Vor- und Nachteile trike / Up

Alleine die Höhe des Kopfes auf einem Up erlaubt einen wesentlich besseren Panorma Blick, den sehr oft stehen am Rand Sträucher u.ä. über die ich vom trike aus überhaupt nicht schauen kann.
Da mußte ich schmunzeln! England mit dem Trike endet dann im Steinezählen der vielen Mauern am Wegesrand ;)
 
Was sind die „zielgruppenadäquaten Eigenschaften des Liegens“ ???
Wir haben in dem Thread "Firmenidee zur Rettung der Einspurer" da erschöpfend philosophiert, warum die keinen Stich (mehr) landen. Zum einspurigen Up-Liege-Vergleich war meine persönliche Überschau in etwa: https://www.velomobilforum.de/forum...-zur-rettung-der-einspurer.60078/post-1179327

Was dem Lieger dann als breiteres gesellschaftliches Nutzerfeld übrig blieb, sind nicht die paar Hansel an Langstreckentouristen und Alternativsportlern, sondern die Alten und Gebrechlichen, die kein Bock haben neu Fahrradfahren lernen zu müssen und sich auch nicht mit den Altlieger-Sonderlingen gemein machen wollen. Und diese größeren Zielgruppen werden damit eher durch das Trike angesprochen: die sind weniger stereotyp vorbelastet, man muss nicht balancieren und müssen auch nicht "sportlich" sein, sondern eher "gemütlich".
 
Was dem Lieger dann als breiteres gesellschaftliches Nutzerfeld übrig blieb, sind nicht die paar Hansel an Langstreckentouristen und Alternativsportlern, sondern die Alten und Gebrechlichen, die kein Bock haben neu Fahrradfahren lernen zu müssen und sich auch nicht mit den Altlieger-Sonderlingen gemein machen wollen. Und diese größeren Zielgruppen werden damit eher durch das Trike angesprochen: die sind weniger stereotyp vorbelastet, man muss nicht balancieren und müssen auch nicht "sportlich" sein, sondern eher "gemütlich".
Hmmh, wenn ich mich so umschaue, sind unter den Trikern, hier jedenfalls, alle Altersgruppen vertreten. Ein Freund meines Sohnes kaufte sich vor zwei Jahren ein Scorpion von seinem Konfirmationsgeld.
Auffällig ist übrigens, daß fast nur noch Trikes mit Pedelec-Antrieb bestellt werden. Ich schätze, daß von den HP Trikes nur noch eins von zehn ohne "e" geordert wird.-
Es würden sicher noch sehr viel mehr Trikes gefahren werden wenn nicht so vielen potentiell Interessenten nur der (Fahrrad-)Keller mit der dazugehörigen Treppe zum Übernacht-Abstellen zur Verfügung stände. Nach meinen persönlichen Beobachtungen, auch im nachbarschaftlichen Umfeld, sind viele (die meisten?) Triker Reihenhäusler oder Eigenheimbewohner...
Bis denne,
HeinzH.
 
Hmmh, wenn ich mich so umschaue, sind unter den Trikern, hier jedenfalls, alle Altersgruppen vertreten. Ein Freund meines Sohnes kaufte sich vor zwei Jahren ein Scorpion von seinem Konfirmationsgeld.
Auffällig ist übrigens, daß fast nur noch Trikes mit Pedelec-Antrieb bestellt werden. Ich schätze, daß von den HP Trikes nur noch eins von zehn ohne "e" geordert wird.-
Es würden sicher noch sehr viel mehr Trikes gefahren werden wenn nicht so vielen potentiell Interessenten nur der (Fahrrad-)Keller mit der dazugehörigen Treppe zum Übernacht-Abstellen zur Verfügung stände. Nach meinen persönlichen Beobachtungen, auch im nachbarschaftlichen Umfeld, sind viele (die meisten?) Triker Reihenhäusler oder Eigenheimbewohner...
Bis denne,
HeinzH.

