VM 1x1: Motor und Akku im Velomobil

Beiträge
1.327
Dann eröffne ich mal das VM 1x1 Motor/Akku :)

Dieser Thread sollte meiner Meinung nach nicht die hier im Forum üblichen Diskussionen über das PRO und CONTRA eines Elektromotors im VM weiterführen, sondern den interessierten VM-Neueinsteigern oder Motor-Neueinsteigern außerhalb der selbstverständlich erforderlichen Probefahrten Fakten zu den Motorthemen vermitteln.

Für das Thema Motor ja oder nein sollte man ein Thread "VM 1x1: Motor ja oder nein" aufmachen.

Selbstverständlich bin ich nicht allwissend, daher ist mein Post natürlich unvollständig und sollte durch Andere ergänzt oder korrigiert werden.Ich habe mich aber bemüht einen groben Überblick zu geben.

Rechtliche Vorraussetzungen

Es gibt (in Deutschland) 2 legale Varianten einen Motor einzubauen:

1. Als „Pedelec“ (max. 25 km/h Unterstützung, Nenndauerleistung max. 250 W,
Unterstützung nur möglich, wenn pedaliert wird, also kein Gasgriff.) Keine gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung, Keine Betriebserlaubnis erforderlich, dem Fahrrad gleichgestellt, Fahrradwegnutzung zulässig)

Der Einbau eines 25 km/h Motors ist grundsätzlich in allen Velomobilen auch von Privatleuten möglich und zulässig, es gibt aber auch Hersteller, die dies werksseitig anbieten,teilweise sogar sehr professionell umgesetzt. (Beispiele: WAW, Orca, Mango + Hilgo, Alleweder A4+A6, LEIBA, Sunrider etc.)

Firmen die nachträglich Velomobile mit Pedelec-Motor umrüsten sind z.B. Akkurad, Köln oder EBS, Heidelberg.

2. Als „Dreirädriges Kleinkraftrad mit max. 45 km/h Höchstgeschwindigkeit“
Gasgriff zulässig, max. 4 kW Antriebsleistung, Versicherungs-Kennzeichen Pflicht,Radwege nicht zulässig)

Diese 45 km/h Fahrzeuge benötigen eine Betriebserlaubnis, die man nach einer TÜV-Abnahme erhält. Die Erstabnahme (des ersten Musterfahrzeuges) ist recht aufwendig, die reinen TÜV Kosten (ohne Umbaukosten) dazu werden mit > 2.000 EUR beziffert, daher ist dies für ein einziges Fahrzeug recht uninteressant.

Derzeit gibt es nur von 3 Herstellern solche Fahrzeuge zu kaufen:
Akkurad, Köln: Alleweder 4 und Alleweder 6
Leiba, Gifhorn: Leiba Hybrid
Alligt, Dronten: Sunrider

Es handelt sich dabei jeweils um (relativ) schwere und stabile Fahrzeuge (mit Motor und Akku 50 kg und mehr), welche sich mit ausgeschaltetem Motor in ähnlichen Geschwindigkeitsbereichen wie ein Hollandrad fahren lassen. d.h. ohne Motorleistung sind die Fahrzeuge nicht sinnvoll zu bewegen.

Motortypen

Im wesentlichen werden heute 3 Motortypen in Velomobilen eingebaut:

1. Tretlagermotor - Getriebemotor („Mittelmotor“) Beispiel: Bafang BBS
lässt sich in fast jedes VM einbauen, wird anstelle des Tretlagers eingebaut.
Vorteil: Problemloser Einbau Nachteil: Q-Faktor, Geräusch, Vibrieren, Kurbellängen fix, kein 2. Kettenblatt einfach möglich, Schwerpunkt wird höher (kann man alles in den Griff bekommen)
upload_2018-9-2_16-38-19.png
Foto: EBS-Heidelberg

2. Heckmotor- Getriebemotor Beispiel: Bafang SWXH, Puma
Einbau nur bei Velomobilen mit Doppelschwinge möglich (z.B. WAW, Alleweder, Leiba etc) Bei Einarmschwinge (DF, Quest, Strada, Mango etc.) nicht möglich.
Vorteil: sehr leichte Bauweise möglich (Motor < 3 kg möglich), niedriger Schwerpunkt, etc. Nachteil: Keine Nabenschaltung (z.B. Rohloff, Dual Drive) möglich, Geräusch
upload_2018-9-2_16-39-44.png
EBS V2 AKM Getriebe Hinterradmotor (250 W) 2,08 kg


