.
Macht aber Imho nicht den Differenzunterschied von 1000 zu 3000€ aus.
Ich würde beim Trike Maximal 400€ Mehrkosten für Anbauteile einkalkulieren.
3tes Rad , 3te Bremse, Achsschenkel, LenkGestänge, Lenker evtl. Sonderanfertigung.
 
Ich beschäftige mich professionell mit Rentabilitätsrechnungen in der Produktion, optimalen Stückzahlen etc. Keiner der Anbieter von Trikes oder Velomobilen erreicht auch nur in etwa die Stückzahlen, die die effiziente Fertigung / Montage in optimierten Montagesystemen ermöglicht. Der Rahmenbau ist vermutlich noch das geringste Problem, der ist nicht komplexer als beim Upright. Bereits simple Lenksysteme sind aber im Vergleich zum Upright sehr aufwändig und bedürfen händischer Einstellung, richtig interessant wird es dann bei Federung, Sitzverstellung etc.
Uprights aus ähnlichen "Schmieden" sind übrigens vergleichbar teuer.
Würde ein Massenhersteller, vielleicht sogar Versender wie Canyon auf die Idee kommen, Trikes zu bauen und es gäbe die entsprechende Nachfrage, wir hätten bereits gute Einsteiger-Trikes der 1500 € Klasse sowie vollgefederte Mittelklasse für 2500 € und gute E-Trikes für 3500 €.
 
For two years my trike was folded after each and every ride (at least twice a week) and stored behind the ramp in the stairwell (some rubbing on wood was involved...) and the KMC chain didn't like that very much so it got replaced by a Wippermann. It looks used, it has been rolled at low speed three times so some paint is missing here and there...

If you look on Alibaba you can find recumbent trikes from 600 USD. Would you ride one? Would you feel safe on one? Would it last very long treated like I treated mine? A reasonable pedelec costs 450 USD in China (the ones you find for 600€ in supermarkets here), or you can buy an e-bike there for 125 USD, it will have SLA batteries at that price.

Conclusion you always get what you pay for - invest wisely and you will have years of pleasure.
 
Absolutely right, but: Quality is not always scaling with the price. I would always prefer a trike from mass-production instead of custom-built when it comes to quality. In my company, the products from mass-production have much better failure - rates than similar ones that are custom made. Even in China you can get proper quality when you ask for it. The WallMart-products do not suffer from bad built-quality of frames, they suffer from component-quality from the early 90s. But: When it is the objective just to have the bike in case you want to 15 km on a sunny afternoon, they might be ok.
 
I don't mind the number of gears (I'm not a racer) but freewheel instead of cassette... In 2020! My first barn find Decathlon bike had Italian made rims and my current frame is "Made in Germany". The headset is dead, things get a little weird around 30 km, but as I only use it for 10 km rides now it doesn't matter. They have improved on tyres, change the brakes before riding.
 
Ich habe gerade für 1000€ ein altes Saxophon wiederherstellen lassen. Seit dem spiele ich täglich eine halbe bis 2 Stunden darauf. Bis ich wieder Geld dafür ausgeben muss werden dass ca. 300 Stunden sein. Das macht um die 3,33€ je Stunde für ein Hobby.

Wenn man Hobby mäßig radelt, also mal unter der Woche und ggf. am Wochenende ein Stündchen, dann würde man im Jahr mit 3,33€/h vielleicht 150€ zusammenbekommen. Da müßte mein Fahrrad für 500€ schon mal mehr als 3 Jahre halten. So gesehen ist Trike-fahren eines der eher teuren Hobbies, fast wie Segelfliegen, oder Harley fahren.

Also ich hätte auch gerne ein Trike. Aber meinen letzten Tausender habe ich nach reiflicher Überlegung in mein Saxophon investiert. Und ein Trike für 500€ würde ich nicht kaufen. Ich würde zum Hobbyradeln ohnehin kein teures Fahrrad kaufen (und natürlich auch kein billiges). Abgesehen davon, dass ich auch niemals als Hobby auf ein Fahrrad steigen würde. Als PKW-Ersatz erscheint mir ein Trike für 3 k€ oder ein Velomobil für bis zu 10k€ eher preiswert.

Olaf
 
Hi @Jeradachs

;-) Was spielst du für ne Richtung?!?

Rad fahren war für mich nie Hobby - es ist meine Haupt-Fortbewegungsvariante. Bin bis England und Griechenland geradelt ;-) deshalb konnte ich mir nicht erlauben, billig zu kaufen.
Ein bzw. in unserem Falle zwei neue Trikes hätten wir uns ums verrecken nicht leisten können - so wurde es was Gebrauchtes, was halt noch ein bissel Zuwendung und Arbeit will ;-)
Da hier in den Verkaufsthreads mMn vernünftige Preise aufgerufen werden, würde ich als Einstieg immer gebraucht kaufen - wenn man merkt, dass es zur Passion wird, schneller/bequemer/geschützter oder was auch immer zu fahren, kann man mit relativ wenig Wertverlust die Gebrauchttrikes verkaufen und sich was Neues zulegen.
Als PKW-Ersatz kann ich mir kein pedalgetriebenes Fahrzeug vorstellen - dafür muss ich zu oft zu schwere und sperrige Klamotten transportieren. Allerdings verwende ich mein Eisenschwein (Volvo 240 Kombi) auch fast nur für solche Transporte.......

