Verpflegung unterwegs

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Hallo,

hier ein Faden rund um Radtourverpflegung.

Das können selbstgekochte Rezepte sein, genauso aber auch Fertigfrass, was auch immer, auch zu Hause vorbereitete Sachen. Es sollte aber zumindest mehrheitlich praxiserprobt sein. Und im Idealfall direkt aus einer Tour heraus berichtet.

Ich weiche von diesem Idealfall jetzt direkt schon mal ab und präsentiere zwei Beispiele für Fertigfrass:

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Diese Fertiggerichte von Youcook gibt es in zahlreichen Variationen, auch vegetarisch, ich meine auch vegan, bin mir aber da gerade nicht sicher. Man bekommt das Zeug zum Beispiel bei Rewe. Wird gekühlt gelagert, also nicht unbegrenzt haltbar. Aber bis zu 3 Tage passt das schon, bei großer Hitze weniger, wenn es kühl ist auch länger.

Das Zeug schmeckt ohne weitere Verfeinerungen sehr gut, höchstens ein bisschen Butter mache ich noch gerne dran, sofern vorhanden. Die Portionen sind ideal, nicht zu viel, nicht zu wenig. Den Umkarton nimmt man natürlich nicht mit. Innen sind zwei kleine Schälchen, eine mit Reis oder Nudeln, die andere mit Soße&Co.

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Diese Schälchen passen wunderbar irgendwo ins Gepäck. Und zur Zubereitung einfach in eine Pfanne oder einen Topf, erhitzen, fertig. Wenig Energieverbrauch und schnell erledigt, wenig zu spülen.

Dann gibt es noch diese kleinen Reisgerichte von MAMA. Einfach heiß Wasser drauf, fertig. Gibt es auch in verschiedenen Versionen, ewig haltbar, schmecken echt gut, schöne kleine Portion. Habe ich gerne zu Hause vorrätig und schmeiß mir dann einfach ein paar ins Gepäck, wenn es auf Tour geht.

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Wenn Du scheinbar sparen möchtest ist das gute Nahrung.

Gute hausgemachte Nudelgerichte Hühnersuppe Hausmannskost bekommst Du auch unterwegs.

Dann halt in privaten Unterkünften!
 
Aus Trekkingzeiten zählt bei mir auch bei Radtouren: Leicht, wenig Volumen, variabel, wenig Brennstoffeinsatz notwendig.
Dementsprechend ist mein Grundstock in der Regel Couscous, Nudeln mit geringer Garzeit und Transport-Volumen (z.B. Capellini von Barillia), gekörnte Brühe, Soßenpulver (meist Tomate), Milchpulver und sehr gerne Porridge (am besten die Varianten, die nur mit Wasser aufgegossen werden müssen). Kaffee kommt auf jeden Fall auch mit.

Meine Allzweckwaffe ist Couscous. Das lässt sich herzhaft oder süß (als Porridge-Ersatz) zubereiten und muss nur mit heißer Flüssigkeit aufgegossen werden. Ein wenig ziehen lassen und fertig. Je nach Geschmack und Verfügbarkeit Brühe, Suppe, Soßenpulver, Milch (oder Milchpulver), Trockenfrüchte oder frisches Obst dazu, Ahornsirup, Salamistückchen, Trockenfleisch, Röstzwiebeln usw.
 
Wenn Du scheinbar sparen möchtest ist das gute Nahrung.

Die Youcook-Sachen habe ich gerne mal als Reserve zu Hause. Aber bei Preisen um die 4 € ist das auch nicht unbedingt so günstig.

Mit dem Aufbewahren ohne Kühlung wäre ich bei sommerlichen Radtouren extrem vorsichtig. Gegarter Reis schlägt gerne schnell um, das wäre mir zu heikel.

Gute hausgemachte Nudelgerichte Hühnersuppe Hausmannskost bekommst Du auch unterwegs.

Dann halt in privaten Unterkünften!

Das kommt ja mal ganz darauf an, wo und wie man unterwegs ist. Meine Aufzählung oben bezog sich z.B. auf einen längeren Zelturlaub ohne sichere tägliche Versorgungs- und Nachkaufmöglichkeit.
 
Couscous ist bei mir noch völlig unerprobt, muss ich mir mal geben. Vielleicht kannst Du das ja exemplarisch bei Gelegenheit konkretisieren.
 
wer frisch zubereiteten gemüse-oder obstmus mag könnte zu diesem rad greifen, so wären z.b. auch saisonale touren mit obst und gemüse am wegesrand denkbar: apfel-birnen-tour, kirsch-johannisbeer-tour...:
 
Das kommt ja mal ganz darauf an, wo und wie man unterwegs ist. Meine Aufzählung oben bezog sich z.B. auf einen längeren Zelturlaub ohne sichere tägliche Versorgungs- und Nachkaufmöglichkeit

Ich kann mir gerade mit VM kaum vorstellen wo Du fährst ohne Kontakt zur Zivilisation.

