VM 1x1: Alltag mit dem VM

JKL

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Es gibt immer wieder Fäden, in denen künftige Velomobilistinnen und -isten ihre Fragen stellen, die sich häufig ähneln und von vielen hier gern auch x-fach beantwortet werden. Dabei kommt häufiger der Gedanke auf, ob es nicht eine Art Einführung geben sollte. Zu den Modellen gibt es das Wiki, aber zum Fahren?

Ich nenne das: VM 1x1 -- das kleine Einmaleins des Velomobilierens.
Themen gibt es reichlich: realistische Geschwindigkeiten, Wendigkeit, Gepäckkapazität und -transport, Standfestigkeit von Trommelbremsen, Motor ja order nein, VMs am Berg, und so weiter und so weiter ...

Für alle die Ihr VM im Alltag nutzen oder nutzen wollen.
Bitte keine Grabenkämpfe über HPV oder Motor.
Beides hat seine Vor und Nachteile.

Zu mir und meinem VM:

Ich -

- bin meistens mehr als 50 km (nicht selten auch 150km) am Tag unterwegs.
- mag es konforttabel und bleibe auch gerne trocken.
- wohne auf einem Berg und Google sagt mir, das ich auf meinem Weg nach Hause 170hm habe.
- will nicht ständig wütende Autofahrer hinter mir haben.
- muss auch mal über Strassenbahnschienen fahren.
- will nach Hause pedalieren können, aber nicht müssen.
- hasse es, wenn der Postbote mal wieder eine Benachrichtigung statt des Paketes hinterlassen hat.
- muss mein Fz auch mal 12 Stunden am Bf stehen lassen.
- bin häufig in Zeitdruck (ja, das ist schlechtes Zeitmanagement, aber es ist nun mal so)
- werde keine Rekorde mehr fahren und habe auch nicht mehr den Ehrgeiz es zu tun.
- habe kein Auto mehr, kann aber nach Absprache auf eins zugreifen.

und vermutlich noch ein paar Gründe mehr, warum ich das Fz fahre, das ich fahre, die mir aber grade nicht einfallen.

Das Fz meiner Wahl ist ein Sunrider 2 45km/h mit inzwischen -

- Mopedreifen (16 x 2 1/4)
- 2kW Antrieb
- 100 km Reichweite
- Sitzheizung
- Motorradbeleuchtung

Das ist zwar immer noch keine eierlegende Wollmilchsau, kommt für meine Bedürfnisse aber schon nah dran

weil -

- auch über 50km mache ich mir bei keinem Wetter gedanken, ab 100km schon, da ich dann laden muss.
- ich bleibe ausser im Gesicht fast immer trocken.
- der Berg ist mir, auch an schlechten Tagen, wurscht.
- wenn mir mal nicht danach ist trete ich halt nicht mit.
- Autofahrer überholen mich erst, wenn sie auch ihr eigenes Leben nicht gefährden.
- in Bonn muss ich nicht auf die Strassenbahnschienen achten.
- Parkplatz suchen kenne ich nicht mehr.
- in meinem abgeschlossen Fahrzeug kann ich den Akku und meine Sachen liegen lassen.
- bei 60 Cent auf 100km fahre ich an jeder Tankstelle breit grinsend vorbei.
- für mein schlechtes Zeitmanagement kann mein Fz nichts.
- ab und zu vermisse nur die Möglichkeit mal eben eine 2te Person oder Packete (grummel) mitnehmen zu können.
- nur für Packete (grummel) muss ich mir immer noch ein Auto leihen.

Dieses VM ist, so wie es jetzt ist, das (fast) perfekte Fz.
Für MICH und MEIN Leben.

Für viele Andere wird es ein ganz anderes VM sein, das in Ihr Leben passt.
Schreibt hier rein was Ihr fahrt oder sucht, was ihr gut oder schlecht findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bin ich aber in den meistens deiner aufgeführten Punkte sowas von bei Dir ...nur wütende Autofahrer sind mir schon ziemlich lange Schei.....egal so wie ich denen wohl auch...und ich pöbel nicht zurück oder sonstiges,ich ignoriere das !!!
 
