War die Zukunft schon gestern? Mein Blick auf die Spezi aus der Ferne

Ist nicht sogar bei @Jupp s Tour de France jemand mit Motor mitgefahren ?
Und Du meinst, @Gear7Lover baut seinen Bequemlichkeitsmotor aus, nur weil er durch Frankreich fährt? Wird halt etwas mehr Ballast rumgefahren und an den wenigen Hügeln auch genutzt, sofern die Akkus geladen werden konnten. War manchmal vor lauter Handys nicht so einfach, noch eine Steckdose zu bekommen.

Gruß,

Tim
 
Das heisst ich darf gar kein Velomobil haben, weil meine Fahrten zu kurz sind? :eek:
Klar. Deswegen steht meines ja auch nur dumm rum.;) Für die täglichen 20 km funktionieren schließlich auch alle anderen Räder - und wir wollen doch die aufwendigen VM's für die wirklich langen Strecken schonen.:D
C.
 
Jetzt hört doch mal mit dem -> wer hat wem zuerst das Förmchen geklaut <- auf.

700 000 Pedelecs pro Jahr allein in D
Finde ich eine Superzahl.
Ich denke, das die meisten Pedelecs von Rentnern und jungen Leuten gekauft werden.
Die Rentner nutzen sie in ihrer Freizeit und ich finde es super, das sie nicht mehr so oft mit dem Auto ins Naherholungsgebiet fahren.
Junge Leute haben heute sehr oft keinen Führerschein mehr, das ist sogar noch besser.

Nach dem ich die Woche fast nur an Neurädern geschraubt habe, denke ich aber auch, das ich erahne was @eisenherz meint.
Die Dinger sind so schwer, das wir sie mit 2 Leuten anheben, weil ich mich weigere mir den Rücken kaputt zu machen.
So ab und zu ein Rennrad ist da schon eine schöne Sache und die Schätzchen aus den 70gern ... einfach und effektiv

Leicht und effektiv sind die neuen Pedelecs wirklich nicht.
Das könnte vielleicht daran liegen, das sich Autofahrer während des autofahrens überlegen, was ein Radfahrer wohl gebrauchen könnte und sich auch der Prüfer der Stiftung Warentestsich nach getaner Arbeit ins Auto setzt.
Dann wird so getestet, wie ein Radfahrer nie fahren würde, weil Ihm sonst die Plomben aus den Zähnen fallen und danach Räder gebaut, die diese Tests überstehen.

Ich habe Pedelecs aus Fullys gebaut, die hatten 17kg -> fahrbereit, davon war das E-System 2,5kg, für in Köln völlig ausreichend.
Die konnte ich auch in den ersten Stock tragen.

Trotzdem freue ich mich über 700000 Pedelecs und dabei ist es mir egal ob die die meiste Zeit nur <6km gefahren werden.
Am Wochenende sind es dann vielleicht auch mehr, weil es Spass macht und das Auto desshalb mal stehen bleibt.
Währe doch schön, oder?
:)(y):)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die meisten hier wollen ihre Pendelstrecke zur Arbeit (ca. 8-15 km) täglich mit dem Pedelec zurücklegen und somit Autofahrten ersetzen
Genau da widersprichst Du Dir selbst:
Es wird sich ja kaum einer ein Pedelec kaufen ausschließlich aus dem Grund die hier oft zitierten ominösen 6 km oder Fahrten zum Bäcker zu fahren. Die meisten tun das mit der Absicht ! weitere Strecken zurückzulegen.
Es wäre der Unterhaltung sehr dienlich, wenn Argumente abgewogen, bevor sie eingebracht werden. Irrtum erlaubt.

Natürlich ist bei den Berufstätigen meist die vorrangige Begründung, man wolle das Pendelauto zumindest bei schönem Wetter ersetzen.
Nach dem Kauf kommt die Bäckerfahrt mit 6 km selbstverständlich dazu. Aber spätestens im zweiten Jahr werden zunehmend kleine Wölkchen am Himmel und Temperaturen unter 18° als schlechtes Wetter interpretiert.

Erst die "Rentnerpedelecschaft" (pauschal stimmt das natürlich nicht, meistens wäre wohl angebrachter) kauft sich die Dinger tatsächlich für Fahrten ins Freie. Eine Zeit lang finden diese häufig im näheren Umfeld statt, bis irgendwann - sehr bald - sämtliche potentiellen Ziele abgegrast sind. Ab dann geht es erst einmal mit dem Auto zu ferneren Gebieten, falls man denn in der Lage ist, sein Pedelec auf den Träger zu lüpfen.

