Vom Rennrad zum Liegerad! Was hat sich geändert?

Axel-H

gewerblich
Beiträge
4.214
Nun ist es schon zwei Jahre her. Nach einem schweren Radsportunfall mit Bruch des Schulterblattes und Riss der Rotationsmanschett sowie Sehnenabriss hatte ich genug vom Rennradsport in der Gruppe.
Eher durch Zufall sah ich in der Bucht ein Liegerad, ein M5. Die Entscheidung viel nicht schwer, da ich aufgrund der Schulterverletzung keine langen Einheiten fahren konnte.

Bei der Suche nach mehr Informationen bin ich dann an dieses Forum gekommen. Der Rest nahm seinen Lauf. Schnell hatte ich Kontakt zur örtlichen Liegeradgruppe in Kiel. Der erste fuhr mit einem Velomobil, einem Quest, vor. Der restliche Weg ist dem hiesigen Mitleser bekannt.

Doch was hat sich ggü. den Rennradfahren geändert?

Man könnte es auf einen Punkt bringen, ALLES!

Meine Jahreskilometerleistung hat sich verdoppelt,da ich jetzt ausschließlich mit dem VM zur Arbeit fahre. Damit einher ging der Verkauf unsers Zweitwagens. Das alleine rechtfertigt schon den Umstieg.
Mein Radfuhrpark wurde komplett heruntergefahren. Zwei Rennräder und eine Zeitfahrmaschine wurden verkauft und ich habe jetzt nur noch ein Crossrad für die Hunderrunde.
Aus dem hiesigen Radsportverein bin ich ausgetreten und bin jetzt wegen der Pannenhilfe Mitglied beim ADFC.
Ein ganz entscheidender Punkt ist auch die Technik, mit der man sich auseinandersetzt. Plötzlich spielt Talkum und Latex eine entscheiden Rolle. Ein Außenstehender würden diesen Satz isoliert gesehen auch anders verstehen. Auch sollte man sich mit den Grundsätzen des Laminieren mit Glas oder Carbon auskennen. Kleinere Schäden sollte man schon selbst reparieren können.

An meiner Wand hängen, ich habe nachgezählt, 18 Mäntel in den Größen 406, 559 und 662. Das alles natürlich noch in 25, 28, 35 und 40 mm Breite. Früher gabs nur die Bezeichnung 28 Zoll und 25mm breite. Rollwiderstand spielte keine Rolle und Durchschnittsgeschwindigkeite über 40 km/h gab es nicht in meinem Wortschatz.

In meinem Alter sollte man eigentlich ein wenig ruhiger werden. Schaut man sich aber meine Altersklasse Senioren 3 an, sind wir prozentual am häufigsten vertreten. Das sieht man auch hier in diesem Forum.

Da unsere Liegeradszene hier oben doch sehr übersichtlich ist, verkommt man ein wenig zum Individualist. Die meiste Zeit fährt man alleine und bei vielen anderen ist man eher ein Freak. Von Gruppenfahrten habe ich aber nach mehren Umfällen und „Tapete ab“ genug.

Würde ich mit der Sicht auf die letzten zwei Jahre etwas anders machen wollen? Auch das kann man auf den Punkt bringen! NEIN!


Gruß
Axel
 
Und ich würde darauf wetten, dass du jetzt im VM mehr lächelst als früher auf dem RR.
 
Hallo,

mancher hier hat sich auf dem Weg zum Liegerad den Umweg über Rennrad, Tapete ab und Schulter kaputt gespart.

Gruß, Klaus
 
Ich hab in diesem Forum auch schon mal die Geschichte "Vom Rennrad zum VM und zurück" gelesen.
(Er ist aber zur Zeit wohl wieder beim VM, dem Geschwindigkeitsschnitt von Strava nach zu urteilen.)
 
Was hat sich geändert ....ICH habe auch mein Zeitfahrad letzte Woche verkauft da das Thema Triathlon nach gut 25Jahren definitiv vorbei ist.... traurig???....NEIN!!!!! ich hab ja mein ICE-Trike.....QV und neuerdings noch ein Liegerad und bin sooooo glücklich damit im Alltag unterwegs zu sein das ich jetzt noch mein T4 Camping-Bus abgeben werde....hat sich einiges geändert....UND DAS IST GUT SO
 
