Vorstellung meines Dalli Racers

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Ich habe mir vergangenes Wochenende einen Dalli Racer zugelegt.

Heute habe ich mal wieder ein paar Takte daran gearbeitet.

Die Sitzschale ist im Bereich der unteren Halterung angebrochen. Der Aluriegel, der quer in die Schale einlaminiert ist, ist durch die obere Schicht der Schale durchgebrochen.

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Jetzt wäre meine Frage an Euch:
Klappt das, wenn ich den Sitz anschleife und im Bereich des Schadens großflächig überlaminiere?
Ich dachte so an drei Lagen, die jedes mal etwas großflächiger werden.
Außerdem sollte ich wohl den Sitz ganz vorne am Horn noch mal gegen den Rahmen abstützen, denn der Schaden ist offenbar dadurch entstanden, daß dieses Horn bei Belastung zu viel Biegemoment im Bereich der unteren Halterung erzeugt hat.
 
Wie man Faserverbundwerkstoffe flickt steht in der Flickfiebel auf Seite 300.

Wie sieht denn das Gegenstück zum Sitz aus?
Ich würde das Aluflach von der Rückseite heraustrennen. An Ende der Risse jeweils ein Loch bohren dass der Riss nicht mehr weiter reissen kann. Dann auf der Vorderseite versuchen mit Klebband, Holzbrettchen und Heisskleber die Risstelle im ursprünglichen Zustand fixieren. Dann von der Rückseite wie in der Flickfiebel beschrieben ausschleifen und neu auflaminieren. Verschleifen, ev. lackieren und die Schraubenlöcher bohren. Klingt komplizierter als es ist.
Gruss Michi
 
Das Video ist Dir gut gelungen :)(y)
Die Kettenführung und das ZG kommen mir bekannt vor. Beides beschert mir aktuell bei meiner Dalli Giraffe viele viele kreative Grübel- und Bastelstunden :LOL:
Ja, ich bin auch schon gespannt, was ich so erleben werde, wenn ich am ZG die Ritzel erneuern werde. Die sind deutlich abgenutzt.

Momentan mache ich mir Gedanken um den Sitz und außerdem werde ich wohl die Alublöcke, die den Sitz am Rahmen halten auch erneuern müssen. An dem einen der beiden hat der Vorbesitzer ziemlich rumgeschliffen, so daß das eine Loch seitlich offen ist.

Kannst Du Dir nicht irgendwo her einen Dalli-Sitz abformen, wenn Du sowieso laminieren must?
Prinzipiell könnte ich das vielleicht, aber das wäre mir dann doch für den Anfang zu viel, gleich einen Sitz abformen und komplett mit Laminat aufbauen. Ich habe bisher mit Epoxydharz nur Holz versiegelt.
Außerdem: "Irgendwo her" zeigt mir, daß Du mir keinen Dalli Sitz zur Verfügung stellen kannst. Ich habe auch nur den, den ich jetzt reparieren will.
 
Wie man Faserverbundwerkstoffe flickt steht in der Flickfiebel auf Seite 300.

Wie sieht denn das Gegenstück zum Sitz aus?
Ich würde das Aluflach von der Rückseite heraustrennen. An Ende der Risse jeweils ein Loch bohren dass der Riss nicht mehr weiter reissen kann. Dann auf der Vorderseite versuchen mit Klebband, Holzbrettchen und Heisskleber die Risstelle im ursprünglichen Zustand fixieren. Dann von der Rückseite wie in der Flickfiebel beschrieben ausschleifen und neu auflaminieren. Verschleifen, ev. lackieren und die Schraubenlöcher bohren. Klingt komplizierter als es ist.
Gruss Michi
Wie meinst Du das mit Aluflach von der Rückseite her heraustrennen? Das Aluflach ist beidseitig mit mehreren Lagen GFK bedeckt. Soll ich also auf der Rückseite das noch intakte GFK auftrennen?
 