Naja, man muß durchaus feststellen, daß Trikes eher von älteren Menschen gefahren werden, weil das auch die sind, die sich das leisten können. Die Neu- und Gebrauchtpreise für Trikes sind ja absolut heftig, da ist es irgendwie klar, daß man sich sowas erst leisten kann, wenn man das notwendige Geld auch verdient. Ansonsten sind sie eben durch das entfallende Balancieren und die dadurch sehr niedrigen erreichbaren Geschwindigkeiten bzw. Anstrengungsgrade gute Fahrzeuge für Menschen mit speziellen motorischen oder neurologischen Problemen. Das schmälert nicht den Spaß, aber die Idee, daß Trikes von "allen Altersgruppen" gefahren werden, kann ich nicht bestätigen. Liegeräder sind primär erstmal teuer. Das schränkt die Klientel stark ein. Wie du selbst feststellst, werden die meisten neuen Trikes mit Elektrounterstützung bestellt. Ich mutmaße mal, daß sich niemand (lassen wir mal die Leute außen vor, die sich ein Trike nicht aufgrund von Reha-Aspekten, motorischen oder neurologischen Problemen kaufen) ein Trike kauft, der nicht sowieso schon fahrradaffin ist. Up-Pedelecs hingegen sind ja mittlerweile eine echte Massenware und es gibt diese schon für sehr wenig Geld. Ich denke mal, daß das daran liegt, um die Käufergruppe der Nicht-fahrradaffinen anzusprechen. Insofern haben wir natürlich ein gewisses Problem: Viele kaufen sich erst ein Trike, wenn's nicht mehr anders geht, dann auch gleich mit Elektrounterstützung (was ich absolut begrüße), und so wird das Trike eben immer irgendwie als Fahrzeug für Personen mit Einschränkungen gleich welcher Art wahrgenommen. Daß nur wenige Trikes den Versuch unternehmen, irgendwie aerodynamisch zu sein und daher einfach zu den langsamen Liegerädern gehören, macht es nicht leichter. ;)

Die Abstellproblematik ist ätzend, durch schwere Pedelecs werden Kellertreppen aber auch für normale Fahrräder zum Problem. Sinnvoll wäre es, in Baurichtlinien entsprechend geeignete Fahrradabstellplätze vorzuschreiben, also wirklich geeignet, nicht nur Alibi-Abstellplätze. Durch Lastenräder lockert sich ja langsam das Verständnis für die Abmessungen eines Fahrrads, das kommt der besseren Verfügbarkeit von Abstellplätzen zugute.
 
Viele kaufen sich erst ein Trike, wenn's nicht mehr anders geht, dann auch gleich mit Elektrounterstützung (was ich absolut begrüße), und so wird das Trike eben immer irgendwie als Fahrzeug für Personen mit Einschränkungen gleich welcher Art wahrgenommen.
Wie hoch der Anteil der irgendwie beeinträchtigten Trikefahrer ist, kann ich aus eigener Anschauung nicht beurteilen. Ich habe hier in den letzten etwa 15 Jahren exakt zwei Trikes in freier Wildbahn gesehen (und einmal ein Velomobil). Aber ich selbst gehöre eindeutig zu dieser Gruppe – meine Gleichgewichtsorgane mussten erst ihre Arbeit einstellen, damit ich aufs Trike gekommen bin. Und auch ich halte E-Unterstützung für eine gute Sache – wenn man sie denn wirklich braucht (weil beeinträchtigt, gebrechlich, schwierige Topografie kombiniert mit zeitkritischem Pendeln usw.).

Den Automatismus, der sich zu entwickeln scheint: älter als 50 = E-Bike (ob "normal" oder Trike), erstaunt mich jedoch schon (wobei es meiner Beobachtung nach ja sogar so ist, dass immer mehr noch relativ Junge fürs Freizeit- und Kurzstreckenradeln aufs E-Bike umsteigen). Und wenn sich jemand etwas "sportliche Bewegung verschaffen" will und dafür E-Unterstützung in Anspruch nimmt, finde ich das doch etwas, sagen wir, kontraproduktiv (wie ich hier, glaube ich, irgendwo gelesen habe: Hometrainer mit E-Motor wäre da ja auch eine Option ;) ).