Wenn dem so ist, hast Du vollkommen Recht!
 
Couscous ist bei mir noch völlig unerprobt, muss ich mir mal geben. Vielleicht kannst Du ja exemplarisch bei Gelegenheit konkretisieren.

Instant-Couscous nehmen, nach Anleitung mit der entsprechender Menge heißer Flüssigkeit aufgießen und ziehen lassen, fertig. ;)
Wenn mal will, reinrühren was man möchte. Will man z.B. richtig kochen, kann man z.B. Pilze, Fleisch, Gemüse anbraten und dazu reichen oder reinrühren. Man kann einen Stich Butter dazu geben, einen Löffel gutes Öl, geriebenen Käse: Was halt eben greifbar ist und was einem schmeckt.
Soll's quick and dirty sein, dann halt eben mit Milch/Milchpulver ansetzen, Ahornsirup oder Zucker dazu, ein paar Nüsse, frische Blaubeeren, geschnippeltes Trockenobst... Soll's herzhaft werden, eine Fertigsuppe oder -soße als Flüssigkeit nehmen, Würzmischungen mit Trockengemüse vom Italiener etc. ...

Will man schnell satt werden und hat nichts anderes da, einfach mit gekörnter Brühe aufgießen oder Milch (zur Not auch Wasser) + Zucker ansetzen. Ist auch gut essbar und macht schnell und preiswert satt.

Achja, kalt lässt es sich auch prima als Salat essen.
 
Ich kann mir gerade mit VM kaum vorstellen wo Du fährst ohne Kontakt zur Zivilisation.

Wenn dem so ist, hast Du vollkommen Recht!

Es geht ja in diesem Faden nicht ausdrücklich um VM-Touren sondern um Radtouren. (Ich habe kein VM, ich fahre Trike.)

Bsp.: Ich bin gerne eher nördlich unterwegs (Island, Schottland, Shetland etc.). Da gibt es Zivilisation, aber nicht unbedingt jeden Tag was zum Nachkaufen. Und selbst wenn: Auf Island würde das je nach Gegend oft heißen, dass man zweimal am Tag Tankstellen-Hotdogs, Softeis und Lakritz essen müsste. Ich genieße allerdings auch auszuprobieren, was mir die Länder bieten. Aber das kann man nicht immer regelmäßig einplanen oder es sind Sachen, die man schlecht bevorraten kann. Blaubeer-Skyr oder isländ. Tomaten: Geil, aber nicht zum Mitnehmen, wenn man noch eine Weile an diesem Tag unterwegs sein will. Schottischer Räucherlachs, Meeresfrüchte: wunderbar, aber nur wenn ich es spätestens am gleichen Abend essen kann. Auf den Shetlands habe ich mal die schwarzen Johannisbeeren der Campingplatz-Hecke geplündert, um sie in den Morgenbrei zu hauen. Oder Birkenpilze und Blaubeeren im Spätsommer auf Island, mjammmjamm. Wunderbar zum Aufstocken und Aufpeppen, aber nichts für den Grundvorrat.

In D hingegen auf entsprechenden Radwegen habe ich oft nur was zum Frühstück (Porridge, Milchpulver, Kaffee) und ein oder zwei herzhafte Notrationen dabei. Da kaufe ich mir dann unterwegs was oder gehe essen, gerade mittags.
 
Couscous muss ich mal ausprobieren.

Hier noch was:

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Das ist soweit erst mal nichts Besonderes. Wobei diese Nudeln schon zu den Besseren gehören. Vorsicht ist bei der scharfen Soße walten zu lassen. Die ist heftig. Zunächst mal hat man damit zwei Sachen, die gut als Tourennahrung geeignet sind.

Das kann man aber auch kombinieren:

Man nehme etwas Zwiebeln oder Charlotten, Knoblauch, Butter oder Öl, und ein wenig Speck oder Hackfleisch. Brate das kurz an. Wasser drauf, erhitzen, dann die Chinanudeln, ziehen lassen und zuletzt die Heisse Tasse dazu. Und schon hat man recht leckere Spagetti Bolognese.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nudeln mit geringer Garzeit
Kritharaki (Griechische Nudeln). Kurze Garzeit, kleines Packvolumen und zerbröseln nicht. Mit einer Tüte Tomatensuppe eine Reserve-Ration.

Wenn es eben geht einkaufen und nur Dinge umpacken und spazierenfahren, die es sonst nur in ungünstigen Gebinden gibt:
Magarine und Honig in Rolltuben, Gewürzen (inkl. Brühwürfel) in Filmdosen.
Milchpulver (kein Magermilchpulver) und lößl. Kaffee in Gefrierbeuteln, die ich mit Kabelbindern um von PET-Flaschen abgeschnittene Schraubgewinde befestigt habe.
Weil mir irgendwann Wasser zum Halse raushängt nehme ich eine Rolle Brausetabletten mit.

