Verein zur Förderung und Verbreitung des velomobilen Radverkehrs

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Hallo Velonauten und die, die es noch werden wollen.

Das Problem ist bekannt. Interessenten von Trikes oder Velomobilen scheitern oftmals am gleichen Punkt. Dem Geld. Oder besser, an der eigenen Rechtfertigung, so viel Geld für etwas auszugeben, das zwar interessant und vernünftig klingt, aber für ein bis dato unbekanntes Nutzungsverhalten, rausgeworfenes Geld sein kann. Und das vielleicht sogar noch vollfinanziert.

Mehr als ein Nachmittag bei Forenmitgliedern oder vielleicht ein Wochenende ist oft nicht drin. Und eine erschwingliche Dauerleihe über Händler dürfte auch eher die Ausnahme sein. Blöde Voraussetzungen, um die Räder auf Alltagstauglichkeit zu testen. Zumal das wahre Potential auch erst nach ca. 1.000 gefahrenen Kilometern abschätzbar wird.

Auch gebraucht kaufen klingt zunächst nicht unbedingt nach einem guten Kompromiss, auch wenn der Verlust als gering beschrieben wird. Gerade den älteren Velomobilen sagt man weiche Antriebe und höhere Gewichte nach. Klingt nicht unbedingt nach Spaß. Und dann kosten die trotzdem fast die Hälfte eines neuen Velomobils.

An diesem Punkt kommen wir ins Spiel.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, gebrauchte Velomobile und Trikes für kleines Geld über mehrere Monate am Stück zu verleihen. Wir sprechen hier von ca. 50 - 80€/Monat bei Trikes und älteren Velomobilen für Mitglieder des Vereins.

Die gewonnene Erfahrung wird dann zeigen, ob sich eine Neuanschaffung oder ein eigenes Gebrauchtrad lohnt. Bei positiver Erfahrung wird die Investition dann mit ganz anderen Augen gesehen.


Und woher habt ihr plötzlich diesen Trike- und Velomobilüberschuss?

Die Räder stammen zum großen Teil von Nutzern, die sich verbessert haben und auf schnellere Modelle gewechselt haben, die sich aber nicht durchringen können, ihr "altes" Rad endgültig zu verkaufen. Vielleicht wollen die Kinder, Enkel, Freunde, Ehepartner ja doch mal irgendwann damit fahren...

Diese Räder leiht sich der Verein, haftet für Beschädigungen oder Verlust und zahlt seinerseits einen kleinen Beitrag an den Eigentümer. Und falls der Schwiegersohn tatsächlich Interesse zeigt, kommt das Rad natürlich wieder zurück.

Klingt gut, oder?

Wie kann man uns unterstützen?

Fördermitglieder sind natürlich gerne gesehen. Die Leihgebühren sind eher symbolischer Natur und sollen uns auch keinen Reichtum bescheren. Wenn du mehr Trikes und Velomobile in deiner Nachbarschaft sehen möchtest, unterstütze uns mit einer Mitgliedschaft. (y)

Und falls auch du so ein trauriges, verstaubtes Zweit- oder Drittrad dein Eigen nennst, sollten wir uns mal austauschen.

Die nächste Mitgliederversammlung ist übrigens schon Ende April in Germersheim - falls da jemand Zeit hat. Na ja, eigentlich wäre es die Gründungsversammlung. Noch gibt es uns nämlich nicht. ;)

Also, wer ist dabei? So viele Gelegenheiten gibt es nicht, um Gründungsmitglied zu werden.
 
Ich finde das eine tolle Idee mit viel Potential, gerade weil (kommerzielle und günstige) Verleihmöglichkeiten für VMs/Spezialräder eher nicht sonderlich häufig sind. Und ich wäre durchaus an einer Vereinmitgliedschaft interessiert, werde allerdings vermutlich nie in persona auf einer MV auftauchen (können).


Einige Fragen tun sich mir allerdings in dieser Sache auf:

Wieviele konkret Interessierte gibt es denn bereits (offline), die auch tatsächlich Fahrzeuge einbringen würden? Oder ist das Ganze bisher bloße Idee?

Und wie sieht es mit den Transportkosten sowie -möglichkeiten aus? Wenn der Transport wegfällt, dann wird es mit der Verbreitung des velomobilen Radverkehrs schwierig.

