VM 1x1: Kleidung für das ganze Jahr

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Wie sehe ich aus, was ziehe ich an — diese Schicksalsfrage vieler Menschen stellt sich im VM ganz anders als bei üblichen Radfahrern. Die im aufrechten Lager üblichen Puddinghosen sind ebensowenig erforderlich wie die Papageientrikots, die sowieso niemand sieht, und die weder aerodynamisch noch versorgungsmäßig nötig wären. In Hosen und Trikot muss man nichts befördern was rausfallen könnte, das kann man alles links und rechts im VM verstauen.

Generell gleicht der Velomobilist den Mehraufwand für das Fahrzeug durch Minderaufwand an Bekleidung aus. Man braucht nicht soviel an Kleidung, und kann eher solche Bekleidung wählen, die man auch zu anderen körperlichen Betätigungen gut tragen kann — was von den klassischen Teikots im Rennrad- oder Liegeradsportbereich nicht zu sagen ist.

Radikale Kräfte verzichten im VM weitgehend auf Kleidung, eine Unterhose gilt in diesen Kreisen schon als voll ausgestattet.
Die übrigen kommen ab 5 Grad aufwärts mit kurzer Hose (Laufhose, short tights wegen eventuell durch Nase oder Fußlöcher hereingelangender Wespen oder dergleichen, die dann recht nervös werden wenn sie in die flatternden Hosenbeine gelangen — empirisch durch mich mehrfach überprüft), T-Shirt. Je empfindlicher und je kühler desto sinnvoller ist ein Buff den man als Halstuch verwenden kann. Generell wäre ein Hemd oder dünner Rolli sinnvoll, von dem man Rumpf und Ärmel in T-Shirt Höhe abschneidet.

Wird es kälter oder die Strecke länger, empfehle ich einen dünnen Funktionspulli, gern mit Rollkragen, drum drüber ziehen. Praktisch sind Oberteile mit zwei Reißverschlüssen, damit man sie oben geschlossen und unten offen halten kann. Windchill Faktor für den Kopf bedenken, warme Mütze oder Sturmhaube gehört zwischen November und März ins VM, für alle Fälle.
Unten reicht im Winter eine lange Hose aus dem Laufbereich. Ich habe zwei, eine dünne und eine mit ein bisschen Fliess innen, damit sind auch lange und kalte Tage gut zu überstehen.

In der kühlen Jahreszeit habe ich zudem immer Hose und Jacke aus dem Outdoorbereich dabei, um das auskühlen bei Pannen und Pausen zu verhindern. Die wiegen fast nichts und verschwinden in den Tiefen des VMs.

Ich trage überwiegend bequeme Sportkleidung aus Funktionsstoffen, am liebsten allerdings Sportwäsche aus Merino-Wolle. Die trocknet zwar nicht so schnell wie Funktionstextilien, bleibt aber warm und stinkt nicht. Das Gefühl auf der Haut ist ebenfalls gut.
Testbedingung ist für mich Leibwäsche, die ich eine Tagestour von deutlich über 200 km lang tragen kann ohne Scheuerstellen oder andere Unannehmlichkeiten.
 
Wird es kälter oder die Strecke länger, empfehle ich einen dünnen Funktionspulli, gern mit Rollkragen, drum drüber ziehen. Praktisch sind Oberteile mit zwei Reißverschlüssen, damit man sie oben geschlossen und unten offen halten kann. Windchill Faktor für den Kopf bedenken, warme Mütze oder Sturmhaube gehört zwischen November und März ins VM, für alle Fälle.
Dazu muss man wissen, das Jupp ohne Haube im VM unterwegs ist.
 
Für den Winter für mich unverzichtbar: Ein Halswärmer aus dem Motorradbereich. Dabei bevorzuge ich die Variante mit Klettverschluss, damit man ihn während der Fahrt immer wieder auf- und zumachen oder sogar ausziehen kann.
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Dazu muss man wissen, das Jupp ohne Haube im VM unterwegs ist.
Den Halswärmer habe ich auch bei meinen Winterfahrten mit Haube benötigt.

Gruß,

Tim
 
Fangen wir unten an:
  • Füße: Fahrradschuhe, im Winter Winterfahrradschuhe mit einer isolierenden Einlagesohle, damit die Kälte nicht so sehr über die cleats reinkriecht. Im Sommer keine oder kurze Socken, im Winter auch mal lange Skisocken.
  • Beine: generell Laufhosen, also ohne die Windelpolster, wie sie Rennradfahrer haben. Im Sommer trage ich Knielange, im Winter lange. Wenn es richtig kalt wird, trage ich meinen alten, mittlerweile nicht mehr wasserdichten Endura stealth biblong, der innen eine Fließschicht hat. Das ist dann wirklich warm.
  • Unterwäsche: Auf langen Fahrten keine, damit ich mir nicht die Leisten wundreibe. Auf kurzen Fahrten mal mit, mal ohne. Zur Arbeit ziehe ich die Unterhose erst nach dem Duschen an, sonst ist sie schon von der Fahrt durchgeschwitzt. Mit Merinounterwäsche will ich irgendwann noch experimentieren.
  • Oberkörper: im Sommer Funktionshemden und Fahrradtrikots, wobei letztere doof sitzen und am Brustkorb Falten werfen, ich muss den Reißverschluß also aufmachen, damit es bequem ist. Wenn es Richtung Winter kühler wird, kommen erst ganz dünne Merino-Langarms drüber, die Richtung Winter immer dicker werden. Teilweise dann auch mehrere. Letztes Jahr zu Weihnachten habe ich eine Jacke von Castelli geschenkt bekommen, die trage ich auch sehr gerne, weil sie gut gegen Wind schützt und sich durch den langen Reißverschluß vorne gut die Temperatur regeln lässt. Im Fall habe ich noch langärmelige Merinojacken dabei, die ich nach Bedarf anziehe oder "hinten rein werfe".
  • Hals: im Herbst und Winter Buffs, teilweise darunter auch Hemden mit Rollkragen.
  • Kopf: im Sommer Baseballkappen o.ä., später dann dünne bis dickere Mützen, und wenn es ganz kalt ist eine Ribcab.
 
