Vor- und Nachteile des Lieger als Reiserad

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Ich mache nun seit einiger Zeit meine Touren mit dem Liegerad und liebe dies sehr (leider seit 2 Jahren wegen diversen Operationen nicht mehr dazu gekommen...) jedoch komme ich ab und zu an den Punkt wo ich mir überlege ob es nicht besser wäre auf ein "normales" Fahrrad zu wechseln. Hier meine Überlegungen dazu:

Vorteile Liegerad
  • Mein Nacken verspannt sich nicht so und meine Hände werden nicht taub, keine Rückenschmerzen.
  • Mein Hinterteil ist seeehr dankbar über die Liegeposition.
  • Trinken aus dem Camelback ohne einen Rucksack tragen zu müssen.
  • Bei einem kurzen Stop kann ich sitzen bleiben.

Nachteile aus meiner Sicht (zugleich Vorteile beim "normalen" Rad:

Rückreise von einer Tour mit Zug oder Flugzeug ist immer eine Katastrophe. Das Bike ist so breit und lang und dies bedeutet beim Einladen und Umsteigen jedesmal einen riesen Stress und Ärger!
Es gibt viel weniger Möglichkeiten für das Befestigen von Acessoires am Lenker wie Navi, Powerbank etc.
Ich liebte jeweils meine wasserdichte und mit grossem Stauraum ausgestatette Lenkertasche von Ortlieb am "normalen" Rad. Dort konnte ich Geldbeutel Sonnencreme etc. etc. super und sicher verstauen und bei einem Halt ausklinken und mitnehmen. Beim Li, schegerad ist eine Befestigung nicht möglich und ich muss mich mit einer kleinen, schmalen Tasche behelfen, welche ich vorne aus Auszug befestige. Diese ist jedoch sehr klein, nicht wasserdicht und rutsch trotz Klettverschlüssen immer wieder zur Seite herunter.
Wenn es regnet habe ich den Regen voll im Gesicht und alles staut sich auf der Vorderseite von Jacke und den Hosen.
Wenn die Sonne hochsteht und man gegen die Sonne fährt wird man extrem geblendet.
Bei den Hosentaschen braucht man Reissverschlüsse damit nichts herausfällt.
Bergauf mit Gepäck bin ich jeweils langsam wie eine Schnecke

Dann noch eine Frage zum Gepäck. Bei meiner Tour durch die USA habe ich sogenannte Bananentaschen verwendet.
Der Vorteil war, dass sich nicht alles Gewicht auf dem Hinterrad lastete und der Schwerpunkt weiter unten war.

Als grosse Nachteile empfand ich folgendes:
  • Taschen nicht wasserdicht, braucht zusätzlich noch ein Inlet
  • schwer zu bepacken oder ewas herauszunehmen
  • Mühsam diese jeweils bei einem Halt vom Fahrrad zu nehmen
  • Verschmutzen bei Regen etc. stark da sie so weit unten hingen
  • Material nicht so widerstandsfähig
  • Auf der Seite gegen das Fahrrad nicht genug steif und somit Gefahr dass es diese mit dem Reifen in Berührung kommt und aufscheuern

Deshalb habe ich bei den letzten Touren wieder meine alten Ortliebtaschen hervorgekramt mit welchen ich eigentlich gute Erfahrungen gemacht habe.
Nachteil mit diesen: Alles Gewicht liegt auf dem Hinterrad. Klar könnte ich natürlich noch vorne Taschen befestigen doch bisher fand ich dies nicht nötig.

Was sind eure Erfahrungen mit dem Liegerad und dem Gepäck?

Klingt vielleicht nun alles etwas negativ, doch ich liebe mein Liegerad!
 

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Schau Dir mal den Faden über bepackte Liegeräder an, da findest Du vielleicht noch Anregungen.
Ich habe (u. a.) die Ortlieb Liegeradtaschen, die sind ähnlich wie die Bananas, aber wasserdicht.
Ordnung kannst Du durch (wasserdichte?) Innentaschen schaffen, Geldbeutel usw. paßt auch in eine Bauchtasche.
Warum Du an Deinem Lenker weniger Möglichkeiten für Navi etc. siehst, verstehe ich nicht, Du hast ja zusätzlich noch das Lenkrohr in der Mitte (Vorbau?). Sogar eine Lenkertasche wäre möglich.
Gegen den Regen könnte ein Streamer helfen, wäre aber ein Teil mehr in Bahn und Flugzeug.
Ein VM wäre da noch mehr Streß, bei z. B. einer Leitra vor allem mehr Teile (wenn Du z. B. die Vorderräder samt Federn abbaust), bei anderen die Länge.