Schön das du das passende Fahrzeug gefunden hast(y)(also kein Auto)

Ich habe zwar nur Erfahrung mit VM/liegen ohne Motor aber mein rücken ist eigentlich immer nass und die Wärmste Körperstelle. Braucht du die wirklich? Ich denke da immer noch über eine bessere Belüftung nach
 
Bin wegen der Fahrt zur Arbeit zum VM gekommen, 15 km einfach.
Meine Absicht war, ganzjährig mit dem Rad ins Büro zu fahren, und einige kalte Winter in Folge habe ich das auch durchgehalten, bevor ich meinen Biss mit einem gebrauchten Quest belohnt habe.

Danach brauchte ich keinen Biss mehr. Mit dem Quest ließ sich die Strecke mühelos fahren, und war mir eigentlich zu kurz, so dass ich abends oft was drangehängt habe (zwischen Frühjahr und Herbst auch morgens).
Wechselwasche, Anzug, Hemd und Krawatte, Schuhe und Arbeitssachen ließen sich im Quest einfach verstauen, habe einfach die wasserdichten Ortlieb Backroller genommen, die passten prima. Eigentlich nicht ideal im VM, doch es ging.

Natürlich habe ich geschwitzt. Deshalb am Ziel zunächst Frühstück, dann komplettes Umziehen nach Katzenwäsche. Sportwäsche nur einen Tag tragen und nicht nass rumliegen lassen.

Das ist nun ein paar Jahre und drei Jobs her. Seitdem konnte ich entweder zu Fuß ins Büro gehen oder, wie heute, runde 3,5 km fahren — das geht mit dem Brompton gut und ohne mich umzuziehen. Bei Regen und Schnee nehme ich die S-Bahn.

Velomobilmäßig führe ich eine Luxusexistenz. Mein Einkaufs-VM ist das Quattrovelo. Da passt der Wochenendeinkauf oder die große Wäsche rein ohne dass man sich über das Wie Gedanken machen muss. Es ist bequem, praktisch mit den Ablagen beiderseits des Sitzes, und fährt sich beladen noch besser als ohne. Nur ein bisschen schwer für mich in meiner Gewichts- und Altersklasse, um auf Langstrecken Spaß zu haben.
Mein Spaßrad ist das DFxl, das ideale VM für die längeren Pendeltouren zur Spezi, zur Oliebollentocht oder mal eben zur Nordsee. In der Eifel fühlt sich das DF sehr wohl, es mag die Anstiege und Abfahrten, die Kurven und richtig Wind um die Nase (denn durch das Nasenloch kommt soviel nicht rein).

Für die nostalgischen Touren steht noch ein Quest im Stall, mein Youngtimer, dessen Qualitäten mich immer wieder neu erfreuen, wenn ich von einem der beiden anderen wechsle. Das Fahren will gekonnt sein, denn es ist kippsensibler als die beiden anderen, es liegt weicher in den Federn und ist deshalb weniger kurvengierig — will am liebsten immer geradeaus. Es ist groß und rund sieht irgendwie aus wie ein Holzschuh, nicht so durchkonstruiert wie die anderen beiden. Doch es läuft und läuft und läuft. Mit dem Quest habe ich etliche große Touren unternommen, und auch solche an die den Rest meines Lebens immer wieder mit Fernweh denken werde. Deshalb wird es nicht verkauft, solange ich den Platz habe.

Ansonsten geht es mir wie vielen anderen: Ich habe ein Rennrad, ein MTB, ein Brompton, ein Liegerad sowie ein wunderbares custom built ICE XLnt Trike. Doch wenn ich die Wahl habe, fahre ich fast immer mit dem Velomobil. Bis auf das Brompton werden die anderen kaum benutzt. Zwei- bis dreimal im Monat das alte Rennrad (Bj 1976), kleine Ausfahrt mit meiner Enkelin oder für den schnellen Ritt in die Stadt, zwei bis dreimal im Jahr das Trike, kleine Tour mit der besten aller Ehefrauen. Für Radtouren mit anderen Radlern ist das Trike meine erste Wahl — hoffentlich kommt bald mal wieder eine Wochentour.

