Verkleidung - insbesondere Windwrap

Beiträge
21
Ich habe mir erst kürzlich eine Windwrap-Verkleidung von T-Cycle an mein Optima Cougar montiert.
(Mir gefielen natürlich auch die tollen Begleitumstände, die auf der T-Cycle-Seite genannt werden, nämlich, dass der Windwiderstand leicht reduziert wird).
Jetzt habe ich festgestellt, dass ich im Schnitt mindestens glatte 2 km/h langsamer bin.

Habe ich da irgendeinen Fehler gemacht?
Muss man beim Montieren auf irgendetwas achten?
Oder ist das normal, dass Verkleidungen derart zu Buche schlagen?
 
Ich fahre ein Scorpion mit Nose und kann einen aerodynamischen Vorteil erst ab 30 km/h aufwärts erahnen. Vorher schlägt das Mehrgewicht zu buche.
Nach den Bildern auf der Website zu urteilen steht der Windschild eher aufrecht am Einspurer als flacher am Trike.
Das Optima Couger hat ja einen eher flachen Sitzwinkel. Wenn der Schild die Silhouette von vorne also vergrößert halte ich eine Bremswirkung im Vergleich zu vorher für plausibel.
 
Vielen Dank für die Anregungen - besonders die Tatsache, dass der Winter langsam macht, war mir bis dato gar nicht bekannt.
Mittlerweile bin ich die Strecke noch ein paar Mal gefahren und dabei hat sich herausgestellt, dass ich nach wie vor (bei in etwa vergleichbaren Temperaturen / Windverhältnissen, insofern die überhaupt vergleichbar sein können...) einen um ca. 2-3 km/h niedrigeren Schnitt erziele.

Am krassesten fand ich die Auswirkungen bei schnellen Bergabfahrten (bei denen sich doch vor allem die Aerodynamik bemerkbar macht).
Wo ich ohne Verkleidung Spitzengeschwindigkeiten von ca. 50 km/h erreichte, waren es mit Verkleidung noch 41 km/h.
Und wo es 52 km/h ohne Verkleidung waren, wurden es nunmehr 48 km/h mit Verkleidung.

Ich finde, dass das schon ein ärgerlicher Effekt der Verkleidung ist.
Dabei finden sich im Internet Berichte von Fahrern, die mit (einmal sogar mit genau derselben) Verkleidung über aerodynamische Verbesserungen berichten - und auch die Verkleidungshersteller behaupten, dass es solche Verbesserungen gäbe.

Aus meiner Erfahrung heraus würde ich nun sagen, dass dem nicht so ist (ich habe die Verkleidung so schief als möglich angebaut und verschiedene Anbringhöhen ausprobiert - und eigentlich hätte ich gedacht, dass die Verkleidung die Silhouette (trotz flachen Sitzwinkels des Cougar) nicht allzusehr vergrößert. Ich würde nun behaupten, dass Frontverkleidungen zu aerodynamischen Nachteilen führen - und dass die nicht gerade unerheblich sind
(und wenn mir das vorher klar gewesen wäre, hätte ich mir sicher ca. 500 Euro gespart...).

Habt Ihr andere Erfahrungen mit solchen Frontverkleidungen gemacht?
 
ich habe die Verkleidung so schief als möglich angebaut und verschiedene Anbringhöhen ausprobiert - und eigentlich hätte ich gedacht, dass die Verkleidung die Silhouette (trotz flachen Sitzwinkels des Cougar) nicht allzusehr vergrößert.[..]
Die Silhouette ist das eine wichtige, aber v.a. wichtig ist welcher Unterdruck hinter der Scheibe erzeugt wird. Jetzt wo du das Geld ausgegeben hast vielleicht mal probieren die Scheibe steiler zu stellen? Vielleicht ist die Saugwirkung nach hinten -- durch o.a. Unterdruck -- dann kleiner. Es wäre eine Überraschung, aber: Sehr vielleicht?! — mfg Christian
 
Ich überlege es mir am Baron als Regenschutz irgendwann Mal einzubauen, aber das geschilderte schreckt mich ab und Stürze damit erst recht.
 
Ich kann mir als Laie vorstellen, dass das nur einen aerodynamischen Vorteil bringt, wenn der Fahrtwind nicht hinterm Windschild nach innen gelenkt wird und dort wieder auf dich trifft.

So ähnlich, wie wenn man im Auto mit offenen Fenstern fährt, da steigt angeblich auch der Spritverbrauch.

Auch wenn ich mit leerem Kindersitz Rad fahre, habe ich das Gefühl, dass der Sitz den Fahrtwind einfängt, obwohl der eigentlich im Windschatten meines Oberkörpers ist.
 
Also zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich es super finde, welche interessanten Ideen m,an hier in Blitzesschnelle serviert bekommt. Das ist nicht in jedem Forum so!

Dazu Folgendes:

Ich hatte die Windwrap mehere Jahr an meinem Qnt (also Trike, nicht Einspurer) und überhaupt keine Unterschiede zum fahren ohne Verkleidung festgestellt.

Das finde ich witzig - ich dachte anfangs auch, dass ich eigentlich genauso schnell wie immer war. Die Messung war dann halt ernüchternd. Hast du damals auch die Geschwindigkeiten verglichen - wobei jpr ja auch schon sagte, dass das Dingens bei einem Trike in einem flacheren Winkel angebracht ist.

Ich überlege es mir am Baron als Regenschutz irgendwann Mal einzubauen
Als Regen- und Windschutz ist das Dingens optimal - da bleiben die Füße und eigentlich fast die ganzen Beine trocken.

