Fazit:
Es war eine sehr intensive Tour, die mich an die Grenzen meiner aktuellen Leistungsfähigkeit gebracht hat. In Strasen war ich kurz davor aufzugeben, weil ich während der letzten Nacht in Feldberg (wieder einmal) miserabel geschlafen hatte und deshalb auf den letzten Kilometern der Etappe mächtig zu kämpfen hatte. Dazu kam dann noch eine Treppe im Hotel, die mir als Gehbehindertem beinahe den Rest gegeben hätte. Zum Glück habe ich dort sehr gut geschlafen und die Motivationskurve ging wieder deutlich nach oben.
Die Natureindrücke waren überwältigend. Weil ich mit dem Adventure Trails fahren konnte, die mir seit Jahrzehnten nicht möglich waren, habe ich die Wälder und Seen der Kleinseenplatte und des Müritz-Nationalparks mit allen Sinnen erleben können. Phantastisch!
Die Geländegängigkeit des Adventure hat mich absolut positiv überrascht. Obwohl ich am Hauptmannsberg bei Carwitz letztlich abbrechen musste, war ich bis dahin etwas gefahren, was der Schwede "strövstig" nennt. Das war Mountainbikeniveau.
Trotz der Singletrails und Wald- und Feldwege zwischendurch hat eine Akkuladung bei Unterstützungsstufe 6 maximal 84 Kilometer gehalten. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, jeden Tag laden zu müssen. So blieb es bei insgesamt drei Mal.
Als Schwachstelle erwiesen sich die Schrauben der Schutzblechhalterung am Hinterrad. Die große Schraube, die das Schutzblech an der Schwinge hält, war schon kurz vor der Tour rausgefallen. Der Kabelbinder, den ich daraufhin eingefädelt hatte, brach kurz nach Feldberg - die Schotterpiste zwischen Laeven und Triepkendorf, die sich Kreisstraße nennt, war zu viel. Blöderweise hatte ich die Tüte mit Ersatz zu Hause liegen lassen

. Ich habe dann ein Stück Strippe für eine abenteuerliche Konstruktion genutzt, die ihren Dienst tat, aber zweimal erneuert werden musste. Auf der Etappe nach Neustrelitz war dann die nächste Schraube weg... Vor der nächsten Tour muss ich unbedingt die Schrauben fixieren.
Das Trike gab mehrfach den Einsteiger für Gespräche. Das ist an sich nichts Besonderes. Ein besonders Gespräch ergab sich vor dem Hotel in Waren. Beim Frühstück saßen zwei Tische weiter vier wild tätowierte Motorradfahrer (eher der Kategorie Rocker). Ich dachte noch, dass ich den Typen lieber nicht allein im Dunkeln begegnen möchte.
Zwei von ihnen sprachen mich dann an als ich mich zum Losfahren fertig machte und erwiesen sich als ausgesprochen nette Zeitgenossen. Sie bewunderten das Trike und meine Tour. Mal wieder gelernt, wie schnell Vorurteile Makulatur werden können wenn man miteinander redet.