Velorouten Münster - unsere Meinung - bis zum 21.6.2020

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https://www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/velorouten/muenster-Altenberge.html

Ich habe mal was dazu geschrieben

@Christoph S, @norfiets, @Ot_Be, @tomacino
Hallo!



Ich befahre diese Strecke seit mehr als 30 Jahren mit dem Rad. Meine Gedanken dazu.



Das allerwichtigste ist ein ausreichend starker Belag , der auch vielen Wintern widersteht.

Das ist teurer aber nachhaltig

Eines der ganz wenigen Beispiele für einen robusten Belag im Dunstkreis von Münster findet man in Waltrup



Unbekannt.jpg



Das ist auch meine Route nach Altenberge

Die ehemalige Bundesstraße ist mental ermüdend, weil man ewig geradeaus gegen den Wind fährt. Mindesten in eine Richtung der täglichen Pendelei.

So bin ich übrigens ans Liegerad gekommen, um unter dem Wind „weg zu tauchen“



Prinzipiell halte ich die Breite von Velorouten nicht für zukunftssicher.

Die Holländer sind da schon lange großzügiger. Über Land bewegt man sich oft auf Wegen die Platz für 2 Autos haben.



Wenn, wie gewünscht, das Radverkehrsaufkommen steigt kommt es auf zu schmalen Wegen zu Konflikten wegen zu großer Differenzgeschwindigkeiten.



Ein täglich fahrender Radpendler bewegt sich regelmäßig im oberen Bereich der Geschwindigkeit eines Pedelecs.

Ich rede nichtmal von mir und den vielen gut trainierten Alltagsfahrern.

Mit modernen Rädern sind sogar Reisegeschwindigkeit deutlich jenseits von 30km/h möglich… über Stunden. Das fahre ich seit Jahrzehnten und mit 56 immer noch.



Wie gesagt ich bin da keine „verrückte“ Ausnahme, sondern eher der Blick in die Zukunft.



Ein Radweg, der in der Regel für gut 40 Jahre geplant ist sollte die Zukunft im Blick haben!



Wenn sie sich das nicht vorstellen können nehme ich sie auch gern mal Sonntagsnachmittag auf eine Tour über die Bahntrasse nach Steinfurt mit.



Meist ist die Trasse gut zu fahren, wird das Verkehrsaufkommen aber so hoch, wie man es sich für eine Veloroute wünscht, wird es zum Klingelmarathon um „schwerhörige„ Wanderschikanen. Genauso auch schon auf der zu schmalen Nordbahntrasse in Wuppertal erlebt.



Wichtig ist auch kontinuierliches Fahren.



Unangenehm sind wechselnde Straßenseite, zu enge Verschwenkungen um Hindernisse, zu enge Kurvenradien bei zu schmalem Radweg.

Negativbeispiel - der neuere Teil des Radwegs Waltrup

1__#$!@!#__Unbekannt.jpg



Gerade bei Regen oder gar im Winter, am besten noch im Dunkeln ein NoGo.

Alltagsfahrer fahren oft mehr als ein halbes Jahr bei eher unschönen äußeren Bedingungen!

Wenn das Wetter einen schon ärgert will man nicht auch noch durch dilettantische Radwegplanung geärgert werden. Diese fahrradunfreundliche Wegführung ist meist gar nicht nachzuvollziehen. In der Regel reicht der Platz für eine gute Wegführung.



Man muss nur mit realistischen möglichen Geschwindigkeiten rechnen.



Moderne Radwege müssen nicht für 14km/h Durchschnittgeschwindikeit geplant werden. Das schafft heute jeder auf einem Pedelec. Das doppelte Tempo wäre als Grundlage sinnvoll. Erst recht für Velorouten. Eine Autobahn plant man ja auch nicht für die Mindestgeschwindigkeit von 60km/h.



