VM 1x1: Klettern kann jede(r)

Zum Klettern sind VM mit guter Belüftung, also großer Fuß- und Einstiegsöffnung ein wahrer Segen, obwohl sie die Stromlinienform deutlich verschlechtern.
Viel wichtiger ist dass man sich aufrichten und die Ellenbogen abstützen kann, dann ist nicht nur die Belüftung perfekt, auch die Beinmuskeln werden besser genutzt. Beim EVO K ist die Öffnung fast so breit wie das Velomobil, das hilft weil man sich nicht so eingeschlossen fühlt.

Aber am allerwichtigsten ist ein steifer Antrieb! Wo ich mit dem Quest nicht auf dem 42er bleiben wollte fuhr ich mit dem EVO K mit dem 70er hoch. Im Quest hatte ich ein 30er als kleinstes Kettenblatt, da war ich oben ziemlich fertig, das hab ich mir nur angetan wenn ich musste, im EVO K ist es ein 38er, damit fahr ich gerne und gemütlich da hoch.
 
EVO K ist es ein 38er, damit fahr ich gerne und gemütlich da hoch.
bei mir 30:52:65

mit dem 30er gehts überall hoch

klar... mit einem Pedelec Antrieb würde es mehr Spass machen am Berg.. aber fuerchte brauch ich mich mit dem 30er vorne auch ohne Motor trotz Beladung vor keiner Steigung
 
Ich habe jetzt zwar kein VM, aber ein bisschen so was ist es und folgende Erfahrung ist sicher übertragbar für Velomobilneulinge:

Ich war ja mehrmals bei Velomo und bin dann den Elsterweg zurück. Da kommt dann eine Steigung.

1. Mal: Zusammen mit meinem Sohn, erste Fahrt mit Trike überhaupt. Wir haben geschoben.
2. Mal: Nein, diesmal schiebst Du nicht! Unter lauten Stöhnen und Keuchen hoch, zwischendurch mal die Bremse gezogen, kurz erholt, weiter geht's, fix und fertig oben angekommen.
3. Mal: Zuerst kommt eine kleine Vorsteigung. Ich dachte, dass sei die Steigung und war schon froh, wie gut es diemal geklappt hat. Je denkste. Aber: ich war oben angekommen nicht fix und fertig.
4. Mal: gestern Nachmittag: Ah, das ist wieder nur die Vorsteigung zum warm werden. Ähh, ne, doch nicht, wo ist der Anstieg? Warum bin ich schon oben? Und wo war eigentlich die Vorsteigung zum warm werden? :confused:
 
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Warum bin ich schon oben?

Möglicherweise weil du heute die Kondition dazu hast.
Vielleicht aber auch weil dein Kopf nicht mehr zumacht, nicht mehr sagt: oh je, da kommt ein Berg, wieso habe ich den nicht umfahren, sondern sagt, ok, ein Berg, runterschalten und drüber fahren.

Wenn du dir auf einer ansonsten fast flachen Route einen Anstieg reinnimmst, wo du eine halbe Stunde nur hoch kurbelst, an dem du auch einfach vorbeifahren könntest, nur mal so reinnimmst mit dem 25, 30 oder 35 kg VM, dann ist der Knoten im Kopf weg.
 
Ich war auf dem Up gar kein so schlechter Kletterer. Der Berg wäre keine Herausforderung gewesen. Aber auch auf dem Up musste es erarbeitet werden. Man muss einfach fahren. Dann kommt das irgendwann, die Welt wird flacher, man staunt, was geht. Und es geht nicht darum, schnell hoch zu kommen. Sondern einfach nur hoch kommen. Nächste Zielsetzung: hoch kommen, ohne sich zu verausgaben. Und dann erst irgendwann schneller hochkommen - und zwar mit Spass dran.
 
ich habs wo anders schon mal erzählt..

einen Aspekt beim "Klettern" gibts noch, der a bissal in die andere Richtung zeigt..

klettern mit langsamen Tempo - gut und schön

aber was ich diesen Sommer erfahren durfte im Urlaub mit der Freundin:

tägliche Ausfahrten alleine im recht hügeligen Terrain (keine 300m am Stück die Eben gewesen wären)
war trotzdem fein für mich zu fahren und ich empfand es in Ordnung

dann mit der Freundin gemeinsam..
sie ist jeden Berg mit kleinem Gang hochgekrabelt, ich hinter her..