Mir reicht als Argument die Sitzposition, ich fahre ohne Not kein Up mehr (mache aber - bisher - auch keine Radurlaube, die über ein Wochenende hinausgehen).
 
. Das Bike ist so breit und lang und dies bedeutet beim Einladen und Umsteigen jedesmal einen riesen Stress und Ärger!
Bergauf mit Gepäck bin ich jeweils langsam wie eine Schnecke!
Mit vergleichbarem Gepäck trifft beides auch auf Aufrechträder zu.
.
Wenn es regnet habe ich den Regen voll im Gesicht und alles staut sich auf der Vorderseite von Jacke und den Hosen.
Dafür laufen die Schuhe nicht voll ;)

Dein Rad hat viel Raum unter dem Sitz zwischen den Rädern. Hast du schon mal probiert dort eine Gepäckrolle unterzubringen? Auf die Art und Weise hab ich mal zwei Schlafsäcke die mir unterwegs geschenkt wurden heimtransportiert.
 
Tja, was soll man da sagen - Du hast es ja schon gut auf den Punkt gebracht:

Liege als Reiserad? JA - unbedingt!

Der Erholungseffekt einer Radtour mit der Liege erreicht für mich durch die Abwesenheit der vom UP altbekannten Wehwehchen völlig neue Dimensionen. Für die nehme ich klaglos die oft angesprochenen Einschränkungen in Kauf!

Transport bei Tourabbruch/Rückreise ist etwas schwieriger als mit dem UP...aber nicht unmöglich.

Da ich fast nur noch UDK-Lenker in Verwendung habe, bekomme ich alles, was an den Lenker gehört, da auch locker untergebracht. Ein Navi (kommt bei mir bis jetzt aus Prinzip nicht ans Rad) fände sicher auch noch irgendwo ein Plätzchen. OK - eine größere Lenkertasche für alles, was man "mal eben schnell" brauchen könnte, habe ich anfangs tatsächlich vermisst. Irgendwann nicht mehr...Macht der Gewohnheit.

Die Gepäckkapazität ist aber ansonsten einfach Klasse...In Sachen Taschen findet sich eigentlich immer etwas passendes.
Die Radicals (ich habe die BananaL) finde ich genial, obwohl man beim Packen wegen der weichen Rückwände je nach Rad/Gepäckträger etwas aufpassen muss, damit es keine Scheuerstellen (z.B. an Schwinge/Bremse) gibt.
Auf die wasserdichten Innentaschen habe ich verzichtet - das erledigen bei mir traditionell zwei wasserdichte Nylon-Packsäcke (10 und 20l glaube ich), in die alles kommt, was unbedingt trocken bleiben soll. Reicht mir bisher aus. Ich mache aber bei Regen auch lieber Pause im Trockenen, als mit Todesverachtung stundenlang durch Dauerregen zu fahren...

Regen - ja, da bin ich liegend auch nach Jahren noch auf der Suche nach einer ebenso schnell, problemlos und zuverlässig funktionierenden Alternative zu meiner Kombi Poncho plus Gamaschen am UP, mit der mich kein "normaler" Regen schrecken konnte.
Regenjacke/Hose und Gamaschen auf der Liege klappt auch einigermaßen, wird aber seltener genutzt - ich stelle mich wie gesagt lieber unter. Vielleicht liegt das aber auch mehr am Alter als am Radtyp...

Im Großen und Ganzen ist das aufrechte Fahren auf längeren Strecken für mich Geschichte, was ja auch eine gewisse Aussagekraft hat.