Wäre die Veloroute auf kürzestem Weg in optimalem Zustand würde ich vermutlich auch wieder dort fahren. Einfach weil ich mir, ganz pragmatisch, ein paar Minuten spare.



Dazu muss der Belag dauerhaft glatt sein und ohne Verschwenkungen die nur für mein halbes Reisetempo gerechnet sind.
 
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Da hilft nur eins: Auf der Straße fahren. Deine Hinweise sind aber gut und richtig. Ich bezweifel nur leider, dass dies auf Gehör bei den Verantwortlichen stoßen wird.
 
Ich bezweifel nur leider, dass dies auf Gehör bei den Verantwortlichen stoßen wird.
Na, wenn sie schon um Teilnahme bitten ... wenn man gar nichts schreibt werden sie ganz sicher nie davon Kenntnis nehmen.

Hier sind ja genug flotte Alltagsfahrer ... äußert eure Ansicht! ... direkt bei denen die es angeht/ interessiert
 
Dein Negativ-Beispiel finde ich ziemlich gut, weil ich die Stelle vor 1,5 Jahren morgens um 5 Uhr im Januar mit dem Rennrad gefahren bin.
Da gibt es einige ziemlich enge Kurven und Verschwenkungen, die man im Dunkeln nicht wirklich sehen kann trotz ordentlicher Beleuchtung. Es fehlt auch eine Fahrbahnmarkierung.
Des Weiteren ist der Radweg dort teilweise sehr tief angelegt im Verhältnis zur Fahrbahn. Das heißt man wird ordentlich geblendet vom Gegenverkehr.
Vor diesem Kreisel ist noch so eine tolle Engstelle, weil da jemand direkt am Radweg einen Doppelstab-Mattenzaun stehen hat und man die Kurve dahinter nicht einsehen kann. Da bin ich auch schon einmal fast mit jemanden zusammengestoßen...

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Ich bleibe da auch auf der Fahrbahn, aber auch danach noch in Richtung Münster, obwohl der Radweg da recht ordentlich ist, wie Du schon sagtest. Liegt aber auch am Fahrrad (= Velomobil). Ich habe nämlich keinen Bock immer wieder auf 0 abzubremsen, die Straßenseite zu wechseln und wieder anzufahren. Mit nem "normalen" Rad geht das noch, wobei es schon nervt. Mit dem VM nervt das aber so richtig...
Ich schreibe den Hutträgern auch mal meinen Senf und dass ich die Strecke an der alten B54 auch als Rad-Pendler nicht empfehle.
 
meine Einfälle dazu habe ich per Mail gesendet:
Guten Tag,


sämtliche Aussagen der Ihnen vorliegenden Mail von Herrn Basler (Kopie siehe unten) treffen meiner Meinung nach voll zu. Da ich seit 6 Jahren mit einem Dreirad MS-Burgsteinfurt mit Durchschnittsgeschwindigkeiten zwischen 30 und 37 km/h pendele, möchte ich einige Punkte nochmal hervorheben.


  • Gemeinsame Geh und Radwege sind für zügigen Radverkehr absolut untauglich
  • Linksseitige Radwege sind in der Dunkelheit wegen der Blendwirkung entgegenkommender KFZ kaum befahrbar
  • Zweirichtungsradwege müssen breit genug angelegt sein, um eine Mittellinie zwischen den Fahrtrichtungen zu ermöglichen (Bitte versuchen sie wie von Herrn Basler vorgeschlagen die Rad Bahn Rheine-Coesfeld bei gutem Wetter zügig zu befahren)
  • Seitenwechsel und unübersichtliche Verschwenkungen lassen kein schnelles Vorankommen zu
  • Fahrbahnrandmarkierungen nur in Verschwenkungen reichen in der dunklen Jahreszeit in keinster Weise aus.
  • Gerade bei einseitiger Wegführung ist eine absolut unübersehbare Beschilderung an Seitenstraßen überlebenswichtig für Radfahrer, Schwellen in der Fahrbahn der nachrangigen Straße wären erheblich besser. Hier ein sehr schlechtes Beispiel, ich wage (auch hier) die Behauptung, dass es dort sehr bald zu einem schweren Unfall kommen wird!

