Velomobile und Anhänger

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Ich eröffne hier ein generelles VM+Anhänger-Thema.
Ggf findet man auch bereits hier passende Anworten:
VM geeigneter Anhänger?

Das Quest habe ich mir bereits mit beigelegter (noch ohne die Löcher mit eingeklebten Muttern im Quest) (Radical-)Anhängerkupplung gekauft, also Anhänger war bereits immer geplant.

Nun hatte ich letztes Jahr angekündigt beim nächsten HPB-Treffen mit Boot bzw Kanu am Quest zu kommen. Also bereits diese SPEZI über Bootsanhänger informiert - und dort auf hinterher.com gestoßen. Sind sogar aus München, perfekt. Im August nun den Bootshänger samt einiger guter Tipps von dort geholt.
Im Gespräch mit hinterher.com ergab sich, dass eine angebaute Deichsel keinen Sinne macht: zu unstabil, zu lang (damit auch ziemlich teuer...). Besser den Hänger am Boot, und das Bug vom Boot direkt am Velomobil "anbinden".

Also das Quest (erstmalig) aufgemacht und das Heck mit einer 1,5mm (dickere habe ich nicht im Baumarkt bekommen) Aluplatte "ausgekleidet", die zentrale Heckverschraubung in 2 seitliche umgewandelt:
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Damit habe ich nun zwei M6 Schrauben (aufgeschweißt auf großen Unterlegscheiben, erhätlich bei velomobiel.nl) in 4cm Abstand - hatte ich willkürlich gewählt, später hat sich rausgestellt, dass die Weberkupplung auch 4cm Abstand mit zwei M6 hat!!! Bin wohl hellsichtig...

Als nächstes dann eine provisorische Deichsel fürs Kanu (ca 30-35kg) gebaut, muss ja nur 2x 30km halten...
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Ist einfach ein verbogener Winkel aus dem Baumarkt, 2 Aluleisten ans Kanu (lieblos) drangeschraubt. Glücksfund in der Traktorwerkstatt vom Bauernhof hier ist das aufgeschweißte Rohr auf der Platte mit einem M10 Loch. Das Rohr hat einen Innendurchmesser von ca 15mm, durch das die M8 mit 10mm Alurohr drum durch geht. Dadurch kann das Kanu auch etwas seitlich kippen ohne die Kupplung zu belasten.


Obwohl das alles doch sehr stabil ist, bin ich seeehr vorsichtig gefahren, meist zwischen 15 und 20 km/h. Habe so für die 30km Anfahrt ca 2 Stunden gebraucht - 15,7km/h Schnitt in Fahrt, und gut angekommen.
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Auf dem Rückweg ging es nun tendziell bergab und ich hatte nun etwas mehr Vertrauen in meine Konstruktion und habe für die 25km (bis zu meinen Eltern nun, wo das Kanu gelagert wird) nur 1:15 gebraucht, mit max 31kmh. Da es etwas dunkelte, natürlich mit Rücklicht :)
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Nun war das Kanu bei den Eltern, wollte aber den Bootshänger, das vom Nachbar geliehene Stechpaddel und mein ganzes anderes Geraffel gleich mit heimnehmen - also Bootshänger auseinandergebaut (20 Sekunden), das Paddel seitlich rein, zerlegten Hänger hinten ins Gepäckfach, den Rest davor gequetscht und wirklich bequem heimgefahren.
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Das Quest ist einfach ein Ladewunder :) Ja, das war alles drin!
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- Stechpaddel
- zerlegter hinterher.com Bootshänger inkl 16" Räder
- Wechselklamotten
- 2 leere Bierflasche und Weißbierglass
- 2 VM-Taschen
...

Der hinterher.com Bootshänger kann nun zu einem "normalen" Hänger erweitert werden, dann kommt statt den Bootsauflegern eine große Alukiste drauf und eine Weber-Hochdeichsel dran. Sobald ich ihn aufgebaut habe, berichte ich wieder hier davon.

