Vorteile der Autofahrermentalität oder: Die Sicht auf ein VM als Kunde und nicht als Bastler

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Hallo werte Forengemeinde.

Ein Gedanke treibt mich heute morgen - erneut, und es war wirklich morgens, als ich den Post begonnen hatte ;) - um und der geht in etwa so:
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Was denke ich als "Auto-Anwender" und nicht als "Auto-Administrator" beim Lesen mancher Foren-Threads, einiger technik-getriebener Themenstränge und was macht es mit meiner Hoffnung/Sehnsucht, dass ich ein Velomobil "einfach nur als Anwender" fahren kann?

Anders gefragt: Ist der (mein geplanter) Invest in ein VM ein Schritt in Richtung "Selber-Basteln-Müssen" oder kann man ein VM schon ganz normal als Anwender nutzen?

Einige Überlegungsdetails die mich umtreiben, gehen so:
  • Wie oft werde ich einen Platten kriegen? Ich mag Autofahren u.a. auch darum, weil ich - fast - nur Tanken und Luft-Pumpen muss.
  • Wartung - Werkstatt - andere machen lassen. Ich bin in Hannover ja mit dem Räderwerk gesegnet und freue mich, dass ich dort mein VM warten lassen kann. Aber wie erleben das die, die in der "Service-Pampa" fahren? Muss man sein eigener VM-Mechaniker werden?
  • Und daher machen mir Beobachtungen wie in Kräuterbutters Evo-K-Thread etwas Bange:
    Liegen die Langzeit-Probleme an einer relativ hohen Dauerbelastung und werden die mich erst in "ferner" Zukunft als ganz normaler Verschleiß ereilen oder sind sie ein systemisches VM-Problem und werden mir schon sehr früh den Spaß am VM rauben?
  • Werde ich die rund 6000-7000 EUR-Investition in 2/3 Jahren bereuen oder werde ich sagen: Die beste Investition meines Lebens?
    (Die Antwort auf diesen Aspekt liegt natürlich auf der Hand, aber die Frage ist trotzdem - aus Anwendersicht - ganz ernst gemeint)

Eins noch zur Erklärung:
Ich "hasse" (hassen nicht im Wortsinn, sondern im genervt-Sinn) die Ineffizienz der klassischen Automobile und bin super-genervt über die Dumm-/Träg-/Borniertheit der großen Autohersteller, die im Hinblick auf effiziente Fortbewegung fast nix auf die Reihe kriegen.
Aber eins können die Autohersteller: Geräte bauen, die ich als Anwender problemlos und relativ gefahrlos nutzen kann.

Und ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang ein zweiter Klarstellungspunkt:
Ich hab' überhaupt nix gegen andere Selber-Bastler. Und ich finde auch super-viele Ideen hier im Forum ebenso faszinierend, wie ich begeistert bin über tolle technische Lösungen für manche Probleme.
Aber im Bereich Fortbewegung bin ich gerne eher "Konsument" als "Ingenieur/Techniker" und will einfach nur fahren.
Das war btw. einer der Gründe dafür, dass ich sehr gerne Marec Hase und seiner Firma gelandet bin (Kettwiesel), denn die langfristige Produktentwicklung und Weiterentwicklung seiner Modelle hatten mich seit 2016 sehr überzeugt.
Und mit meinem Kettwiesel bin ich total zufrieden, überlege sogar, für meine Frau ein zweites anzuschaffen (Tandem-Zug und so), aber die hat noch nicht so "Blut geleckt"...
Denn: Beim Wiesel muss ich (bisher) überhaupt nix basteln, das kommt alles vom Hersteller...
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So in etwa geht mein Gedanke...
Was meint ihr dazu?

Viele Grüße & einen schönen Sonntag wünscht
der Klaus
 
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Das ist für mich ein wichtiger Aspekt.