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Die die Seitenstraße befahrenden KFZ-Fahrer können nur die von Norden kommenden Radfahrer sehen, von Süden kommende werden durch eine Böschung und Büsche verdeckt. Beschilderung "Achtung Radfahrer" absolut unzureichend! Der Kreis COE wurde von mir darauf angesprochen, eine Änderung ist seit einem Jahr nicht erfolgt.





All diese Punkte führen dazu, dass ich auf meinem 32km langen Arbeitsweg nur ca 3km Radweg nutze. Der Rest (ca 8km) ist entweder zu gefährlich, in zu schlechtem Zustand, zu schmal, linksseitig oder wegen Verschwenkungen nicht zügig befahrbar.


Radwege die nicht sicher und zügig befahrbar sind schaffen keinen Anreiz sie zu nutzen, weder für Pendler, noch für Radsportler.


Gruß, Otfried Berges
 
... Da bin ich auch schon einmal fast mit jemanden zusammengestoßen...
Da hat sich der Grundstückseigentümer geweigert die 10 m² ans Land zu verkaufen. Allen war klar, was passieren würde und ein Mal habe ich dort schon einen am Kopf blutenden Rentner liegen sehen, der mit einem entgegenkommenden Radfahrer kollidiert ist.

Der Witz ist, dass die Zufahrt auf das Grundstück überhaupt nicht mehr befahrbar ist. Das scheint aber den Besitzer nicht zu interessieren, genauso wenig wie die Gefährdung von Radfahrern.
 
!ACHTUNG!

Ich freu mich natürlich wenn ihr mitmacht ... aber wir sollten unsere Vernetzung nicht direkt offenlegen ... dann werden wir in den Köpfen der Autofahrerfraktion nicht mehr als singuläre Personen mit ihren jeweils eigenen Bedenken wahrgenommen, sondern als eine Gruppe ... dass hat aus meiner Sicht in diese Sache viel weniger Gewicht.

es sei denn Mercedes, BMW und Audi wären Teil der Gruppe .. aber das wollen wir ja gar nicht, oder? :rolleyes:
 
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klingt logisch, ich fühle mich im positiven Sinne belehrt und gelobe Besserung.
 
Die Veloroute komplett über den Horstmarer Landweg zu legen und dann erst bei Kümper oder der L874 nach Altenberge abzubiegen ist doch quatsch. Der Umweg ist viel zu groß.
L510 ist der direkte Weg, wenig Kreuzungen, der Geh/Radweg ist wenigstens durchängig auf einer Seite, ggf. kann man auch unterwegs noch in einen Bus einsteigen.
Am wichtigsten ist meiner Meinung nach, den Durchgangs/Schleichverkehr vom Horstmarer Landweg zwischen Haus Uhlenkotten und Austermannstraße weg zu kriegen... aber ich befürchte, dass sich die Verwaltung nicht mal das traut.
Grundsätzlich sind die technischen Vorgaben der Stadt (Breite etc.) für die Velorouten natürlich erbärmlich.
 
Na, wenn sie schon um Teilnahme bitten
Sorry, die wollen Bürgerbeteiligungsfolklore, du hast höchstens die Wahl (aus unserer Sicht) zwischen Pest und Cholera.
O-Ton: 'Nutzen sie die Chance, jetzt können sie noch mit gestalten'
Die Mehrheit der Freizeit-Hobbyradler interessieren sich für anständige Infrastruktur eh nicht, die beklatschen jeden 'Bürgerradweg' am Landsträsschen mit Vorfahrt achten an jeder Hofausfahrt. Hauptsache Radweg.
'Die Radfahrer' sind eine viel zu heterogene Gruppe, wir sind da nur die rasende Spinner Randgruppe.