3. Heckmotor – getriebeloser Direct-Drive Beispiel: Chrystalyte, Nine Continent, BionX
Ebenso nur in Fahrzeugen mit Schwinge möglich.
Nachteil: Aufgrund ihres hohen Eigengewichtes teilweise ca. > 7 kg (außer BionX SL)
eher für 45 km/h Fahrzeuge geeignet. Vorteil: Sehr leise, Rekuperation (Energierückgewinnung) möglich.

upload_2018-9-2_16-40-54.png
EBS-Chrystalyte Direct-Drive HS 3540 (1000 W) 7,3 kg

Die Leistung von Elektromotoren kann man nicht (wie bei Verbrennungsmotoren) fix angeben. Also z.B. „dieser Motor hat 1 kW“, sondern ist abhängig davon welche Spannung (V) und Stromstärke (A) von dem sog. Controller (Steuergerät) in den Motor abgegeben wird. Hat man z.B. einen 36 V Akku und einen Controller der max. 10 A abgibt, wird in den Motor ein Strom von 36 x 10 = 360 W hineingeschickt. Mehr leistet der Motor dann nicht, auch wenn ein sogenannter 1 kW Motor verbaut ist.
Die 1 kW sind dann die Nenndauerleistung, die der Motor dauerhaft abgeben KÖNNTE.


Akkus


Damit Akkugrößen vergleichbar werden, wird die Akkugröße also das „Fassungsvermögen“ in
Wh (Wattstunde) angegeben. Beispiel: 48 V Akku 10 Ah => 48 x 10 Wh = 480 Wh

Exkurs:
Die heute verbauten Akkus bestehen aus Einzelzellen mit einer Nenn-Spannung von ca. 3,7 Volt. Um einen 48 V Akku zu bauen muss man nun 13 Zellen Seriell (hintereinander in Reihe) verbinden. (13 x 3,7 = 48 V). Die Kapazität kann man dann nahezu beliebig wählen, wenn man die Seriellen Blocks parallel verbindet. Beispiel: Die Zelle Samsung 26 J hat 2.6 Ah Kapazität. Wenn ich nun 6 Blöcke parallel verbinde habe ich 6x 2,6 = 15,6 AH Demnach hat ein Akku aus Samsung 26 J mit der Bezeichnung 13S6P 48 V und 15,6 Ah und somit 48 x 15,6 = 740 Wh.
Exkurs Ende.

Bei den üblichen unverdongelten Motorsystemen im Velomobil können in der Regel beliebige Akkukapazitäten im Velomobil angeschlossen werden. Allerdings haben Akkus auch ein relativ hohes Gewicht und einen hohen Preis ( 48 V, 15,6 Ah, 740 Wh, Samsung 26 J wiegt -ohne Gehäuse- 3,60 kg, kostet z.B. bei Enerpower Berlin 325 EUR)

Die Kapazität des Akkus sollte sich also nach den Erfordernissen des Benutzers richten,
wobei man bei Winterbetrieb immer mind. 20 % Sicherheit einrechnen sollte.
Man kann davon ausgehen, dass ein moderner Akku mindestens 500 Voll Ladezyklen aushält
(Teil Ladezyklus ist kein Voll Ladezyklus) und dann meistens noch 70 -80 % Restkapazität hat.

Stromverbrauch


Das ist der heikelste Punkt meines Posts, denn der Verbrauch hängt natürlich sehr stark davon ab, wie oft der Motor im Velomobil Leistung erbringen muss.

Es gibt Fahrer die benötigen den Motor nur als geringe Mithilfe bei größeren Steigungen, aber auch Fahrer, die sich bei jedem Ampelstart wieder auf 25 km/h oder sogar noch höher ziehen lassen. Zudem sind die Tretleistungen stark unterschiedlich.