Wie soll die Haftung realisiert werden? Fahrradversicherungen sind bekanntermaßen nicht gerade billig. Einlagen?

Gibt es konkrete Perspektiven auf eine Gemeinnützigkeit?


Und zu guter Letzt:
Warum ein neuer Verein? HPV, ADFC, VCD usw. könnten als bestehende Vereine mit hoher Reichweite und etablierten Strukturen genutzt werden. Unterschätz mal nicht das ganze Bürokratiegedöns, ich kenn das von meinen regelmäßig fluchenden Vereinskollegen ausm Sportverein...

Als stark zu modifizierende Vorlage böte sich zB das erfolgreiche Flotte Projekt des ADFC an, wo es letztlich um ganz ähnliche Probleme (teure, häufig gebrauchte Fahrzeuge, die in das System eingebracht werden und zT im Eigentum des Einbringers verbleiben, Haftung, Versicherung usw.) geht: https://flotte-berlin.de/
 
Hallo,

ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Die Idee finde ich richtig gut, aber das ganze unterm Dach des HPV ist wesentlich nervenschonender. Es ist vielleicht sogar eine Unterstützung aus Vereinsmitteln möglich.

Ich bin selbst im Vorstand eines kleinen Vereins und der zeitliche und finanzielle Aufwand für Notar, Steuer, Vollversammlungen mit Kassebericht etc... .. ist unverhältnismäßig groß.

viele Grüße

Christoph

P.S. Wenn ihr mal ein Quest oder ein C-alleweder habt, wäre ich durchaus interessiert.
 
Grundsätzlich zwar interessant, aber
  • sind die älteren - zu verleihenden - Modelle nicht zufällig die, die neue Interessenten ehr abschrecken als das Dauergrinsen zu erzeugen? Nicht jeder möchte heute noch ein A4 oder Srada testen, wo es doch besseres gibt ...
  • wären Händler nicht besser? Da mehr Modelle am selben Ort zu testen sind? Auch die Anpassung an die körperlichen Gegebenheiten der Neugierigen kann ein Händler besser. Hätte persönlich nicht Lust jedes mal die Kette zu verändern samt Tretlagerabstand (habe ich zwar fürs HiTrike zweimal gemacht) Händler könnte/sollte sich Vorführmodell(e) halten, dass mit extra Kettenspanner ausgerüstet ist.
 
Das Ganze ist bisher tatsächlich nur eine grobe Idee. Aber der Ansatz hat mich gestern einfach nicht mehr losgelassen.
Ich denke eher, dass der Fahrzeugbestand ein Mischmasch aus angekauften Gebrauchträdern und einigen Leihgaben sein könnte. Die Fahrzeuge werden auch nicht zentral irgendwo gesammelt, sondern sind einzeln bei den Mitgliedern untergestellt. Und wenn jemand Interesse hat, muss man halt schauen, wie Interessent und Velomobil/Trike zueinander finden.
Vielleicht könnte man auch Neufahrzeuge für genau diesen Zweck ordern. Denkbar ist alles. Aber dann wird man auch deutlich mehr verlangen müssen.

sind die älteren - zu verleihenden - Modelle nicht zufällig die, die neue Interessenten ehr abschrecken als das Dauergrinsen zu erzeugen?
Es geht auch eher darum, überhaupt erst einmal einen längeren Eindruck von dieser Art der Fortbewegung gewinnen zu können. Wenn man dann weiß, dass man mit dem "Richtigen" x km/h schneller bei gleicher Leistung wäre und bessere Steig- und Beschleunigungswerte erreicht, ist man trotzdem schon schlauer als vorher. Danach kann man ja immer noch eine Probefahrtag mit dem Wunschmodell bei einem Händler machen. Der Zwischenschritt mit "was gebrauchtes" kaufen entfällt dann aber oder wird erst richtig interessant.

Händler werden so etwas kaum leisten können. Ich sehe das Modell auch nicht als Konkurrenz zum Handel, sondern eher als Verkaufsförderung.