Ich weiss, dass du das mit deinem Aufruf gerne ändern würdest, daher auch der Hinweis, sich nicht aufeinander zu beziehen.

Ich bin da eher pessimistisch, evtl. werde ich meine Ideen aber vllt. auch noch zusammenfassen und rausschicken.
Etwa so in die Richtung:
Radwege an bestehenden Landsträsschen sind keine Lösung.
Besser Attraktivitätssenkung für den KfZ Verkehr auf der Radpendelroute durch 60er Zone mit aufgedrempelten (ja, ist auch für VMs doof) Kreuzungsbereichen, 'Verunmöglichung' des KfZ Schleichverkehrs (modale Filter) von und zu Hauptverkehrsachsen, siehe NL.
Könnte man mit dem HomaLa (hinterm Rüschhausweg) ja mal ausprobieren. Oh, wait, den haben wir doch gerade zur Bauernautobahn saniert und super Radwege drangefrickelt...
Reine Radwege für mittlere Radpendelstrecken nicht unter Radschnellwegestandard.
Da müsste man dem Kraftverkehr dann mal eine Straße ganz weg nehmen oder das ganz große Besteck auspacken und zb parallel zur L510 was hinklotzen.
Geht nicht? Warum? An der B51 will man genau das für noch mehr Kraftverkehr machen, die Rest-Randzonen darf der Bürger mit'gestalten'.

Das ist natürlich viel zu radikal für die meisten Lokalpolitiker...
Und von meinen Vorstellungen zum Design der Knotenpunkte habe ich da noch gar nicht angefangen abgesehen von den aufgedrempelten Kreuzungen oben. Die sind nämlich nicht nur wichtiger Zeitfaktor beim Vorankommen, sondern der sicherheitsrelevanteste Knackpunkt überhaupt.
Da macht man ja in Münster aktuell in der Euphorie der Rotfärbung und Umgestaltung der Fahrradstraßen einen großen Bogen drum. Pläne dafür existieren ja zumindest für die Velorouten durchaus... Ist nicht alles so doll.

my 2 cent, Thomas, offizieller Col de Dingstiege Bezwinger!
 
Das ist natürlich viel zu radikal für die meisten Lokalpolitiker...

Das ist das schwächste Argument untätig zu bleiben
... im Moment sehe ich das Thema Fahrrad durchaus in aller Munde
... und fürs schlechtreden jeder Idee bin doch eigentlich ich zuständig :rolleyes: :X3:


ich will auf keine Fall widerspruchslos schlecht umgesetzte Ideen aus den Achtzigern des letzten Jahrhunderts für die nächsten 40 Jahre
 
Die Resonanz halte ich noch für ausbaufähig ;)

Man wird auf Grund unserer Mitwirkung nicht den besten aller Radwege bauen … aber wenn wir uns kein Gehör verschaffen wird man unsere Ideen überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen … und es passiert so ein Mist wie bei der Veloroute nach Telgte.

Unsere Ausdauer auf dem Rad wird jetzt auch hier gebraucht

Steter Tropfen hölt den Stein …
 
Zur Info:
Andreas Bittner schrieb:
Jetzt liegen die Pläne der stadtregionalen Veloroute No. 2 über Nienberge nach Altenberge vor. Der Unterschied zwischen Freizeit- und Alltagsradfahren wird auf dieser Strecke besonders deutlich.Der ADFC bietet eine rund 35 km lange, leicht hügelige Feierabendtour mit ergänzenden Informationen an. Treffpunkt ist am Donnerstag, 25. Juni um 17 h an der Promenade/ Neutor vor der Trümmerlok. Es wird unter Beachtung der Corona-Auflagen gefahren. Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt. Nur nach vorheriger Anmeldung unter termine@adfc-ms.de
Fahrrad-freundliche Grüße
Andreas K. Bittner ADFC MÜNSTERLAND
 
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