Der Orca ist da vom Prinzip ein gutes Beispiel. Das Modell von 2015 hatte zwei Macken - den Motorfreilauf, der zu schwach ausgelegt war, und die Kompositlaufräder, bei denen ab einem Reifendruck von mehr als 5Bar die Mäntel gern mal absprangen. Den Motorfreilauf hat Flevobike inzwischen verstärkt und damit funktioniert er problemlos. Bei den Laufrädern gab es (leider) einen Salto rückwärts zu konventionellen Speichenrädern. Die Macke ist damit aber weg.
Ich fahre einmal im Jahr zum Check nach Stenløse (velomobilcenter.dk) und kann damit sicher sein, dass ich für ein Jahr pannenfrei (bis auf 2-3 Platten) unterwegs bin. Die Platten werden meist durch Scherben auf den Rostocker Radwegen verursacht:mad: Der jährliche Check ist für mich ok. Ideal wäre natürlich, wenn sich ein Rostocker Radhändler in Sachen VM qualifizieren würde. Angesichts der steigenden VM-Dichte im Umland ist das vielleicht kein ganz abwegiger Wunsch:)
 
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Moin,

Deine Gedanken sind absolut nachvollziehbar! Auch mich irritieren die vielen Bastelfäden und Merkwürdigkeiten. (nicht parallel sitzende Laufräder zum Beispiel) Ich habe ein altes Quest, das läuft wenn es soll, aber ich sehe für mich derzeit auch keinen Grenznutzen, der mich verleitet ein neues und besseres VM zu erwerben. Der Preis ist dabei gar nicht so kritisch, ich staune gerade, wie teuer Rennräder sind! Ein VM ist in meiner Wahrnehmung ein Nischenprodukt, das von einer industriellen Qualität ( hier besonders Prozessstabilität) noch etwas entfernt zu sein scheint. Also etwas basteln können ist sicher kein Nachteil. So schlimm ,wie es sich hier liest, ist es aber auch nicht, denke ich. Die Bastler schreiben sicher mehr als die einfach dahinroller.

Eins muss aber auch beimVM: Treten. Die Vorteile spürt man besonders wenn
A) die Strecke passt
B) die eigene Form passt.

Ich bereue meinen Questkauf nicht, aber wirklich brauchen tue ich es nicht. Derzeit arbeite ich an Punkt B (mit Fixie ) und mal sehen ob dann das Quest wieder mehr rollt. Das schöne bei Rädern ist ja, abgesehen von Abstellplatz, kosten stehende Räder kein Geld. Wenn Du die Kohle übrig hast, nimm ein gut eingeführtes Modell (und in Hannover würde mir die Wahl leicht fallen) und dann viel Spaß!

Rwd
 
Hi Rwd, hi zusammen...
Eins muss aber auch beimVM: Treten.

Genau das ist ja mein Ziel: Mehr Bewegung grundsätzlich, die ich in meinen Lebensalltag integrieren will.
Ich hab' ja überhaupt keine Lust auf Joggen (war nie meins und geht auch knietechnisch seit Jahren nicht gut) und auf Up auch nicht mehr wirklich.

Aber das Wieseln hat mir seit drei Jahren die Freude am Fahrrad (-fahren im Alltag) zurückgegeben und mich schön angefixt.

Sprich:
Wenn es tatsächlich nicht "so schlimm" sein sollte, bin ich ja beruhigt: Pannen können ja immer und überall passieren.

Ich überlege z.B., ob ich ein Reserve-Rad mitbestelle:
Ist es möglich (beim Mango z.B., wo die 3 Räder ja jeweils gleich groß = 20" sind), ein Reserve-Rad für alle drei "Reifen" zu verwenden?
Ich meine: Im Auto sind die 4 Reifen ja auch alle kompatibel...

Klar, ich hab' erst Mittwoch eins meiner Wiesel-Hinterräder geflickt: Einfach Schlauch durch meinen obligatorischen Reserverschlauch ersetzt, neu aufgepumpt und fertig. Da war das französische Ventil-Gummi unter dem hohen Druck wohl kaputtgegangen, ich hab' das Ventil durch 'n neues ersetzt und der Schlauch ist nun 2. Reserveschlauch. Ist ja auch soweit kein Hexenwerk.

Nur sehne ich mich halt nach der Pannenfreiheit eines normalen, nicht überalterten Autos auch beim VM...
 
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Hallo
Hat mir gefallen, ähnliche Gedanken "plagen" mich auch. Hier im tiefen Osten ist aber Velowüste!
Aus diesem Grund habe ich mir ein Campingplätzchen nahe der Spezi reserviert und werde mal einige Tage dort verbringen und mir reichlich Zeit für die Messe nehmen.
Mit meinem ICE Sprint bin ich richtig zufrieden, erfüllt meine Erwartungen und hat mir völlig neue Möglichkeiten eröffnet - ohne Basteln . Zwei mal Schlauch flicken im Jahr und ein wenig putzen und waschen - so wollte ich das. Es bleibt aber noch 8 Jahre lang der Weg zur Arbeit ob da ein Velo passen könnte .... schaun wir mal.
mfg H F
 
