Warum Outomobil wenns auch Velomobil geht? Klimastreik 29.11.

Nachdem der Thread jetzt seinen Weg in die Versenkung angetreten hat, fasse ich mal zusammen:
Nur wenige von uns sind der Meinung, dass Velomobile öffentlichkeitswirksam darzustellen eine gute Idee ist (es gibt sogar einmal den Erfahrungswert, dass Velomobile auf Klimademos nicht beachtet werden),
Das kann ich für Hamburg nicht bestätigen. Ich hab mit dem den Milan zwei mal an einer FfF-Demo teilgenommen und er wurde sehr positiv aufgenommen.
https://etrike.wordpress.com/2019/05/25/fridays-for-future
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Politiker reden uns doch schön ein, dass alles technologisch mit neuen Erfindungen gelöst werden muss. Dabei ist aber eines ganz wichtig: Keiner darf dazu genötigt werden ein mal sein Knie krumm machen zu müssen oder sich womöglich einzuschränken. Das wäre ein wirklich viel zu großes Opfer für die Menschheit in der Wohlstandsgesellschaft... Einige sehen in einem krummen Knie auch gleich dieses unzüchtige unzumutbar Wort Askese. Und davor muss der Bürger eindeutig geschützt werden.

Meine Erfahrung nach neun Jahren Velomobil (gut, 3 davon Trike mit Wildcatverkleidung, spielt aber keine Rolle), als bunter Hund, von jedem darauf angesprochener, im strukturschwachen, nordhessischen Vogelsberg unter Hinzunahme subjektiv favorisierter Weltanschauungsformeln wie: Die Wahrheit liegt immer auf dem Platz, bzw. in diesem Fall auf der Straße, ist:
Es interessiert keine Sau eine Alternative zum Auto zu haben, wenn es bedeutet, dass der ins Rückenmark implementierte gewohnte Komfort eines Autos nicht der Gleiche ist.

In meinen Gedanken hat das Auto einen Anspruch in die Welt getragen, welcher unumkehrbar, nicht diskutabel ist und dieser Anspruch heißt: Jeder in den Industrienationen wohnende Mensch hat das Recht, zu jeder Zeit, dahin fahren zu können, wohin er will. Die sogenannte große Freiheit eben. Unser ganzes Lebenssystem ist darauf ausgerichtet.

Das das Potential von VM in der Gesellschaft nich erkannt wird, dass schätze ich auch so ein. Oft ist es ja so, dass man sieht, was man sehen will.
 
generell ist die Bedeutung des Klimawandels in weiten Bevölkerungsteilen nicht bekannt biz wird aus verschiedenen Gründen ignoiert.
Erst als ich einen Redebeitrag für die FFF Bewegung erstellte, habe ich mich in das Thema tiefer eingearbeitet (da ich kein Akademiker bin, darf ich nicht soviel Blödsinn reden).
Hauptsächlich war ich erschreckt über den Stand der Wissenschaften und über das ignorieren von Gruppen die direkten Zugang haben zu diesen Beratungsleistungen.
Derzeit bin ich jedoch auch erstaunt über die Schwierigkeit bestimmte informationen zu recherchieren. Häppchenweise lerne ich dazu.
Wenn ich sterben werden (an Altersschwäche), beginnen die dramatischen Folgen des Klimawandels (ca. 2050) und damit sterben viele Menschen vor ihrer Zeit (= wenn der Superbär stimmt beginnt für viele Menschen das Ende).
Selbst die Versicherungswirtschaft sieht grosse Risiken auf sich zukommen.

Ich glaube, wir sollten diese Faden nutzen um regelmäßig an dem Gesamtbild zu weben, welche Faktoren es gibt.
 
Ich als Zwangsmünsteraner habe jeden Tag mehr oder weniger interessante Erkenntnisse aufgrund der Unterschiede zwischen hier und dem Exil:

1) Alternativen 1: solange der ÖPNV so unzuverlässig und teuer mit dünner Infrastruktur glänzt und Bahnhöfe gleichgesetzt sind mit vollgeschmierten vollgemüllten Alki-Treffs, will das kaum einer freiwillig nutzen.

2) Alternativen 2: solange die (notwendigen?) Strecken so weit sind, fährt wegen des Zeitverlustes kaum jemand weitere Strecken mit dem Rad. Das Auto ist ein schnelles, verfügbares Verkehrsmittel mit passendem Image.