Irgendwann ist auch das vorbei und das Pedelec entweder im Gebrauchtmarkt oder im Pedelec-Nirwana.


Einerseits muss man wohl zwischen zwei großen Bedarfsgruppen unterscheiden, andererseits darf man nicht übersehen, dass es hier um einen Hype geht, der sich irgendwann normalisieren wird, sobald sich die dauerhaften Bedürfnisse einer konsequenten Nutzung herauskristallisiert haben. Denn Eines ist doch klar: auch auf einem Pedelec wird man bei schlechtem Wetter nass, friert womöglich im Winter und hat Reichweitengrenzen. Zudem muss man immer ans Aufladen denken, das Gewicht spielt bei der heimischen Lagerung oder Transporten an einen Startort eine gewichtige Rolle und die Kosten sind ja auch nicht zu unterschätzen.

Wer den Pedeleckolonnen (ob Arbeitsweg oder Freizeit) öfter begegnet, wird bemerken, dass sich nicht alle Gesichter dem reinen Genuss hingeben, sondern manche nicht weniger angespannt wirken, als die selbigen der meisten Hobbyradrennfahrer, die ihre selbst aufgebürdeten Kilometer der Körperertüchtigung abspulen.


Die fröhlichsten Pedelecnutzer sind Touris auf gemieteten Pedelecs und - motorunterstützte Triker :whistle:. Bei den VM´s sieht man es unter den Hauben kaum bis gar nicht (nein, diesem Witz sind die Nägel schon abgekaut). Aber ich gehe mal davon aus, dass selbst unter dem strömenden Schweiß des Sommers so manches Lächeln über die Züge huscht. Bei den anderen vermute ich, dass sich Pedelec-Diskussionen genauso wie die Verkaufszahlen in den nächsten Jahren von selbst auf ein erträgliches Maß nivellieren werden.
 
Da ich gerade auf ein gar nicht billiges Pedelec-Trike warte, fühle ich mich von dem Post angesprochen.

Natürlich ist bei den Berufstätigen meist die vorrangige Begründung, man wolle das Pendelauto zumindest bei schönem Wetter ersetzen.
Nach dem Kauf kommt die Bäckerfahrt mit 6 km selbstverständlich dazu. Aber spätestens im zweiten Jahr werden zunehmend kleine Wölkchen am Himmel und Temperaturen unter 18° als schlechtes Wetter interpretiert.

Ich bin von der Qualität Deiner Glaskugel sehr beeindruckt. ;)

Ich persönlich bin leidenschaftlicher Motorradfahrer und damit ja auch dem Wetter ausgesetzt, wenn auch weniger. Die Regel dabei war: ab 4 Grad Temperatur und solange es nicht schon morgens beim Losfahren in Strömen regnet oder der Wetterbericht Unwetter mit 100% Wahrscheinlichkeit vermeldet.

Und insofern ich es körperlich kann, auf dem Mopped sollte man fit sein sonst Aua.

Das mache ich so seit über fünfzehn Jahren und ich sehe nicht, warum das mit einem Trike anders sein sollte? Woher hast Du Deine Kenntnis, dass das bei den Pedelecfahrern mehrheitlich anders ist?

Erst die "Rentnerpedelecschaft" (pauschal stimmt das natürlich nicht, meistens wäre wohl angebrachter) kauft sich die Dinger tatsächlich für Fahrten ins Freie. Eine Zeit lang finden diese häufig im näheren Umfeld statt, bis irgendwann - sehr bald - sämtliche potentiellen Ziele abgegrast sind. Ab dann geht es erst einmal mit dem Auto zu ferneren Gebieten, falls man denn in der Lage ist, sein Pedelec auf den Träger zu lüpfen.

Irgendwann ist auch das vorbei und das Pedelec entweder im Gebrauchtmarkt oder im Pedelec-Nirwana.

Ich weiß nicht, wo diese Verbissenheit herkommt, die ich in all den Zeilen zu lesen vermeine?

Bei meiner Frau und mir ganz konkret: Wir kommen diverse Steigungen im Umkreis weniger Kilometer um unser Zuhause nicht entspannt hoch. Schon gar nicht, wenn wir auch voran kommen wollen, weil unser jeweiliger Chef uns erwartet.