Außerdem: "Irgendwo her" zeigt mir, daß Du mir keinen Dalli Sitz zur Verfügung stellen kannst.
Das stimmt. Ich habe beide mit dem Shark abgegeben, muss aber sagen, dass sich die Mühe lohnen könnte. Ich habe nie wieder einen so ideal für einen Einspurer mit viel Tretlagerüberhöhung konstruierten Sitz gesehen.
Angeblich soll Guido Mertens die Formen haben.
Viel Arbeit, ich weiß.
 
Wie meinst Du das mit Aluflach von der Rückseite her heraustrennen? Das Aluflach ist beidseitig mit mehreren Lagen GFK bedeckt. Soll ich also auf der Rückseite das noch intakte GFK auftrennen?
Das Alu ist mit zu wenig Lagen abgedeckt, die GFK Schicht ist zu dünn. Durch die Auflagelast ist es durchgebrochen.
Der Sitz wird üblicherweise nur auf aufgelegt und verschraubt. Dann laufen die Fasern durch und die ganze Dicke der Sitzschale trägt die Last. Mit dem eingelegten Alu sind es nur noch 1mm. Aber mach zur Sicherheit noch ein Foto des Gegenstück zum Rahmen, das man das Auflager sieht. Mit Flachkopfschrauben mit Bund hält das genug gut und den Schraubenkopf spührst du unter der Sitzmatte nicht.

Wenn die Rückseite noch gut ist, ist es viel einfacher und ich würde es genau umgekehrt machen: an der Oberseite auftrennen, Alu herausnehmen, dünn ausschleifen (Deltaschleifer geht schnell, aber auch schnell durch), Gewebe aufbauen, dann schleifen bis die Oberfläche wieder sauber ist.
 
Gestern bin ich mal wieder dazu gekommen, mir den Sitz näher anzusehen.
Ich wollte das Akuteil nach oben heraustrennen, was aber nicht geht, weil ich das Aluteil hinten nicht vom GFK los bekomme.
Vorne habe ich bemerkt, daß da nur Gelcoat und/oder Epoxy (ohne Gewebe!) drauf ist.
So werde ich wohl das Aluteil drin lassen und im ersten Gang versuchen, das Teil mit Epoxy wieder an der hineten GFK-Schicht anzukleben. Werde ich auf Schleifen verzichten müssen, weil ich ja nicht rankomme.
Also Epoxy reinschütten, Alu mit Schraubzwinge gegen die GFK-Schicht drücken, aushärten lassen.
Im zweiten Arbeitsgang dann vorne alles säubern, abschleifen und mit zwei oder evtl drei Lagen GFK überlaminieren.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob die Schraubzwinge so eine gute Idee ist, oder ob es evtl. besser ist, den Spalt zwischen Alu und GFK offen zu lassen und mit Epoxy zu verfüllen, bevor ich vorne überlaminiere.

Mit der Halterung auf dem Rahmen muss ich mir dann nur noch etwas Gedanken machen. Die sollte entweder genau den Winkel haben, der zum Aluteil passt oder ich brauche etwas, wo das Aluteil drauf im Winkel angepasst verschraubt werden kann. Der Vorbesitzer hatte anscheinend die Problematik erkannt und deswegen auf den Alu-Block der auf dem Rahmen geklemmt wird zwei Gummipuffer angebracht, die die Aluversteifung im Sitz etwas kippen ließen. Und genau dadurch hat sich das Aluteil dann durch den Gelcoat gearbeitet.
 

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Ein versuch wahre es das Alu mal blank zu machen und dann vorsichtig zu erhitzen. Was da von hinten noch klebt ist wahrscheinlich Epoxid. Um das zu lösen reicht schon geringe hitze. Hab mal ein Alu rohr fur Kettenleitrolle 10x1mm raus gekriegt einfach weil die Hitze vom 9mm bohrer reichte um das epoxid ausreichend flussig zu kriegen.

Weil so oder so die Gelcoat und löse teile ab mussen, wurde ich mal denn Winkelschleifer mit Schliefpapierscheibe druber gehen lassen und sehen was passiert.