Stürze damit erst recht.
Ich glaube, ein Sturz wäre kein Problem - die Halterung ist ganz vorne (bei einem Sturz wirst du damit nicht kollidieren) und die Kunststoffhutze ist elastisch, die wird höchstens zerkratzt und dafür gäb´s Poliermittel.

das nur einen aerodynamischen Vorteil bringt, wenn der Fahrtwind nicht hinterm Windschild nach innen gelenkt wird
Das ist ein cooler Tipp. Ich versuche mal das Dingens so nah wie möglich an meine Sohlen zu schieben, vielleicht hilft das. Ich fände es ja schon sehr genial, wenn man wenigstens nicht langsamer würde.

Bilder schicke ich demnächst.
 
Ich habe mir kürzlich ein Winwrap XT von T-Cycle an eine Flux S900 montiert, eigentlich als Wind- und Wetterschutz für die unteren Extremitäten. Die Einstellung ist bei mir recht steil und möglichst körpernah, so dass ich mich, bis auf den Kopf ziemlich gut dahinter 'verstecken' kann. Gerade Füße, Beine und Hintern kühlen weniger aus. Damit ist für mich der Zweck erfüllt.

Einen Einfluss auf die Geschwindigkeit konnte ich nicht festmachen. Subjektiv scheint das Windwrap bei Gegenwind leichte Vorteile zu bringen, will mich aber nicht festlegen. Bergauf natürlich tendentiell nachteilig durch das Mehrgewicht. Inwieweit die Einstellung die Aerodynamik beeinflusst, ist sicherlich schwer zu sagen. Mitunter täuscht man sich aber, wenn man denkt, dass ein möglichst flacher Winkel aerodynamisch günstig wäre. @Plattfuß: probier einfach mal verschiedene Einstellungen aus, auch bezüglich der Silhouette, s. Kommentare von jpr und Frox.

Besten Gruß
 
@bergsprint So ein kleiner Windschutz der bis zur Hüfte alles abdeckt wäre auch für mich optimal. Aber am flachen M Racer sieht man dann wohl nix mehr durch die (transparente) Scheibe.
 
@M5Racer Ich denke auch, dass viele Tieflieger dafür weniger geeignet sind. Beim Toxy ZR z. B. wird der HP Streamer als Option angeboten. Laut Toxy-Inhaber Arved Klütz muss man dann aber in den meisten Fällen durch den Streamer gucken. So ist es eigentlich nicht gedacht. Diese Art von Windschilden sind i. d. R. so konzipiert, dass man darüber hinwegsehen sollte. Die Sicht hindurch ist ja mitunter beeinträchtigt.
 
Kann nur von vom Performer JC70 berichten und vom Streamer :
Mehr wie 1 bis 2 Kmh in der Ebene war's nicht ... je nachdem wie man ihn montiert . Ich konnte die 30 Kmh etwas leichter halten. Es ist so wenig das es in den Unterschieden der Tagesform untergeht.

Eine Frontverkleidung kauft man sich meiner Meinung nach nicht wegen Geschwindigkeit sondern Wetterschutz .
 
Das finde ich witzig - ich dachte anfangs auch, dass ich eigentlich genauso schnell wie immer war. Die Messung war dann halt ernüchternd. Hast du damals auch die Geschwindigkeiten verglichen - wobei jpr ja auch schon sagte, dass das Dingens bei einem Trike in einem flacheren Winkel angebracht ist.
Ja, ich protokolliere alle meine Fahrten mit (früher Garmin, mittlerweile Wahoo)
 
Für Aerodynamik erst das Heck verkleiden, dann vorne eine "Nose" ergänzen, dann den Zwischenraum mit Stoff bespannen. Danach laminieren, dann ein drittes Rad dran und schwupps-
Velomobil :)
Als ich meinen Heckkoffer von @Michael 2.0 geschenkt bekam, hörte ich von einigen, dass man das, was man vorne aerodynamisch versaut, hinten nicht mer fixen kann. Entgegen aller Unkenrufe war und bin ich ca 3-5 km/h schneller. Mal schauen, ob das gebrauchte Windwrap zusätzlich außer weniger auskühlender Füße auch einen Geschwindikeitsvorteil bringt, ich werde berichten...
Gruß Krischan
 
Ändert sich durchs Windwrap das Verhalten bei Windböen?

Heute war es wenig windig, ich war angenehm überrascht, das ich das Ding fahrtechnisch kaum bemerkt hab. Die Sicht ist eingeschränkt, aber aushaltbar. Bei 3*C hab ich kaum gefroren, das war echt klasse (Bramsche-Oldenburg-Bramsche, 193km, 7,5h, 27er (/) )
Mal schauen, was bei Wind passiert :)
Gruß Krischan
 
Vielleicht kann ich auch noch etwas beitragen: ich habe das Singens jetzt deutlicher tiefer, senkrecht (und ich mehr geneigt) und so nah als möglich ans Tretlager heranmontiert und war positiv überrascht. Ich konnte nunmehr kaum einen / nur einen sehr vernachlässigteren Geschwindigkeitsverlust feststellen.
Es scheint eine Frage der Anbringung zu sein - man muss da wohl herumexperimentieren.
Dass man durch die Verkleidung hindurchsehen muss, wenn man ihn tief montiert, empfinde ich gar nicht als Problem - ich kann da keine nennenswerte Sichtbeeinträchtigung feststellen.
 
Zurück
Oben Unten