Eine Wärmebildkamera detektiert nicht Wärme, sondern (Wärme)-Strahlung, im mittleren Infrarotbereich, MIR. Die Strahlungsintensität wird als Temperatur interpretiert. Dabei gehen die (IR!-)optischen Eigenschaften der Quelle ein, vor allem das Emissionsvermögen. Objekte mit gleicher Temperatur und unterschiedlicher Emissivität- z.B. Reifen mit aufgeklebten Reflexstreifen- erscheinen unterschiedlich 'hell' (wenn nicht das emisssionschwache durch entsprechend stärkere Reflexion MIR-Strahlung von Sonne, Heizung oder Photographen abgibt).
Vielen Dank nochmal für die Zusammenfassung. Das Funktionsprinzip und dessen Einschränkungen sind mir allerdings bekannt.
Ich nutze das ja auch nur als Übersichtsmessung, um Stellen zu identifizieren, die man sich näher anschauen könnte, und nicht als Präzisionsinstrument.
Ich hatte nämlich sowieso das Gefühl, daß es irgendwo im Antriebsstrang zu Verlusten kommt und da meine selbstgebastelte Umlenkrolle im Verdacht, zumal sich da die Kette beim Rückwärtstreten auch immer stärker verhakt hat. War aber vermutlich das Schaltwerk.
Also :
- Wärmebildaufnahme mit abgekühltem Schaltwerk machen. Bei homogener (kinetischer) Temperaturverteilung sind erkennbare Strukturen im WärmeBild zwangsläufig (IR-) optischer Natur.
Das habe ich natürlich zunächst nicht gemacht, weil ich nach dem ersten Verdacht dann so gefahren bin, daß sich das Schaltwerk richtig aufheizt und dann auch beim Anfassen mit der Hand spürbar warm ist. Das ist kein "sauberes" Vorgehen, aber damit war für mich geklärt, daß das Schaltwerk wirklich warm wird und es kein Artefakt ist; wie warm es dann tatsächlich wird, ist natürlich eine andere Frage. Aber sei unbesorgt, ich habe vorher noch ein Bild gemacht. Wie zu erwarten reflektiert die Befestigungsschraube die Wärmestrahlung und erscheint daher "heiß," der Rest hat eine homogene Temperatur. Leider war der Bildhintergrund zu warm und zu unruhig und es gab auch Reflektionen auf der Felge. Ich muß die Tage nochmal ein "schönes" Bild machen, bei dem man das auch richtig sieht.
-Wärmebildaufnahme vom aufgewärmten Schaltwerk machen, an verschieden hellen Stellen die Temperatur mit einem Fühler, i.e. direkt messen. Das wäre eine experimentelle Kalibration. Wer es lieber theoretisch mag, sollte aber nicht ein 'expotionales Verhälltniss zwischen Währme und Energie' annehmen, lieber mal 'Plankscher Daumen', 'Wärmestrahlung' etc. wikipedisieren.
Wie gesagt, mir ging es um eine Übersichtsmessung, da ich nach Antriebsverlusten im Antriebsstrang suchte und mal ausprobieren wollte, ob man das schon auf dem Wärmebild sieht. Sieht man vermutlich in der Regel nicht, zumindest nicht mit so Hobby-Equipment wie ich das habe, aber die Sache mit dem Schaltwerk war ja schon sehr extrem. Ich will mir gar nicht vorstellen, wieviel Leistung mir da verlorengegangen ist, zumal das Problem wohl schon seit einer ganzen Weile besteht.
Eine absolute Temperaturkalibrierung ist schwierig: Das Schaltwerk bewegt sich, der Käfig stellt auch eine brauchbare Kühlfläche dar und dann braucht man schon entsprechend kleine und genaue Temperaturfühler, um dort die Wärme abzugreifen. Bei den Temperaturen wäre vielleicht ein Fieberthermometer geeignet, aber an sich müßte man da kleine Pt100-Fühler aufkleben. Kann ich alles machen, nur: ich beschäftige mich schon wissenschaftlich mit genügend Themen, da muß ich mein falsch geschmiertes Schaltwerk nicht auch noch zum detaillierten Forschungsgegenstand machen.
Bis die Messung dann ordentlich durchgeführt werden kann, muß ich noch wochenlang mit dem offensichtlich problematischen Schaltwerk leben. Hätte ich ein identisches Vergleichsrad, so hätte ich das sicher gemacht, aber ich will ja damit fahren.