Hallo,
ich würde auch zu Packtaschen tendieren, wobei ich, wenn ich "mal eben" etwas mit Packtaschen einkaufen gehe, bereue, zu faul gewesen zu sein, den Anhänger anzuhängen. Irgendwie führt "ach, das brauche ich ja auch noch" fast immer dazu, dass ich Platzprobleme bekomme. Außerdem transportiere ich Kühl- und Gefriergut in isolierten Taschen, die gut in meine Klappkörbe im Hänger passen. Bein Einkauf fahre ich mehrere Läden an und sortiere bereits vor nach Kühlgut, Gefriergut, Vorratskammer, Küchenschrank usw. Das geht mit den Klappkörben, die man beliebig umstapeln kann, problemlos.
Zur Arbeit habe ich zwei Packtaschen, eine VauDe für Wechselklamotten mit angeschnalltem kleinen Packsack von Ortlieb, in dem die Regenklamotten, damit die Wechselklamotten beim Herausholen derselben nicht nass werden. Apropos nass, ist der Koffer wasserdicht? Dazu habe ich eine Ortlieb Office Bag, in der mein Büromaterial (ich arbeite teilweise im Homeoffice, auch ohne Corona) gut Platz hat.
Falls die Box wasserdicht ist, bleiben aus meiner Sicht folgende Nachteile:
1. sperrige Gegenstände finden kaum Platz, schwere schon gar nicht.
2. man kommt an das Untere nicht heran, ohne das Obere herauszunehmen, und zwar in erheblich größerem Maße als bei Packtaschen. Wenn man sein Reisegepäck so in den Koffer bekommt, dass man unten nur die Sachen hat, die man für die Nacht, aber oben die, die man auch tags benötigt, wäre der Koffer für Reisen vorteilhaft.
3. gekühlte und besonders gefrorene Einkäufe führen zu Kondenswasserbildung, müssen daher unten gelagert werden, damit sie die anderen Einkäufe nicht einnässen. Außerdem muss man den Koffer austrocknen, formstabile Packtaschen kann man offen auf Kopf trocknen lassen.
4. von allen erwähnte Transportmöglichkeiten ist die Gefahr, Transportgut durch Quetschen oder Rütteln zu beschädigen, beim Koffer am größten.
5. der Koffer suggeriert Diebstahlschutz. Fakt ist, dass mir in über 40 Jahren mit ungesicherten Einkäufen vor Geschäften parkend, nichts gestohlen wurde. Wenn ein langfingriger Zeitgenosse hingegen sieht, dass Du etwas in den Koffer gepackt hast, was er begehrt, ist der Koffer schneller kaputt als Du vom Brötchenholen zurück bist. Hier hat so jemand dieser Tage ein Ehepaar beobachtet, wie es einen Rucksack unter der Matte im Kofferraum des Autos versaute. Als es vom Spaziergang zurückkam, war die Heckscheibe zertrümmert und der Rucksack weg. Als es heimkam, waren die Wertsachen aus der Wohnung auch weg, denn im Rucksack waren Hausschlüsse und offenbar auch die Adresse.
Es hängt also vom Nutzungsprofil ab: Ist Aerodynamik oder Vielseitigkeit beim Transport wichtiger?
Wenn der Koffer mit wenigen Handgriffen zu montieren und zu demontieren wäre (etwa wie ein Dachkoffer am Auto), würde ich ihn behalten und auf längeren, flotten Fahrten mit wenig oder gut passendem Gepäck benutzen.
Gruß, Klaus