Velomobile im Windkanal

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Letztes Jahr im März wurden im H.-U.-Meier Windkanal an der Ostfalia in Wolfenbüttel die Luftwiderstände verschiedener Velomobile (Milan, Alpha 7, DF, QV, Hilgo) bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten gemessen. Den Bericht inkl. Ergebnissen gibt's auf der Ostfalia-Website.

Ich habe die Messungen mitbetreut und kann gerne versuchen offene Fragen dazu zu beantworten.

-Jan
 
Letztes Jahr im März wurden im H.-U.-Meier Windkanal an der Ostfalia in Wolfenbüttel die Luftwiderstände verschiedener Velomobile (Milan, Alpha 7, DF, QV, Hilgo) bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten gemessen. Den Bericht inkl. Ergebnissen gibt's auf der Ostfalia-Website.

Ich habe die Messungen mitbetreut und kann gerne versuchen offene Fragen dazu zu beantworten.

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Super! Vielen Dank für den Hinweis auf diese spannende Messreihe. (y)

Zwar habe ich den Bericht erst ganz kurz überflogen; dabei sind mir trotzdem schon ein paar Fragen aufgetaucht. Die brennensten zwei:

1. Wie stark verändern sich die Werte bei leicht von der Fahrzeugachse abweichenden Anströmungsrichtungen (Seitenwind)?

2. Weshalb wurde nicht versucht, jedes Fahrzeug auch im strassentauglichen Alltagstrimm mitzumessen?

Allfälliger Seitenwind kann bei unseren eher tiefen Tempi sicher eine entscheidende Rolle spielen. Allerdings müsste hier die bremsende Wirkung auf die Fahrtrichtung (Längsachse) der Fahrzeuge gemessen werden.

Interessant wäre zu wissen, wieviel Zusatzwiderstand durch Rückspiegel usw. entsteht.
Mich würde auch eine Vergleichsmessung mit und ohne Schaumhaube interessieren.

Es sieht erstaunlicherweise ganz danach aus, dass die Haube beim Alpha7 gar nicht so viel bringt, die Hosen aber fast 25% bessere Werte liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ralf54
Die habe ich gelesen:
Ziel der Messung ist die Vergleichbarkeit der Güte der Formgebung ausgewählter Velomobile hinsichtlich ihres Strömungswiderstands bei unterschidlichen Anströmgeschwindigkeiten. ...
Also, die Frage 1 wurde natürlich nicht untersucht. Das habe ich auch nicht erwartet und wollte damit lediglich anregen, den Seitenwind einmal mit in ein solches Experiment einzubeziehen. In der Praxis gehört auch das zur "Güte der Fromgebung hinsichtlich des Strömungswiderstands".

Bei der Frage 2 sehe ich auch keine grundlegende Divergenz zur Zielsetzung. Bei der Formgebung beziehe ich als Praktiker sämtliche Anbauteile und Lüftungselemente mit ein.
Weshalb das Quatromobil ohne Wartungsklappe getestet worden ist, kann ich auch nicht nachvollziehen, ich vermute, dass die Messungen dadurch stark verfälscht worden sein könnten. Möglicherweise gerade dadurch, dass die Strömungsverhältnisse am Unterboden schon durch die gewählte Versuchsanordnung einen viel grösseren (aber langsameren) Luftstrom unter dem Fahrzeug (wo sich meines Wissens nach die Klappe befindet) zulässt als auf der Strasse.

Damit will ich diese Testreihe keinesfalls schlechtreden, ganz im Gegenteil, ich finde sie super und mir ist klar, dass meine Bedürfnise und Fragestellungen vermutlich in verschiedenen Dingen von denen der Tester abweichen.
Fragen zu stellen sollte aber keineswegs verpönt sein, es sei denn, sie wären total daneben. Weshalb reagierst du derart gereitzt darauf?

PS:
Übrigens bin ich darin geübt, mir durch schnelles Überfliegen eines Dokumentes einen grundlegenden ersten Eindruck zu veschaffen. Erst hinterher entscheide ich, ob ich die Zeit aufwenden will, es von A bis Z durchzugehen. Effizientes Arbeiten erfordert manchmal solche Kniffe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fetzig.