:) Wolfgang
 
Wie hoch der Anteil der irgendwie beeinträchtigten Trikefahrer ist, kann ich aus eigener Anschauung nicht beurteilen.

Hoch. Wenn es nicht der Körper ist, dann jedenfalls der Geist. "Psychopathenfahrrad" trifft die Sache schon recht gut. Stört mich aber nicht, einen Knall hätte ich ja auch ohne Trike ;)
 
Meine Frau und ich fahren erst seit kurzem (Delta) Trikes von Hase, aber wir können nicht feststellen, dass wir allgemein als "beeinträchtigt" oder "Psychopathenfahrrad fahrend" angesehen werden. Im Gegenteil, bei jedem, der uns sieht, kann man großes Interesse feststellen, und schon zig mal erhielten wir bei der Vorbeifahrt Kommentare wie "sieht gemütlich aus", "wie cool" oder auch (mein Favorit) "cooles Moped!".
 
Aber ich selbst gehöre eindeutig zu dieser Gruppe – meine Gleichgewichtsorgane mussten erst ihre Arbeit einstellen, damit ich aufs Trike gekommen bin. Und auch ich halte E-Unterstützung für eine gute Sache – wenn man sie denn wirklich braucht (weil beeinträchtigt, gebrechlich, schwierige Topografie kombiniert mit zeitkritischem Pendeln usw.).
Naja, was heißt denn "wirklich brauchen?" Mit dem Trike braucht man sie eigentlich nicht, da man wirklich extrem langsam fahren kann. Inwiefern man es mental aushält, am Schluß mit 3 km/h den Berg hochzukriechen, ist natürlich wieder eine andere Frage.
Interessant am Trikefahren finde ich, daß ich, als ich das eine Weile gemacht hatte, ganz kurze Anlaufschwierigkeiten auf einem Up hatte. Das Balancieren war ungewohnt, außerdem war es so unglaublich hoch. Nach zwei Minuten hat sich das wieder gelegt, man paßt sich aber schon an.
Elektrounterstützung ist super, wenn Leute das als Unterstützung sehen. Klar, wer aufgrund einer Erkrankung so wenig Kraft in den Beinen hat, daß er ohne Motor überhaupt nicht fahren kann, braucht eben sehr viel Unterstützung, aber das ist glaube ich ein Sonderfall. Elektrounterstützung halte ich dann für angebracht, wenn sie maximal die eigene Leistung im aktuellen Moment verdoppelt. (Außerdem gegebenenfalls noch den Berg-hochkriech-Modus ohne Leistungslimit.) Ansonsten hat man irgendwie kein Fahrrad mehr, sondern, was eigentlich? Ein Mofa? :unsure:
Das Schöne am Fahrrad finde ich ja, daß man eine sehr enge Beziehung zur Straße hat und relativ genau mitkriegt, was da passiert. Belagqualität, Steigung, usw. spürt man ja direkt und paßt die eigene Leistung und den Fahrstil daran an. Ein Motor läßt sich davon eher nicht beeindrucken.