3) Lobby: in Münster bremsen Autofahrer deutlich häufiger für Radler als hier im Bergischen. Ich vermute, die schiere Masse an Radlern im Münsterland ist ebenfalls dafür verantwortlich. Einfach weil sie da sind und weil sie viele sind.

4) Der Supermarkt hat die Tante-Emma-Läden verdrängt. Folge: weitere Strecken.

Und das Konsum-Verhalten hat sich generell verändert und damit der Wert einer weiten Anreise, wenn man den gewünschten Luxus-Artikel oder das Superschnäppchen ergattern kann.

Ein VM oder Rad-Nutzung hängt nicht nur von Überzeugungsarbeit ab, sondern auch von den passenden Rahmenbedingungen. Und davon sind wir meilenweit entfernt.
 
Die Wirkung von C02 absolut vereinfacht:
Quantenphysik erklärt es vereinfacht wie folgt: Kosmische Sonnenstrahlung geht durch die Erd-Athmosphäre und ein Teil wird zurückgeworfen. CO2 verhindert dies, weil eich nicht immer die gleiche Wellenlänge zurückgeworfen wird.
Stellt euch vor, ihr macht eine dickere Glasplatte auf ein Gewächshaus. Es kommt zwar mehr Wärmestrahlung hinein, aber weniger hinaus: Es wird wärmer.
Methan hat ein ähnliche Wirkung.
 
Ein VM oder Rad-Nutzung hängt nicht nur von Überzeugungsarbeit ab, sondern auch von den passenden Rahmenbedingungen. Und davon sind wir meilenweit entfernt.

Das ist aber auch ein Henne-Ei-Problem. Wir können diese Rahmenbedingungen schaffen. Ich habe ja das selbe Problem - da ich, sehr beschönigend gesagt, nicht gerade handwerklich supergeschickt bin, brauche ich bei einem VM jemanden in der Nähe, der sich drum kümmert, wenn es mal "Aua" hat, und für die allgemeinen Servicearbeiten. Die Radwege sind hier zwar großteils halbwegs VM-tauglich, könnten aber auch besser sein. Ich habe aber beschlossen, jetzt doch auf ein VM zu sparen, ohne konkret zu wissen, ob das dann auch eins wird. Als Alternative bleibt mir ja auch noch ein Trike, das ich hier vor Ort mit Service bekommen kann, weil ich in der Zukunft so oder so Radreisen machen möchte, und dann nicht mehrere Tage auf einem UP sitzen will.
Und wenn mehr Leute "Blut lecken" bzgl. Rad fahren, und auch mehr Leute trotz widriger Umstände anfangen, Spezialräder zu fahren, dann entsteht ein Leidensdruck, der ultimativ für bessere Rahmenbedingungen sorgt. Da immer mehr junge Leute auf das Auto, viele gar auf den Führerschein, ganz verzichten, wird das auch zu mehr Infrastruktur für Kunden ohne Auto führen, lokale Läden werden zurückkommen und der Einzelhandel nicht mehr nur die drei "Schnelldreher" im Geschäft stehen haben.
Ich sehe das analog zum "Kneipensterben" und deren "Wiederaufleben". Vor ca. 5-6 Jahren versuchte ich schonmal, von meinem alten Freizeitbäder-Hobby aufs Rad fahren umzusteigen, es blieb aber bei 2-3 kurzen Touren um die 20km. Wenn ich damals unterwegs irgendwo einkehren wollte, war auf dem Dorf wirklich alles dicht. Die Dörfer waren eigentlich nur noch Ansammlungen von Privatkokons genannt Einfamilienhäusern und die Leute verschanzten sich darin, und nutzten ihr Auto als fahrende Verlängerung dieser Kokons. Seit ca. 2-3 Jahren wird das wieder anders. Wenn ich heute meine Touren mache, finde ich wieder jede Menge Landgasthöfe, Kneipen und etwas bessere Imbissläden, bei denen man auch gemütlich sitzen kann, an bestimmten landschaftlich sehr schönen Flecken entstehen mitunter ganze Budendörfer mit Cocktailbars, Street Food, Craft Beer etc pp. Auch an den Bahnstrecken, sogar an eingleisigen Nebenbahnen, leben die alten Bahnhofsgebäude wieder auf und beherbergen heute vielfach ein kleines gastronomisches Angebot, manchmal sogar mit einer kleinen Pension im Dachgeschoss drin, aber mindestens bekommt man ein Bierchen in uriger Atmosphäre, während man auf seinen Zug wartet. Ich behaupte, dass diese Entwicklung von der Zunahme der Radfahrer auf den Landstraßen und Überland-Radwegen, nicht zuletzt durch den Pedelec-Boom, kommt.

