Warum sind die Trikes so teuer?

Es gibt dafür aber halt keine Nachfrage! Wir wollten mit Velomo anfangs auch in den "Budgetmarkt". Da zeigte sich aber, daß es dort weniger potentielle Käufer gibt und die auch noch verdammt knausrig sind. Bei 1900€ Trikes wurde viel mehr gefeilscht als bei einem für 8000€. Was nix kostet, ist nix Wert sozusagen.
Eine Senkung der Preise würde vermutlich ein paar Räder mehr verkaufen lassen, aber ob hinten raus die Flottenkilometer steigen, wage ich zu bezweifeln. Vielfahrer wissen was sie wollen und sind bereit dann auch ein paar Euro für gute Qualität zu zahlen.

Gruß,
Patrick

PS. Auch wenn man Trikes nicht unter 5000€ verkauft, ist die Produktion, wenn in Deutschland gemacht, sehr nahe an der Selbstausbeutung. Ich kann aus erster Hand berichten, ich hab das seit 2012 gemacht.
 
Moin

1) Die Endmontage ist nicht der wesentliche Kostenfaktor. Von daher bringt der Bausatz keinen besonderen Vorteil, außer bei der Distribution.
2) Kern der Frage ist die Bewertung der Kosten: Experten, Verkäufer und Besitzer nov trikes halten 1900€ für Low Budget. Alle anderen Menschen mehr als 1000€ schon zu teuer für ein Fahrrad.
 
Ja, Herstellung in D ist tueuer ... aber hier in der schweiz ist es noch viel extremer! Schade eingentlich, weil es in beiden Ländern tolle Rahmenbauer gibt!
Allgemein denk ich, ihr unterschätzt den Werbe-effekt von tausend kleinen Radshops, die den günstigen Bausatz bestellen würden, und sich ein paar euros drauf verdienen durch den Aufbau / Einstellung. Mehr visibilität = mehr Nachfrage. Schliesslich sind tadpoles ein Luxusgut: wer zur Arbeit oder zum Bahnhof muss kann genauso gut mit der Fahrrad für viel weniger Geld unterwegs sein.
Zum Rahmenpreis: ich bin in der Ebike Branche tätig, und habe mal ein paar asiatische Zulieferer nach Herstellungspreisen für einfache alu tadpoles gefragt (ungefedert, teilbarer rahmen, einfache Lenkung). Schon ab 50 stück sind wir bei $200/pc DDP Hamburg. Die Vollgefegerte Variante würde ca. 500 kosten. Wie gut die dann tatsätzlich sind müssten man ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
einrad schrieb:
Was würde in Deiner Kalkulation dann rauskommen, wenn Du das Risiko des Importeurs übernimmst, das vorfinanzierst und Deine ganzen Kosten ansetzt?

Gruß, Harald
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Schwierig zu sagen. Mit einer bestehenden Lizenz als Gewerblicher Importeur müssten wohl 30 000 vorgestreckt werden. Efahrungsgemäss kämen mindestens 2 reisen zum Hersteller dazu. Erste Reise: wir lernen uns kennen und alles ist so toll. Zweite Reise: manno - so viele probleme! Dann noch ein Vertrag mit einer Firma hier zur Qualitätsüberpüfung / Design-optimierung. Also unter 50 000 wird man nicht kommen.
 
flix schrieb:
Allgemein denk ich, ihr unterschätzt den Werbe-effekt von tausend kleinen Radshops, die den günstigen Bausatz bestellen würden, und sich ein paar euros drauf verdienen durch den Aufbau / Einstellung.
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Sorry, aber wie ein Rad günstiger werden soll, wenn es von Leuten (mit dem gleichen Stundensatz) aufgebaut wird, die das nicht täglich machen, mußt du mir bitte mal vorrechnen.
;)

Gruß Jörg
 
JKL schrieb:
Sorry, aber wie ein Rad günstiger werden soll, wenn es von Leuten (mit dem gleichen Stundensatz) aufgebaut wird, die das nicht täglich machen, mußt du mir bitte mal vorrechnen.
;)

Gruß Jörg
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Das Argument läuft anders: Shop X bietet günstige Rahmenkits zum Trikebau an. Das fertige Dreirad steht in der Vitrine und lockt Kunde A an. Der findet das super, freut sich über den niedrigen Kit Preis und bestellt eins. Dann braucht er noch dies und das dazu. Schliesslich noch ein paar Einstellungen. Wird alles verrechnet, und der Shop verdient was drauf. Ob es im Endeffekt für A günstiger sein wird denk ich nicht. Aber die ganzen shops, die am Spiel teilnehmen, schaffen so einen Markt, der im Endeffekt die Preise nach unter drücken wird. Letztendlich geht es darum den steilen Einsteigpreis etwas zu nivellieren um eine breitere Kundschaft zu erreichen.
 
Na wenn's da doch keine goldene Nase zu verdienen gibt, bleib' ich in meiner Branche. :)

Und trage mein Geld in kleinen Einheiten zu den verschiedenen lokalen Händlern. Meistens mit einem Trinkeld Aufschlag pro Besuch...
 
flix schrieb:
Das fertige Dreirad steht in der Vitrine und lockt Kunde A an. Der findet das super, freut sich über den niedrigen Kit Preis und bestellt eins. Dann braucht er noch dies und das dazu. Schliesslich noch ein paar Einstellungen. Wird alles verrechnet, und der Shop verdient was drauf. Ob es im Endeffekt für A günstiger sein wird denk ich nicht.
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Und dann ist er sauer weil er doch Geld sparen wollte, aber nur Stress und Arbeit bekommen hat!
 
