Ein verspäteter Aprilscherz?
Leserbrief zum WN Artikel:
Veloroute von Telgte nach Münster
Optimalroute noch nicht gesichert vom 17.06.2020
Radschnellverbindungen sind gewünscht, die Menschen sollen für den Weg zur Arbeit auch auf mittleren Distanzen vermehrt auf das Fahrrad gelockt werden.
Dies kann nur mit der entsprechenden Infrastruktur gelingen, das Land NRW hat sich daher mit vielen Experten Gedanken dazu gemacht.
Der daraus entstandene Planungsstandard des Radschnellweges kann unter der offiziellen Seite des Landes NRW
https://www.radschnellwege.nrw von jedermann eingesehen werden.
Der komplette über 150 seitige Leitfaden kann dort heruntergeladen werden.
Ich behaupte, dort ist ziemlich gut beschrieben, wie eine zukunftsfähige, attraktive Radschnellverbindung aussehen sollte.
In der Stadt Münster hat man sich lieber eigene Gedanken gemacht und einen eigenen Standard erfunden, die sogenannte Veloroute, und möchte diesen mit den Umlandkreisen und Gemeinden umsetzen. Siehe
https://www.stadt-muenster.de/verkehrsplanung/mit-dem-rad/velorouten.html
Das hört sich erstmal nach einer guten Idee an, Münster ist schließlich eine Fahrradstadt, da sitzen die echten Experten.
Aber weit gefehlt, mit diesem Veloroutenstandard werden alle Radschnellwegstandards deutlich unterboten.
Was macht nun die Stadt Telgte daraus?
Auf der Suche nach der optimalen Route auf der Veloroute Münster-Telgte vom Jägerhaus bis Telgte schafft sie es, selbst die Veloroutenstandards noch einmal zu unterbieten.
Eine Trassierung, bei der auf gerade mal einem Kilometer Luftlinie sieben! mal rechtwinklig die Fahrtrichtung geändert werden muss!
Ernsthaft? Da kann man beim besten Willen nicht mehr von einer komfortablen Radschnellverbindung auch nicht nach Veloroutenstandard sprechen.
Das ist höchstens noch Pättkesstandard nach Theo Breider, sicher schön zu fahren, aber flott zur Arbeit?
Wem soll diese Routenführung nutzen? Was ist daran optimal? Was ist daran Veloroute?
Wenn so etwas als Pendelroute für Fahrradfahrer geplant wird, dann gibt es sicher Leute, die sich lieber von Strassen NRW einen anständigen Fahrradweg an den unsäglichen B51 Ausbau dranbauen lassen.
Die gibt es nämlich schon heute, die zur Arbeit lieber mit dem Rad an der Bundesstraße fahren, als sich im Zickzack durch die Büsche führen zu lassen.