Aber wenn wir einfach nur sagen, die Rahmenbedingungen stimmen nicht, also können wir's auch lassen, dann ändern die sich auch nie.
 
wenn er denn mag.

Und genau das ist der Casus Knacksus.

Ganz abgelehnt hat er es nicht, er sagte aber, dass er in der Garantiezeit nicht gern an fremdgekaufte Räder, insbesondere Spezialräder, rangeht, weil er nichts machen möchte, das der Hersteller dann so vielleicht nicht will. Als ich ihm dann aber sagte, dass ich dies bereits mit ein paar Herstellern diskutiert hatte und diese sagten, dass die Standardteile selbstverständlich jeder Händler und jede Werkstatt servicen kann, sagten sie, dass man das dann sicher machen könnte, allerdings der Chef final entscheiden müsste.
Ich habe im Nachbarort noch eine freie Werkstatt, dort sagte man mir, dass alles, was Standardteile betrifft, machbar sei, aber bei einer Pedelecvariante, wie ich sie favorisiere, nicht der Motor, weil die nur Bosch und Shimano servicen, und in VMs i.d.R. Bafang drin ist. Aber ich denke, wenn ich einfach den gesamten Motor-Nachrüstsatz neu besorge, kann der mir den dann bestimmt auch einbauen.

Ich spare jetzt erstmal, und zwar etwas langsamer, damit ich nicht auf alles andere angenehme in der Freizeit verzichten muss, da habe ich sowieso erstmal ca. 2 Jahre zu sparen, und wenn ich in der Zwischenzeit mit meinem UP weiter guter Kunde bei meinem Händler bin, dann lässt sich da mit Sicherheit etwas regeln. Und als Plan B ist so ein Wiesel oder Scorpion fs26 auch etwas feines.
 
Ich finde, Teile der Diskussion werden scheinheilig geführt:
Es ist folgerichtig denkbar, möglich, ja sogar notwendig, ein Outomobil nur 100 km/h Max zu bewegen oder das Outo stehen zu lassen oder kein SUV zu kaufen.
All days for Future: 100 km/h.
 
Ich glaube, wir sollten diese Faden nutzen um regelmäßig an dem Gesamtbild zu weben, welche Faktoren es gibt.
Meinst Du damit Ursachen und Auswirkungen der Klimaveränderungen zu notieren?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese in diesem Forum nicht bekannt sind.
Mich macht es fertig apokalyptische Dokus im Fernsehen zu sehen und zugleich das unbeholfne, zu nichts führende Umherirren der Menschen zu akzeptieren. Es erinnert mich immer daran, sich mit besoffenen Kopf auf den Heimweg zu machen. Man wüßte eigentlich wo es lang geht und was eigentlich zu tun wäre, kriegt aber nichts gebacken...
Was kann ich als Einzelner tun? Ist etwas, was ich gut finde zusammen zu schreiben. Von Infos zu Demos, Fahrraddemos
oder Ähnliches hier zu lesen finde ich gut und passiert ja auch.
 
Das das Potential von VM in der Gesellschaft nich erkannt wird, dass schätze ich auch so ein. Oft ist es ja so, dass man sieht, was man sehen will.
Ich denke, dass das VM (so wie sie heute gebaut werden) (noch) nicht viel zur Verkehrswende beitragen werden.
Der Weg, zum VM, ist für die meisten Menschen zu mühsam.

Ich kenne auch niemanden, der vor dem VM nicht zumindest viel Fahrrad gefahren ist und auch ein UP-Fahrer braucht eine lange Zeit, bis er mit einem HPV-VM wirklich schnell ist.
Häufig mußte ich grinsen, wenn ein austrainiert RR-Fahrer nach einer Woche VM Probefahren neue Muskeln kennen gelehrnt hat.