Jetzt gibt es die Möglichkeit, für den Preis von unter 10 kg Ressourcen an zusätzlicher Investition und kaum 1 kWh für die Fahrt die Strecke zu erledigen. Beim besten Willen: Wer meint, mir das ausreden zu wollen sollte vielleicht doch mal über die Relationen nachdenken. Meine Karre verbraucht allein 4 Liter Benzin für eine Strecke. Immer.

Querlieger, denkt gerade an die Volksfront von Judäa vs. Judäische Volksfront,
Warum zerfleischen sich die Gruppen, die eigentlich einen gemeinsamen Gegner haben, immer gegenseitig?
 
Da hast Du Dir aber den Falschen ausgesucht, @Querlieger:

Mit keinem Wort habe ich pauschaliert, mit keinem Wort habe ich verteufelt. Das liegt mir absolut fern.
Im Gegenteil habe ich den "heftigen" Kontrahenten um die Wahrheit des Pedelecs zu bedenken gegeben, dass diese einen Hype erleben, der sich irgendwann abflachen wird, bis dahin, dass wir stress- und vorwurfsfrei über dieses Thema diskutieren können. Falls dann überhaupt noch Diskussionsbedarf besteht.
Deshalb verwendete ich die Einschränkung "meist" sogar betont, um zu verdeutlichen, dass es selbstverständlich auch zig Menschen gibt, die bei der Stange, dem Pedelec, bleiben. Warum auch nicht.

Meine These ist, dass viele, die heute unbedingt ein Pedelec wollen und kaufen, mit diesem genauso verfahren werden, wie mit ihren Fahrrädern. Schließlich haben wir in Deutschland mehr Fahrräder (das war schon vor den Pedelecs so) im Umlauf als es Haushaltungen (ich glaube sogar: Einwohner) gibt. Würden von all´ diesen Rädern nur 25% regelmäßig genutzt, sähe es bei der politisch-realen Wertigkeit des Fahrrades als Verkehrsmittel ganz andes aus.

Meine Glaskugel verrät mir übrigens, dass Du weit lieber zweirädrig unterwegs bist als mit einem Auto...:whistle:
 
Da hast Du Dir aber den Falschen ausgesucht, @Querlieger:

Mit keinem Wort habe ich pauschaliert, mit keinem Wort habe ich verteufelt. Das liegt mir absolut fern.

Na, dann ist ja gut. :):D

Meine These ist, dass viele, die heute unbedingt ein Pedelec wollen und kaufen, mit diesem genauso verfahren werden, wie mit ihren Fahrrädern. Schließlich haben wir in Deutschland mehr Fahrräder (das war schon vor den Pedelecs so) im Umlauf als es Haushaltungen (ich glaube sogar: Einwohner) gibt. Würden von all´ diesen Rädern nur 25% regelmäßig genutzt, sähe es bei der politisch-realen Wertigkeit des Fahrrades als Verkehrsmittel ganz andes aus.

Meine Glaskugel verrät mir übrigens, dass Du weit lieber zweirädrig unterwegs bist als mit einem Auto...:whistle:

Aber was ist die Konsequenz aus dieser These? Erstens kennt ja niemand die Zukunft außer den Glaskugelbesitzern. Und selbst wenn Du Recht hättest: Sollte man Pedelecs verbieten? Besteuern? Ächten? Oder einfach gelassen akzeptieren?

Ich hoffe einfach, dass sie mehr Menschen wieder auf das Fahrrad bringen. Und bei uns zu Hause schaffen sie das ja auch. (y)

Allerdings muss ich auch sagen, dass Du da eine ausgesprochen hochwertige Glaskugel hast: In der Hierarchie der Verkehrsmittel kommt das Auto nur bei Transportaufgabe/Camping oder Shietwetter zum Einsatz. :)(y):D

Querlieger
 
Hallo Martin,
Erst die "Rentnerpedelecschaft" (pauschal stimmt das natürlich nicht, meistens wäre wohl angebrachter) kauft sich die Dinger tatsächlich für Fahrten ins Freie.
irgendwie scheint häufig der Anteil unterzugehen, welcher das Fahrrad zwar häufig oder (fast) immer einsetzt, jedoch nicht unbedingt nach dem "typischen Radfahrer" oder dem "gepflegten Fahrrad" aussieht.