@stan
Ich kann dir auf deine Fragen leider nicht wirklich anworten. Dafür habe ich mich mit der Vereinsmaterie bisher zu wenig befasst. Ich habe es bisher nur zum 2. Kassenprüfer beim Chor geschafft. :whistle:

Vielleicht kommt ja noch jemand mit entsprechender Erfahrung um die Ecke und kann der Idee den nötigen Schliff geben.
 
macht das doch als online Gruppe oder als nicht eingetragener Verein. Ich würde als ehemaliger Vorsitzender eines eingetragenen musikalischen Vereins den ganzen Schrift und Behördenkram auch nie wieder machen wollen...
 
Ich hab die Genialität Deiner Idee noch nicht erfasst.
Und wenn jemand Interesse hat, muss man halt schauen, wie Interessent und Velomobil/Trike zueinander finden.
z.B. hier im VM-Forum. Kann jede Foristin selbst ein Thema erstellen: "Vermiete meinen SL für xxx € im Monat."
Vielleicht könnte man auch Neufahrzeuge für genau diesen Zweck ordern. Denkbar ist alles. Aber dann wird man auch deutlich mehr verlangen müssen.
Ja. Dann überlegen sich die Leute: "Soll ich soviel Geld für Miete ausgeben?"

Also ich finde den Weg so herum besser: Ich bin nicht sicher, ob ein VM was für mich ist. Ich kaufe mir ein gebrauchtes gut erhaltenes. Ich fahre solange wie ich will. Wenn ich dann ein neues haben will, gehe ich zum Händler und mache eine ausgiebige Probefahrt. Und dann verkaufe ich das alte. Das was ich dann weniger bekomme ist dann die Miete.

Ich will Dich nicht entmutigen. Ich sage nur, dass ich bisher noch nicht den Nutzen Deiner Idee erfasst habe und dass es mir leid tun würde, wenn Du viel Zeit, Mühe und Geld in etwas steckst, was niemand braucht.
 
Kann jede Foristin selbst ein Thema erstellen: "Vermiete meinen SL für xxx € im Monat."
Schon tausende Male hier gelesen, deshalb dieser Thread, um dieser Flut Einhalt zu gebieten! o_O


Ich hab die Genialität Deiner Idee noch nicht erfasst.
Nicht schlimm. Ich wiederhole es gerne noch einmal in einer geordneten Fassung:


Der ursprüngliche Grundgedanke befasste sich eher mit der Anschaffung von, zunächst, gebrauchten Velomobilen, die dann für, sagen wir jeweils 2 bis 3 Monate an Interessenten verliehen werden können. Mit den Leihrädern anderer Mitglieder habe ich ziemlich überzogen. Dies könnte lediglich ein Teil des Pools darstellen, der aber durchaus vorstellbar erscheint.

Der Interessierte hat im Allgemeinen keine wirkliche Vorstellung, findet die Gerätschaften aber ganz interessant und scheitert oft genug an der Bereitschaft so viel Geld für etwas Unbekanntes auszugeben (siehe Thema: Zukunft der Velomobile - "für 1.000 Euro würde ich eins kaufen"). Oft genug wird es schon bei gebrauchten Trikes scheitern. Wer vorher kein leidenschaftlicher Fahrradfahrer war und für Fahrräder maximal 500 Euro ausgegeben hat, wird jetzt nicht einfach mal den 10 oder gar 20-fachen Preis ausgeben. So weit, so bekannt.

Jetzt also zu der Idee.
Es geht darum, ein Velomobil grundsätzlich erst einmal auf Touren- und Alltagstauglichkeit testen zu können und sich einzufahren. Forenmitglieder werden wohl in den seltesten Fällen ihre Räder aktiv verleihen und der Händler wird auch eher ungern ein Vorführrad für Monate weggeben wollen - was zudem auch noch recht preisintensiv werden dürfte. "Dafür kann ich das ja gleich kaufen". :eek:
Und gebraucht kaufen? Wenn ich keine Ahnung habe? Nachher ist die Kiste vielleicht noch reparaturbedürftig und ich mache am Ende doch einen riesigen Verlust?
"Dann kaufe ich mir lieber doch irgendwann ein Neues - vielleicht - zum 50. - oder 60. "

Erhöhen wir z.B. die Mietkosten auf 150 EUR/Monat (hält meine Frau für angemessener) für ein gebrauchtes Mango. Dazu kommt eine Mindestmietdauer von 2 Monaten. Und ggf. noch einmal Jahresbeitrag für den Verein.