Ich wurde das Alu raus haben wollen, das bleibt eine Problemursache.

Denn Sitz bleibt etwas beweglich, nicht nur wegen denn Winkel ausgleich zwischen Sitz und Halterung, sondern auch weil der Fahrer beim Reintreten denn Sitz zwischen die beide Halterungen etwas bewegen lasst.

Irgendwie könntest du aus gewebe und Epoxid, oder eingedicktes Epoxid ( mit Holzmehl, Aerosill, Glassbubbles, Baumwoll flocken) denn Sitz unten etwas verdicken und denn Winkel anpassen.
 
Ja, das werde ich versuchen, daß ich vorne die Aluplatte abschleife und gucke, ob durch die Hitze sich die Platte aus dem Sitz löst.

Beim Winkel zum Rahmen hin weiß ich noch gar nicht, wie der werden wird, aber ich denke, ich werde erst mal zusehen, daß der Sitz wieder OK ist und dann kann ich sehen, ob ich einen gewinkelten Halter baue oder einen verstellbaren halter oder der Sitz auch so sauber auf den Rahmen passt.
 
Solltest Du die Aluplatte weiterhin im Sitz verwenden wollen, müsstest Du sie vor dem Einkleben mit Epoxidharz rundherum anschleifen oder sandstrahlen. Wenn Du sie nicht direkt im Anschluss einkleben kannst, solltest Du sie mit Epoxidharz/härter beschichten und in Abreißgewebe einschlagen. Dieses kannst Du vor der Weiterverarbeitung entfernen und hast eine aktivierte Oberfläche, die sich gut mit dem Laminat des Sitzes verbinden lässt.
Einfach einharzen und überlaminieren wird eher früher als später zum erneuten Aufbrechen führen. Aluminium lässt sich aufgrund seiner Oxidschicht schlecht mit anderen Materialien dauerhaft beschichten oder verkleben...
 
Ein versuch wahre es das Alu mal blank zu machen und dann vorsichtig zu erhitzen. Was da von hinten noch klebt ist wahrscheinlich Epoxid. Um das zu lösen reicht schon geringe hitze. Hab mal ein Alu rohr fur Kettenleitrolle 10x1mm raus gekriegt einfach weil die Hitze vom 9mm bohrer reichte um das epoxid ausreichend flussig zu kriegen.

Danke für den Tip! Ich habe gestern von dem Aluteil den Gelcoat und was da sonst noch drauf klebte mit der Fächerscheibe abgeschliffen und siehe da, durch die Wärme ließ sich das danach herauslösen.

Unter der Platte ist die Harzschicht, die zwischen Platte und Gewebe war gebrochen und ich habe keine saubere Auflagefläche mehr. Heute habe ich mit dem Dremel und einem Fräser das Harz bis kurz vor das Glasfasergewebe abgetragen.

Der Sitz ist offenbar komplett aus nur einer Schicht Glasfaser und oben drauf einer Schicht Harz und dann Gelcoat gefertigt.

Ich denke, ich sollte nun von unten her erst mal eine Schicht Glasfaser auflaminieren, falls die Gewebeschicht jetzt zu schwach ist. Außerdem würde mir das den Arbeitsbereich beim Einlaminieren der Aluplatte auch gleich nach unten abdichten. Dann würde ich oben die Platte mit Harz, das ich mit Mehl eindicke einkleben und mit einer Schicht Glasfasergewebe überlaminieren.

Die Aluplatte gehört erneuert, weil sie aussieht, wie ein Schweizer Käse. (Siehe unten neben dem Sitz.) Sie ist 3mm dick und 130 mal 51 mm groß. Würde hier auch eine 2,5mm Platte mit der gleichen Größe reichen? Eine in 2,5mm habe ich nämlich da.
Ich hatte auch schon an eine 2mm Edelstahlplatte gedacht, aber die ist dann zu schwer zu bohren, um die Löcher für die Befestigung wieder rein zu bekommen.
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Diese Risse sind nur im Gelcoat und gehen offensichtlich nicht durch. Muss ich mich um die noch unbedingt eingehender kümmern?
 