So viele Mitbürger jeder Altersklasse (auch junge, sportliche, freiwillig aufs KFZ verzichtende), sind mittels des Fahrrads mobil. Wie das Fahrrad aussieht, ob es ein Pedelec ist, welche Distanzen der Nutzer überhaupt zu bewältigen hat und in welcher Stückzahl dieser nun Fahrräder besitzt, ist vollkommen irrelevant.

Wichtig ist, dass ein nicht unerheblicher Anteil zur Alltagsmobilität genutzt wird, wozu auch Wege zur Schule, Ausbildungsstelle, Uni, Arbeitsstelle, Freunden und Bekannten, Verwandten, Einkäufen und Besorgungen und vielem mehr zählen.

Ob der Nutzer 5 km in der Woche fährt oder 500 km in der Woche ist derart abhängig von persönlicher Setzung von Fahrtzielen und der Notwendigkeit auf Distanzüberbrückung.. das sollte nicht bewertet werden, solange einer selbst nicht in den Schuhen des Anderen steckt.

Denn wenn jeder ein KFZ auf diesen 5 oder 500 km einsetzt, sieht es deutlich schlechter aus.
.. dass diese einen Hype erleben, der sich irgendwann abflachen wird ..
Hoffentlich flacht er nicht ab, sondern nimmt erst richtig an Fahrt auf. Es gab in den letzten 50 Jahren geschätzt 15 "Hypes" bei KFZ (Automobilen). Viele davon mit wahnsinnigen Auswirkungen, siehe "SUV".

Im Fahrradbereich gab es einen "Hype", welcher selbst Nicht-Fahrradfahrer effektiv aufs Fahrrad brachte, noch dazu in beachtlicher Stückzahl: Pedelecs.
Würden von all´ diesen Rädern nur 25% regelmäßig genutzt, sähe es bei der politisch-realen Wertigkeit des Fahrrades als Verkehrsmittel ganz andes aus.
Würden alle KFZ in Deutschland, welche angemeldet oder abgemeldet fahrbereit existieren, zu 25% regelmäßig genutzt, sähe keiner mehr etwas.. Linfen-Style.

Ich bin recht froh darüber, dass die Nutzung auch im KFZ-Bereich nicht prozentual erzwungen / definiert wird, würde auch keinem KFZ-Fahrer einen Vorwurf machen, wenn er sein Fahrzeug nur zu 0,1% aktiv nutzt - statt zu 25%.. :whistle:

Da Fahrradfahren keine Bodenfrüchte schneller wachsen lässt und keinen Sauerstoff erzeugt, dito.

Viele Grüße
Wolf
 
Bei meiner Frau und mir ganz konkret: Wir kommen diverse Steigungen im Umkreis weniger Kilometer um unser Zuhause nicht entspannt hoch. Schon gar nicht, wenn wir auch voran kommen wollen, weil unser jeweiliger Chef uns erwartet.

Genau dieser E-Anwendungsfall wird hier ja gar nicht konträr diskutiert, da herrscht doch Konsens, das da Pedelecs eine Bereicherung sind. Wenn ich in Bielefeld arbeiten würde, falls es das gibt, nähme ich auch wohl eine E-Unterstützung mit. :p
[DOUBLEPOST=1558363786][/DOUBLEPOST]
Im Fahrradbereich gab es einen "Hype", welcher selbst Nicht-Fahrradfahrer effektiv aufs Fahrrad brachte,

Das war der MTB-Hype der hat mich nicht nur zurück zum Rad gebracht, sondern erst durch ihn hab ich mich für Radsport und bei mir und einigen anderen speziell auch für Rennradsport interessiert. Ohne den MTB-Hype würde ich auch heute noch fast jede Fahrt mit einem Auto machen, so wie vor dem MTB-Zeitalter. Über Pedelecs als sauberes und leiseres Mofa hätte ich mich eher nur beömmelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn MTB ein Hype sein sollen, sind es auch Rennräder, Trekkingräder, Time Trial Räder, jede Art von Liegerädern etc. - ne, ne. Das ist einfach Zeitgeist, Weiterentwicklung. Neue Auswüchse eines ohnehin etablierten Hobbys.

Pedelecs läuten indes eine neue Ära der Wahrnehmung von Fahrradfahrern ein.

Ob Du auf einem MTB oder einem Rennrad an der Ampel stehst oder vor einem KFZ-Führer fährst, ist für den nicht von Belang. Da ist keine Unterteilung in "hui, wie trendy, ein MTB-Fahrer!" und "Oh, eine Oldschool-Rennrad-Semmel!". Bei Liegerädern kommt bloß noch der "Immer die mit ihrem besonderen/herausstechenden Kram!"-Spinnerstatus hinzu.