LG Holger
 
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Ich habe ein Fujin Sport. Also hinten mit Federung. Wenn ich will,wird es sehr klein. Das ist aber nicht nötig. Im Nahverkehr ist das wie jedes andere Rad auch. Im Flugzeug nach Marokko, habe ich für 5€ Gaffa und für 10€ eine blaue Plastikplane gekauft. Lenker lösen,Luft raus,Pedalen ab fertig. Plane drum, Gaffaband umwickeln,bis sich nichts mehr bewegen kann. Dauert höchstens eine halbe Stunde. So verpackt, bei dier müssen vielleicht noch die Räder ab,kann das Päckchen auch in einem Bus im Kofferraum unten mitfahren. Also nicht abschrecken lassen,wenn die offiziell keine Räder mit nehmen. Für die Busfahrer ist das nur etwas komisches Verpacktes,das mit muss. Beim ICE,TGV,wenn es nicht vorgesehen ist,ist Origami angesagt,was natürlich länger dauert in der Vorbereitung und nachher wieder zusammen bauen. Geht aber auch. Das schlackern der Taschen an den Reifen kannst du lösen,in dem du Abstandshalter bastelst. Ich habe die untereinander verbunden wie ein U dadurch haben die sich gegenseitig gestützt. Aber dein Rad sieht natürlich anders aus. Aber auch da wäre eine ähnliche kleine Lösung mit kleinen Alurohren,meine hatten einen Durchmesser von 1,2 cm machbar und das mehr an Gewicht ist mit einem Schluck Wasser und etwas schwitzen wieder weg.
Die Bananen Taschen sind super. Du musst nur deine Klamotten in Themen aufteilen und in wasserdichte dünne Packsäcke verteilen. Links und rechts auch nach Oberthema einordnen. Verschiedene Farben benutzen und wenn du etwas aus der Tasche holst, das Fahrrad hinlegen. Leichter wirst du schwer reisen können,außer du bastelst selber. Wenn die Taschen einen Riss bekommen,mit einem Faden zu nähen,den du mit der Hand nicht auseinander reißen kannst und die Stelle mit Seam Seal ,wird zum abdichten von Zeltnähten benutzt einstreichen. Das mag irgendwann abgerockt aussehen,fällt aber bei der Gesamterscheinung Liegerad nicht auf. Ist auch egal,da ein Gebrauchsgegenstand. Meine Meinung.
Aber die super super Liegeradtaschen von Ortlieb werden auch mit dem 3fachen Gewicht erkauft.
Zusätzlich mit dieser flexibelen Tasche,https://www.topeak.com/de/de/product/122-MTX-TRUNKBAG-TOUR-DX die zwar hinten ist,aber sehr flexibel,eine stimmige Kombination, Die ich für die Photoausrüstung und wenn nötig für Einkauf nutze.
Deine Wasserprobleme auf dem Bauch bei Regen, werden mit dieser leichten u 200g Regenjacke gelöst.
Gibt es auch eine Regenhose entsprechend leichtere auch noch dazu .
Hosentasche kann bei einer Hose die einem gefällt schnell gelöst werden, bei der Änderungsschneiderei um die Ecke. Oder daran denken. Eine etwas breitere Hose aus dem Trekkingbereich,muss dich nicht abschrecken,da auch mit einem Reißverschluss an der Wade dieses Problem gelöst werden kann.
So kann auch ohne Lykra optisch ansprechend durch die Gegend gefahren werden.
Ü30 Jahre Radurlaube,der letzte die Alpen von Nord nach Süd in Frankreich, davor Ost West Pyrineän,Atlas und Anti-Atlas,läuft.
Auf dem Liegerad siehst du den Geier über dir kreisen. Auf dem Up leider nur die Striche der Mittellinie auf der Straße .
Diese Aussicht,gerade bei Pässen aufwärts ist grandios. Langsamer ja,aber das entspannte Erlebnis als Gesamtpaket,das wie ich finde eine Radtour ist,ist für mich in den 3 Jahrzehnten besser. Wenn es sein muss,kann das Wettrennen mit dem Carbonrennrad ohne Gepäck ja in der Ebene aufgenommen werden.
Mache ich trotz Gepäck manchmal immer noch,wenn es mich juckt.
 
Ich bin im Alltag eher schnell unterwegs. Aber für längere Touren/Reisen lege ich mich nach wie vor am liebsten auf ein Faltliegerad, konkret einen Grasshopper fx. Den kann man notfalls kleinmachen und auch spontan in jeden Zug einsteigen (dazu kostenlos) oder im Hotel mit ins Zimmer nehmen. Kleinere Bananentaschen lassen sich dort ohne Gepäckträger befestigen (spart Gewicht), bzw. einfach über den Sitz legen und entsprechend leicht mitnehmen; musste nur die Umlenkrolle mit einem Blech abdecken (siehe Bild2), und zusammen mit der Hecktasche habe ich doch ausreichend Platz. Es ist unwahrscheinlich bequem, damit lange zu fahren, und auch für Städte(-Sightseeing) ideal. Nicht das schnellste Rad, wie gesagt, aber es hat ziemlich viele Vorzüge.
 