Grüsse, duncan
 
Als PKW-Ersatz kann ich mir kein pedalgetriebenes Fahrzeug vorstellen - dafür muss ich zu oft zu schwere und sperrige Klamotten transportieren.
Die Strecke ist dabei oft das wichtigere als Gewicht oder Größe.
Um in der Innenstadt als Zusteller unterwegs zu sein, wäre z.B. ein Carla Cargo Anhänger in vielen Fällen dem PKW überlegen.
(Radweg, für Radler offene Fußgängerzonen, Parkplatzsituation, etc...)

Ich hätte selbst gerne ein Lastenrad, brauche es allerdings so selten, dass ich's derzeit bleiben lasse.
 
...naja, was ich von Elektrorädern halte sollte ich hier besser nicht posten.......

Für alles, was mit zwei Beinen geht, hab ich ne Flunder und nen 't Freewiel-Hänger.......
 
Hallo,

Wenn man Hobby mäßig radelt, also mal unter der Woche und ggf. am Wochenende ein Stündchen, dann würde man im Jahr mit 3,33€/h vielleicht 150€ zusammenbekommen. Da müßte mein Fahrrad für 500€ schon mal mehr als 3 Jahre halten. So gesehen ist Trike-fahren eines der eher teuren Hobbies, fast wie Segelfliegen, oder Harley fahren.

Wenn man radelt, dann ist das gut für die Gesundheit. Insofern ist es mehr als ein Hobby und spart Geld an anderer Stelle. Gut, in der Summe braucht man mehr Geld, weil man länger lebt. ;)

Als PKW-Ersatz kann ich mir kein pedalgetriebenes Fahrzeug vorstellen - dafür muss ich zu oft zu schwere und sperrige Klamotten transportieren.

Mein erstes Trike - gebraucht für 3000 € - war auch Taxiersatz. Auto und Zweirad durfte ich wegen eines heilenden Beinbruchs nicht fahren. Natürlich hätte ich keine Ausflugsfahrten ins Grüne mit dem Taxi gemacht, um so besser, dass ich ein Trike hatte, um meiner Seele etwas gutes zu tun und meinem Bein eine ausgedehnte Physiotherapie (die damals 19 € pro halbe Stunde kostete).

Die Strecke ist dabei oft das wichtigere als Gewicht oder Größe.

Strecke und Gewicht sind beide wichtig: Je kleiner das Gewicht, desto größer die Strecke. Sperrigkeit ist oft nicht zum Nachteil des Fahrradanhängers. Vier hochlehnige Esstischstühle in der 15 km entfernten Innenstadt der Großstadt zu kaufen ist mit dem Fahrrad und Anhänger eher einfacher als mit dem Pkw: Fahrzeit etwa dieselbe, keine Parkgebühren, Parkplatz direkt vor dem Laden und nicht einen Kilometer entfernt im Parkhaus, kein Umklappen der Sitze und dann geht der Kofferraum dennoch nicht zu ...
9 beliebige Getränkekisten mit Leergut passen auf meinen Anhänger, auf dem Gepäckträger eine weitere. Voll kann ich die Hälfte transportieren. Sicher würde ich so etwas nicht über 15, aber durchaus über 5 km machen.
Um mal ein aktuelles Thema aufzugreifen: Mit meinem Anhänger kann ich 900 Rollen Klopapier transportieren. ;)

Um in der Innenstadt als Zusteller unterwegs zu sein, wäre z.B. ein Carla Cargo Anhänger in vielen Fällen dem PKW überlegen.

Es gibt sicherlich sehr viele Gründe, warum Briefe immer noch mit dem Lastenrad oder Schiebewagen zugestellt werden. Selbst Pakete werden auf der sprichwörtlichen "letzten Meile" mit Lastenrädern oder Sackkarren oder rollenden Gitterboxen transportiert.
 
Kenne ich, spielen nur im wahren Leben im Gegensatz zu klassischen Lastenrädern (Briefträgerfahrräder, Lastenräder der Paketzusteller z.B. in manchen Fußgängerzonen) und Sackkarren (Fußgägnerzonen) und Gitterboxen (Einkaufszentren) keine Rolle.
 
Ja, derzeit spielen sie noch keine Rolle.
Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass dieses Konzept langfristig seine Nische findet.
 
Spannende Diskussion. Auch wenn ich alle Gründe gut nachvollziehen kann, finde ich auch die Teile sau teuer. Mich nimmt's wunder warum niemand kits anbietet, wie früher mal die Allewder kits bei den Velomobilen. Rahmen / Lenker / Sitz. Alles andere zum selber bauen. Wer die Teile alle neu bestellt wird wohl nicht viel sparen; interessant wären jedoch alle Projekte, die auf der Grundlage eines günstigen Rahmens enstehen würden. Ein Kollege hat zB ein Dreirad auf basis von Rollstuhlteilen gebaut! Das aufwendigste war mit abstand der Rahmen inkl. Lenkung. Ein gutes Beispiel dafür sind KMX trikes. In der E Bike szene sind sehr viele "Mods" enstanden, teils weil es die grundlage relativ günstig ist und teils weil sehr stabil und aus schweissbarem stahl.
 
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