Für auch-im-Winter-oben-ohne-(Haube)-Fahrer empfiehlt es sich, den Halswärmer über die Schultern aus zu weiten. Dazu kann ein alter Pullover wieder zu neuen Leben erweckt werden.
Den Rücken überwiegend rausschneiden, Ärmel je nach Bedarf lang lassen oder kürzen, sollten allerdings über die Schultern reichen, denn dort macht sich kalter Fahrtwind zu schaffen.
 
Im Winter ziehe ich eine Radjacke anderst herum an (sprich hinterteil der Jacke zeigt nach vorne). Vorteil wenn es zu warm wird kann ich mich davon sogar unter der Haube entledigen und muss nicht extra anhalten
 
mit Haube reduziert sich das ganze ziemlich.
- im Sommer ganz leichte kurze schnelltrocknende Laufhose oder Badehose. Wichtig ist, dass sich das Höschen auch feucht noch gut trägt, sich nicht vollsaugt und auch ohne Unterhose alles am richtigen Platz hält. Kann man unmittelbar nach der Tour kurz ausspülen und ist am nächtsten Tag wieder trocken. Je nach Vorliebe dazu nix oder ein schnelltrocknendes Funktionsunterhemd.
- im Winter werden Laufhose und Funktionsunterhemd einfach länger gewählt.

Andere Kleidung wird nur zum Tragen außerhalb des VMs mitgeführt. Da hat man dann die volle Auswahl ;)
 
Ich kann mich den Ausreden meiner Vorredner anschliessen, möchte aber noch was hinzufügen:

Handschuhe
-> im Sommer fingerlose damit man mit den schwitzigen Fingern nicht immer an der Schaltung klebt. Schaltet sich schlecht und zerstört die Griffgummis
-> im Winter dünne Handschuhe mit langen Fingern

Helm:
Da ich nur bei Null Grad abwärts mit Haube fahre, nehme ich im Winter den Helm mit Visier, der hält mir den Fahrtwind aus den Augen und Nässe von der Brille. Mit einer warmen Assos Helmmütze die über die Ohren geht, bleibt der Kopf bis weit unter Null warm, nur die Gesichtszüge werden etwas steif wenn es zu kalt wird, dann kommt die Haube drauf.

Da ich bis null Grad mit kurzen Ärmeln/knielangen Beinen fahre, habe ich Hose und Jacke dabei zum überziehen wenn ich aussteige oder für den Pannenfall.
 
Wer Laufhosen verwenden möchte: Die haben auf der Rückseite häufig eine Tasche mit Reißverschluss. Und wenn man Pech hat, ziehen diese Verschlüsse gerne Kratzer in die Hutze beim Ein- und Aussteigen. Mir zweimal passiert, bevor ich es kapiert habe.
 
Ich kann mich den Ausreden meiner Vorredner anschliessen, möchte aber noch was hinzufügen:

Handschuhe
-> im Sommer fingerlose damit man mit den schwitzigen Fingern nicht immer an der Schaltung klebt. Schaltet sich schlecht und zerstört die Griffgummis
-> im Winter dünne Handschuhe mit langen Fingern
Vorteil Panzerlenkung
kein Plastik oder Gummi...
ohne Handychuhe auch bei 39 Grad kein Problem
 
Wer Laufhosen verwenden möchte: Die haben auf der Rückseite häufig eine Tasche mit Reißverschluss. Und wenn man Pech hat, ziehen diese Verschlüsse gerne Kratzer in die Hutze beim Ein- und Aussteigen. Mir zweimal passiert, bevor ich es kapiert habe.
Gibt's hier konkrete Empfehlungen für Shorts oder 3/4? Auf anhieb finde ich auch nur Hosen mit Reissverschluss hinten ... :confused:
 
Ich trage die auch immer und habe keins der hier geschilderten Probleme selbst erfahren
 
Ich habe schon ein DF gesehen, das dort, wo man den Hintern beim ein- und aussteigen abstützt, komplett verkratzt ist. Bei meinem ist kein einziger Kratzer vorhanden. Bei mir hängt aber auch immer das T-Shirt über der Hose, und vielleicht steige ich auch leicht anders ein- und aus, so dass ich nicht an der Hutze anstoße. Scheint ein individuelles Problem zu sein.
 
das sind aber keine Badehosen, oder ?
BAdehosen mag ich beim RAdfahren nicht, die sind irgendwie "schwitziger"....
 
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