Ist es möglich (beim Mango z.B., wo die 3 Räder ja jeweils gleich groß = 20" sind), ein Reserve-Rad für alle drei "Reifen" zu verwenden?
Nein. Die Vorderräder lassen sich austauschen (so lange Du keine Richtungsgebundenen Reifen aufziehst). Das geht auch einfach: zentrale Schraube lösen Rad abziehen, Reserverad aufstecken und zentrale Schraube festziehen.
Das Hinterrad hat eine ganz andere Achskonstruktion und ist auch eher schwer aus- und einzubauen. Wegen der einseitigen Aufhängung ist aber ein Reifenwechsel einfach. Ich habe mit meinem zweiten CB ein "Reserverad" mitbekommen (ursprünglich mal die Idee des VM-Forumsgründers Peter Noll). Habe es aber nie benutzt. Mit dem CB bin ich doch ausschließlich auf Teerstraßen unterwegs, da sind Platten doch sehr selten. (Als ich im letzten Sommer nach mehreren Jahren mal wieder unterwegs einen Platten hatte, merkte ich, dass es so lang her war, dass meine mitgenommene Luftpumpe aus Altersgründen undicht war - war nicht schön, da mit dem GrassHopper mitten im Wald, aber so musste ich halt bis zum nächsten Ort schieben und per dem der Pumpe beiliegendem Adapter ließ sich das Rad auch mittels Tankstellen Luftdruckgerät aufpumpen.) Hält seitdem aber auch wieder problemlos.
C.
 
Ich glaube du machst dir zu viele Sorgen weil man hier ja immer nur von basteln und Problemen liest. Die Themen wie "schon wieder 10.000km rum ohne das irgendwas passiert ist" sind doch eher selten. :)
Aber davon würde es eine ganze Menge geben. Ein Indiz dafür ist z.B. das viele mittlerweile ihr VM abholen und direkt mehrere hundert KM auf eigener Achse überführen.
Ein "nicht basteln, nur fahren" ist, eine gewisse Wartung voraus gesetzt, m. M. nach möglich.
 
ganz ohne Basteln gehts nicht finde ich - es ist kein Auto...
niemand geht in der Früh zum Auto und greift alle paar TAge mal die Reifen an, ob eh genug Druck drauf...
klar.. man kann am VM auch Panzerreifen fahren die LAAANGE halten..
nur jeden Tag 5min langsamer - mit der Zeit könnte man 50mal im Jahr Reifenwechseln..

man muss bei den Reifen für sich den Mittelweg finden, zwischen Latex-Erlkönig für viel Geld (einmal verbremsen = Reifentod)
oder den Marathon Ultra-super-Plus Panzerreifen - die zwar wenns gut läuft 3 Jahre keinen Patschen haben, dafür aber langsam sind

dazwischen gibts dann halt so aBstufungen.. z.b. Durano, Kojak, ....

bei meinem "Kraeuterbutter Evo-K"-Thread lass dich aber nicht schrecken..
a) hab ich KEINE Velomobil-Firma in der Nähe die mir "Service" machen könnte, muss also alles selber machen
b) hab ich einen Prototypen (der so zuvor so nie gebaut wurde und auch nachher so nie wieder gebaut wurde)
c) hat der Vorbesitzer ein einzelnen Kettenblatt für Flachland montiert gehabt, ich hab das auf 3-Fach umgebaut (und dabei paar PRobleme gehabt - die sich schlussendlich als einfach zu kurzem Schaltwerk für 3 fach herausgestellt hat, zuwenig Kettenspannung)
d) hat mein Vorbesitzer wohl Randsteinkontakt gehabt (?) - waren beide FEderbeine kaputt.. da hab ich dann viel rumprobiert mit Elastomeren um für mich das Otpimum zu finden (bin noch nicht zufrieden)
e) hab ich einen Unfall damit gehabt - mir das Fahrwerk zerstört - das neue Fahrwerk passte auf anhieb nicht
f) ich hab mir eine elektrisch verstellbares Licht eingebildet


das sind alles Dinge die - wenn du eine "Service-STation" hast oder den Velomobilhersteller in der Nähe das Teil hinstellst, und die machen dir das - so wie beim Auto gegen Geld - für dich

ansonsten hab ich mein Velomobil - bis vor 2 Tagen als die Umlenkrolle rausgebrochen ist - eigentlich für sehr stabil erachtet...
steifer, fester "nicht kaputtzutretender" Antriebsstrang..
da große Kettenblätter, geringe Kettenzugkraft - Risiko das unterwegs Kette reißt somit auch gering
und alles anderes ist ja wie beim Fahrrad auch
 
Wir haben es ja hier mit technischen Orchideen zu tun. Wenn man aber keinen grünen Daumen hat, dann braucht man entweder einen angestellten Gärtner, oder eben anstelle der Orchidee einen Kaktus.