Unterschiedliche Wahrnehmung auch aus Sicht von denjenigen, welche vorher kein Rad gefahren haben und Fahrräder evtl. sogar doof fanden, bewirkte erst das Pedelec als massenmarkttaugliches Produkt.

Viele Grüße
Wolf
 
Wenn MTB ein Hype sein sollen, sind es auch Rennräder, Trekkingräder, Time Trial Räder, jede Art von Liegerädern etc. - ne, ne. Das ist einfach Zeitgeist, Weiterentwicklung. Neue Auswüchse eines ohnehin etablierten Hobbys.

Pedelecs läuten indes eine neue Ära der Wahrnehmung von Fahrradfahrern ein.

Ob Du auf einem MTB oder einem Rennrad an der Ampel stehst oder vor einem KFZ-Führer fährst, ist für den nicht von Belang. Da ist keine Unterteilung in "hui, wie trendy, ein MTB-Fahrer!" und "Oh, eine Oldschool-Rennrad-Semmel!". Bei Liegerädern kommt bloß noch der "Immer die mit ihrem besonderen/herausstechenden Kram!"-Spinnerstatus hinzu.

Unterschiedliche Wahrnehmung auch aus Sicht von denjenigen, welche vorher kein Rad gefahren haben und Fahrräder evtl. sogar doof fanden, bewirkte erst das Pedelec als massenmarkttaugliches Produkt.

Viele Grüße
Wolf
Der MTB hype hat das Rad doch erst hoffähig gemacht, durch coole funktionierende leichtlaufende Technik ... davor sind Kinder und arme Leute furchtbare Räder unterhalb des heutigen Baumarktniveaus gefahren ... bis auf das 1% Rennradfahrer
 
Wenn MTB ein Hype sein sollen, sind es auch Rennräder, Trekkingräder, Time Trial Räder, jede Art von Liegerädern etc.

Ich weiß nicht was du Ende der 80er, Anfang der 90er gemacht hast, oder wie alt du warst, aber wenn du das MTB nicht als die wichtigste Radrevolution vor dem E-Bike wahrgenommen hast, dann leben wir in vollkommen unterschiedlichen Welten. :eek::cool:
 
Wenn das schon als Hype klassifiziert wird, müsste ich die Zahl bei KFZ von 15 auf 150 "Hypes" in den 50 vergangenen Jahren erhöhen.. zumindest nach Ansicht der KFZ-Industrie-Werbetexter und vor allem: der Kunden, welche zahlungskräftig diese Weiterentwicklung zum Anlass für Neuerwerb nutzen.

MTB-Technik hat den Markt deutlich vergrößert und somit Investitionen initiiert, welche die Weiterentwicklung stark voran brachten.

Doch abgesehen von der "radlichen" Erfüllung neuer Hobbybereiche, welche vorher nur Tollkühne mit modifizierten Trekkingrädern bspw. ausübten, war das eine Lachnummer vs. dem Pedelecboom.

Ich sehe 60- bis 80-jährige, welche Pedelecs oder eBikes erworben und damit fahren. Drei meiner jüngeren Nachbarn im gleichen Haus fahren mit der günstigen "Stadtschlampe", Hardtail-MTBs mit Trekkingradausstattung und Federgabeln ohne Luftfederelement. Einer hat Interesse am Pedelec. Die Fahrräder sind vorhanden, die Fahrräder werden gefahren (oder eben nicht - siehe Boom der Pedelecs in Nutzergruppen, welche vorher uninteressiert waren!).

Neue Fahrräder ließen sich vermeiden, wenn einfach zu installierende, handliche, komfortabel-robuste Pedelec-Kits vom Endnutzer erwerbbar und ohne Spezialwerkzeug installierfähig wären. Das kommt gerade erst. Selbst die Standard BSA-Bafang-Mittelmotoren bedingen Spezialwerkzeug, hohe Anzugskräfte. Ein Add-E ist bspw. viel einfacher zu montieren, bedingt jedoch am Hauptrahmen vorhandene Standardaufnahmebohrung für "Ständer".

Ist doch klar, dass erst einmal der Pedelec-Komplettradabsatzmarkt boomt, bevor die Nachrüstkits und vor allem: auch massenproduzierte Standard-Fahrradrahmen einmal einen, zwei, drei "Standards" finden, um sich darauf zu einigen, die Nachrüstbarkeit hierüber einfacher zu gestalten.