Den Automatismus, der sich zu entwickeln scheint: älter als 50 = E-Bike (ob "normal" oder Trike), erstaunt mich jedoch schon (wobei es meiner Beobachtung nach ja sogar so ist, dass immer mehr noch relativ Junge fürs Freizeit- und Kurzstreckenradeln aufs E-Bike umsteigen). Und wenn sich jemand etwas "sportliche Bewegung verschaffen" will und dafür E-Unterstützung in Anspruch nimmt, finde ich das doch etwas, sagen wir, kontraproduktiv (wie ich hier, glaube ich, irgendwo gelesen habe: Hometrainer mit E-Motor wäre da ja auch eine Option ;) ).
Das muß man jetzt natürlich ein wenig qualifizieren: Sportliche Betätigung und E-Motor schließen sich nicht aus, sondern sind sogar einigermaßen sinnvoll, wenn man untrainiert ist und nicht mehr jung. Junge Menschen stecken die Effekte von Überbelastung etwas besser weg als ältere, der Motor könnte die Extraleistung liefern, die man für eine erfreuliche Fortbewegung braucht, ohne sich zu überanstrengen.
Indes, man sieht meist Menschen, die völlig anstrengungslos und leider auch ohne Bezug zur Umwelt auf "hohe" Geschwindigkeiten beschleunigen und mit ihren Pedelecs dann zu schnell unterwegs sind. Davor sind Trike-Fahrer natürlich auch nicht gefeit.
Ich persönlich würde mir oftmals einen 50W-Motor wünschen, der an steilen Steigungen auf den kritischen 100-200 Metern ein wenig mithilft.
Leider sind Trikes doch recht langsam, ich bin jetzt nach intensivem Training in der Lage, ungefähr die Reisegeschwindigkeit zu fahren, die ich mit dem Up auch hinkriege. Ich kann daher gut verstehen, daß man Trikes gern mit Elektromotor kaufen will. Trikes sind einfach schwer und können den Gewichtsnachteil auch nicht durch besonders tolle Aerodynamik ausgleichen, eher im Gegenteil. Mich persönlich stören dann die geringe Reichweite und das noch viel höhere Gewicht.


Und nun noch an anderer Vorteil der Trikes: Man fällt nicht allzu hoch, wenn man doch mal umkippt. Die meisten Unfälle mit Fahrrädern sind ja eher harmlose Alleinunfälle. Gestern habe ich auf einem nassen (abschüssigen, kurvigen) Radweg die Vorderräder beim Bremsen blockiert und bin dann in den Morast und ins Gebüsch gerutscht. Das Trike hat sich auf die Seite gelegt und ich bin herausgefallen. Einerseits ist es natürlich blöd, wenn Räder so leicht blockieren können, aber die Folgen des Unfalls waren doch recht minimal: Die Geschwindigkeit war natürlich nicht allzu hoch, was durchaus wesentlich für den Ausgang ist. Allerdings war auch die Fallhöhe niedrig. So niedrig wie auf üblichen Trikes sitzt man sonst nur sehr selten.
 
Leider sind Trikes doch recht langsam,
Kann ich so pauschal nicht bestätigen.
Mit meinem Leitra-Trike war ich (gefühlt) schneller unterwegs als mit meinem (Touren-) Up.
Man sollte auch schauen, welches Trike vergleiche ich mit welchem Up.
Rennrad va. Anthrotech ergibt sicher ein anderes Bild als Hollandrad vs. Velomo HighFly (oder wie so ein High-Speed-Trike heißt).
Und das bezieht sich nicht nur auf die mögliche Geschwindigkeit, sondern auch auf die anderen Eigenschaften.
 
Kann ich so pauschal nicht bestätigen.
Mit meinem Leitra-Trike war ich (gefühlt) schneller unterwegs als mit meinem (Touren-) Up.
Man sollte auch schauen, welches Trike vergleiche ich mit welchem Up.
Rennrad va. Anthrotech ergibt sicher ein anderes Bild als Hollandrad vs. Velomo HighFly (oder wie so ein High-Speed-Trike heißt).
Und das bezieht sich nicht nur auf die mögliche Geschwindigkeit, sondern auch auf die anderen Eigenschaften.