Ich persönlich mag die Beschäftigung mit der Technik des Geräts über das reine Benutzen hinaus. Mir wäre aber unwohl, mit einem so speziellen Ding unterwegs zu sein, wenn ich mir nicht sicher wäre, ob ich mir unterwegs selbst helfen kann.
 
Was denke ich als "Auto-Anwender" und nicht als "Auto-Administrator" beim Lesen mancher Foren-Threads, einiger technik-getriebener Themenstränge und was macht es mit meiner Hoffnung/Sehnsucht, dass ich ein Velomobil "einfach nur als Anwender" fahren kann?
Liest du auch in Autoforen die Technikthemen?

Wie oft werde ich einen Platten kriegen? Ich mag Autofahren u.a. auch darum, weil ich - fast - nur Tanken und Luft-Pumpen muss.
Beim Velomobil fällt das tanken weg. Man kann natürlich einfach Reifen fahren die nie platt sind, die meisten nehmen lieber welche die selten geflickt werden müssen. Je nach Strecke kann das vom Rennreifen bis zum Tourenreifen gehen
 
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Mit meinem Alleweder 6 bin ich knapp 18.000 km gefahren ohne dass ich schwerwiegende Pannen hatte. Am Anfang hatte ich die gleichen Probleme mit Kompositrädern wie @Wikinger . Ich bin dann aber auf eigenen Wunsch zu klassischer Speiche gewechselt.
Auch war am Anfang die hydraulische Bremse etwas unstet. Nach dem Wechsel der Bremskolben (in einer normalen Fahrradwerkstatt) ist alles problemlos gelaufen. Außer den anfänglichen Radproblemen hatte ich auf über 13.000 km keine richtige Panne mehr und vielleicht 4 Plattfüße. Unterwegs Schlauch getauscht und zuhause geflickt. Für die zweiseitige Aufhängung des Hinterrades hatte ich immer einen „Zwei Enden“ Schlauch dabei, aber nie gebraucht.
An Wartung habe ich selbst zweimal die Federbeine geöffnet und die Federn mit Silikonfett gefettet. Das ist aber glaub ich ein allewededpezifisches Problem.
Jetzt ist es dann nach 3 Jahren mal bei Akkurad zur Generalüberholung.

Also wenig schrauben und „relativ“ viel fahren :D
 
Hallo.
Ich bin (witzigerweise auch in / bei Hannover) mit einer ähnlichen Ausgangssituation das Risiko eingegangen, einfach auszuprobieren - allerdings habe ich "nur" ein gebrauchtes Quest erstanden, das für 3000 EUR zu haben war... (Bei Interesse kann gerne Probegefahren werden).
Obwohl das VM schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, würde ich nach gut 2000 km folgendes Fazit ziehen:
Geringe Pannenanfälligkeit: Lediglich 2x bei unebenem Boden und ungünstigem Gang Kette von der Umlenkrolle gerutscht, beim ersten mal 10 min. gebraucht, bis ich rausgefunden hatte, wie das zu beheben ist, beim zweiten mal 1 min bis zum Neustart. Noch keine Platten, trotz teilweise unbefestigten Wegen. Allerdings fahre ich auch Marathon plus, da ich bei meiner Arbeit nicht wegen Platten zu spät kommen kann und sowieso keine Lust auf Basteln habe.
Kein "Bastelaufwand" im Betrieb. Verschleißteile werde ich voraussichtlich beim Räderwerk austauschen lassen...
Was das "Lohnen" der Investition angeht: Mit dem gebrauchten Quest bin ich nicht wirklich ein Risiko eingegangen, da der Wiederverkaufswert wohl nur geringfügig unter dem Einkaufsweg liegen würde. Ich persönlich fahre z.Zt. nur 1-2 x pro Woche 15 km (einfacher Weg) zur Arbeit und würde das Geld jederzeit wieder in die Hand nehmen - irgendwie hinterlässt jede VM- Fahrt ein besseres Gefühl als eine Autofahrt.
 