Grobe Orientierungswerte: (zur erstmaligen Akku-Abschätzung)

Bei einem sehr leichten Velomobil (DF, Evo KS, Milan) wo der Motor u.U. sehr wenig benutzt wird, kann man durchaus mit 2-5 W/km hinkommen. Ein Vorstadt-Stadt Pendler mit Ampeln und einem mittelschweren Velomobil (Quest, Strada, Mango) verbraucht dann schon 5-10 W/km. Mit einem 45 km/h Velomobil (AW6 oder Leiba Hybrid) und wenig bis gar nicht mittreten und immer >40 km/h verbraucht man dann auch 15-20+ W/km.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man @seemann11 , da bleibt ja kaum noch eine Frage offen.
(y)

Ein paar Kleinigkeiten hätte ich da noch anzubieten
Um einen 48 V Akku zu bauen muss man nun 13 Zellen Seriell (hintereinander in Reihe) verbinden. (13 x 3,7 = 48 V)
Das stimmt grade bei 48V nicht immer, bei 3,7V und 13s paßt die 48V Nennspannung.
Li-ion Zellen werden oft auch mit 3,6V Nennspannung angegeben, dann sind es bei 13s "nur" 47V.

Warum ich da so kleinlich bin, hat folgenden Grund:

Alles unter 60 Volt ist sogenannte Kleinspannung und kann ohne weiteres genutzt werden.
Li_ion(en) Zellen haben eine Ladeschlussspannung von 4,2 Volt, die man auch auf keinen Fall überschreiten sollte(ab 4,3V / Zelle wird es spannend: explodiert die Zelle jetzt oder erst in ein paar Sekunden)
13 * 4,2V = 54,6V ist > 60V
14 * 4,2V = 58,8V ist auch >60V

Bei Motoren hängt die Drehzahl, vereinfacht gesagt, direkt von der Spannung ab (stimmt nicht zu 100%, der Controller macht da auch noch was)
Grade bei den DD ist das wichtig.
Es gibt bei den 1000W Motoren 3 gebräuchliche Typen (natürlich gibt es noch andere)
6 U/min pro Volt d.h. der Motor macht bei 10V 60U/min, bei 25V(7s) 150U/min, bei 36V(10s) 216U/min, 48V(13s) 288 U/min, 52V(14s) 312 U/min,
8 U/min pro Volt d.h. der Motor macht bei 10V 80U/min, bei 25V(7s) 200U/min, bei 36V(10s) 288U/min, 48V(13s) 384 U/min, 52V(14s) 416U/min,
10 U/min pro Volt d.h. der Motor macht bei 10V 80U/min, bei 25V(7s) 250U/min, bei 36V(10s) 360U/min, 48V(13s) 480 U/min, 52V(14s) 520 U/min,
alles im Leerlauf.

Nimmt man jetzt ein 20 Zoll Rad (Umfang in etwa 1,6 m) mit einem 10U/min pro Volt Motor, macht es gefühlt einen riesen Unterschied ob man 13s (um 48 km/h) oder 14s (um 52 km/h) hat.
[DOUBLEPOST=1535915318][/DOUBLEPOST]Bei fast leerem Akku (3,2V pro Zelle) ist es gefühlt nicht besser:
13s 42 km/h
14s 45 km/h
 
Zuletzt bearbeitet:
danke für die gute Zusammenfassung

Bei einem sehr leichten Velomobil (DF, Evo KS, Milan) wo der Motor u.U. sehr wenig benutzt wird, kann man durchaus mit 2-5 W/km hinkommen.

hier denke ich, dass das zu pessimistisch klingt... ("sehr leichten" ... "sehr wenig benutzt" ... "kann man durchaus mit....")

wenn ein df, evo KS, Milan "artgerecht" bewegt wird, und man nicht gerade in sehr bergigen Gegenden unterwegs ist, sollten die Werte eher die Regel sein, nicht durchaus möglich

ich meine: Motor für 4-5 Sekunden helfen lassen um auf 25km/h zu kommen.. und dann ists bei relativ flachen Geläuf mit Velomobil ja eh nicht möglich langsamer als 25km/h zu fahren, Motor also meist aus
braucht also nur bei Steigungen eingeschaltet werden

meine Meinung.. mit dem Trike (und schnellerem Motor als 25km/h) fahre ich mit deutlich unter 5Wh/km herum
 
Gute Auflistung, für Interessierte/Neulinge sicherlich sehr informativ und hilfreich. (y)

Zwei Dreher im Text:
Hat man z.B. einen 36 V Akku und einen Controller der max. 10 A abgibt, wird in den Motor ein Strom von 36 x 10 = 360 W hineingeschickt.
Leistung, nicht Strom.
13 * 4,2V = 54,6V ist > 60V
14 * 4,2V = 58,8V ist auch >60V
Zum Glück nicht, dies würde bedeuten, dass sie größer als 60V sind. Alles bis 14S bei üblicher LiPo/LiIon-Basis ist regulär immer unter 60V.