Wenn das HPV-VM dann auch noch nicht richtig funktioniert, ist der Frust groß.
Wie groß der Frust sein kann, kann man gut im Faden von @Jack-Lee lesen und der weiß wie man ein VM schnell macht.
HPV-VM fahren muss man wollen.
Es interessiert keine Sau eine Alternative zum Auto zu haben, wenn es bedeutet, dass der ins Rückenmark implementierte gewohnte Komfort eines Autos nicht der Gleiche ist.
Das ist der Punkt an dem ich bei meiner Entwicklung angesetzt habe.
Man muss die Menschen da abholen, wo sie (jetzt) stehen.
Das geht nicht mit Verboten, da müssen Alternativen her und die müssen auch noch ein Gewinn sein, dann denkt man darüber nach.

Ich bin vor dem VM (bei mir war es der Sunrider 2, 45er mit 500W (900W Spitze) Bafang) 5 Tage die Woche >35km radgefahren und war recht gut in Form.
Da habe ich nicht nachvollziehen können, warum Nichtradfahrer mit einen VM nicht klarkommen .... es ist doch fast ein Auto, nur kleiner.
Der SR2 war schneller als mein Rad und Regen war (ist) egal.

Um mich in die Situartion eines nicht Trainierten versetzen zu können, habe ich das Tretlager so verstellt, das ich nicht mehr mittretten konnte.
Und (oh Wunder) mein SR2 war plötzlich eine lahme Ente.
>30 Sekunden von 0 auf 45km/h (vorher waren es um 15 Sekunden) machen wirklich keinen Spaß und in der Stadt wird man auf Teufel komm raus überholt.
So holt man keinen Autofahrer aus seinem Panzer.

Also Umbau auf 2kW.
Im Stadtverkehr war das schon viel besser, aber ich habe bei Ampelsprints noch Lücken vor mir gezogen und wurde im Berufsverkehr immer noch überholt.

Mit meinem aktuellen Antrieb (4ter Umbau, gedrosselt auf 3kW, offen 3,8kW) ziehe ich die Lücken hinter mir und werde in der Stadt nicht mehr überholt.
Dafür werde ich immer öfter angesprochen, das man mich (in Hennef und Umgebung) schon häufiger gesehen hat und dass das ein tolles Fz sei (Greta sei Dank).
Ich habe ja das selbe Problem - da ich, sehr beschönigend gesagt, nicht gerade handwerklich supergeschickt bin, brauche ich bei einem VM jemanden in der Nähe, der sich drum kümmert, wenn es mal "Aua" hat, und für die allgemeinen Servicearbeiten.
Oder man baut das Fz so, das nichts mehr da ist, was kaputt gehen kann.
Das geht natürlich nicht mit einem hocheffektiven 22kg HPV-Renner, der auch noch eine eierlegende Wollmilchsau sein muss, wenn man eine 20% Steigung hoch kommen, bei >70km/h noch mittreten will und noch die Campingausrüstung für den Urlaub mit soll.

Mein 45er Fz hat nur noch eine Tretlagerschaltung, weil ich kein Kettenrad mit 110 Zähnen einbauen will (Ziel 60er Tritt bei 45km/h, das schafft auch ein untrainierter Fahrer über längere Zeit).
Ich nutze eh nur den höchsten Gang, da würde mir ein gerissener Schaltzug nicht mal auffallen und bei einem Schlumpf gibt es den nicht mal.
Die 3kW beschleunigen mich (ca 120kg) in 7 Sekunden auf 45 km/h, da würde ich mit dem Schalten eh nicht hinterher kommen.
Für eine (mögliche) Pedelec-Version ist die 3 Gangschaltung bis 10% Steigung auch noch ausreichen und wer mehr braucht, kann eine Pinion haben.
In allen Fällen gibt es kein Schaltwerk mehr und das macht das Fz etwas pannensicherer.

Mopetreifen haben zwar einen hohen Rollwiderstand, aber sie sind pannensicher und halten länger.
Leider musste ich diese Woche feststellen, das ein Nagel es doch durch den Reifen geschafft hat aber die 50000km davor hatte ich nicht einen Platten mehr.
Das war, in meinem Leben, der 2te Nagel in einem Reifen und darf wohl als Ausnahme betrachtet werden.
Mit Dornen oder Scherben hatte ich, seit ich Mopetreifen fahre, noch keine Probleme.