Ich habe mit meiner X-Stream inzwischen ca. 18 TKm runter. Ich zähle zur Fraktion lieber fahren statt basteln und putzen. Jemanden für den Service habe ich hier noch nicht gefunden.
Das schwerwiegendste Problem war bisher, dass das SRAM Schaltwerk hinten von alleine auseinander gefallen ist und die Buchse oben an den Federbeinen ausgeschlagen waren. Der erste Punkt führte zum Ausfall. Ich konnte noch so ein Schaltwerk ergattern, beim nächsten Mal muss ich mir einen anderen Ersatz suchen, da das Schaltwerk nicht mehr hergestellt wird. Der zweite Punkt fällt unter Wartung und hatte keinen Einfluss auf die Verfügbarkeit des VM.

Gegen Plattfüße kann man sich mit den einschlägigen Reifen weitestgehend absichern, muss dafür halt mit den anderen Nachteilen leben (wurde ja schon beschrieben).

In der Servicewüste ist Selfservice gefragt oder man müsste zum Service fahren.

Nachdem Kauf eines Vm's bereut man am ehesten, dass man es nicht schon viel früher gekauft hat :D.
 
Du bist in der maximalst komfortablen Situation, die du dir nur wünschen kannst: offenbar kannst du dir Anschaffung eines neuen Velomobiels leisten, wohnst noch dazu an einem Ort mit einem Superservice in Gestalt des Räderwerkes. Vom fahren mit dem Kettwiesel her hast du schon ein wenig Erfahrung. Nur Mut! Lass dich von Helge gut beraten, dir ein alltagtaugliches VM zusammenstellen und fahr los. Bei entsprechender Reifenwahl bist du mindestens so pannenarm wie mit dem Kettwiesel unterwegs, den die Milane, DFe , Queste und wie sie alle heißen sind mittlerweile so ausgereift, da geht nicht soviel kaputt. Und Unfälle machen mit allen Fahrzeugen Ärger, du hast aber das Räderwerk vor der Nase. Also, Reifen aufpumpen, nicht tanken fahren, dafür Kohlehydrate genießen und einmal im Jahr zum Service, wie beim Auto!
Nachdem Kauf eines Vm's bereut man am ehesten, dass man es nicht schon viel früher gekauft hat :D.
So isses!
 
Hallo liebe Leute.


Vielen Dank für eure vielen Antworten, Anregungen und euren Input:
Ihr ahnt oder wisst sicher, das dies - zumindest teilweise - wieder die "üblichen" Gedanken eines Neulings sind.

Und einige der Sorgen, die ich mir mache, dürften tatsächlich zwar verständlich, aber dennoch unbegründet sein.

Anders ausgedrückt:
In dieser Woche will ich endlich bestellen, um mich in den Wartezimmer-Thread einreihen zu können.

Gleichzeitig denke ich, dass meine Überlegungen ja nicht nur "angstgeprägt" sind. Aber dazu später mehr.
Denn die Fülle eurer Gedanken will ich ja "in mir bewegen" und darum keine Schnellposts raushauen..

Erstmal viele Grüße und eine gute Nacht
:):)(y)
 
Zuletzt bearbeitet:
Invest in ein VM ein Schritt in Richtung "Selber-Basteln-Müssen"
Nee, aber in Richtung "Selber basteln können".
In der Zeit, die ich brauche um
  • Werkstattermin zu vereinbarn
  • Das Fahrzeug hinzubringen
  • Es irgendwann später wieder abzuholen
Habe ich es in der Regel schon lange selbst gemacht.

Liegen die Langzeit-Probleme an einer relativ hohen Dauerbelastung und werden die mich erst in "ferner" Zukunft als ganz normaler Verschleiß ereilen
Ja. Das was @Kraeuterbutter meinte sind Probleme, die jetzt erst bei VMs auftreten die 10Jahre und älter sind und viele 10000km auf der Uhr haben. solche Laufleistungen erleben die meisten normalen Fahrräfer nie.
Und die Hersteller sehen die Probleme jetzt natürlich und verbessern die Modelle entsprechend.
 
Man darf nicht vergessen :hier Schrauben viele an ihren Rädern weil sie es können, nicht weil sie es müssen. Gibt auch viele die am Auto Schrauben um es zu individualisieren.
 