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Ein wichtiger Punkt für Empfehlungen spezifisch für @Don Rodolfo :
Er ist gross, sehr gross. Neben seinem Methaphysik sehen normale Liegevelos aus wie Kindervelos.
So dürfte der Grasshoper FX für @M-Elch gut funktionieren, mit seinen rund 190cm ist er aber wohl schon nahe am oberen Limit.
Man denke da einfach noch locker 10-15cm dazu... Da schrumpft die Auswahl an geeigneten Liegevelos schnell zusammen.

@flx gehört doch auch zur langen Fraktion, vielleicht hat er noch Empfehlungen?

Meine Wahl für Radreisen ist auch klar das Liegevelos, zumindest solange nicht abseits der Strassen.
Hauptgrund ist sicher der Komfort, gerade bei längeren Fahrten, da nehme ich auch gerne einige Abstriche in anderen Bereichen in Kauf.

Mit kompakten Liegefahrrädern (wie dem Peregrin oder W&W) empfinde ich Reisen im Zug ähnlich wie mit einem Up (auch mit denen ist dies oft eher mühsam). Mit einem grossen Liegefahrrad wie dem MetaPhysik sieht dies aber wohl schnell anders aus.
Kenne dies selber von Zugreisen mit dem Comet (mit Heck / etwa 40cm länger als ein Peregrin), definitiv kein Vergnügen...
 
Ein wichtiger Punkt für Empfehlungen spezifisch für @Don Rodolfo :
Er ist gross, sehr gross. Neben seinem Methaphysik sehen normale Liegevelos aus wie Kindervelos.
Das wird sich aber dann beim gewöhnlichen Rad auch niederschlagen, nur dass gewöhnliche Fahrräder für große Fahrer halt mehr in der Höhe als in der Länge wachsen (aber natürlich nicht nur).
Generell nervt mich der Transport per Bahn (Flugzeug tu ich mir nicht an) mit jeder Art von Fahrrad. Beim Liegerad kommt für mich im Fernverkehr dazu, dass das mitunter etwas komplizierte Einhängen in die Halterungen mit entsprechenden Vorkehrungen (Spannriemen etc.) eigentlich nicht nötig wäre, vom Zugpersonal aber immer wieder gern eingefordert wird. Das macht unnötigen Stress. Im Nahverkehr, wo es üblicherweise nur selten Halterungen gibt, muss man es dafür mit jeder Art von Fahrrad aushalten, dass manche Leute ihr Rad und die Räder aller anderen geringer wertschätzen als man selbst. Und so wird dann halt auch gestapelt...

Gruß,
Martin
 
Habe gemerkt, dass ich einfach drauflos geschrieben habe (deshalb auch die vielen Flüchtigkeitsfehler) und dabei den Hauptpunkt vergessen habe, weshalb ich auf dieses Thema gestossen bin. Es sind nicht die Punke die ich aufgezählt habe sondern: Viele Fahrradrouten in der Schweiz aber natürlich auch in andern Länder wie z.B. die Eurovelorouten verlaufen oft auch Schotterstrassen etc., was eigentlich auch schön ist, da dort der lästige Strassenverkehr wegfällt. Nun ist dies mit meinem Liegerad jedoch eine Tortur! Keine Federung, alle Schläge kommen ungefiltert durch, die Übesicht vom Rad ist schlechter, so dass ich Steine etc. später sehe. Habe zur Zeit auch zu schmale Tourenreifen drauf (Marathon Supreme) und werde nun versuchen auf etwas breieres zu wechseln damit ich mit weniger Reifendruck fahren kann. Hatte früher eine gefedertes Azub Max, welches sehr schwerfällig war und auch bei diesem war das Fahren auf Schotterstrassen alles andere als ein Genuss.
 
Das ist ja eine Frage des Liegeradtyps an sich - und wie Du schriebst, natürlich auch der Bereifung.

Tendenziell fühle ich mich auf dem Liegerad auf bestimmten Untergründen auch deutlich unwohler, als das auf dem Trekkingrad der Fall wäre, und Versuche, diese zu vermeiden. Wenn das nicht geht, dann fahre ich halt langsamer und freue mich an der im Vergleich beschwerdefreien Fortbewegungung...