In der Handhabung sieht mein Alltag so aus: Ich wohne in der Stadt, habe keine Garage, sondern hebe meine VM einige Stufen hoch oder runter und parke sie im Haus, im Erdgeschoss. Unterwegs stelle ich sie vor Geschäften, Kneipen und Biergärten, dem Markt oder dem Supermarkt ab ohne sie abzuschließen. Manchmal verschließe ich die Luke mit dem Deckel, meistens nicht. Diebstahl ist tagsüber nicht das Problem, sondern gegebenenfalls ungewollte Beschädigung (erlaubt nie Italienern, Ihre Frau mit deinem Velomobil zu fotografieren, die setzt sich auf die Haube) oder Vandalismus. Kinder beugen sich gern rein, auch wenn sie ein Eis in der Waffel in einer Hand haben. Die Kugel flutscht durch die Ventisit-Matte durch und sammelt sich unten im Sitz.

Ich fahre zumeist eine Mischung aus Radwegen und Straße, lieber letzteres aber manchmal ist ersteres ratsamer, schneller und entspannter. Die Mitwelt begegnet mir überwiegend gelassen. Die meisten Begegnungen anderer Art habe ich mit Radfahrern, vor allem vom Typ Freizeitradler, also Autofahrer außerhalb ihres natürlichen Lebensraums. Deren Verhalten ist oft schwer einzuschätzen und vielfach irrational. Deshalb bin ich vor allem sonntags immer froh, wenn die Stadt hinter mir liegt und ich raus in die Berge fahre (was eben im Umfald Bonns Berge sind). Da sind diese Kreaturen alle weg und ich bin allein mit ein wenig Autoverkehr (ist schon verrückt wie sich die Dinge umkehren: in der Stadt gibt es zuviel Autos für die vorhandenen Straßen, kaum bin ich auf dem Land ist es umgekehrt — für uns Radfahrer ein Paradies) und einigen Rennradlern. Ab und an ist noch ein Pedelec dabei, doch die fahren nur ins nächste Dorf.

Weil ein VM nicht einfach im Auto, Bus oder Zug zu transportieren ist, habe ich immer eine Tasche mit Werkzeug und Ersatzteilen dabei. Dazu gibt es sicher noch einen eigenen Faden VM 1x1: Bordwerkzeug und Ersatzteile.
 
Für die Pakete häng ich mir eine kleine Kiste auf Rädern (Hänger) hinten dran.
Darf ich nicht wegen der 45 km/h Zulassung.
Die hat halt auch Nachteile. :(
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aber mein rücken ist eigentlich immer nass und die Wärmste Körperstelle. Braucht du die wirklich?
Die hab ich mir bei -10° C eingebaut.
Morgens fahre ich die 170hm ja erstmal runter und da wird ausser meinen Bremsen nichts warm.
Akku und 12V sind ja eh schon da. :whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es heißt ja „VM im Alltag” und nicht “VM am Werktag”, deshalb passt VM am Samstag auch hierhin.

Mich wundert immer mal wieder, dass angehende Velomobilisten schon vorher wissen, was sie nicht machen werden. Sie werden damit zur Arbeit fahren und zurück, aber am Wochenende, da haben sie ihr tolles MTB oder das Rennrad, oder den Randonneur, oder den Tieflieger. Da werden sie nicht VM fahren, sondern Spaß haben. VM fahren sie wegen des Wetters und des Windes, wegen des Stauraums, vielleicht noch wegen der Sichtbarkeit. Aber Spaß haben? In einem Ding was soviel wiegt wie 3 Mountain Bikes? VM auf Trails, von wegen ...

Und so weiter, ihr kennt das. Was viele nicht wissen ist, dass VM Spassräder sind, die sich nur zufällig auch sehr gut für den Weg zur Arbeit eignen. Die VM trails heißen Landstraße und führen hoffentlich auch mal über die Hügel und Berge. Selbst im Flachland hat so mancher VM-Neupendler gestaunt, wie man am Samstag fliegen kann auf den passenden Landstraßen und außerhalb des Berufsverkehrs.

In ihrem eigentlichen Element sind Velomobile auf diesen Wochenendausfahrten mit hoffentlich ein paar hundert Höhenmetern. Wo es nicht rauf geht, geht es auch nicht runter, und das schönste runter sind 0,5 bis 2 % Gefälle.
Da reicht für 160 km ein langer Vormittag oder ein langer Nachmittag, d.h. man kann morgens oder nachmittags und sowieso abends auch noch was anderes unternehmen.