Die Mindestdauer hat mehrere Gründe:
  • Der Interessent kann ausgiebig Velomobil fahren erleben.
  • Die Kosten liegen deutlich über einer Kurzleihe, um nur ernsthaft Interessierte anzusprechen, denen die momentan verfügbaren Optionen abschrecken und die sich sonst wohl ganz abwenden.
  • Der Einstellaufwand, bei wechselnder Kundschaft, liegt noch auf einem vertretbaren Niveau.
  • Der Aufwand für die Abholung und Rückgabe relativiert sich, da der Nutzungszeitraum recht lang ist.
Die Erhebung einer Kaution, von vielleicht 500 Euro, ist wohl auch ganz ratsam.


Und warum dann als Verein?
Das war mein erstbester Gedanke. Ich halte den Status der Gemeinnützigkeit für erstrebenswert, ob er es ist, müssen erst weitere Recherchen erbringen.
Man könnte das Ganze natürlich auch privat als Nebengewerbe betreiben, was aber nicht unbedingt lukrativ sein dürfte. Da ich der Meinung bin, dass ein gewisser Anteil der Velomobilszene ein Interesse an der Verbreitung haben könnte, scheint mir die Vereinsform naheliegend. Ob HPV, ADFC oder andere Vereine dieses Nischenprodukt unterstützen und die finanziellen Risiken tragen wollen, wäre interessant zu erfahren. Ich werde mal anfragen.


Ich fahre momentan zwar nur ein Uralt-Scorpion (von 2006) mit Nose 1.4, aber ich zähle mich schon zu den Bekehrten. Mein nächstes Fahrzeug wird ein Velomobil. Aber eben erst, wenn mein Scorpion das Zeitliche segnet - was hoffentlich noch eine Weile auf sich warten lassen wird. Dafür habe ich aber in den letzten 2 Jahren auch 13.000 Kilometer liegend Erfahrung gesammelt. Davor hatte ich schon mit mir ringen müssen, die 1.700 Euro für ein Trike auszugeben. Meine Schmerzgrenze lag also sehr tief. Und das wird bei höheren Preisen nicht besser. Ob ich damals schon so weit gewesen wäre, um auf mein Angebot einzugehen, weiß ich nicht. 300 Euro zzgl. Transportkosten ist auch nicht wenig. Zumindest meint meine Frau, dass sie mir dies eher ermöglichen würde, als aus dem Nichts 4.000 Euro oder mehr für ein Velomobil auszugeben. Grundsätzlich ist ein neues Velomobil aber schon genehmigt. Ich werde dieses Angebot also nicht mehr in Anspruch nehmen müssen. :)
 
Für Velomobilaspiranten (wie mich) wäre das gewiss eine attraktive Idee. Die Frage ist nur ist es auch eine attraktive Idee für alte Hasen? Vielleicht solltest Du Mitglieder beider Gruppen auffordern sich zu äussern.
 
Die Frage ist nur ist es auch eine attraktive Idee für alte Hasen?

Meinst du die Leute, die jetzt schon Velomobil fahren und neue Modelle testen wollen?
Das Angebot soll sich zunächst vor allem an Velomobilinteressierte richten, die überhaupt keine Erfahrung mit dieser Art der Fortbewegung haben. Ausgeschlossen ist es aber nicht.
 
Geh doch auf der Spezi auch zur Mitgliederversammlung des HPV, dann bekommst Du einen Eindruck und kannst Deine Idee dort vorstellen. Ggf. vorher beim Vorstand als eigenen Top anfragen.
Sonst frag mal Heiko/ @rikschaprofi , der hat m. W. sowohl mit carsharing alsauch Spezialradverleih (Rikschas) Erfahrung und ist langjährig im HPV engagiert.
 
Als ich mich vor zwei Jahren zum Kauf eines recht neuen Gebrauchten entschieden hatte, hatte ich vorher in einigen VM nur gesessen (wegen Platzfrage bei 1.96) und auf der Spezi zwei "probegefahren" (also einmal die Strasse rauf und runter). Das hat gereicht, um dann bei einer Gelegenheit zuzugreifen. Wenn ich wirklich einen intensiveren Erfahrungszeitraum gebraucht hätte, hätte ich gerne drei völlig unterschiedliche VM testen wollen, was locker in den vierstelligen Bereich geht. Ob ich das gemacht hätte? Eher nicht.