Eine Ausnahme stellen LiHV-Akkuzellenverbunde mit 4,35V max. Ladeschlussspannung pro Zelle dar, somit wären 14S knapp über 60V. Verbaut kaum jemand in eMobility, da chemisch deutlich riskanter / problematischer, als jede noch so billige 18650er Zelle.

Ob 3,6 oder 3,7V Zellen-Nominalspannung ist recht unerheblich, da beide Werte abhängig von Zusammensetzung/Dotierung und Betriebsströmen/-temperaturen gerundet sowie prozentual überlappend agieren - sinnvoll ist eine Gesamtmessung der entnehmbaren Kapazität bei Strom X und definierter Umgebungstemperatur. Messungen mit "3,6V" Zellen bei gleicher Amperestundenangabe landeten meist im gleichen Bereich, wie es "3,7V" Zellen taten, Einbußen vernachlässigbar.

Viele Grüße
Wolf
 
Was soll "W/km" für eine Größe sein? Die macht physikalich keinen Sinn. Vermutlich ist Wh/km gemeint, also "Energie-Einheit/km". Wenn das so gemeint ist, würde ich es berichtigen. "W/km" hat ungefähr den Sinngehalt wie die Aussage: "Meine Solarzellen auf dem Dach liefern xy Kilowatt pro Tag" - ist also völlig sinnfrei.
 
Unterstützung nur möglich, wenn pedaliert wird, also kein Gasgriff.
Ein Gasgriff ist beim Pedelec durchaus erlaubt, wenn die sonstigen Vorschriften eingehalten werden. Je nach Features des Controllers kann man damit bspw. die Unterstützungsleistung oder eben die Geschwindigkeit stufenlos regeln.

(OT-Beiträge habe ich entfernt …)
 
Ein Gasgriff ist beim Pedelec durchaus erlaubt, wenn die sonstigen Vorschriften eingehalten werden. Je nach Features des Controllers kann man damit bspw. die Unterstützungsleistung oder eben die Geschwindigkeit stufenlos regeln.

(OT-Beiträge habe ich entfernt …)

Als Anfahrhilfe bis 6km/h funktioniert der bei mir. Pedale laufen mit. Ich muss aber nicht aktiv treten. Weiß jetzt aber nicht, ob vielleicht das Gewicht der Füße reicht zum "Aktivieren".
 
Vermutlich ist Wh/km gemeint, also "Energie-Einheit/km

Ja sorry Erdie, das war ein Fehler von mir, muss natürlich "Wh/km" sein.

Ein Gasgriff ist beim Pedelec durchaus erlaubt

Danke für den Hinweis Reinhard, nur zur Klarstellung: Ein Gasgriff bis zur Höchstgeschwindigkeit (25 km/h) OHNE Pedallieren (Pedalsensor) ist nicht zulässig.
Dieser ist im Gegensatz dazu beim dreirädrigen Kleinkraftrad bis 45 km/h zulässig.

Und dazu noch etwas, was oft verwechselt wird:
Ein dreirädriges Kleinkraftrad bis 45 km/h ist KEIN S-Pedelec ! (Dreirädrige S-Pedelecs gibt es m.W. gar nicht)
Der Unterschied: Beim S-Pedelec muß ähnlich wie beim Pedelec pedalliert werden und die Motor-Nennleistung ist auf 500 W begrenzt.
[DOUBLEPOST=1535985181][/DOUBLEPOST]
Bei fast leerem Akku (3,2V pro Zelle) ist es gefühlt nicht besser:
13s 42 km/h
14s 45 km/h

Daher werden die aktuellen 45 km/h Fahrzeuge bei Akkurad mit 14 S-Akkus (Nennspannung 52V) statt mit 13 S-Akkus (Nennspannung 48 V) ausgestattet,
damit man selbst bei quasi leerem Akku die 45 km/h noch erreichen kann.
 
Der Unterschied: Beim S-Pedelec muß ähnlich wie beim Pedelec pedalliert werden und die Motor-Nennleistung ist auf 500 W begrenzt.
Im Wiki vom Pedelec-Forums ist das alles akkurat aufgelistet … Neben L1e-A gibt es seit einiger Zeit auch L1e-B, wo die Leistung rechtlich bis 4 kW gehen kann und bei beiden kann man wohl bis 20 km/h ohne pedalieren fahren ...
 