Ein Beispiel hier, Karfreitag 2018, entspannte Runde mit ordentlichen Pausen, Sightseeing und Smalltalk:


Die Botschaft soll sein: ihr wisst noch nicht was ihr wollen werdet wenn ihr erstmal eingefahren seid. Ich bin in meinen ersten VM Monaten lieber im Flachen geblieben, aber nach der ersten 200 km Tour durchs Bergische und das Sauerland war ich überzeugt.
 
Katzenwäsche vor der Arbeit nach schwitzen im VM....hm...bei mir sieht das so aus...fahre meistens die 20km Strecke ZUR Arbeit....weil mir die knapp 8km direkt zu kurz sind...komme dann Klatschnass an,gehe in den Umkleideraum hole Duschsachen und gehe mit Radklamotten duschen....also drücke diese unter der Dusche aus... abschließend kommen die in dem am Arbeitsplatz stehenden Trockner...ich ziehe dann meine Arbeitskleidung...T-Shirt...kurze Shorts und Badelatschen an und ab an den Arbeitsplatz im Schwimmbad.... grins....falls ich durchgefroren ankommen würde könnte ich mich noch in unserer Sauna wieder aufwärmen...habe ich gemacht alles ich den Winter mit dem Trike durchgefahren bin....nach Feierabend dann frisch geduscht und trockenen Radsachen die kurze 8km nach Hause...also das schwitzen...duschen... umziehen war bei mir nie ein Thema...früher bin ich mit RR gefahren...hin und zurück gelaufen... Schwimmtraining nach Feierabend gemacht...mein ganzes Trainingsprogramm zu TriathlonZeiten spielte sich auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause ab plus Schwimmeinheiten während...ups...das darf mein Chef gar nicht...das ist meine Luxusexistenz von der Jupp von sich in anderem Zusammenhang schrieb....
 
ein Trockner am Arbeitsplatz.... WAHHH???... aber wenn man weiter liest versteht man ;)

den Einstieg ins VM-Fahren scheinen einige ja über den Wetterschutz gefunden zu haben, Wunsch nach geschützten "Alltagsfahrten" und dass es auch Spaß macht wurde erst später erkannt

bei mir wars ganz anders, umgekehrt...

wollte Liegerad --> Probefahrten bei STeintrike gemacht..
von Liegerad eher enttäuscht gewesen (waren so Streetmashine, Flux500, ...)
aber Trikes haben Spaß gemacht
Trike besorgt, mit Radscheiben etc. getuned..
irgendwann der Wunsch doch schneller
also Lowracer blind gekauft

und dann kam nach einem Jahr abermals der Wunsch: "es muss noch schneller gehen"

also Velomobil...
Wetterschutz ? war mir völlig wurscht
im Winter warm? is das so? wozu?.. ich fahr doch seit Jahren bei jedem Wetter mit dem UP in die Arbeit... ist doch nur ne Frage der Kleidung und des "Durchbeissens"

Stauraum ? wozu?... am Rennrad hab ich auch keinen "Stauraum"... schnell soll es sein..

einzig was mir wichtig war: nicht zu großen Wendekreis, weil ich wohne mitten in der Stadt und muss für jede meiner Touren einmal quer durch die Stadt - schaffe ich sonst enge Kurven am Radweg ?

und so wurde es - meinen finanziellen Mitteln geschuldet - ein gebrauchtes Evo-K

erst als ich es hatte wurde mir nach und nach die Vorzüge "Wetterschutz" und "Windschutz" aufs Auge gedrückt..
STauraum - daran hatte ich keinen Gedanken je verschwendet - hat sich als einziger Kritikpunkt bei meinem K herausgestellt..
bei der Post vorbeifahren ist jedesmal ein Glücksspiel... ein Handy in Box kann ich mitnehmen.. aber ein Schuhkarton passt schon nimma rein
(gilt nur für "harte Objekte".... man kann sehr viel "weiches Zeugs" wie Schlafsack, Zelt, Kleidung, Schuhe, etc... reinstopfen)

mittlerweile fahre ich 90% (oder noch mehr) meiner Fahrten mit dem VM und Trike und Liegerad fadisieren sich... werden nur herangezogen z.b. für Urlaub weil leichter am Auto zu verstauen, oder weil ich nicht genug frei kriege um zur Spezi hin und zurück zu radeln, und deshalb eine Zugfahrt nötig ist