Wie oft werde ich einen Platten kriegen? Ich mag Autofahren u.a. auch darum, weil ich - fast - nur Tanken und Luft-Pumpen muss.
Aber eins können die Autohersteller: Geräte bauen, die ich als Anwender problemlos und relativ gefahrlos nutzen kann.
Einerseits: Beim Auto bezahlst du diese Bequemlichkeit mit der von dir kritisierten Ineffizienz. Ein Fahrrad wird niemals so sorglos und idiotensicher wie ein Auto sein, ganz einfach, weil man wegen der Effizienz näher an die Grenzen geht. Klar könnte man alle Bauteile soweit überdimensionieren, dass jahrelang nichts gemacht werden muss, und dicke Reifen, die keine Pannen bekommen. Aber damit macht das Fahren keinen Spaß; das Ding wird alleine deshalb ewig halten, weil es nie benutzt wird.

Andererseits: Es gibt heute schon ziemlich gute Fahrräder; wenn man nicht zwei linke Hände hat und gelegentlich Augen und Ohren offen hält, um ungewöhnliches Verhalten zu bemerken, hat man nicht viele Probleme. Gerade gemessen an der Fahrleistung sind viele Velomobile schon ziemlich gut.
Aber wie erleben das die, die in der "Service-Pampa" fahren? Muss man sein eigener VM-Mechaniker werden?
Sagen wir mal so: Wenn der Support vom Hersteller schlecht ist, muss man zwangsläufig alles selber machen, und verzweifelt trotzdem, weil nichts dokumentiert ist und weit und breit keine Hilfe verfügbar (BTDT). Aber das sollte ja nicht der Normalfall sein.

Zudem gibt es eben viel zu wenige wirklich gute Fahrradmechaniker. Beim VM sind eben andere Dinge wichtig; und da braucht man ein offenes Auge und einen guten Blick, um Probleme oder Möglichkeiten zu erkennen, statt nur nach Schema F zu verfahren (= wie es alle machen, oder was die Marketing-Abteilungen der Komponentenhersteller vorschlagen). Und weil diese selten in der Nachbarschaft sind, ist es schneller, wenn man es gleich selber macht.

Und dann noch die Effizienz: Beim Fahrrad kann man eben nicht jeden Komfort (auch im Sinne von Zuverlässigkeit) einbauen; Zeitersparnis im Alltag ist ein feines Gleichgewicht zwischen hoher Effizienz und Reduktion von Wartungsaufwand. Und das hängt von den Umständen ab. In einer Gegend mit viel scharfem Splitt und Scherben wird man solidere Reifen verwenden; oder wer oft neben der Straße von Scheinwerfern geblendet wird, wird sich vielleicht einen Blendschutz einbauen, anstatt immer wieder die Bremse reinzuhauen, weil er nichts sieht.
Das war btw. einer der Gründe dafür, dass ich sehr gerne Marec Hase und seiner Firma gelandet bin (Kettwiesel), denn die langfristige Produktentwicklung und Weiterentwicklung seiner Modelle hatten mich seit 2016 sehr überzeugt.
Das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Einerseits soll der Hersteller an der Zuverlässigkeit arbeiten und Kinderkrankheiten ausmerzen, andererseits auch offen sein für technische Weiterentwicklungen.

Nach meiner Erfahrung korreliert die Zuverlässigkeit leider ziemlich wenig mit dem Preis. Mein teuerstes Fahrrad war auch das unzuverlässigste. Wenn der Hersteller mit Aussagen kommt wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder „Sie sind der Erste, damit hatte noch niemand Probleme“, dann ist das ein Warnsignal. Dagegen kann ich von HP Velotechnik und von Intercitybike sagen, dass es dort eine ständige Weiterentwicklung gibt, die Produkte grundsätzlich solide sind, aber laufend verbessert werden.
Werde ich die rund 6000-7000 EUR-Investition in 2/3 Jahren bereuen oder werde ich sagen: Die beste Investition meines Lebens?
Das kommt darauf an. Bei einem Auto kannst du die technischen Daten anschauen und mit deinen Anforderungen vergleichen. Beim Fahrrad bist du Teil des Antriebs, d.h. es kommt nicht nur auf das Fahrzeug an, sondern auch, wie gut du dich an dessen Anforderungen anpassen kannst. Und zudem kann ein VM seine Stärken nur dort ausspielen, wo man freie Strecke hat und es laufen lassen kann. Im Stadtverkehr mit Stop-and-Go kann ein anderes Rad sinnvoller sein, weil das VM zu wenige Vorteile bietet – auf der Straße ein Hindernis, auf dem Radweg zu wenig wendig. Das trifft für ein Auto nicht so zu, da bezahlt man nur mit einem höheren Spritverbrauch.
 
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