Super Zusammenfassung.

Kleine Anmerkung/Korrektur
Bafang BBS..........., Kurbellängen fix, kein 2. Kettenblatt einfach möglich
Ich habe da schon verschiedene Kurbellängen montiert und dank kaufbarem Adapter auch ein zweites Kettenblatt.
Detailinformationen gab es glaube ich im Pedelec-Forum.
 
Bei den Motoren feht noch der Mittelmotor
von cyclone-tw.com bzw. Lohmeyer (akkurad.com) bzw. velomo...
Den gibt es mit einfachem und doppeltem Freilauf.
Er kann im VM oder in der Liege ähnlich einer Umlenkrolle verbaut werden.

Vorteile:
Hintere Schaltung wird mitgenutzt.
Mehrere Kettenblätter möglich.

Nachteile:
Nur mit 24V bei 250W.
Lautstärke (da bin ich nicht sicher).

Bei den Nabenmotoren gibt es das Thema Controller:
- Einfache Rechteckkommutierung (laut, billig)
- Sinusförmige Kommutierung / FOC (leiser, teurer)
- Ohne Hallsensoren (weniger anfällig)
- Mit Hallsensoren (billiger Sinus möglich)
- Rekuperationsfähigkeit
- Geschwindigkeitsabhängige Unterstützung (endet bei X km/h)
- Drehmomentabhängige Unterstützung (schiebt verschieden stark an)

Spannungsbereiche und Energie:
- Je mehr Akkuspannung desto weniger Verluste in den Kabeln und Steckern.
- Je mehr Akkuspannung desto weniger Ah im Akku bei gleicher Energiemenge (Wh).
 
Habe heute gemerkt: Besser als jeder Akku und Motor ist ein reudiger Pitbull, der aggressiv neben dem Velomobil herläuft und droht reinzuspringen, falls man zu langsam wird.
 
Und die Zukunft gehört dann den Radnabenmotoren wie im PodBike? Ohne Kette, Ritzel oder Nabenschaltung. Auf den ersten Blick finde ich die Lösung vom PodBike charmant. Treten um Strom zu erzeugen, der dann die Radnabenmotoren antreibt und das VM auch über die unterstützen 25km/h treibt. Wäre m.E. für ein leichteres VM als das Podbike gangbar. Kein Schmierkram, keine Haifischzähne, kein Ritzelsalat.
 
zu schlechter Wirkungsgrad... kein direktes Gefühlt mit der Straße in Verbindung zu stehen.. wirklich Spaß macht das beim Fahren nicht...

und vonwegen Nabenmotor und nix mehr Kette/Getriebe ....
schau dir mal die Nabenmotoren an... was für Steigungen schaffen die OHNE mitzutreten in einem Pedelec... 10%... manche sehr starke 15%

was ist jetzt aber wenn du an z.b. eine 25% Steigung kommst...
mit meinen Pedelecs fahr ich die ganz easy hoch... warum ? weil ICH auch noch treten kann (und der Motor unterstützt)
wenn nur ich am Treten bin ists deutlich schwieriger...
und wenn der Nabenmotor alleine schaffen soll - wirds gar nix...

um so einen 25%er ohne zusätzliches Getriebe, ohne Mitzutreten (und kraft direkt auf die Räder vom Treter) - brauchts nen riesen, fetten Nabenmotor...
viel Gewicht.. starken controller, fetten Akku als zwischenspeicher...
nene.. des is nix
auch: was für einen Wirkungsgrad hat dann der Motor an so einer starken STeigung...
am Berg willst du alles was geht deiner Kraft auf die Strasse haben..
wenn der Motor dann nur 50% davon aber auf die STrasse kriegt is das großer Murks..
womit wir wieder beim Pufferakku landen - und dann sind wir eh schon beim Elektroauto

fürs flache vonmiraus, wo man auf effizient pfeifen kann
aber sonst..

nur halt: wenn das direkte Gefühl verschwindet, schwindet auch die Lust am Treten
im Endeffekt kommt dann ein Elektroauto mit Alibi-Kurbeln dabei raus
 
Und die Zukunft gehört dann den Radnabenmotoren wie im PodBike?
zu schlechter Wirkungsgrad... kein direktes Gefühlt mit der Straße in Verbindung zu stehen.. wirklich Spaß macht das beim Fahren nicht...
Das kommt ganz darauf an, was man mit seinem VM machen will.
@Kraeuterbutter möchte sportlich unterwegs sein und sich selbst beweisen, das er es kann.
Er und auch viele Andere hier, sehen die 25% als Herrausforderung und werden diese auch bezwingen.

