Ich habe das Video durchgeschaut, da wird ja vieles ausgeblendet, zB. die Produktion der vielen Dinge die benötigt werden um CO2 neutral zu werden.
Auch schön zu sehen wie die 19 grad Raumtemperatur als Beispiel für Klimaschutz verkauft werden können, da ist der mit 20 grad dann schlechter, was ist dann mit 18,17,16,15,14 grad ? Trotz der Professor sich intensiv mit der Problematik auseinandersetzt , greift er auf dieselben Verhaltensmuster zurück, wie wir alle.
Auch die Beispiele am Ende des Vortrags, mit der verstreuten Familie, und der Person die meint klimamäßig noch was gut zu haben, da ist er ja auch recht verständnislos. Oder wie der Flug gerechtfertigt wird, die eigenen Ausreden erscheinem einem oft logischer, wie die Ausreden der anderen.
Ist das Glas halb voll oder halb leer? Der Professor hat skizziert, was wir zu erledigen haben, und auch in Leitlinien, wie. Die kleinen Probleme, wie das fehlende Fachpersonal, hat er erwähnt. Sie waren auch nicht Thema des Vortrages. Auch sein Fazit am Ende stimmt für mich: Theoretisch kriegen wir das in dieser kurzen Zeit hin, praktisch natürlich nicht. Was, wie er auch angemerkt hat, kein Grund ist, das, das wir tun können, nicht zu tun. Jedes Kilo CO², das wir sparen, ist eingespart.
Zu seiner Verständnislosigkeit: Er hatte in seinem Vortrag sozusagen die physikalische Brille auf. Denn mit der Physik, der Natur, können wir nicht verhandeln. Ein Kilo CO², das ich raus geblasen habe, habe ich rausgeblasen, egal, wie gute Gründe ich dafür hatte. In meiner Familie werden wir z.B. zwangsläufig mit einem höheren Abdruck leben müssen, wenn wir uns ab und zu treffen wollen, diese Ausrede, wenn man so will, ändert nichts an unserem dadurch verursachten höheren Fußabdruck.
Ich sehe den Vortrag als gute Basis, eigene Sichtweisen zu ändern und eigenes Verhalten zu adaptieren. Im Vortrag ging es nicht um Klein Klein, da ging es um die größeren Zusammenhänge und die Größenordnungen. Deshalb gebe ich in Diskussionen mit Leuten, die sich nicht vorstellen können, wie wir das alles schaffen können, gerne den Tipp, sich diesen Vortrag an zu schauen.
Die Rettung der gesamten Welt in einen Vortrag von eineinhalb Stunden (oder so) packen ist nicht möglich. Das braucht viele Folgevorträge und Diskussionen.
Ich z.B. stehe vor der Frage, wie ich unsere Wünsche, in Zukunft auf Urlaub zu fahren (mit unserer behinderte Tochter nicht einfach), mit dem, was die Situation hergibt, halbwegs in Einklang bringen kann. In vollkommen unkritisierbarer Weise ist es unmöglich, außer, wir reduzieren unsere Reichweite drastisch hoch drei. Welche der möglichen Lösungen meine Frau akzeptiert, ist wieder eine andere Frage. Da werden wir noch lange diskutieren, mit offenem Ergebnis.
Die perfekte , für alle richtige Lösung wird es nicht geben. Was nichts daran ändert, dass wir vor Alternativen stehen, die alle einschneidende Folgen für unser aller Leben haben.
lg!
georg