Fazit: Es gab keine kritische Situation, auch 2x übersehene tiefe Gullideckel waren vollkommen unproblematisch und selbst 5-10% Steigungen bin ich ohne Probleme hoch(30-34 rockt!)-/runter(max 20kmh, bremsen, bremsen!) gekommen. Falls man das öfter, bzw mit noch mehr Gewicht machen will, empfehle ich jedoch den Kupplungspunkt am Quest möglichst tief zu legen, bei meiner Konstruktion habe ich gepürt, wie das Kanu das Quest hinten beim scharf Bremsen aus der Federung gehoben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den carryfreedom y-frame gibt es eine extra lange deichsel für genau solche Aktionen - aber geht ja offensichtlich auch so.
Die Kupplung vom carryfreedom finde ich super, sehr universell und bastelfreundlich. Könnte auch für die Bootsbefestigung funktionieren. Durch das Elastomer wackelt und klappert nix aber man hat trotzdem Bewegungsfreiheit in alle Richtungen.
 
Oh gutes Thema.

Jemand ne Idee wie man nen Kurzlieger am besten mit dem VM transportiert? Dachte irgendwie das Vorderrad auf nem Hänger fixieren und Das Hinterrad rollen lassen, kann mir aber nicht vorstellen wie stabil das ganze ist
 
Hatte mal eines auf einem Transportrad huckepack ohne Hänger (allerdings bei erheblicher Fahrzeughöhe). Kurzlieger einfach umgedreht mit dem Vorderrad nach oben, den Lenker fixiert (natürlich kein Tiller) und über die hintere Fahrzeugecke mit dem Schalensitz aufgelegt und das Hinerrad einfach so baumeln lassen. Könnte bei einer großen Leiba, Velayo oder Ähnlichem mit großem Hinterteil vielleicht auch funktionieren.
 
Hi Weltenspiegel,

Ich hatte für ein aufblasbares Kajak schon ein wenig über die selbe Geschichte nachgedacht, diese aber noch nicht realisiert:
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Statt einem "Hänger" einfach eine Achse mit 2 Rädern wie bei Dir, diese allerdings nur mit kleinen Laschen an der Achse, um sie mit Spanngurten im hinteren Bereich des Boots zu fixieren. (= "Ladefläche" des "Hängers" max 1-2 Postkarten groß).
Die Achse ausreichend lange gewählt (stört ja nicht), für gute Stabilität in Kurven.

Dann wäre meine Anbindung nach vorne ursprünglich an den Gepäckträger des Flevo Racers oder an jenen des Brompton Faltrads gedacht. Es geht aber sinngemäß beim VM genau gleich.
Dazu ein Paddel (ich habe mir stabile GfK Stechpaddel gekauft) mit kleiner Hilfskonstruktion und Gurten am Boot fixiert (Griff zum Boot, Paddelblatt einige cm über dem Gepäckträger). Dort dann ein Kugelkupplung zwischen Gepäckträger und Paddelblatt geschraubt.
(6 mm Löcher im Paddelblatt stören mich nicht...)

Mit dem Brompton ist diese Lösung dann quasi voll "amphibisch", Flevo oder Velomobil gehen leider nur als separates Transport-Vehikel und passen nicht in's Boot...

Skizze mit Paddel und "Hänger" in rot, Gurten in grün, Kugelkupplung in schwarz.
(Das Rad könnte eigentlich ein wenig weiter vorne sein, dann geht Gepäck besser rein.)
Unbenannt.jpg

Gruß, Harald
 
So ganz klar ist mir nicht, warum Du nicht die Original - Anhängeplatte von Velomobiel genommen hast: http://www.velomobiel.nl/onderdelen/
Laut Ymte ist diese Platte am Quest mit 100kg Anhängelast belastbar.
Trotzdem, mit nem 50 kg Rottweiler hinten dran hat man diesen ganz besonderen Trainingseffekt bei Berg- und Talfahrten; vor allen Dingen, wenn das Mistviech nicht still sitzt, sondern rumtobt....