Was hat sich geändert ....ICH habe auch mein Zeitfahrad letzte Woche verkauft da das Thema Triathlon nach gut 25Jahren definitiv vorbei ist
Also ich habe mein Rennrad und mein Querfeldeinrennrad ( Neudeutsch Crosser) aus den End80ern behalten.:)
Das RR ist aber jetzt ein Fixi und
der Crosser ein Allwetterstadtrad mit Licht und Schutzbleche...(y)

bin Leider mit den Rädern noch immer nicht im 2stelligen Bereich.:D
 
Rennrad.... hmmm ich hatte da mal ein Fahrrad, das habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn als Rennrad bezeichnet.
Die Form stimmte auch, aber mit 22 kg und stabilem Gepäckträger war das halt mein Alltagsrad. Und schnell war ich damit nicht wirklich, außer einmal. Als mich bei Seitenwind ein LKW überholte geriet ich auf dem Radweg in die Wirbelschleppe. Das fühlte sich an, wie eine große schiebende Faust im Rücken. Der VDO-Tacho ging dabei auf Anschlag.
upload_2018-4-20_15-7-13.png
Von da an wollte ich immer der Schnellste sein:D.

Später bin ich dann auf Auto und Tourenrad umgestiegen.

Mit kaputtem Handgelenk habe ich dann verschiedene Liegeräder getestet und sofort ein Flux V220 bestellt.
Dank Heuschnupfen musste dieses aber 6 Jahre die Garage hüten, bevor ich wieder anfing mit dem Radel zur Arbeit zu pendeln.

Erst jetzt wird es On Topic.
Ich verkaufte den Zweitwagen, da als Alternative die Bahnstrecke verfügbar war.
Irgendwann nervte die ständige Ketten- und Bremsenpflege wegen der Schlechtwetterfahrten auf den Landwirtschaftswegen, womit ich dann zum gekapselten Antrieb der Greenmachine kam und nur noch selten Bahntickets brauchte.
Mit Umstieg aufs Quest verkürzten sich die Fahrzeiten so stark, dass sich die Bahnfahrten selbst dann nicht mehr lohnten, wenn ich mal verspätet (z.B. Arzttermin) los kam.
Die Fahrzeit ist nur noch 5 bis 10 Minuten länger als mit dem Auto und schneller als die Bahn (mit Fußweg).

Was hat sich noch geändert?
Früher brauchte ich Auto oder Bahn auch wenn ich gesundheitlich angeschlagen war. Jetzt bin ich eigentlich immer gesund.
Ich brauche kaum noch neue Kleidung.
Ich trage fast immer Fahrradschuhe oder Arbeitsschuhe. Alle Wege werden in dünner Kleidung zurückgelegt. Wenn ich mal eine Jacke brauche, muss ich die erst mal suchen.
Ich friere deutlich seltener, bin aber immer noch empfindlich gegen Zugluft.
 
Hallo zusammen,

ich habe mich auch in erster Linie nach einem Unfall vom Montainbiken verabschiedet. Aber auch, weil ich nicht mehr ohne größeren Aufwand entsprechendes Terrain hier vorfinde.

Die Liegeradwelt ist für mich eine andere Form des Radfahrens / Radsports.

Im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum, bin ich allerdings nicht "Liegerad-radikalisiert". Ich genieße nach wie vor das aufrecht Fahren - zum Bäcker, in der Stadt um schnell und wendig zu sein, und für Ausfahrten zusammen mit meinen Kindern.

Das Liegerad ist für mich ein reines "Genussmittel", Sportgerät und Reisefahrzeug.

Auch wir haben ein Zweitauto abgeschafft. Die erwartete Geldersparnis fällt allerdings deutlich geringer aus als erhofft. Meine Kosten für die Instandhaltung (und Upgrade:whistle:) meines Fuhrparks summieren sich im Jahr ungefähr auf die Hälfte meines bis dahin laufenden Autounterhaltes:eek:. Allerdings: Jeden Cent, den ich für meine Fahrräder ausgebe, gebe ich gern aus. Jeder Cent, den ich für mein Auto ausgeben musste, hat mich hingegen maßlos geärgert(n).

Was hat sich bei mir also geändert? Nicht ALLES, aber sehr viel. Nämlich die Entdeckung einer exotischen aber faszinierenden Radfahr-Welt und die endgültige Erkenntnis, daß man trotz unserer Wohnlage etwas abseits von schnellen Bahnanschlüssen für weniger als 10% aller Fahrten das Auto nutzen muss - noch dazu im autoverliebten Schwabenland.

Was hat sich noch geändert? Die Kombination meiner beiden Hobbies: Video-Filmen und Liegerad fahren. Ich arbeite gerade an einem neuen Video-Projekt. Eine Vorschau seht Ihr hier:

Viele Grüße aus Ludwigsburg / Kornwestheim

Tüddel
 
Zurück
Oben Unten