Mein Kollege fährt mittlerweile mit dem S900 (inzwischen ohne Federgabel!) auf fetten 24er Rädern überall dort, wo er mit den Trekkingrad auch gefahren ist. Kaum noch ein Unterschied, meint er. Da kommt der AT2 mit dem ebenfalls recht breit bereiten (50er, glaube ich) 20er VR nicht ganz so gut weg. Deshalb zu sagen, dass das W&W das "schlechtere" Tourenrad sei, wäre auch zu kurz geschossen.

Da gibt's halt nur die Option, seinen (Lieblings-) Tourer den Hauptanforderungen der geplanten Strecke anzupassen - oder aus dem Fuhrpark (wenn vorhanden) das Rad mit der größten Schnittmenge zwischen Anspruch und zu erwartender Realität auszuwählen. Wenn das für den Einzelfall ein UP ist, dann ist das eben so. Das muss man dann akzeptieren - oder mit einem anders gelagerten Kompromiss leben...und mit der Liege schlimmstenfalls mal ein paar (hundert) Meter schieben, wo man sonst vielleicht noch fahren könnte.

Mein Kollege verzichtet z.B. dann auf die effizientere, flottere Fortbewegung mit dem leichteren AT2, wenn größere Strecken Wald- und Feldwege zu absolvieren sind, wo man nicht so genau weiß, wie die nun beschaffen sein werden.
Ohne schweres Gepäck taugt das S900 mit Rohloff für alles, was er mit dem Trekkingrad auch fahren würde. Für "gute" Wege und geplant zügigere Fortbewegung hat er ja dann den AT2 - der zwar auch keine Rennmaschine ist, aber auf gutem Untergrund das S900 gnadenlos deklassiert, ohne jetzt gleich bei jedem Wald- und Schotterweg den Dienst zu quittieren.

Er meint, dass er sich z.B. die Schotterstrecken bergauf und -ab in Norwegen niemals mit dem Liegerad vorstellen könnte - da wäre ein UP für ihn immer noch die erste Wahl.

Alles Gute ist halt nie beisammen...

LG Holger
 
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Ich fahren seit Jahren mit einem FlevoRacer in den Urlaub. Ich finde, es ist das perfekte Reiserad.

Zu den genannten Nachteilen:
  • Transport im Zug war bislang immer unproblematisch. Einmal war ich sogar ohne Fahrkarte im IC unterwegs und habe das Flevo in der Mitte geteilt - dann fand auch die Schaffnerin, dass es Gepäck sei.
  • Ich bin ganz froh, dass ich gar nicht so viel Platz für Schnickschnack aller Art habe, so dass ich mich unterwegs aufs Wesentliche beschränken muss. Je mehr Möglichkeiten man hat, etwas ans Rad zu tackern, desto größer ist die Versuchung, selbiges auch zu tun.
  • Die Wasserdichtigkeit der Taschen hängt von der Tasche ab, nicht vom Rad. Meine RadicalDesign Bananen-Taschen sind auch nicht wasserdicht. Bei Bedarf decke ich sie einfach mit großen Müllsäcken ab, was auch bei längerem und stärkerem Regen bislang OK war. Müllsäcke sehen zwar ein wenig nach Hobo aus, sind aber sehr praktisch: sie wiegen wenig, sind nicht teuer, und im Zweifelsfall leicht zu beschaffen, und für alles mögliche (als Unterlage, als zusätzlicher Wams, etc.) einsetzbar. Meine Wertsachen habe ich in einer mittelgroßen Handtasche, die über dem Sitz hängt, so dass sie schnell griffbereit ist und ich sie schnell wegnehmen kann, wenn ich das Rad mal irgendwo alleine lassen muss.
  • schwer bepacken / herausnehmen: Kann ich so nicht bestätigen. Ich komme mit den Bananentaschen gut zurande. Schlafsack, Zelt, Tarp, Hängematte o.ä. binde ich mit Gurtband oben auf den Gepäckträger. Das sieht sehr voluminös aus, ist aber nicht schwerer als wenn ich es komprimiere.
  • Verdreckung hält sich bei mir in Grenzen.
  • Widerstandsfähigkeit und Steifigkeit des Rades sind beim FlevoRacer sehr gut.
  • Schotterwege fahren sich mit 26x2.0 Schwalbe Mondial plus Gewicht der Ladung auch mit einem FlevoRacer recht gut.