Gruß Jörg
 
Ich denke, dass das VM (so wie sie heute gebaut werden) (noch) nicht viel zur Verkehrswende beitragen werden.
Der Weg, zum VM, ist für die meisten Menschen zu mühsam.

Ich sehe das ähnlich. Wenn ich mir die Entwicklung bei den UPs anschaue, dann sehe ich, dass die neue Lust am radeln ganz besonders vom Hilfsmotor kommt, der jetzt in immer mehr neuen Rädern vorhanden ist. Deshalb werden, wenn, eher die Pedelec- oder 45er-Varianten der VMs oder artverwandte wie Podbike, Sunrider, Leiba Hybrid, zur Verkehrswende beitragen.

Wie @VanBorrison richtig schreibt, muss der Komfort zumindest ähnlich wie beim Auto sein.

Da habe ich nicht nachvollziehen können, warum Nichtradfahrer mit einen VM nicht klarkommen .... es ist doch fast ein Auto, nur kleiner.
Der SR2 war schneller als mein Rad und Regen war (ist) egal.

Das sollte dann für Leute, die vom Auto aufs VM umsteigen, eher von Vorteil sein.

Oder man baut das Fz so, das nichts mehr da ist, was kaputt gehen kann.
Das geht natürlich nicht mit einem hocheffektiven 22kg HPV-Renner, der auch noch eine eierlegende Wollmilchsau sein muss, wenn man eine 20% Steigung hoch kommen, bei >70km/h noch mittreten will und noch die Campingausrüstung für den Urlaub mit soll.

Das "Volks-VM" muss kein 22kg HPV-Renner sein, der mit 70 km/h aus reiner Muskelkraft eine 20%-Steigung hochkommt und den halben Hausstand transportiert. Das muss es nicht mal für mich. Für mich ist der Wetterschutz das ausschlaggebende, und ich möchte 100-120km Tagesetappen schaffen, notfalls mit mehreren Akkus, Gepäck für eine Woche sollte auch reingehen, oder ein Anhänger möglich sein. Schnell und sportlich ist mir ziemlich egal. Ich werde, sollte ich mir ein VM kaufen, auch Mopedreifen oder Marathon Plus nehmen.

Ideal wäre als Volks-VM sowas wie das Quattrovelo, aber mit "etabliertem", im allgemeinen Fahrradhandel weit verbreiteten E-Assist, also Shimano STEPS oder Bosch Performance Line. Das ist nämlich schick, komfortabel, sehr praktisch wegen großem Gepäckfach und für die meisten Alltagsfahrer auch schnell genug.

Mein Sparziel ist entweder WAW in Aramid mit BBS01 und Rohloff, Mango Tour mit BBS01 und Rohloff, Sunrider 3 25km/h oder Alleweder A6 25km/h, ggf. wird auch die Produktion des Orca wieder aufgenommen, dann rutscht das auch in die Auswahl herein. Es hängt am Ende davon ab, welches ich am einfachsten bekommen kann, und wofür es am besten vor Ort Service gibt, und ob ich mit Tiller oder Panzerlenkung besser klarkomme. Das muss ich in einer Probefahrt rausfinden.

Und ich denke, der durchschnittliche Autofahrer, der jetzt darüber nachdenkt, eine Alternative zum Auto für die "Kurzstrecken" bis 50km anzuschaffen, und dabei beim VM landet, wird wohl ähnliche Anforderungen haben, wie ich.
 
Ideal wäre als Volks-VM sowas wie das Quattrovelo, aber mit "etabliertem", im allgemeinen Fahrradhandel weit verbreiteten E-Assist, also Shimano STEPS oder Bosch Performance Line.
Hmmm, ein 4-Rad.
Es hat einen Grund, warum ich beim SR3 (erstmal) wieder auf 3 Räder zurückgegangen bin.
Ein 4-Rad hat (den Kofferraum ausgeblendet) nur den Vorteil der höheren Kurvengeschwindigkeit.
Der ist (m.M.n.) bei einem Alltags-Fz aber nicht so wichtig.
Dafür wird er mit (relativ) hohem technischen Aufwand erkauft und es gibt mehr Teile, die dann auch wieder kaputt gehen können.