Resultat: für sie wars die Hölle, hatte überhaupt keinen Spaß daran
und für mich war die Strecke plötzlich gefühlt auch wesentlich bergiger..

woran lags ?
mit ihren langsamen Tempo war der zeitliche Anteil am Bergfahren deutlich höher...
30min bergauf, in der Sommerhitze ohne Fahrtwind - 4min bergab... und dann schon die nächste ewig lange Steigung..

bei mir warens beim alleine fahren eher nur 12min bergauf und 3,5min bergab..
mein Verhältnis zwischen bergauf und bergab somit deutlich besser
und so bei mir der Eindruck, dass es gar nicht so hügelig wäre bzw. auf die Fahrzeit umgelegt einfach viel mehr Bergabstrecke, mehr Fahrtwind hatte

also dieses mit langsamen Tempo hochkriechen - nicht immer ist das so toll
konnte mir ständig anhören: "da is nix zum Radfahren, da geht es ja NUR BERGAUF"

Lektion gelernt... nächstesmal hat sie 100% wieder einen MOtor im Bike
 
ich fahre auch VM - und is genau das selbe...
langsames klettern verschlechtert das Verhältnis zur Zeit des Bergabfahrens..

bin den WEchsel auf der Südseite mit dem VM (Evo-K) mal ganz gemütlich in 2h hochgeradelt...
hat gefühlt EEEWIG gedauert und irgendwie kam mir der Berg dadurch höher vor als jemals zuvor (normalerweise press ich da eher rauf und brauch nur die halbe Zeit)

bzw. die ganze Strecke kam mir bergiger vor als bei anderen Fahrten zuvor

ich weiß schon - hier man man sich jetzt drauf eingeschossen, dass man berge möglichst langsam und gemütlich hochkurbelt und dann sind se ned so schlimm...
wie gesagt - so 100% teile ich die Ansicht halt nicht (oder nicht immer - man is ja auch nicht immer gleich drauf beim Fahren)
 
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also dieses mit langsamen Tempo hochkriechen - nicht immer ist das so toll
konnte mir ständig anhören: "da is nix zum Radfahren, da geht es ja NUR BERGAUF"

So war ich auch...... bis zu den drei Wochen Frankreich :ROFLMAO: Nichts schult mehr als Langstrecken die halt auch Streckenteile beinhalten, die man sonst immer gern vermieden hat ("och, laß uns doch die flache Strecke fahren, ist halt ein paar Kilometer länger..."). Der Körper bekommt das notwendige Training, aber vor allem der Kopf, der verstehen muß wie man Steigungen rauf kommt: Gleichmäßig und ohne sich zu früh zu verausgaben. An sich hat sie es doch richtig gemacht und ist oben angekommen, aber da sie ja nur sehr gelegentlich mal Rad fährt fehlt halt das Training oder ein Motor. Wenn du dich als Maßstab setzt wie schnell man da rauf kommen kann, ist das der falsche Gedanke ;)

Viel viel Kletterei in Frankreich hat bei mir den Lerneffekt gebracht, wie man oben ankommt ohne aus dem letzten Loch zu pfeifen. Weil es halt unvermeidbar war und der Kopf dafür eine Strategie brauchte. Seitdem quittiere ich Christophs Ankündigungen "da geht es dann aber mal richtig steif rauf" mit "na und?" Gestern bin ich dann auch eine Steigung die sukzessive steiler wird (bis14%) und die ich sonst immer gern mal schiebe einfach rauf gefahren. Anstrengend, langsam, aber geht.
 
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"nicht anstrengend" ist relativ...
bereits 7% reichen aus um mit einer Leistung die jenseits der "Dauerleistung eines Durchschnittsmenschen" liegt auf Kriechgeschwindigkeit abzusacken (für die viele VMs keine passende Übersetzung bieten um kadenz noch hoch halten zu können)

also dass es "nicht anstrengend" ist - werden viele verneinen ;)
[DOUBLEPOST=1535970204][/DOUBLEPOST]@blackadder
ja - meine Freundin ist da ne eigene Geschichte - die fährt zu wenig und wird sich auch nicht ändern, wird für sie immer blöd bleiden, jeder Berg..

ich fahr gerne Berge, vor allem mit Rennrad..

aber auch für mich war dieses langsame Raufkrabbeln im Endeffekt so, dass es vom Gefühl her eine bergigere STrecke war, als die Tage zuvor und danach, als ich das alles mit Schmacks gefahren bin
ich hab scheinbar lieber alle 12min eine Abfahrt mit kühlendem Fahrtwind, als nur alle 30min eine weil sich das Rauffahren so zieht
mir ist die Tour so einfach schwieriger und anstrengender vorgekommen
 
und für mich war die Strecke plötzlich gefühlt auch wesentlich bergiger..