Gruss Christian
 
Statt einem "Hänger" einfach eine Achse mit 2 Rädern wie bei Dir, diese allerdings nur mit kleinen Laschen an der Achse, um sie mit Spanngurten im hinteren Bereich des Boots zu fixieren. (= "Ladefläche" des "Hängers" max 1-2 Postkarten groß).
[...]
Mit dem Brompton ist diese Lösung dann quasi voll "amphibisch", Flevo oder Velomobil gehen leider nur als separates Transport-Vehikel und passen nicht in's Boot...

Das klingt so ähnlich, wie ich es gebaut habe - allerdings für ein verpacktes Faltboot. Siehe:
http://christoph-moder.de/faltboot/amphibienfahrzeug.php
 
So ganz klar ist mir nicht, warum Du nicht die Original - Anhängeplatte von Velomobiel genommen hast: http://www.velomobiel.nl/onderdelen/
Das Ding habe ich ja bei mir rumliegen, jedoch brauch man dafür eine geknickte(!), lange Deichsel, sonst kann man keine Rechtskurven fahren ;-)
Es war nicht wackelig, selbst bei leichten Gefällen mit 30kmh. Steil bergab natürlich nur 20kmh mit Dauerbremse gefahren.
Bitte hier nur Anhänger am Velomobil bequatschen, da man sehr spezielle Anforderungen hat, z.B.: wo fest machen, wie schnell fahren, wie viel Gewicht... Anhänger mit Faltrad, Liegerad usw bedarf eigener Threads.
 
Für den carryfreedom y-frame gibt es eine extra lange deichsel für genau solche Aktionen - aber geht ja offensichtlich auch so.

Einige Hersteller bieten extralange Deichseln bzw. Deichselverlängerungen an. Grundsätzlich funktioniert das auch, allerdings muss das Boot/Langgut etc. immer relativ weit vorne mit der Deichselverlängerung fest verschnürt werden, da sonst das ganze Gespann stark ins wippen kommt. Verschnürt verstärkt die Steifigkeit des Bootes die zu dünn dimensionierten Verlängerungen. Die Verlängerungen können kaum so bemessen werden, daß sie diese wellenartigen Längsbewegungen des Gespanns nicht aufnehmen - ansonsten würden sie einfach zu groß und zu schwer. Vor allem bei längeren Booten wirds sehr schwierig, kurze Kajaks kann man relativ problemlos mit einer kurzen Verlängerung fahren.

Aus diesem Grund versuchen viele Bootsfahrer (mit entsprechend geeigneten Booten) eine selbstgebaute kurze Deichsel vorne am Boot zu befestigen und diese dann direkt an der Satttelstange oder einem robusten Gepäckträger anzuhängen. Das spart Gewicht (und Geld), der Anhänger kann gleich als Bootswagen mitverwendet werden und nimmt kaum Platz weg. Dabei ist noch wichtig, daß der Bootswagen verdrehsicher unter dem Boot festgeschnallt wird :)

Wir haben das mal (erfolgreich) versucht mit unserem 6m-We-no-nah Kanu - eine kurze Eschenholzdeichsel, die mit zwei Schlossschrauben M8 und Flügelmuttern (damit schnell abnehmbar) an die Spitze und den ersten Querholm des Kanus geschraubt war. Die Verbindung zur Sattelstange des Birdys haben wir mit einer robusten Reepschnur geknotet (eine Art Henkersknoten, der so steif gemacht werden muss, daß es kaum Vor-/Zurückbewegungen beim Treten gibt. Ich persönlich fand das eine sehr brauchbare Lösung, kostet fast nichts, keine Schwankungen am Boot, keine zusätzlichen Deichselverlängerungen dabei. Wir haben damit vom Münchner Zentrum eine Radtour nach Wolfratshausen gemacht und sind dann mit Faltrad im Boot auf der Isar zurück in die Stadt gepaddelt.