Gruß
Christoph
 
Für die Fälle, in denen es nichts zu kaufen gibt, habe ich immer eine Tüte "Köln's Kernige" (Haferflocken), einen Beutel Rosinen & Nüsse und eine Tüte H-Milch etc. dabei. Dazu noch etwas Schogi, dann passt das schon. Notfalls auch einfach mit Wasser anzurühren. Das braucht nichtmal einen Brenner.
 
Als Notration wäre mir das zu schwer. Da sind oben gezeigte Beispiele leichter. Aber als Notration habe ich gerne so Bundeswehrkekse oder so was dabei.
 
Naja, wenn man die Flüssigkeit weglässt, hält sich das Gewicht in Grenzen und eine ordentliche Portion Haferflocken mit Rosinen etc. hält mich viele Stunden satt. Wasser habe ich sowieso immer eher "zuviel" dabei, da ich beim Radeln viel schwitze. Da kann ich es auch in die Flocken kippen.:)
 
Haferflocken ist schon geil, das stimmt. Aber 'ne Tüte H-Milch? Hm. Aber unterwegs mal frische Milch einkaufen ... hm, Haferflocken könnte ich tatsächlich mal mitnehmen.
 
Ich schleppe als Notration Trockenfutter alla Trek and Eat mit. Einfach etwas heiß Wasser einfüllen und Kalorien nachfüllen. Beim Paddeln habe ich tatsächlich immer ein Gel mit, falls ich mal umplanmäßig einen Hungerast bekomme. Auf dem Wasser richtig mies. Ich habe auch schon mal früh in Köln ein Zelt abgebaut und meinen Tag mit einem Energiekuchen aus den Fitnesshandel gestartet, (und später dann bei einem Bäcker gestoppt).
 
Mal einen Tipp für kalte Gegenden. Jahrelang habe ich Gemüse etc... nachts mit in den Schlafsack genommen, um es vor Frostschäden zu bewahren. Bis ich gelernt habe wie es wirklich geht. Gelernt haben wir das von Stas, einem Multiunternehmer aus Irkutsk, den wir zufällig in einem Marschroutka getroffen haben. Er hatte wie wir einen Plastik-Kinderschlitten dabei, die übliche Art einer sibirischen Pulka. Wir sind dann zusammen 10 Tage auf dem Baikal-Eis rumgerutscht (zu Fuß, nicht per Rad, aber dem Magen ist das ja egal).

Er hat daheim Karotten geraspelt, Zwiebeln klein geschnitten und Hackfleisch - alles sehr lose gestapelt - auf dem Fensterbrett durchfrieren lassen. Es blieb gefroren und er konnte von den küchenfertigen Genüssen direkt in den Topf krümeln.
 
Moin moin!
Auf Radreisen nehme ich gern zwei oder drei Tüten Express Reisgerichte von Uncle Ben´s mit für den Fall daß ein unerwarteter Hungerast naht. Die Tüten benötigen, da flexibel, in den Ortliebtaschen kaum Platz.
Zur Zubereitung die geschlossene Tüte kurz durchkneten und warm machen, fertig. Das wärmen müsste eigentlich auch in der prallen Sonne, so vorhanden, funktionieren. Wie auch immer, die Gerichte schmecken mir und machen pappsatt.
Bis denne,
HeinzH.
 
Das hört sich ja alles nicht nach dem "Großen Fressen" an.
Eher nach dem großen umverpackten Industrie Food,oder war es doch nur Chemie? Natürlich muss für sich selbst entscheiden werden,was einem wichtig ist. Nur bei einem Grundbedürfniss,was auch noch unteilbar mit 4 der 5 klassischen Sinne verbunden ist, Riechen,Schmecken,Tasten,Sehen, würde ich bei allen gleichzeitig so nicht verzichten wollen .Zum Reisen gehören bei mir alle Sinne. Auch ich bin gerne wochenlang mit Zelt und Kochequipment unterwegs. Und bis jetzt hat ein Mars in irgendeiner Ecke verstaut immer als Notnagel bei einem Hungerast gereicht. Von den Highlands bis zur Marokkanischen Wüste hinter dem Anti-Atlas habe ich überall etwas im Laufe des Tages zu Essen bekommen. Für den Notfall in entlegenen Gegenden habe ich einen Sawyer Mini Wasserfilter mit,um nicht so viel Wasser zu schleppen. Wiegt 65g,spart aber das Sicherheitskilo in Form von Wasser. Lieber ein Kilo Lecker frisches Essen,als ein Kilo Wasser. Aber alle haben Ihre eigenen Prioritäten.
 
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