Was ich sagen will: Es gibt sehr unterschiedliche Wege zum VM und ich frage mich, ob sich der grosse Aufwand mit einem Verein für die überschaubare und weit verstreute Zahl an Interessierten lohnt - auch finanziell, denn die Testfahrzeuge müssen ja angeschafft werden und das Geld muss irgendwie wieder reinkommen. Obwohl die Idee, ein hochpreisiges VM für wenig Geld vor dem Neukauf ausgiebig zu fahren, schon einen Reiz hat. Wenn ich mich mal ernsthaft für ein neues interessiere, würde ich so ein Angebot sicher für das Favoritenmodell in Anspruch nehmen, bevor ich einen fünfstelligen Betrag investiere. Vielleicht auch nur, um die Kaufentscheidung vor mir selber mit "harten Fakten und Erfahrungswerten" zu rechtfertigen :whistle:.
 
Velomobile zum Probefahren gibt es auch in Kiel und bei @rdrei in der Nähe von Eckernförde.
Die Nachfrage ist jetzt nicht so sehr groß und die Aufbewahrung und Einstellung für die Probefahrt recht aufwendig, damit es gut läuft. Mit Schnacken, einstellen, fahren, zurückbauen gehen etwa 3-4 Stunden für mich drauf.

Ohne sich die Zeit für Fragen und Einstellarbeiten zu nehmen ist das Ganze sinnlos (abgesehen von der Anschaffung). Es braucht also vor allem auch Kümmerer.
 
Na klar ist das ein nützliches Angebot. Die Frage ist für mich wäre aber: Sind die Leute bereit, 300 € zu investieren. Meine Probefahrt in 3 verschiedenen Modellen hat 50 € gekostet, die ich mit dem Kauf sogar zurück bekommen habe. Es waren nur jeweils 20 km an einem einzigen Tag, aber ich habe da getestet, was ich testen wollte. Sicher hätte ich mehr erfahren, wenn ich jedes Modell einen Monat gefahren hätte, aber es wäre mir die zusätzlichen Kosten nicht wert gewesen.
 
Also wenn ich die Idee richtig verstanden habe, geht es darum, Menschen, die sich für Velomobile, Trikes, etc. interessieren, eine längere Zeit des Testens zu ermöglichen, auf deren Basis sie sich dann entscheiden können, ob das Konzept, bzw das Fahrzeug überhaupt etwas für sie ist.
Da muss ich dann auch gleich anmerken, dass ein Gefährt nur selten reicht, da Liegeräder bekanntlich sehr unterschiedlich sind. Nicht ohne Grund fahren viele von uns mehrere Räder.

Die Idee an sich halte ich für nicht schlecht, befürchte aber, dass ein Verein mit der ganzen Logistik bezüglich der Räder(Anschaffung, Pflege, Verteilung, Reparatur, etc...) überfordert ist. Dahinter steckt sehr viel Arbeit und ich bezweifle, dass auf Dauer der Idealismus ausreichen wird, sich das anzutun.

Am ehesten kann ich mir noch vorstellen, dass sich die Beteiligten des Projekts darauf konzentrieren, Geld zu sammeln, um Interessenten längere Probefahrten zu ermöglichen, alles andere aber der bereits vorhandenen Infrastruktur, also den Händlern und Herstellern überlassen. Wieso noch einen vereinseigenen Pool schaffen, wenn so ein Pool bei den Händlern bereits existiert?

Es gibt da seit einigen Jahren ein Crowdfunding-Projekt rund um das bedingungslose Grundeinkommen, das überraschend viel Erfolg hat. Diese Gruppe sammelt per Crowdfunding Geld und immer wenn 12000 Euro zusammen sind, verlost sie das Geld und zahlt an die Gewinner ein Jahr lang jeden Monat 1000 Euro aus. Dazu muss man kein Los kaufen, es reicht aus, sich zu registrieren.

Analog dazu könnte ich mir nun ein Projekt rund ums Testen und Fahren von Velomobilen vorstellen: "Bedingungslose Velomobilität", "Einstiegshilfe ins Velomobil", "Die Velomobil-Glücksspirale", oder wie auch immer. Ein Name wird sich da bestimmt finden.