...oder er freut sich, weil er seinen Bock von der Pieke auf kennengelernt hat ;-) und vieles ab sofort selbst erledigen kann
 
Ich war hier mal bei so einen freundlichen kleinen radhandler. Der hatte auf dem dachboden noch ein nagelneuen Velerique tieflieger fur denn er seit die 1980er keinen kaufer gefunden hatt. Ich halte die gedanken von Flix fur hochst optimistisch.

War hier vorgestern beim ortlichen zweirad fachgeschaft. Wollte einen linker gripshift mit microrasterung. Einloggen beim grosshandler, auswahl zwischen sram MRX und X0 und ob die mrx dann microraste hatte oder nicht war unklar. Tja, wir haben nur diese. Andere geht nicht. Zufallig war es beim eintreffen dann gut.

Wie Henry Ford schon sagte beim T Ford, you can have it in any colour you want as long as it is black. Sonderwunsche kosten zeit, und zeit ist geld.

Ich kenne keinen radhandler der so idealistisch arbeitet und damit gut verdient.
Grusse, Jeroen
 
Ich möchte hier keine Polemik über Radshops starten - jeder musste wohl seine Erfahrungen machen. Alles was ich meine, ist dass Produkte wie trikes nur an Marktanteile gewinnen durch Werbung / Visibilität. Das wiederum hängt von der Verbreitung ab und der Einsteigschwelle. Eine Möglichkeit diese zu senken wären Selbstbaukits die von mehr Shops geführt werden. Ist vielleicht keine super Idee, aber ein Versuch wohl wert.

Wie es jetzt ist, finde ich traurig: die Dinge sie so teuer, dass sie eigentlich nur in irgendwo rum stehen und wie der Mercedes cabrio bei Schönwetter auf Ferientouren kurz raus dürfen und dann schnell wieder in die Garage. Das ist freilich nicht der Fall für alle Nutzer - vor allem nicht hier im Forum - aber es dürfte die Mehrheit betreffen, wenn man als Beobachtungsbasis den Zustand der 2-Hand Abgebote nimmt. Daraus folgt, dass man tadpoles quasi nie auf der Strasse begegnet = 0 werbung, und es bleibt ein luxus-niche produkt.
 
I was doing my best for visibility, and here I am locked up at home :( We even had a three trike meeting last month!

I have a couple more details to fix and my trike will become my daily drive. I can't use it in town during the summer holiday season, it is too dangerous - phone zombies, crazy drivers, ... And I am looking forward to riding through next winter with a Nose 1.4.
 
RN-Radler schrieb:
Bei ICE bekommt man, was man will. Auch nur ein Fahrwerk ohne alles. Anfrage reicht.
Dann kann man sich nach und nach, je nach Geldbeutel sein Trike damit aufbauen.
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When I asked Azub at the time I think I remember there was a frameset option. Back then their trikes sold to the US went as framesets IIRC.
 
@ Flix: deine Theorie über die Bausätze gefällt mir. Würdest Du eigenes Geld in so etwas stecken? Würdest Du solche Bausätze in der EU/CH Anfertigen lassen?
Olaf
 
flix schrieb:
dass Produkte wie trikes nur an Marktanteile gewinnen durch Werbung / Visibilität.
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So macht es das Ehepaar Appelbaum: http://www.spezialrad-verkauf.de
Angefangen haben sie mit begleitetem Radfahren auf Trikes mit zwei Sitzen nebeneinander im Reha- / Pflege-Bereich, dann haben sie den Trikeverkauf und den Verleih dazugenommen und verkaufen u.a. das Hase-Programm. Der Laden beherbergt eine selbständigen Zweiradmechaniker. Ihr Laden war m.W. der erste, bei dem man das Trigo probefahren konnte. Sie sind auf jeder Messe / Ausstellung, die irgendwas mit Fahrrad oder Reha oder Sanitätsprodukten zu tun hat, mit ihren Fahrzeugen präsent. Man sieht sie mit Kunden überall in der Gegend und die Anzahl Trikes in ihrem Einzugsbereich hat sich vervielfacht. Cargobikes hat er inzwischen auch im Programm, über Tadpoletrikes hat er schon nachgedacht, aber ich weiß nicht, mit welchem Ergebnis.

Das Trigo ist übrigens das Trike von Haase mit dem niedrigsten Preis (2240 € ohne die vorgeschriebenen Reflektoren), das ist aber deshalb so günstig, weil es eben keine Komponentenauswahl gibt.
 
Jeradachs schrieb:
@ Flix: deine Theorie über die Bausätze gefällt mir. Würdest Du eigenes Geld in so etwas stecken? Würdest Du solche Bausätze in der EU/CH Anfertigen lassen?
Olaf
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Ja eigenes Geld, aber nicht in nächster zeit - leider kein budget vorhanden. Und nein, wohl nicht in der EU und schon gar nicht in der schweiz. Die produktionskosten sind einfach aussichtlos für so kleine Mengen. ökologisch / nachhaltig würde die herstellung sicher nicht sein.
 
da @flix ja aus der e bike Branche kommt, kennt er ja die Kalkulation für Beratungsaufwand, Wartungs/ Montageaufwand und hat sich grundsätzlich mit Umsatz pro Stunde oder m2 auseinandergesetzt. Ich bin ehrlich um jeden Händler froh, der das Wagnis Spezialräder eingeht. Mein aufrichtiger Respekt. Danke! Rwd, der auch schon lange kein neues LR gekauft hat.
 
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