Bei den Motoren bin ich aus Sevice-Sicht bei dir, technisch aber schon nicht mehr.
Bosch hat mit viel Geld (Werbung) dafür gesorgt, das die Leute auf die (m.M.n.) falschen Daten achten.
Ein hoher Drehmoment liest sich im Datenblatt erstmal gut, bedeutet in der Praxis aber auch einen höheren Verschleiß und Schaltungen die das aushalten.
I.d.R. sind das Kettenschaltungen (ok, Rohloff auch) und die finde ich bei einem Pedelec, in der Stadt, nicht wirklich konfortabel.

Eine Drehmomentsteuerung ist (wieder m.M.n.) auch nur für Leute sinnvoll, die keinen Motor brauchen.
Ich habe viel mit MS-Leuten zu tun und die stehen auf dem Schlauch, wenn der Körper nicht mehr will.
Ich selbst finde es auch besser, wenn ich mal leer mittreten kann und der Motor mich zieht.

Für mich ist der Wetterschutz das ausschlaggebende, und ich möchte 100-120km Tagesetappen schaffen, notfalls mit mehreren Akkus, Gepäck für eine Woche sollte auch reingehen, oder ein Anhänger möglich sein. Schnell und sportlich ist mir ziemlich egal.
Da ich die Leiba nicht kenne, würde ich dir für diesen Einsatzzweckt empfehlen, dir mal das A6 genauer anzuschauen.
Die Plane ist sehr flexibel und ermöglicht im Sommer auch ein tolles Cabrio fahren, das geht mit dem SR3 nicht.
Der SR3 ist mehr auf Pendler, passive Sicherheit und schlechtes Wetter optimiert.

Aber schau dir auf jeden Fall auch mal die Leiba und andere Hersteller (auf der Spezi) an, alle VM`s haben Vor und Nachteile und ein VM muss (wie jedes Fahrrad) passen wie ein Schuh.

Gruß Jörg
 
schau dir auf jeden Fall auch mal die Leiba und andere Hersteller (auf der Spezi) an

Leiba war nur ein Beispiel, die (in meinem Falle dann die X-Stream) kommt aber nicht in Frage, da Vassili per Mail meinte, dass er in der Garantiezeit darauf besteht, dass jeglicher Service bei ihm gemacht wird. Und wegen Rohloff-Ölwechsel das VM mit der Spedition von Bremerhaven nach Gifhorn bringen sehe ich nicht ein. Die anderen schaue ich mir an, das Evo-R halte ich noch für möglich, auch wenn ich da nur einen Nabenmotor und Kettenschaltung bekommen kann.

Ein hoher Drehmoment liest sich im Datenblatt erstmal gut, bedeutet in der Praxis aber auch einen höheren Verschleiß und Schaltungen die das aushalten.

OK, dann muss ich mich darauf einstellen, weil ich zwar den Performance Line dran habe, und Riemenantrieb, aber nur die Nexus Inter8. Ich wollte die Variante mit Enviolo, aber da hätte ich bei dem Rad 6 Monate warten müssen, was ich für ein UP nicht einsehe, und meine Variante war vorrátig.

Was hältst du von den Shimano STEPS? Die verbauen ja HP und Hase im Kettwiesel und Scorpion.

würde ich dir für diesen Einsatzzweckt empfehlen, dir mal das A6 genauer anzuschauen. Die Plane ist sehr flexibel und ermöglicht im Sommer auch ein tolles Cabrio fahren, das geht mit dem SR3 nicht.

Ich möchte dann nicht die Plane, sondern den harten Deckel, und ein Versatiledach oben drauf. Kann man das dann trotzdem abmachen und im Sommer zum Cabrio umbauen, und ggf. das ganze in einem Anhänger mitführen?
 
Ein 4-Rad hat (den Kofferraum ausgeblendet) nur den Vorteil der höheren Kurvengeschwindigkeit
Ein Vierrad hat vor allem für HPV-Anfänger den großen Sicherheitsvorteil, dass es nicht ausbricht und sich zu überschlagen droht, wenn ein Hinterreifen plötzlich Luft verliert.
Das ist einfach viel besser für die Gesundheit...
Weiter sind komfort- und fahrdynamische Vorteile realisierbar, gerade bei Geschwindigkeiten von 40 und mehr.
 