Ist das Leitra-Trike (teil-)verkleidet?
Gefühlt bin ich mit dem Trike auch schneller als auf dem Up, gemessen aber halt nicht. Das Trike ist bei wesentlich höheren Geschwindigkeiten noch gut handhabbar, deshalb bremse ich bergab nicht besonders viel, aber verliert an Steigungen gleich unglaublich viel Geschwindigkeit. Wenn man eine Strecke hat, die man gut kennt und die das zuläßt, kann man bergab maximal beschleunigen und sich dann die Steigung danach hochrollen lassen. Das Trike fühlt sich natürlich schön schnell an, weil man üblicherweise auch recht zügig fährt, aber gerade die Anstiege sind dann eben doch sehr langsam. Man blendet das aus, aber die Durchschnittsgeschwindigkeit leidet darunter natürlich.
Natürlich gibt es unterschiedliche Varianten, nur hat man beim Trike immer die Reibung von drei (statt 2) Rädern. Ich habe es zwar noch nicht ausgemessen, vermute aber mal stark, daß die Frontfläche (jeweils inkl. Fahrer) üblicher Trikes größer ist als die üblicher Ups. Das führt dann zu einem höheren Luftwiderstand. Daß Trikes auch mechanisch etwas ineffizient sind, ist ebenfalls klar: Die lange Kette ist nicht nur lang und muß umgelenkt werden, sondern auch noch recht nah über dem Boden, wo sie schön viel Dreck aufsammelt.
Ich will das Trike nicht schlechtreden, aber besonders schnell ist man damit nicht. Auf kurzen Strecken hat es bezüglich des Ups keinen Geschwindigkeitsvorteil, auf langen schon: Die Fahrposition ist so entspannt, daß man keine Pausen machen muß, um sich vom Fahrradfahren zu erholen. Irgendwann tut jeder Sattel weh, auf dem Trike habe ich das halt nicht. Das spart Zeit und erhöht langfristig die Reisegeschwindigkeit.
 
Ist das Leitra-Trike (teil-)verkleidet?
Gefühlt bin ich mit dem Trike auch schneller als auf dem Up, gemessen aber halt nicht.
Das ist eine interessante Beobachtung. Sowohl meine Frau wie auch ich hatten von Beginn unserer Trike-Karriere an den Eindruck, dass Trike-Fahren bei vergleichbaren Strecken und ähnlicher Geschwindigkeit deutlich weniger anstrengend ist, als es vorher auf unseren Liegerädern der Fall war -- gefühlt, nicht gemessen.

Die einzige Erklärung, die uns dazu eingefallen ist, ist die, dass sich da die wegfallende Balancier-"Arbeit" bemerkbar macht, die doch auch eine "Belastung" darstellt -- jedenfalls für uns, die wir uns mit zunehmendem Alter immer unsicherer auf dem einspurigen Liegerad gefühlt haben ...

:) Wolfgang
 
Hi @WolfF:)...,
Absolut plausibel(y)! Hinzu kommt imho( humble humble ... ;) ) daß man sich bei Bedarf sehr tief und fast vollkommen entspannen kann wenn's rollt, die Stoffwechsel-Batterien des Körpers laden sich -- immer wieder, und dann schnell -- wieder auf ... my2ct.

Beste Grüße und wunderschönen Urlaub :love:!
Christian
 
Das ist eine interessante Beobachtung. Sowohl meine Frau wie auch ich hatten von Beginn unserer Trike-Karriere an den Eindruck, dass Trike-Fahren bei vergleichbaren Strecken und ähnlicher Geschwindigkeit deutlich weniger anstrengend ist, als es vorher auf unseren Liegerädern der Fall war -- gefühlt, nicht gemessen.

Die einzige Erklärung, die uns dazu eingefallen ist, ist die, dass sich da die wegfallende Balancier-"Arbeit" bemerkbar macht, die doch auch eine "Belastung" darstellt -- jedenfalls für uns, die wir uns mit zunehmendem Alter immer unsicherer auf dem einspurigen Liegerad gefühlt haben ...