Bei mir macht das Liegerad längere Reisen überhaupt erst möglich, weil es mir erlaubt, entspannt und ohne Anstrengung unterwegs zu sein. Am Berg ist ein FlevoRacer vielleicht nicht die allererste Wahl, aber mit ein bißchen Schieben bin ich bislang überall durchgekommen.

Und hier kann man sehen, wie es aussieht.
 
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Grüß euch!

Hier mein antikes Challenge Distance, beladen:


Es fährt sich beladen gut, auch wenn modernere Designs sicher leichter zu fahren sind und weitere Vorteile haben werden.

Ich fahre meine Touren am liebsten damit. Nur auf einer besonders höhenmeterträchtigen Tour (so weit ich mich erinnere, mit mehr als 1000Hm/Tag) habe ich ein Up dafür genommen.

Natürlich ist es etwas hecklastig, das ist aber kein Problem. Überraschender weise fährt es sich auch bei Sturm und Böen sicher, sicherer als die Ups, die ich habe. Der Raum in meinen Taschen ist üppig. Er reicht für Essen für längere Zeit, und natürlich das ganze Campinggerödel. Auch Wasser für 1 Nacht muss Platz finden, wenn ich wild campe. Auch in Norwegen würde ich alles unterbringen, was ich brauche.

Vielleicht ein interessanter Punkt: Die "Lenkertasche" habe ich links vorne eingehängt. Wie bei mir üblich, ist sie weit größer als üblich, ich finde das sehr praktisch. Das Kartenfach z.B. habe ich in sehr gemütlicher Reichweite. Für manche ein Nachteil: Die Taschen habe ich selbst genäht. Ich habe als Junger aus Geldmangel damit begonnen, die Taschen selbst zu nähen, und sie halten so gut und sind so leicht, dass ich keinen Grund sehe, auf fertiges Zeug zu abzusteigen. Dauerhaft wasserdicht sind die neueren Modelle aübrigens auch.

Für Leute, die nicht nähen wollen, sehe ich die Möglichkeit, eine Lenkertasche seitlich zu montieren. Mit etwas Kreativität sollte das bei den meisten Liegerädern möglich sein.

Ach, ein Nachteil des Liegerades: In Österreich hat die Bahn einen netten Passus eingebaut, dass das Radticket "nur für Normalfahrräder mit den Maßen x mal x" gilt, was auch immer ein Normalfahrrad sein soll. Davor musste ich in Österreich regelmäßig mit den Schaffnern diskutieren, ob mein Rad ein Rad ist (es ist eines, passt bis auf wenige Zentimeter in die Maße und es passt auch auf den Haken), jetzt habe ich keinen Verhandlungsspielraum mehr. Seitdem weiche ich auf Nahverkehrzüge aus, da gibt es nicht nur von mir bessere Erfahrungen. Aber Garantie, nicht einmal bei Platzmangel oder Darmbeschwerden des Schaffners raus geschmissen zu werden, gibt es keine.

Schotterstrecken liebe ich mit dem Lieger natürlich nicht so, ich fürchte sie aber nicht. Mit dem Distance geht recht viel.

Vorteile: Ich radle als Couchpotatoe, entspannt wie nur. Ich kann so lange radeln, wie ich nur kann, und nichts tut mir am Abend weh. Nur auf die Knie muss ich altersbedingt etwas aufpassen. Meistens reicht es, bei längeren Anstiegen ab und zu auch ein Stückerl zu schieben, wo ich noch treten könnte. Ich hoffe, das bleibt noch länger so!

lg!
georg
 
was auch ein Nachteil der Liege sein kann im Vergleich zum Up (obwohl ich kaum Vergleiche hab, da ich fast nie Up fahre...) : bei Kälte und Wind kühlen die Füße, Knie und Hintern mehr aus als aufm Up. Hab ich heute beim sportlichen LR-Tourchen gemerkt : )
 
Hier drei verschiedene Arten von Gepäck auf dem 28 Zoll Zox.
Bild 1 ist leichtes Gepäck mit einer Lenkertasche am Sitz und eine Packtasche.
Bild zwei mit 3 Personen Zelt und allen was ich für eine lange Tour brauche.
Bild 3 ist wenn ich auf Tour ohne Zelt fahre.
Bild 4 ist das was ich maximal an schlechten Strecken noch gut mit dem Liegerad fahren kann.
Bild5 ist mein Reiserad mit Gepäck für die ganze Familie mit zwei Kindern die 3 und 6 Jahr alt sind
Bild 6 ist "mein" alter Kurzlieger der auch schon aus Amsterdam und Koppenhagen per IC und Nachtzug entspannt zurück gereist ist und Dank Oberlenker wirklich viel Zuladung ermöglicht.