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Wenn ich Vermutungen zur Herstellung des Sitzes anstellen müsste: Form mit Gelcoat ausgestrichen, in der Gegend der Aluplatte großzügig irgendeine Epoxy-Spachtelmasse verteilt, dann die Aluplatte reingelegt, nochmal etwas aufgespachtelt, um die Kanten der Platte gut abzurunden, und anschließend die Gewebelagen drüberlaminiert. Die Aluplatte wird nur den Druck der Befestigungsschrauben verteilen; wenn sie andere tragende Funktionen hätte, wäre sie unter oder zwischen den Laminatschichten. Die Füll-/Spachtelmasse dient nur der Formgebung und ggf. der Druckverteilung.

Du musst das Ganze jetzt "rückwärts" wieder aufbauen: Erst das Laminat reparieren, danach eine neue Aluplatte befestigen, und am Schluss die Form der Sitzoberseite wiederherstellen.
Zur Laminatreparatur hat ja @2Fast schon einen guten Link gebracht. In dem Kontext sind nicht nur erkannte und vermutete Risse, sondern auch die gebohrten Löcher "Beschädigungen", allzu kleinteilige Reparaturen sind ja sowieso nicht praktikabel.
Die neue Aluplatte würde ich an den Rändern flach anfeilen, damit der Steifigkeitssprung an der Kante kleiner ist und die Klebefuge von da aus nicht wieder so leicht aufreißt. Die Dickenabnahme von 3mm auf 2,5mm kannst Du wahrscheinlich durch eine zusätzliche Glasgewebelage ausgleichen. Epoxy hält auf Alu nicht gut, dafür gibt's Primer - aber wahrscheinlich nur in Gebinden, die für deine Einmalanwendung viel zu groß sind. Falls Firmen bei dir in der Nähe sind, die Alu verkleben oder GFK laminieren (z.B. Flugzeug- oder Bootsbau), kannst Du fragen, ob sie die Platte beidseitig primern und mit irgendwas beschichten, das Du weiterverkleben kannst.
Um die Sitzform nachzumodellieren, kannst Du aus Epoxidharz eine Spachtelmasse anmischen, steht in der Flickfibel gleich auf der nächsten Seite. Allerdings ist Glas nicht gut für Bohrer.

Der Rand der Aluplatte wird wahrscheinlich immer eine heikle Stelle sein, von der aus die Klebefuge aufreißen kann, aber wenn die Platte nur Druck verteilen soll und auch die Füllmasse darüber nur der Formgebung dient, ist das in erster Linie ein optisches Problem.

Edit, gerade erst dein Idee mit der Glaslage über der Platte bewusst gelesen:
Über derr Platte würde ich keine weitere Glaslage drauftun. Ich hätte Angst, dass die irgendwann reißt oder delaminiert und dabei mehr kaputtgeht als nur die Klebefuge.
Wenn Du die Aluplatte zwischen Glaslagen tun willst, dann lass sie am Rand wirklich flach auslaufen (den Rand auf 1cm Breite oder mehr ausdünnen). Außerdem hilft es wahrscheinlich, den Rand elastisch einzubetten. Das ginge mit elastisch aushärtendem Epoxidharz wie CreativEpoxy Resin 20, indem Du den Rand ringsherum damit einpampst. Das Zeug ist eigentlich ein Gießharz, und wenn man den Härteranteil reduziert, wird es beim Aushärten nicht hart, sondern bleibt elastisch, Du könntest das sowohl zum Laminieren nehmen (mit normaler Härtermenge) als auch zum Einkleben oder Einbetten der Aluplatte (mit reduzierter Härtermenge).
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bauweise mit dicke Aluplatte und hauchdunnes Laminat hatt nicht funktioniert. Die sollten zusammen arbeiten, aber beide "partner" sind zu unterschiedlich Stark/steif. Es ist nachvolziehbar weswegen es nicht funktioniert hat, und identisch wieder nachbauen ist zwecklos.