Ich habe natürlich keinen Vergleich, da meine Liegerad-Karriere mit einem Trike begonnen hat und ich jetzt auch erst etwas über ein Jahr fahre. Das Gekko und das Hurricane sind auch zwei grundlegend verschiedene Fahrradkonzepte, insofern ist das erst recht nicht zu vergleichen. Allerdings: Mit dem Hurricane bin ich halt schnell. Wenn ich damit so langsam fahren würde wie mit dem Gekko, würde ich mich wahrscheinlich unsicher fühlen. ;)
Mit dem Gekko ist die "Wohlfühl-Geschwindigkeit," die ich bei flachem Gelände erreiche und auch länger halten kann, so ca. 22-26 km/h, beim Hurricane liegt sie eher so bei 28-30 km/h. Das Hurricane finde ich jedoch anstrengender, zumal ich auch auf so viele Dinge achten muß, die mit dem Betrieb des Rads und der Interaktion mit dem Verkehr zu tun haben (rechtzeitig vor Ampeln runterschalten und ausklicken, Streckenwahl, Positionierung auf der Straße, uswusf.). Das Trike ist halt breit und viel geländegängiger (wenngleich es keinen Spaß macht) und durch diese wegfallenden Gedanken auch viel angenehmer zu fahren. Mit dem Hurricane fahre ich gerne, aber da genieße ich eben die Geschwindigkeit. Das ist was für den Sommer und gutes Wetter, mit dem Trike fahre ich immer, da das ungünstige Bedingungen einfach viel besser verzeiht. Wie gesagt ist das sicher alles auch Übungssache, aber das können wir ja als Trike-Vorteil auslegen: Man braucht wenig Übung, um es unproblematisch fahren zu können.
 
... und durch diese wegfallenden Gedanken auch viel angenehmer ...
Sehr inspirierend ...(y)und auch absolut plausibel! Hinzu kommt noch jeweils die als äußerst positiv empfundene Erlebnisintensität*** des bodennahen Fahrens ... letztlich wird alles Negative also massiv überblendet: Negatives fällt weg, positives kommt dazu.

btw,
... Manchmal jauchze ich einfach beim Fahren, weil die Freude raus muss.
:cool::LOL:...

----------------
*** thx@Liegetüm:), v.a. ->hier...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also für mich - der beruflich Trikes verkauft und die Dinger ja unbedingt liebhaben muss - bleiben für das Trike nur sehr wenige Argumente übrig, die man hervorheben sollte
Ein guter Schlusssatz unter einer sorgfältigen Liste, danke dafür.

Für mich und Christiane ist ein Trike entweder ein robustes Winterfahrzeug, für jemanden, der auch bei Blitzeis und Schneegestöber unbedingt mit dem Rad zur Arbeit fahren möchte (Christiane) oder ein Freizeit- und Spass-Fahrzeug (in meinem Fall).
Entsprechend soll man die Räder auch aufbauen und nicht zu viele Kompromisse machen. Für Christiane wäre ein HiTrike mit Pro-Ones und Conti GPs nicht das richtige und ich würde mit dem schwer behuften Scorpion nicht glücklich.
Das erschwert zwar gemeinsame Touren, aber zusammen Trike fahren ist eh nicht so toll, dafür gibt es Zweiräder.

Das Trike mag der niedrigschwelligere Einstieg vom Up sein, vielseitiger ist das Zweirad.

Würde ich mir wieder ein Trike kaufen?
-Höchstwahrscheinlich schon.
Will ich ein Trike als einziges Liegerad fahren?
-Auf gar keinen Fall!
Ich vermute daher, dass viele Leute, die über Trikes ans Liegerad fahren gekommen sind, früher oder später wieder beim Einspurer landen werden. Jedenfalls die jüngeren.

Gruß
Christoph
 
Das Trike mag der niedrigschwelligere Einstieg vom Up sein, vielseitiger ist das Zweirad.
Das ist echt interessant, ich sehe das genau andersrum. Hat das vielleicht auch etwas mit der Beschaffenheit des Geländes zu tun? Ich muß eigentlich immer irgendwelche mehr oder minder steilen Anstiege rauf, da lobe ich mir das Trike. Das Trike ist auch beim Handling bei niedrigen Geschwindigkeiten völlig unproblematisch, ich kann also auch ungeeignete Wege fahren: Es macht zwar keinen Spaß, sich mit 12 km/h durch einen schlechten Waldweg zu quälen, aber es geht. Mit dem Hurricane wäre ich hoffnungslos verloren, das braucht einfach eine gewisse Mindestgeschwindigkeit, um einigermaßen stabil zu sein (liegt vielleicht aber auch an den 2x20"-Rädern? Ich habe leider keinen Vergleich, bitte klärt mich auf!)