Die Aktiven des Projekts haben also vor allem die Aufgabe, genug Geld zu sammeln und sobald das jeweilige Limit erreicht ist, bekommt der oder die Glückliche, die per Los oder wie auch immer ermittelt werden, einen Gutschein über die Summe, mit dem er zum nächsten Velomobilhändler oder Hersteller gehen und nach Herzenslust probefahren kann, bis das Guthaben aufgebraucht ist.

Eventuell wäre es auch möglich, ab und zu eine Summe zu verlosen, die ausreicht, ein Velomobil komplett und dauerhaft zu erwerben, denn was hilft es, wenn ich weiß, dass ein Velomobil das richtige Fahrzeug für mich wäre, ich mir aber keines leisten kann.

Wer das Projekt unterstützen will, kann also entweder Geld spenden oder ein ungenutztes Fahrzeug für eine Dauer seiner Wahl bei einem Händler abstellen und für Probefahrten freigeben.
Ob Händler dabei überhaupt mitmachen wollen, müssen sie natürlich selber sagen.

Ob so ein Projekt klappen kann, hängt natürlich immer vom Engagement der Beteiligten ab, und ich habe da wie geschrieben meine Zweifel, ob Enthusiasmus und Idealismus auf Dauer ausreichen werden, das Projekt am Leben zu erhalten. Vor allem dann, wenn Anerkennung für die ganze Arbeit und schnelle Erfolge ausbleiben werden, was ich ehrlich gesagt befürchte.

Falls der eigentliche Grundgedanke darin besteht, das Konzept des Velomobils zu fördern und die Zahl der Menschen zu steigern, die so ein Fahrzeug nutzen, dann halte ich nach wie vor das eigene Vorleben für die effektivste Methode. Wer das Velomobil(Liegerad, Trike) bekannter und attraktiver machen möchte, sollte vor allem selbst eines fahren, und zwar am besten mit offensichtlichem Genuss und mit Freude. Je mehr Menschen frohgemut auf dem Liegerad und im Velomobil unterwegs sind, umso eher entsteht bei den anderen das Bedürfnis, selbst auch mal so ein Fahrzeug auszuprobieren.

Deshalb halte ich die Publikumswirksamkeit gerade solcher Veranstaltungen wie der Olliebollentocht für unbezahlbar im wahrsten Sinne des Wortes. 150 Velomobile auf einem Haufen sind einfach nicht zu übersehen, schon ein oder zwei Handvoll sind für die Beobachter ein Erlebnis, das sie durchaus zum Nachdenken bringen kann.

Damit will ich die Idee mit den subventionierten Probefahrten keineswegs schlecht machen, ich könnte mir aber vorstellen, dass es für die Publikumswirksamkeit mehr bringt, wenn das Geld in die Organisation von Treffen mit Ausfahrten gesteckt wird. Ließe sich beides kombinieren, wäre das natürlich optimal. :)
 
Meinst du die Leute, die jetzt schon Velomobil fahren und neue Modelle testen wollen?
Das Angebot soll sich zunächst vor allem an Velomobilinteressierte richten, die überhaupt keine Erfahrung mit dieser Art der Fortbewegung haben. Ausgeschlossen ist es aber nicht.
Nein ich meinte die Spender.
Die Räder stammen zum großen Teil von Nutzern, die sich verbessert haben und auf schnellere Modelle gewechselt haben, die sich aber nicht durchringen können, ihr "altes" Rad endgültig zu verkaufen.
Oder hast Du schon einen entsprechenden Pool, ich bin da jetzt grade nicht sicher ob Du bereits einen Pool hast oder ihn erst aufbauen willst.
 
Also wenn ich die Idee richtig verstanden habe, geht es darum, Menschen, die sich für Velomobile, Trikes, etc. interessieren, eine längere Zeit des Testens zu ermöglichen, auf deren Basis sie sich dann entscheiden können, ob das Konzept, bzw das Fahrzeug überhaupt etwas für sie ist.