Um wieder zum Thema zurück zu kommen: Dieser Thread entwickelt sich thematisch ja in eine ähnliche Richtung wie der "Mobilitätswandel ohne HPV-Szene"-Thread, nur finde ich, dass man sich hier von einer anderen, IMHO fruchtbareren, Richtung annähert: Wie bekommt man die Leute dazu, das Auto stehenzulassen, und welche Rolle können VM da spielen - und wie macht man VM "cool" in der breiten Masse.

Im obigen Thread schrieb ich es schonmal, ich fasse es aber nochmal zusammen. tl;dr: Die Infrastruktur und der Komfort muss zumindest "nah am Auto" sein.

Der mit der Muttermilch aufgenommene selbstverständliche Komfort eines Autos muss zumindest großteils auf das VM übertragen werden. Den Wetterschutz haben die meisten VM, bequeme Sitzhaltung auch. Sie müssen dann noch leicht handzuhaben sein. Es muss genug Gepäckstauraum vorhanden sein, um Alltagsgepäck und vielleicht auch mal Zeug für eine 5-7tägige Reise mitzunehmen. Da VM ja Einsitzer sind (Milan 4.2 dauert ja noch...) muss das Gepäck für den jeweiligen Fahrer problemlos mitkommen, da dann ja jeder reisende sein eigenes Fahrzeug fährt.
Das Fahren darf, auch wenn man mittreten muss, nicht groß körperlich anstrengen, da Auto fahren das auch nicht tut, deshalb ist für die breite Masse zumindest eine 25km/h-Assistenz eigentlich unabdingbar. Reine Muskelkraftvarianten und 45er sollte es auch geben - es ist immer schön, wenn man die Wahl hat.
Als Reichweite halte ich 120-150km für eine 25km/h-Pedelec-Variante für sinnvoll, denn ich glaube, dass VM in der Masse auf Strecken bis zu 50km einfach eingesetzt werden würden, und man für weitere Entfernungen die Bahn oder dann doch wieder das Auto nimmt. Doppelakkusysteme zum umschalten oder meinetwegen auch nur eine Halterung für den Ersatzakku und am Ende "rechts ranfahren, aussteigen, Akku wechseln" halte ich für zumutbar.

So viel zum Fahrzeug an sich.

Nun zur Infrastruktur. Der heutige Autofahrer macht nichts mehr an seinem Auto selbst, also muss es auch problemlos möglich sein, ein VM zum Service irgendwo in der Nähe abzugeben. Der Ablehnungs-Haltung vieler Fahrradläden muss entgegengewirkt werden. Zumindest den Service und Reparatur der Standardteile müssten alle Fahrradhändler und -werkstätten immer durchführen - alternativ muss ein dichtes, bundesweites Servicenetzwerk aufgebaut werden.
Vertrieb ist auch so eine Sache. Insbesondere für Anfänger ist Überführung auf eigener Achse kein Thema. Würde ich mir morgen ein VM kaufen, würde ich nicht gleich in die vollen gehen und das mehrere 100km nach Hause fahren wollen, durch mitunter unbekanntes Territorium. Ich möchte zu allererst an ungefährlichen Stellen fahren üben und mich allmählich steigern. Deshalb brauchen wir auch ein dichtes Händlernetz, und sei es nur die Möglichkeit, beim Wald- und Wiesen-Händler eine Bestellung aufzugeben und dort hin liefern zu lassen.
Diese Punkte könnte die ZEG übernehmen, oder die Händlernetzwerke, die sich neu formieren. Der bekannte Münchner Fahrradhändler vit:bikes baut gerade ein eigenes Händler- und Servicenetzwerk auf, dem habe ich schon vorgeschlagen, Flevò mit aufzunehmen, und ich habe an Drymer/Sinner eine entsprechende Anregung gemailt, da evtl. mitzumachen.
Der ADFC scheint Velomobile mittlerweile zu kennen und im Pannenfall die auch abzuschleppen, was schonmal ein guter Anfang ist.