Hier hat @Kraeuterbutter völlig recht.

Ich schärfe Mitfahrern immer ein, sie sollen ihre eigene Geschwindigkeit am Berg fahren. Und sie sollen sich nicht davon irritieren lassen, dass ich ggf. schneller fahre, weil nämlich auch für mich ein Anstieg am einfachsten ist, wenn ich meine Geschwindigkeit fahre, nicht aber, wenn ich mich einer zu niedrigen Geschwindigkeit anpasse.

Langsam den Berg fahren ist ja relativ. Ich meine damit, dass man vor allem die Geduld haben muss, nicht zu schnell zu fahren und dabei zum einen vor allem am Anfang die Energie zu verpulvern, die dann später fehlt.Und dass man sich von nichts und niemandem entgegen den eigenen Befindlichkeiten drängen lassen soll. Wichtig ist nämlich auch, dass sonst schnell auch Frust aufkommt, der einem das Berg fahren und schlimmsten Falls das Radfahren verleidet. Besonders wichtig ist so was bei Kindern. Ihnen die nötige Geduld zu vermitteln.
 
bereits 7% reichen aus um mit einer Leistung die jenseits der "Dauerleistung eines Durchschnittsmenschen" liegt auf Kriechgeschwindigkeit abzusacken...
Ja und? Auch mit Kriechgeschwindigkeit kommt man hoch! Je steiler, desto kürzer ist die Steigung. Und nicht vergessen: Ruhig atmen, Puls unten halten!

Und natürlich die eigene Geschwindigkeit fahren! Wenn mir an einer langen Steigung alle wegfahren bleibe ich trotzdem bei meinem Tempo, meistens überhole ich sie nach der Hälfte oder sie sind deutlich stärker, dann bringt es aber auch nichts wenn man versucht dranzubleiben.

So kommt man oben ausgeruht an dass man wieder Gummi geben kann!
 
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Ich habe eben mal 20% Steigung getestet, da komme ich mit 38er Blatt und 36er Ritzel an die Grenze meiner Übersetzung, aber auch an die Haftungsgrenze des Hinterrades.

Das muss ich nicht jeden Tag haben!
 
Ich habe eben mal 20% Steigung getestet, da komme ich mit 38er Blatt und 36er Ritzel an die Grenze meiner Übersetzung, aber auch an die Haftungsgrenze des Hinterrades.

Das muss ich nicht jeden Tag haben!

Auch bei mir ist 38 /36 die kürzeste Entfaltung an Bord.
Ein Granny Gear wäre praktisch, passt aber nicht rein, hab schon alles versucht.

Wenn's mir zu steil wird, schiebe ich einfach.
Das kostet auch nicht mehr Zeit und man ist nicht im "Dampfgarer" gefangen.

Je nach Wetter, Teer und Länge der Steigung ziehe ich auch mal die Schuhe aus und/oder mache das im Laufschritt.

Ich fahre ja das EvoR, das hat ein hohes Heck und bietet somit optimale Schiebeperformance ;)

Am Berg kann man mit einem VM wenig Zeit gutmachen, aber viel Leistung verlieren, die man dannach noch bräuchte, deshalb Puls niedrig halten bei langen Anstiegen.
 
Auch bei mir ist 38 /36 die kürzeste Entfaltung an Bord.
Vorne habe ich in meinem EVO-R auch 38 als kleinstes Blatt (neben 48 und 60). Hinten habe ich vor kurzem ein 10-fach mit 11 - 42 eingebaut. Musste aber ein Road-Link einbauen und etwas Carbon entfernen. Bin sehr zufrieden damit. Wenn es sehr steil ist, muss ich natürlich auch schieben.
 
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