War eine großartige Erfahrung, ohne Auto mit 6m-Boot eine Tagestour zu machen... :)
Grüße Peter
(Chefentwickler und Hausmeister von Hinterher.com)

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Statt einem "Hänger" einfach eine Achse mit 2 Rädern wie bei Dir, diese allerdings nur mit kleinen Laschen an der Achse, um sie mit Spanngurten im hinteren Bereich des Boots zu fixieren. (= "Ladefläche" des "Hängers" max 1-2 Postkarten groß).
Die Achse ausreichend lange gewählt (stört ja nicht), für gute Stabilität in Kurven.

Anhang anzeigen 89860

Gruß, Harald

Servus Harald,
meinst Du sowas in der Art? Habe ich vor kurzem gebaut als Prototyp für minimalistischen Gepäcktransport :)

Hboat02-2.jpg Hboat02-3.jpg Hboat02-1.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Servus Harald,
meinst Du sowas in der Art?
Ja, genau. Im Idealfall noch mit Rollstuhlnabe zum schnellen abtrennen der Räder von der Achse.

@weltenspeigel hatte aber darum gebeten, in diesem Thread nur den speziell Velomobile betreffenden Teil zu besprechen.
Ich persönlich hätte dieses Thema nicht auf 2 Threads gesplittet, weil eigentlich nur die Anbindung an das Zugfahrzeug beim VM anders wird, will aber seine Meinung respektieren.

Gruß, Harald
 
Da hast Du sicher Recht - falls jemand dazu einen eigenen Faden eröffnen möchte, wäre ein Austausch über mögliche Lösungen jedenfalls interessant. Wir haben da schon einiges ausprobiert...
Übrigens - selbstverständlich hat der minimalistische Transportanhänger abnehmbare Räder :)
(sonst wäre er ja auch nur halb so minimalistisch...)

Grüße Peter
(Chefentwickler und Hausmeister von Hinterher.com - das schreibe ich dazu, damit keine unerwünschten Interessenskonflikte entstehen...)
 
Hallo,
Ich beziehe mich mal auf den Thread-Beginn: VM und Anhänger. Ich fahre schon lange den Y-Frame von Carry-Freedom und meine Erfahrungen könnten interessieren. Der Hänger ist einfach an die Orca zu montieren, ich habe die Aufnahme für den Stoßdämpfer genommen (vgl. Foto). Ich habe das kleine Brett mit 20'' Reifen. Die Kombination läßt sich per Aufpreis bestellen. Die größeren Reifen haben für mich den Vorteil, daß ich nicht so viele Reifengrößen vorrätig haben muß.

Meine Erfahrung:
Der Hänger ist sehr variabel. Mit einer längeren Achse lassen sich sogar sperrige Güter transportieren. Auch beladen kann man flott fahren, Fahrbahnunebenheiten und Vollbremsungen schluckt der Hänger gut weg, d.h. er schlingert nicht oder bricht gar aus.

Folgende Änderungen habe ich vorgenommen:
Die Normal-Achse habe ich an jedem Ende um 10cm gekürzt. Sie ist ausgelegt auf 28''-Räder, die Orca hat bekanntlich 20''. So ist die Verbindung kompakter.
An der Biegung der Achse habe ich eine Fahnenhalterung von Traumvelo angebracht (vgl. Foto). Das erscheint mir bei einem so langen "Zug" sicherer. Einen Rückstrahler habe ich mit einem kleinen Rücklicht (Lenzyne Femto Drive Rear LED 7) versehen. So kann ich auch im dunklen Winter damit fahren.

Und hier noch ein paar Fotos:

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In dem gelben Sack ist übrigens mein Boot nebst Zubehör :)
 
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