Ich möchte möglichst bequem, schnell, weit, trocken von A nach B kommen und umfahre einfach alles > 10%.
Bei 12% (davon habe ich 500m direkt vor der Haustür) schafft meine Kiste, ohne mittreten, so grade noch 20 km/h.
Danach glühen Akku und Motor, was für beide nicht gut ist.
Also fahre ich eine 5 km längere Strecke, mit max 6% Steigung, die schafft mein Fz dann mit 45 km/h.

Das PodBike ist eher für Fahrer gedacht, die sich nicht mit ihrem Fz beschäftigen möchten und auch keinen sportlichen Ehrgeiz haben.
Bequemlichkeit kostet halt Effizienz, ist aber für jemanden wie z.B. mich, der sich einfach nur reinsetzen und losfahren will, auch egal.
Um ein Milan oder DF muss man sich ständig kümmern, damit es sauber läuft und wenn es nur das morgendliche aufpumpen der Reifen ist.
Effizienz geht also auf Kosten der Bequemlichkeit, was für den der das will, auch in Ordnung ist.

An der Stelle unterscheide ich zwischen Alltags und Sport VM, zwischen Golf und Ferrari.
Klar, mit beiden KANN man auch einkaufen fahren ..... .
;)
 
und umfahre einfach alles > 10%.
;)
will ich zu den Schwiegereltern in Wien -> 15%-17%
will ich zum Haus meiner Oma im Nachbarort: 17% und 1,5km - oder Umweg mit 14% und dafür 6km
fahre ich den anderen kurzen weg dens noch gibt, sinds 27% (am Schild stehen 30%, aber es sind "nur" 27%)

ich finde diese Generatorlösung unsinnig..
man kann am Berg 0 und nix dem Motor beisteuern
Wirkungsgrad wird nie über 80% liegen, eher geringer (also schlechter als die schlechteste Nabe am Markt: Nuvinci)
nen Pufferakku brauchts erst recht...
die Energie die man tritt wird aber nur zum Teil genutzt
ehrlich.. wenn eh schon Akku und eh schon rein mitMotor gefahren wird: dann lass ma noch den 3-4kg Generator weg, und machen den Akku um das größer.. und fertig ist das BESSERE E-Fahrzeug
Akku hat mehr Power, mehr Leistung, mehr Reichweite.. und hält länger weil weniger gefordert durch Motor (weil Akku ja größer ist)

in 3-4kg Akku passen heute ca. 1000Wh rein...

dafür - mit dem Generatorwirkungsgrad - kurbelt jemand mit 100Watt bereits 12h am Stück...
oder realistisch: 4 Wochenlang bei täglicher Nutzung von 30min

also: zum Vergessen... weg mit dem Generator, und dafür 4kg mehr an Akku

EDIT
auch die Idee - oft zu lesen - an der Ampel beim stehen weiterzukurbeln um Strom zu erzeugen..
Mumpits..
selbst in einer STadt mit vielen Ampeln kommen auf 30min fahrt vielleicht 5-6min Ampelstehzeit..
und in der stehzeit - wo man eher gemütlich kurbelt, weil ohne Fahrtwind das Schwitzen sonst so richtig losgeht - kommen in diesen wenigen Minuten einfach nix wirklich brauchbares zustande...

dafür hat man am Berg, wo man mit 200Watt zutritt dann gerademal 60-70Watt die am Reifen ankommen (ohne Pufferakku)
statt der 190-195Watt wenns ne vernünftige Kettenschaltung ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe schon, da treffen Welten aufeinander Das Podbike ist sicher für die Stadt und problemloses Pendeln gut geignet. Zum sportlichen Fahren sicher nicht. Was die Effizienz betrifft, halte ich mich raus da ich das nicht beurteilen kann. Ich werde vorerst keinen E-Antrieb ordern, da er mich nicht überzeugt hat. Das ist der ShimanoSteps mit Gates am Rad meiner Frau deutlich besser.
 
Kann man die 1x1 Themen vielleicht Sticky machen? Oder in eine spezielle "Guide" Sektion verlegen, sodass sie gut gefunden werden können?
 
Zurück
Oben Unten