Das eckige Loch sollte mit moglichst viele lagen gewebe gefullt werden, und ich wurde dringend dazu raten auch einige grossere lappen Gewebe, die grosser sind als das Loch druber machen, beidseitig. Ziel wahre fur mich ein Sitz zu machen bei demm uberall eine ahnliche starke an Gewebe vorhanden ist. Dabei sollte keine vorprogramierte Bruchstellen vorhanden sein. Das Loch nur zu fullen, fuhrt dazu das die Konstruction dort schwacher ist als um das Loch. Wenn es wieder kaput geht, wahre es dort.

Loch fullen mit gewebe fuhrt zu eine ahnliche materialaufbau in und neben das Loch, Epoxid wird auch an das alte Gewebe neben das Loch kleben. Das ist aber nur ne klebe verbindung. Die grossere Lappen sollten dazu dienen auch ne strukturele verbindung zu schaffen. Die Kante schrag abschleifen wahre noch besser.

Es ist hilfreich mit so eine Platte zu arbeiten, um eine grossere Auflage flache zu kriegen. Wenn ohnehin schon eine grossflachige aufnahme am Rahmen ist, wurde ich eher versuchen Sitz und Aufnahme optimal auf einander an zupassen. Nach der ersten reparatur vom Sitz die Locher fur die Aufnahme bohren und probieren wie beide passen. Wenn da noch was aus zu gleichen ist, wahre fur mich folgende methode das probieren wert.

Denn Sitz irgendwie fest mit die Ruckseite nach oben befestigen. Uber einen Workmate oder so. Bolzen und Rahmen einfetten, Rahmen abkleben aber die Locher fur die Bolzen offen lassen. Ruckseite der Aufnahme nicht vergessen. Obere Sitz-Rahmen befestigung halbfest machen. Die untere etwas von einander ab halten. Da zwischen einen Harz, faserschnipsel, verdickungsmittel Fuller masse drauf klecksen. Gegenstand dazwischen weg nehmen, dann druckt die Rahmenmasse und das etwas andrehen der Bolzen das ganze in die optimale Form. Was raus quilt wegwischen. Ebentuel mit ein holzspatel, eislollystabchen nach arbeiten. Aus harten lassen. Sitz wieder abnehmen, und die entstandene grobe Fullermasse etwas nacharbeiten. Ebentuel noch etwas Gewebe druber machen, wieder breiter als die Reparaturstelle.

Schon mal beim Lagerfeuer ein Ast uber ne Kante gelegt um die ab zu brechen, durch zu treten? Das geht so gut weil dort dan ein Steifheitssprung auftritt. Ast auf Baumstamm ist Steif, daneben tragt nur der Ast und dort bricht es dann. So eine Konstruction war hier vorhanden, und sollte man vermeiden. Daher ist das Ziel hier die Konstruction wie ein Holzbogen zur seite hin langsam dunner werden zu lassen, so das es federt und nicht knackt.
 
Wenn ich Vermutungen zur Herstellung des Sitzes anstellen müsste: Form mit Gelcoat ausgestrichen, in der Gegend der Aluplatte großzügig irgendeine Epoxy-Spachtelmasse verteilt, dann die Aluplatte reingelegt, nochmal etwas aufgespachtelt, um die Kanten der Platte gut abzurunden, und anschließend die Gewebelagen drüberlaminiert. Die Aluplatte wird nur den Druck der Befestigungsschrauben verteilen; wenn sie andere tragende Funktionen hätte, wäre sie unter oder zwischen den Laminatschichten. Die Füll-/Spachtelmasse dient nur der Formgebung und ggf. der Druckverteilung.

Ja, ich vermute auch, daß der Sitz so gebaut wurde.