Das hast du richtig verstanden. (y)

Sozusagen ein Nachwuchsgewinnungsprogramm der Community, um die kritischen Anfangsphase - "Ist das überhaupt was für mich?" abzufangen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Händler diese Aufgabe stemmen können und wollen. Dort vermute ich eher Neufahrzeuge und keinen Fahrzeugpool zur günstigen Dauermiete. Wenn man die Möglichkeiten hat, kann man das ja gerne machen.
Aber sollte es nicht auch in unserem Interesse sein, den Nachwuchs bei den ersten Schritten zu unterstützen?

Verlosungen finde ich jetzt auch nicht so überzeugend. Dann bekomme ich vielleicht ein Modell, in das ich am Ende gar nicht reinpasse oder das mir gar nicht liegt. Dann lass uns von dem Geld lieber 2 - 3 Gebrauchte holen. Allzu groß dürfte der Bedarf auch gar nicht sein. Es schauen zwar immer mal ein paar VM-Neuinteressierte hier vorbei, aber ich glaube nicht, dass wir eine riesige Flotte aufbauen müssen.
Und wie anfangs schon geschrieben: Ich hoffe auch auf ungenutzte Zweitvelomobile, von denen man sich nicht endgültig trennen mag. Anfangs hatte ich noch von einer kleinen Leihgebühr für den Eigentümer geschrieben. Machen wir eine deutlich größere draus. Dann erhält der Eigentümer die Leihgebühr zzgl. Subvention aus dem Vereinsvermögen als Aufwandspauschale für die Einrichtung und Instandhaltung/Reparaturen.

Vielleicht ist es leichter, wenn man das Projekt eher als Velomobilvermittlung begreift. Es gibt keine festen Standorte, der Interessierte kommt dann dorthin, wo sich ein verfügbares Velomobil befindet, das wird eingestellt, er lässt sich einweisen, dreht eine Proberunde und wenn es passt, geht es ab nach Hause.

Sicher hätte ich mehr erfahren, wenn ich jedes Modell einen Monat gefahren hätte, aber es wäre mir die zusätzlichen Kosten nicht wert gewesen.

Das wäre über das Ziel hinaus geschossen. Es geht um eine Grunderfahrung mit lediglich einem Velomobil. Da wird kaum ein Milan SL Mk.4, DF, Quattrovelo oder Alpha7 dabei sein, sondern eher Richtung Mango, Glas-Quest oder Go-One. Wenn ich 2 oder 3 Monate Erfahrung sammeln konnte, kann ich doch den typischen Weg gehen und bei einem Händler die Probefahrten mit meinen Wunschkandidaten durchführen und im Idealfall eine Bestellung aufgeben oder halt ein Gebrauchtmodell suchen. Das wäre zumindest das Ziel.

Im Grunde ist es die Abkürzung von "Kauf dir was Gebrauchtes und sammel erst einmal Erfahrung." Wenn es dann überhaupt nicht zusagen sollte, hat es halt 300 Euro gekostet und das war es dann. Der Verlust ist im Vorfeld aber absehbar.

Oder hast Du schon einen entsprechenden Pool
Leider nicht. Das hat mein optimistisches Zukunfts-Ich geschrieben.

Und die Stammlieger sind natürlich als Unterstützer angesprochen, eine selbsttragende Kostendeckung erwarte ich davon nicht. Wie oben bei Kurt schon geschrieben, vielleicht braucht der Verein - so es den einer werden sollte - noch nicht einmal zwingend einen eigenen Pool.


Ich freue mich jedenfalls, dass der Grundgedanke positiv aufgenommen wird und bedanke mich für das Interesse. Leider übersehe ich beim Antworten sicherlich auch einige gute Fragen. Also ruhig noch einmal stellen, wenn ich es übersprungen habe.
 
... Leider übersehe ich beim Antworten sicherlich auch einige gute Fragen. Also ruhig noch einmal stellen, wenn ich es übersprungen habe.
... Die Frage ist nur ist es auch eine attraktive Idee für alte Hasen? ...
...Die Räder stammen zum großen Teil von Nutzern, die sich verbessert haben und auf schnellere Modelle gewechselt haben, die sich aber nicht durchringen können, ihr "altes" Rad endgültig zu verkaufen. Vielleicht wollen die Kinder, Enkel, Freunde, Ehepartner ja doch mal irgendwann damit fahren...
 
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