Das Liegerad geht auch gut in den Zug wie IC etc.
Alles was Wald und Wiesen Wege angeht geht damit auch bis ca 10 Prozent Steigung. Danach und bei richtig Gelände nehme ich das Sattelrad
 

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und werde nun versuchen auf etwas breieres zu wechseln damit ich mit weniger Reifendruck fahren kan
Was fährst du als Luftdruck?
Ich fahre 35-622 Reifen vorne und hinten, da breiter bei mir nicht geht. Hatte vorher den Marathon drauf, was extrem hart war mit 5 bar. Seit einem Jahr fahre ich Tubless und auf Radtouren mit Gepäck 3 bar und habe dadurch mit dem GOne einen erstaunlichen Komfort ohne spürbar langsamer zu sein bei viel mehr Gripp.

kühlen die Füße, Knie
Deshalb nutze ich beim Liegerad aktuell Hosen die ich unten zu machen kann. Am liebsten unter der normalen Hose lange enge Laufhosen.

ebenso schnell, problemlos und zuverlässig funktionierenden Alternative zu meiner Kombi Poncho plus Gamaschen am UP, mit der mich kein "normaler" Regen schrecken konnte.
Es hängt sehr davon ab, wie flach man liegt. Bin vor einer Woche erst wieder 140km in Regen gefahren, und auf dem Zox bildet sich keine Pfütze auf der Jacke, du das Wasser dann durch den Reißverschluss drücken kann. Bei meinem sehr flachen Langlieger und Hurican hatte ich das Problem. Beim Zox und dem aufrechten Kurzlieger dagegen noch nie und bin schon viele Touren im Regen gefahren.
Wenn ich sehr flache Räder in Regen gefahren bin, hatte ich deshalb oft etwas unter die Jacke gestopft, damit das Wasser immer ablaufen kann.
Ich habe aber unter den Regensachen immer noch Radsachen, sprich bei den den aktuell kalten Wetter ein kurzes und ein langes Trikot und eine Radhose ohne Polster. Dadurch bleibt es auch warm und gemütlich, wenn es durch Schweiß und Regen etwas feucht wird.

Mit liegen Grüßen Johannes
 
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Gegen kalte Füße hab ich Fellsohlen und Wollgamaschen... Hose: Softshell (da geht sich Regen nicht so schnell durch).
 
Meine Erfahringen mit Reiseräd, obwohl ich das nicht oft mache;

Mit Lieger auf Reise geht prima, war meist mit Tieflieger unterwegs. Weniger mitnehmen ist besser, wenn mann sein Rad heben kann hilft das. Besseres Komfort, und höhere Tagesabstande sind bei mir ein klares Plus fur Lieger. Erinner mich ein Vorfall wo wir mit Bahn und Lieger unterwegs wahren. Der freundliche Schaffner schickte uns die Treppe hoch, und daann wieder Runter zum anliegenden Gleis. Also auf dem weg mit 25 kilo Tieflieger und Gepack die Treppe hoch und Runter. Und Eilig, da nur 5 minuten Zeit. Ausser Atem am anderen Gleis, erwartete uns dann immer noch frohlich der gleiche Schaffner, der die Abkurzung direct uber die Gleise nutzen durfte.

Mit Lieger auf Reise gibt es gelegentlich blode uberraschungen da die Strasse, oder Radweg, sich nicht weiter befahren lasst, Umleitungen, Gitter, Treppen, usw geht mit Lieger etwas muhseliger, mit Velomobil gelegentlich gar nicht. Aufrechtrad lasst sich einfacher schieben, oder zur not mal Heben, oder auf die Schulter. Mit Aufrechtrad traue ich mir Fahrtechnisch doch etwas mehr zu, als per Lieger.

Mit aufrecht Reiserad tut mir nach ne weile doch etwas weh, die Tagesabstande sind kurzer, und Gegenwind ist ein Gegner.

Pro aufrecht; Sohn will zwar mit Vati auf Fahrradreise, aber nicht wenn Lieger gefahren wird. Muss doch noch mal versuchen ob er nicht mal auf Mutti's Blueglide probieren will.
 
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