So hievt der Pedelecboom gleich mehrere Entwicklungsbereiche komplett in neue Regionen. Dagegen waren MTBs vs. modifizierte Trekkingräderaus teilweise sogar leichterem, beständigerem/festerem Stahl für diejenigen, welche schon vorher hobbymäßig querfeldein fahren wollten, eine Zeitgeist-Weiterentwicklung.

Viele Grüße
Wolf
 
Genau da widersprichst Du Dir selbst:

Ich habe mir nicht widersprochen. Wenn ich schreibe, dass die Leute zu Ihrer Arbeit (8-15 km) pendeln wollen,
dann ist das eine weitere Strecke als "bis zum Bäcker".

Ich wollte damit ausdrücken, dass die Kauf-ABSICHT bei Schätzungsweise > 95 % der Pedelec-Käufer bei > 6 km Fahrstrecke liegt.
Ich halte eine Fahrrad-Pendelstrecke von 8-15 km für bisher reine Autofahrer schon für eine "weitere" Strecke.

Es gibt sicherlich auch viele Gründe ein Pedelec anzuschaffen, aber nicht um damit zum Bäcker zu fahren,
außer dieser liegt > 8 km weg und ggf. auch noch ordentlich Höhenmeter dazwischen liegen.
 
Ich weiß nicht was du Ende der 80er, Anfang der 90er gemacht hast ..
Ich bin Rad gefahren, auf einem Semi-Trekkingrad mit deinstallierter Beleuchtung, ohne Reflektoren, Schutzbleche usw. - leichtgewichtig und über Tag (= hell) vollkommen ausreichend. Auch durch Wälder und bergauf, bergab - ging bei uns nicht anders. Allerdings wenig Alltagsfahrten, eher Hobby.

Nein, MTB als Revolution waren damals nicht gegeben. Internet in der Anfangsphase der privaten Nutzung seit Ende der 80er, keine Online-Trendsetter, keine sozialen Netzwerke oder sonstiger Quark. TV-Werbung zeigte natürlich immer die Kids und trendigen Erwachsenen auf den "trendigsten" Bikes (oft auch modifizierte Trekking- oder im Fall der Frauen Tiefeinsteiger-Räder), aber gefahren wurde, was verfügbar war.

Was sich sehr schnell und weitreichend weiterentwickelte, war Federungskomfort. Durch semi-federnde Hauptrahmen, durch Totalfail-Hauptrahmen (mit div. Brüchen), durch unsinnige und lustige Entwicklungen (Trapez-Federgabeln, modernere Sättel mit div. Federungskonzepten..) und vielem Mehr. Der einfachste Weg, eine Federung und somit den versprochenen Offroad-Komfort zu erhalten, war natürlich ein fertiges MTB. Wie heute auch: ein fertiges Pedelec stellt die geringsten handwerklichen Anforderungen. Doch wir, die schon jahrelang "getunte" Trekkingräder aus unkaputtbarem, oft leichterem Stahl besaßen.. waren jetzt nicht so heiß auf Fullys. Ich fuhr noch 2007 ein Hardtail mit lahmgelegter Federgabel, da ebenfalls offroad brauchbar, 2 kg leichter (bei gleichem Preis) und vor allem: günstig in der Wartung.

Viele Grüße
Wolf
 
@OldMax Es ging um diese Aussage:

Ich will aufzeigen das Fortbewegung, gegen die sich immer weiter verbreitende Ansicht man brauche zwingend einen Motor um ein Brot zu transportieren...

darauf kam meine Antwort: Niemand kauft sich ein Pedelec für die Fahrt zum Bäcker ! (in Münster)
Das man es nachher natürlich AUCH für die Fahrt zum Bäcker einsetzt, ist doch vollkommen in Ordnung.
 
Ich habe mir nicht widersprochen. Wenn ich schreibe, dass die Leute zu Ihrer Arbeit (8-15 km) pendeln wollen,
dann ist das eine weitere Strecke als "bis zum Bäcker".
Naklar ist das ein Widerspruch, ich bin solange ich in Dänemark gewohnt habe 16,3km zur Arbeit gependelt ( sogar nach verdrehtem Knie 4 Wochen Pedelec) und 31km zum Bäcker nach Deutschland da gab es das Brot der Wahl.
 
Zurück
Oben Unten