Würde ich mir wieder ein Trike kaufen?
-Höchstwahrscheinlich schon.
Auf jeden Fall. Mit dem Trike kann ich Strecken fahren, die ich mich mit dem Up nie getraut hätte, außerdem verzeiht es (im Gegensatz zum Hurricane) auch mal eine etwas schlechtere Streckenwahl.

Will ich ein Trike als einziges Liegerad fahren?
-Auf gar keinen Fall!
Naja, mehr Räder sind immer besser ;), aber wenn ich es mir aussuchen müßte, würde ich das Trike als einziges Rad vorziehen. Das ist für mich einfach am Universellsten. Es hat eine brauchbare Gepäckkapazität, die Gepäckmitnahme macht es in Kurven etwas wackeliger und an Bergen etwas langsamer, aber das führt nicht zu Problemen. Es fährt sicher und flexibel und ist außerdem so bequem, daß ich mir auch lange Ganztagestouren zutraue.

Ich vermute daher, dass viele Leute, die über Trikes ans Liegerad fahren gekommen sind, früher oder später wieder beim Einspurer landen werden. Jedenfalls die jüngeren.
Ich habe mir ja ein Hurricane gekauft, weil es mir optisch gefällt und ich das mal ausprobieren wollte. Die Geschwindigkeit ist toll, der Fahrkomfort durch das gefederte Hinterrad auch. Ich vermisse aber ehrlich gesagt die Spontaneität, die ich mit meinem Up oder dem Trike habe. Die Strecken fürs Hurricane müssen gut ausgewählt sein, weil es eine recht hohe Mindestgeschwindigkeit braucht (ich habe die Schaltung schon angepaßt, daß ich Überführungen hochfahren kann) und Kurven breit und übersichtlich sein müssen. Außerdem will ich damit nicht auf losen Untergründen fahren (das mag ich schon mit dem Up nicht besonders). Ich bin mit dem Hurricane noch nicht so viel gefahren, aber ich habe das Gefühl, da deutlich schneller die Kontrolle zu verlieren als beim Trike. Das Hurricane fährt gern schnell und wenn ich schnell damit fahre, fühle ich mich unter Kontrolle und auch sicher. Aber enge Kurven, unvermittelt anhalten und dann wieder im hohen Gang losfahren, etc. sind einfach so fordernd, daß es mir die Laune verdirbt, wenn das zu häufig vorkommt. An Drängelgittern fahre ich mit Up und Trike einfach vorbei, beim Hurricane muß ich absteigen, weil ich damit die engen Kurven nicht bei der entpsrechenden Geschwindigkeit fahren kann, damit das Ding nicht umfällt. Ja, das ist sicher auch Übungssache, aber mir paßt das auf dem Trike einfach deutlich besser. Das Hurricane ist ein tolles Sportgerät, vielleicht unternehme ich auch mal eine längere Fahrt damit, wenn ich mich noch besser daran gewöhnt habe, aber der Lern- und Eingewöhnungsprozeß ist einfach viel viel länger als beim Trike. Das Durchhaltevermögen muß man erstmal haben. Das Hurricane fährt schneller, ist aber bei langsamen Abschnitten extrem im Nachteil. Mit dem Trike fahre ich einfach durch. Ich bin übrigens noch "jung" ;) und habe keine Probleme, auch nicht mit dem Gleichgewicht. Beim Hurricane bin ich bei der Probefahrt am Anfang kurz umgefallen, aber danach ging's eigentlich, auch unter erschwerten Bedingungen mit komischer Gepäckbeladung.
 
Euro Anwendungs Profile finde ich sehr Interessant. Sie spielen natürlich auch eine wesentliche Rolle beim Vergleich zum UP.
Ich benutze mein trike als Alltagsad. Ich fahre täglich zwischen 30-55 km und möglichst keine Straßen. Daher fahre ich oft betonierte Feldwege aber auch Schotterwege.
Die Strecken sind flach oder Weinberge mit auch mal 15 % über nur ein paar Hundert Meter.
Ich habe immer Gepäck dabei, weil ich das Rad als Alltagsrad benutze.
Und ich hatte und habe immer nur EIN Rad das alles mitmachen muss.

vG
 
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