Schön kompliziert. Wer soll da den Fehler suchen? Jedesmal einen Spezialisten aufsuchen, der die Technik beherrscht?
Ein Kabel mit + und eines für Massen das ist schön simpel und sehr einfach wartbar. Falls mal ein Fehler auftritt, reichen meist ein bis zwei Augen und ein Gehirn. Die Sachen habe ich eh immer am Mann. Bussystem, da muss ich erst mal einen Lehrgang machen und was muss ich da mitschleppen, damit ich einen Fehler finden kann? Besonders abschreckendes Beispiel: diverse aktuelle Autos. Just my 2 Cents.
Du wirst mir sicher glauben, daß ich der Spezialist bin, der einen Fehler finden kann, wenn ich das System auch entwickle.
Insofern ist das zwar ein gültiger Punkt, mir aber relativ egal. Ein Kabel mit + und eins mit - ist alles andere als leicht wartbar, weil man die Komponenten nicht separat ausmessen kann. Falls irgendwas kaputt ist, darf man erstmal alles auseinanderfummeln. Es gibt keine Selbstdiagnose und reduzier- bzw. erweiterbar ist es auch nicht ohne Umbau.
An der Elektrik meines Velomobils gab es einen Fehler und es hat ewig und drei Tage gebraucht, bis ich diesen identifiziert und behoben hatte.
Bussysteme werden ja in der Industrie eingesetzt, weil sie Verkabelungsaufwand reduzieren und eine flexiblere Konfiguration erlauben. Wenn ich beispielsweise eine Lampe gegen eine mit mehreren Betriebsmodi austauschen will, muß ich bei der klassischen Verkabelung den Kabelbaum ändern, um die zusätzlichen Leitungen für die zusätzlichen Betriebsmodi zu verlegen. Bei einem Bussystem bleibt die Verkabelung gleich, lediglich die Software des Steuergeräts muß angepaßt werden.
Nun ist das natürlich immer eine Abwägung, was man nun einfacher findet. Die Kabel in meinem Velomobil sind fies verklebt und ich komme nur unter Verrenkungen und tagelangen Schmerzen ran. Im Velomobil herumlöten finde ich grauenhaft. Software kann ich allerdings einigermaßen brauchbar schreiben, insofern ist die Sache für mich klar.
Die Anforderungen an ein Bussystem für ein Velomobil sind natürlich anders als die an eines für ein Auto. Insbesondere müssen im Velomobil alle Informationen direkt angezeigt werden können, im Auto leuchtet eine Warnleuchte und ggf. erscheint im Display "Bitte Werkstatt anrufen." Die können dann den Fehlerspeicher auslesen. Das ist in Ordnung, wenn nicht erwartet wird, daß man eigenständig an dem Gefährt arbeitet, aber fürs Velomobil natürlich schlecht. Sobald ein Fehler erkannt wird, sollte dieser natürlich entsprechend klar angezeigt werden.
Die einzelnen Teilnehmer, die am Bus hängen, müssen selbstverständlich bestimmte Notlaufeigenschaften haben, die im Falle eines Bus-Ausfalls einen sicheren Betrieb sicherstellen. Für Beleuchtung heißt das beispielsweise, daß bei Ausfall des Busses die Lichter angehen. Gegebenenfalls sogar der Warnblinker. Letztendlich ist aber die Frage, wodurch die Fehler wahrscheinlich auftreten. Am Wahrscheinlichsten ist hier leider schlecht programmierte Software, die unter bestimmten Bedingungen nicht richtig reagiert. Ja, das ist sehr lästig und ich bin mir sicher, daß das Einigen auch so große Sorge macht, daß das ein Ausschlußkriterium darstellt. Mir macht das keine Sorge, da offensichtliche Fehler schnell gefunden werden und dann behoben werden können und extrem seltene Fehler durch einen Neustart zumindest erst einmal behoben werden können.
Ich will hier auch niemanden dazu bekehren, daß das alles viel besser ist. Ich will ja nichts verkaufen und habe das auch nur mal grob als Ideenskizze entworfen, die Umsetzung aber in die Zukunft verschoben, da auch aktuell die Verfügbarkeit der benötigten Bauteile sehr schlecht ist.
Selbstdiagnose vielleicht. Wenn der Knoten (also die Steuerplatine für die Kellermänner, der Knoten, der die Hupe steuert etc.) feststellt, dass er keine Verbindung zum Hauptknoten hat, geht ne kleine, rote LED an.
Ist ja alles nur Software, die muss man nur schlau genug machen
Idealerweise erscheint auf einem Diagnosebildschirm des Hauptknotens eine Meldung, welcher Knoten ausgefallen ist.
Ist ja nicht so, daß das alles Hexenwerk wäre. Die Technologie wird sehr erfolgreich seit Jahrzehnten in Autos eingesetzt und hat sich bewährt. Fürs Velomobil sehe ich persönlich im Prinzip extreme Vorteile, realistischerweise muß man aber feststellen, daß die Entwicklung der entsprechenden Elektronik für einen so kleinen Markt kommerziell nicht lohnenswert ist. Das kann man schön im Eigenbau machen, aber als "Produkt" ist es wahrscheinlich wenig attraktiv. Der große Vorteil des Bussystems ist aber eindeutig die Gewichtsreduktion durch weniger Kabel.