würde ich noch ein 2tes VM zu meinem dazustellen, wäre es wohl ein Quattrovelo

würde ich meines ersetzen (also nur eines haben können) wäre ein Alpha 7 mein Wunsch, da für mich wohl genug Stauraum (mehr als K) und schnell und leicht

realistisch wird dem K wohl irgendwann mal ein gebrauchtes df nachfolgen wobei ich dann mehr Stauraum beim df gegen meine geliebte Panzerlenkung tauschen müsste

also ich hab mich dem Thema von der anderen Seite genähert.. wollte schnell fahren - und "missbrauche" das K jetzt für meine Alltagsstrecken, weil es einfach soviel Spaß macht zu fahren, und - auch - weil es so leicht fährt...

Velomobile sind a bissal was für faule Menschen ;) sie fahren im flachen fast wie von alleine.. ein Pedelec-fahrer am Up muss sich mehr anstrengen
 
zum Thema Abschwitzen...

ich hab ja nur 5km zur Arbeit.. "normal" gefahren, schwitze ich da kaum (außer es war wieder eine der Tropennächte wo es mit schon fast 30Grad in den Tag reinstartet)
oder man ist feucht, weil die Luftfeuchtigkeit einfach so hoch ist,
oder ich fahr auf der Strasse statt Radweg, wo ich versuche den Autos kein Hinderniss zu sein, und von Ampel zu Ampel auf den wenigen 100m jeweils versuche auf 45-50km/h zu kommen
um nach 5 Sekunden mit 50 wieder auf 0 runterzubremsen

sprich: bei normalen Temperaturen oder so wie heute (15°C morgens) schwitze ich kaum bis gar nicht

falls doch der Rücken nass ist:
IMG_20180907_081456.jpg

1-2 Minuten von der Seite auf den Körper und der Rücken ist wieder trocken
Bereit fürs Umziehen

man Verteilt mit dem Ventilator auch keine "Stinke", weil ich
a) in der Früh frisch geduscht losfahre (und das muss keine 30min-Damen-Dusche sein, wenns schnell gehen muss reicht auch 1 Minute - und so kann man auch eine 2te Dusche bei Ankunft, wieder kurz rechtfertigen)
b) die Feuchtigkeit am Rücken frisch ist - da riecht nix

also auch für Kollegen kein Problem
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Jahr Alltag mit dem VM und es läuft rund...

...zumindest laufen mir gerade lauter runde Zahlen über den Weg:
  • Genau vor einem Jahr saß ich nächtens nicht vor dem Computer, sondern auf der Rückfahrt von München nach der
    das erste Mal in einem eigenen Velomobil, einem ziemlich scharfen Quest.
  • Diesen Freitag hat das Quest den 20.000. km auf den Tacho bekommen. Die bin ich zwar nicht alle selbst gefahren, aber mehr als 18.250 km waren es seither schon.
  • Ich lasse eine "Amortisations- Uhr" mitlaufen, jeder km spart mir 10¢ anderweitige Transportkosten, aber Ausgaben treiben sie wieder hoch. Diese Uhr fiel nahezu gleichzeitig unter die 5.000 €.
  • Die 20.000 rollierenden Jahres-km sind auch noch nicht so lange her. Bis vor wenigen Jahren hielt ich so etwas für utopisch.
  • Ebenso in diesem Monat gelang es mir, das 200. Mal am Stück mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Für die letzte Zeit steht es 535:2 :cool: - und ich arbeite bei einem Automobil-Unternehmen :D
  • Dies ist mein 400. Post in diesem Forum.