Was mich dabei nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, daß die Aluplatte AUF der Glasfaserschicht liegt und somit die Belastung die Glasfaserschicht vom Alu WEG drückt. Deswegen war meine erste Idee, auf die Platte eine weiter Glasfaserschicht zu lanimieren, um so die entstehenden Zugkräfte etwas großflächiger zu verteilen.

Schon mal beim Lagerfeuer ein Ast uber ne Kante gelegt um die ab zu brechen, durch zu treten? Das geht so gut weil dort dan ein Steifheitssprung auftritt. Ast auf Baumstamm ist Steif, daneben tragt nur der Ast und dort bricht es dann. So eine Konstruction war hier vorhanden, und sollte man vermeiden. Daher ist das Ziel hier die Konstruction wie ein Holzbogen zur seite hin langsam dunner werden zu lassen, so das es federt und nicht knackt.

Ja, leuchte ein und war auch deutlich am Schaden zu erkennen: Das Epoxy auf der Oberseite (also ohne Glasfasereinlage) war natürlich genau an der Kante gebrochen. Das Glasfasergewebe selber scheint außer im Bereich der Löcher nirgends gebrochen zu sein, es war nur unter der Aluplatte die Epoxyschicht zwischen Alu und Glasfaser gebrochen, weswegen ich keine plane Auflagefläche für die Aluplatte mehr hatte.

Wegen der unterschiedlichen Flexibilität wäre also die 2,5mm Platte, wenn ich wieder eine Aluplatte einlaminieren will, sogar von Vorteil, weil sie weniger steif ist, als die 3 mm Platte.

Die Platte jetzt komplett mit GFK zu ersetzen, da habe ich kein gutes Gefühl dabei, allerdings habe ich auch Null Erfahrung mit GFK.
Wenn ich da jetzt statt der 3 mm Aluplatte 5 mm Glasfaserschichten einlaminiere, reißen mir dann nicht die Schrauben aus, wenn der Sitz dynamisch belastet wird? Er ruht normal unten auf einer Aluleiste, mit 25mm * 130mm die quer auf dem Rahmen verbaut ist. Klar könnte ich dort eine Aluplatte noch draufsetzen.

Die Beschädigungen kamen zum Teil möglicherweise von einer zu flexiblen Befestigung. Der Vorbesitzer hatte auf die Aluleiste Gummipuffer gebaut, auf denen der Sitz befestigt war.

Somit konnte die Aluplatte im Sitz sich gegen den Rahmen bewegen und dabei das Epoxy brechen.
 
Wenn Du die Aluplatte gegen gut aufgebautes GFK ersetzt, werden die Schrauben nicht ausreißen. Dafür solltest Du aber auch eine Lagenanbindung an das umgebende Laminat herstellen, also rundum anschrägen (1:50 wäre gut). Dann Fülllagen bis zum Beginn der Schäftung/Schleifschräge und anschließend die (3) Übermaßlagen beginnend mit der Größten und dann abgestuft die Kleineren.
 
Wenn Du die Aluplatte gegen gut aufgebautes GFK ersetzt, werden die Schrauben nicht ausreißen. Dafür solltest Du aber auch eine Lagenanbindung an das umgebende Laminat herstellen, also rundum anschrägen (1:50 wäre gut). Dann Fülllagen bis zum Beginn der Schäftung/Schleifschräge und anschließend die (3) Übermaßlagen beginnend mit der Größten und dann abgestuft die Kleineren.

Ich denke, diese Lösung werde ich so machen, das klingt gut, weil so die Felxibilität am besten zusammenpasst.

Was für Gewebe nehme ich da am besten?
Es gibt verschiedene Bindungen und Gewichte.


Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
Warum nicht auf der Oberseite eine dünne Multiplexplatte verkleben, nachmodellieren, überlaminieren.
An der Unterseite auch eine dünne Multiplexplatte verkleben, überlaminieren.
Neue Bohrungen, eventuell gleich Einschlagmuttern wie bei den Flux-Sitzen, Laminat sollte durch die erhöhte Laminat-Multiplexstärke dafür gut geeignet sein.
 
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