Ein ganz großer Punkt ist natürlich auch der Preis. Ein VM in einer Ausstattung, die auch einen Autofahrer hinter dem Ofen vor lockt, kostet schnell 12000 Euro - in dem Bereich bewegen sich die, die ich mir als mögliche Sparziele ausgeguckt habe. Dass da keine riesige Gewinnmarge drin steckt, ist mir auch klar, die Preise sind wohl so kalkuliert, dass das ganze gerade so eine schwarze Null abwirft. Und als Einsitzer braucht natürlich jedes Familienmitglied eins, inklusive der Kinder. Bei einer typischen vierköpfigen Familie machen dann 2x 12000 Euro für die Erwachsenen- und, sagen wir, 2x 8000 Euro für die Kindervariante gleich mal 40000 Euro aus - und die Kinder wachsen aus dem "Quest XXS" ja auch noch raus!

Deshalb muss eine Großserienfertigung am Fließband in Asien angeleiert werden, so dass man ein einfaches Pedelec-VM schon für 5000-6000 Euro bekommt. Das sind 2000 Euro mehr als ein gutes Pedelec, das auch was taugt (die kosten um 3000-4000 Euro) und um den Preis schauen sich das doch ein paar mehr Leute an. Das kann man aber erst machen, wenn man zumindest Aussicht auf eine schwarze Null am Ende in der Bilanz hat.

Last but not least: Der Spaß und der Freizeitfaktor. Es gibt ja seit einiger Zeit bereits Bett&Bike, das muss auf VM ausgeweitet werden, will heißen: die Hotels/Pensionen sollten Garagen oder abschließbare Käfige haben, in denen man ein VM über Nacht einsperren kann. Dazu einen Wäscheservice oder zumindest einen Waschraum mit Münzwaschtrocknern anbieten, so dass man durchgeschwitzte Radklamotten auch mal schnell durchwaschen kann.

Das alles kommt aber nicht von allein, es mujss, wie ich oben schon schrieb, ein Leidensdruck entstehen. Das beste, was man jetzt machen kann, ist, möglichst vielen zeigen, dass es VM gibt, dass die toll sind, und durch das erzeugte "habenwollen" Druck auf die Fahrradhändler ausüben, dass sich die Vertriebs- und Servicesituation bessert. Dann kommt der Rest allmählich auch.
 
Oder man baut das Fz so, das nichts mehr da ist, was kaputt gehen kann.
Das geht natürlich nicht mit einem hocheffektiven 22kg HPV-Renner, der auch noch eine eierlegende Wollmilchsau sein muss, wenn man eine 20% Steigung hoch kommen, bei >70km/h noch mittreten will und noch die Campingausrüstung für den Urlaub mit soll.
Von den Reifen mal abgesehen geht es gerade da, weil je weniger Teile, desto weniger kann kaputtgehen. Was die Elektromotoren alleine an Fehlerquellen mitbringen, verglichen mit einer Kettenschaltung...

Wie bekommt man die Leute dazu, das Auto stehenzulassen,...
Mit größeren und stärkeren Autos? Dafür muss man sich nur die Werbung der Autohersteller angucken, die kennen die Autofahrer am besten.
Du machst mal wieder den Fehler zu glauben dass die meisten Autofahrer gar nicht Auto fahren wollen.

Den Wetterschutz haben die meisten VM, bequeme Sitzhaltung auch.
Nein, auch im Velomobil wird man nass, nur nicht so sehr. Es gibt keine Heizung und keine Klimaanlage. Die Sitze sind auch nicht vergleichbar mit den elektrisch verstellbaren Sesseln im Auto.

Sie müssen dann noch leicht handzuhaben sein. Es muss genug Gepäckstauraum vorhanden sein, um Alltagsgepäck und vielleicht auch mal Zeug für eine 5-7tägige Reise mitzunehmen.
Das können Velomobile allerdings hervorragend!

Das Fahren darf, auch wenn man mittreten muss, nicht groß körperlich anstrengen, da Auto fahren das auch nicht tut, deshalb ist für die breite Masse zumindest eine 25km/h-Assistenz eigentlich unabdingbar.
Du glaubst doch nicht wirklich dass 25km/h Höchstgeschwindigkeit ausreicht wenn ein Auto über 200km/h schafft?

Deshalb muss eine Großserienfertigung am Fließband in Asien angeleiert werden, so dass man ein einfaches Pedelec-VM schon für 5000-6000 Euro bekommt.
Ist das ein Witz? Was glaubst du denn woran da gespart wird? Arbeitsbedingungen und Umweltschutz!

Vielleicht solltest du weniger schreiben und mehr fahren! Wenn ich das schon sage :)
 
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