Auslöser, dass ich überhaupt von der Liege aufs VM umgestiegen bin, war der Umzug meines Arbeitgebers und die Verlängerung des Arbeitswegs auf 37 - 40km (je nach Route) und 150 dazu kommende hm. Nur mit dem schnelleren Fahrrad war das überhaupt möglich. Auf der alten Strecke war ich damit bei einer Fahrzeit um 1h 15 Minuten schneller, jetzt bin ich mit neuem Weg und neuem Fahrzeug nicht länger unterwegs als früher. Sollte ich mir, was ich nicht vorhabe, einen neuen Arbeitgeber suchen müssen, würde ich auf die Länge des Arbeitsweges achten. Unter 30km habe ich keine Lust :rolleyes:, aber der Berg darf weg :whistle:

Fahrrad-Distanz hat für mich eine neue Bedeutung gewonnen:
Ein paar Kurbelumdrehungen :whistle: später:

Schrauben:
Bis ich meine Sitzposition im VM gefunden hatte, hatte übrigens auch eine Weile gedauert. Am Anfang hatte ich ziemlich viele Kettenabwürfe, was schon auf der Überführungsfahrt dazu geführt hatte, dass ich den Umwerfer, der mir irgendwann abfiel, mit Gaffa so fixierte, das die Kette frei durchlief. Es kamen keine Berge mehr, war ok. Mittlerweile habe ich das Problem im Griff.
Die tägliche Benutzung hinterlässt Schrammen. Aber Kohlefaser und Epoxy helfen - und lassen sich wesentlich besser verarbeiten als Glas und Polyesther, was ich bisher für meine Boote nahm.
Heute war Bremsenwartung dran, ich hoffe, dass ich morgen auch heile den Berg hinunter komme.
Ja, ein bisschen schrauben sollte man können.

Arbeitsweg:
Morgens denke ich nicht mehr darüber nach, waswiewo ich zur Arbeit fahre. Ich steige einfach ein, und gut ist. Mein Arbeitsweg führt, obwohl ich quer durch Frankfurt muss, fast ausschließliche auf wenig befahrenen Nebenstrecken, durch Gärten, über einen Bahnradweg, den gut bis sehr gut ausgebauten Nidda-Radweg, ein paar kleine Landstraßen und übers Feld. 4 potentiell rote Ampeln auf 37km. Fahrzeit etwa 1:15h, selten mehr als 3 Min. Unterschied zwischen Brutto und Netto. Auf den Tacho schaue ich nicht mehr, dafür komme ich sehr entspannt an.

Klamotten:
Ich wechsele nach dem Ankommen sofort das T-Shirt, etwa 1/4h - 1/2h später ziehe ich mich komplett um. Auch auf Nachfrage haben meine Kollegen sich noch nicht beschwert. Funktioniert also auch ohne Dusche.

Verkehrsteilnehmer:
Top! Daumen Hoch, Grüße von mir unbekannten Leuten, Kommentare ohne Ende, Jubel auf dem Grundschul-Pausenhof, 2 Gassi-Gangs, die mich fast täglich mit La-Ola durchwinken, Autos, die geduldig auch bei 6% hinter mir her zuckeln. Unangenehme Begegnungen hatte ich so selten, dass ich die meisten schon wieder vergessen habe.

Parken:
Zu Hause in der Garage und auf dem Firmenparkplatz kein Problem. Wenn ich es beim Einkaufen parke, treibt es mich schon zügig wieder hin. Plätze mit Mc-Doof-Klientel meide ich mittlerweile aus schlechter Erfahrung.

Grinsen:
Ich habe immer noch nicht herausbekommen, wie man das aus dem Gesicht entfernt.

In meinem Fall ist das Quest absolut alltagstauglich, ich fahre fast jede Strecke damit. Für Kurzstrecken in der Stadt habe ich noch ein Faltrad, die Streetmachine ist und bleibt die Reiseschaukel, und mein Trike ist das Ersatzrad, sollte dem Quest mal was zustoßen.
 
In ihrem eigentlichen Element sind Velomobile auf diesen Wochenendausfahrten mit hoffentlich ein paar hundert Höhenmetern. Wo es nicht rauf geht, geht es auch nicht runter, und das schönste runter sind 0,5 bis 2 % Gefälle.

Nachtrag: Gestern bin ich mit @jostein eine Samstagnachmittagrunde gefahren, die genauso war wie ich sie in Nr 9 des Fadens beschrieben habe, mit einem Unterschied: nicht halten außer bei rot, nicht quasseln, kein Kaffee, kein Bier, nur fahren. @gyps hat mir neulich verraten, dass dies seine Lieblingsfahrten sind.
Also nenne ich solche Fahrten von jetzt an Alexandriner (das Vermaß ist sowieso völlig aus der Mode gekommen, so dass der Begriff ruhig neu gefüllt werden kann).
 
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