Der Bericht ist sogar ganz gut lesbar ... bestärkt mich trotzdem in meiner Meinung, dass wirklich jedes Wissenschafts-/Ingenieurgrundsudium einen Pflichtkurs "Populärwissenschaftliches Schreiben (Rhetorische Grundlagen, Leseergonomie, Informationsvermittlung und Ergebnispräsentation)" braucht. Wirklich. Dringend.
 
"Populärwissenschaftliches Schreiben (Rhetorische Grundlagen, Leseergonomie, Informationsvermittlung und Ergebnispräsentation)" braucht. Wirklich. Dringend.
Warum?
Wissenschaftliche Ausarbeitungen sind nicht dafür da das sie zum lesen anregen. Es soll der Stand der Ausarbeitung wissenschaftlich anhand von Fakten belegt und die Ergebnisse seriös beschrieben werden.
Ich finde die Ausarbeitung da sehr gut gemacht. Für eine Präsentation gibt es dann meist noch eine weitere Ausarbeitung.

Gruß
Daniel
 
vielen dank für die tests. ich dachte immer, dass der milan einen cwa wert von 0,0311 erreichen kann: siehe http://mission-milan.de/sl_techdat.htm
Ziemlich zum Schluss steht ja auch der Satz:
Anhand der vorliegenden Versperrung von ca. 10 % und den in
Fahrzeugnähe gemessenen lässt sich ein Korrekturfaktor gemäß [2] von ca. 15 % ermitteln.
Außerdem war damals noch nicht die Geschwindigkeitsabhängkeit von CwA und Cw bekannt.
 
Abschweif, aber ich versuche, mich kurz zu fassen ...
Es soll der Stand der Ausarbeitung wissenschaftlich anhand von Fakten belegt und die Ergebnisse seriös beschrieben werden.
Dem widerspreche ich nicht und es steht auch nicht im Widerspruch zu dem, was ich vorher gesagt habe. Ich plädiere nicht für Unsachlichkeit, Unwissenschaftlichkeit und/oder Abkehr von Fakten, sondern für Lesbarkeit (und eher mehr Pedanterie als zu wenig, aber zielgerichtet). Und, ums noch mal zu sagen - ich fand den Bericht ganz gut lesbar. Aber dennoch sieht man darin Spuren, und ich meine wirklich nur Spuren (oder Frühsymptome), einer ziemlich weit verbreiteten Akademikerkrankheit. Es geht um ganz banale Dinge ...
  • Keine nicht-selbsterklärenden Kürzel verwenden (Variante A, B, C ...), wenn genug Platz da ist, um den Kram auszuschreiben. Es ist auch gar nicht schlimm, wenn das Diagramm 1,5 cm höher wird oder die Tabelle auf eine Querformatseite rutscht. In der allergrößten Not kann man sich wenigstens Kürzel ausdenken, die halbwegs erkennbar sind.
  • Prägnant bleiben, keine unnützen Informationen mitliefern.
  • Sich nicht zu harten Aussagen hinreißen lassen, die von den Ergebnissen nicht gedeckt werden bzw. aus den Arbeiten nicht ableitbar sind. Man kann auch davon sprechen, dass etwas wahrscheinlich/unwahrscheinlich so oder so ist, so oder so sein dürfte usw.
  • Und wenn nicht alle Daten in ein Diagramm passen (weil dann einiges unlesbar wird), muss man sich eben was anderes überlegen ...
 
Also ich finde den Bericht in der Form genau angemessen. Das ist eine wissenschaftliche Veröffentlichung, die vermutlich auf einer Studienarbeit beruht oder vielleicht sogar die Ergebnisse einer Bachelor-Arbeit zusammenfasst, und kein Erlebnisbericht für Velomobilbegeisterte.
Wobei die Neugiersnase in mir etwas über das "Alvaj" wissen möchte. Ist das der Eigenbau eines Sudenten, der seinerzeit von der Eifersuchtsreaktion von Daniel vergrault wurde?
 
und nach einem Blick ins Profil vermute ich, dass sowohl Du als auch ich richtig liegen könnten.
 
 
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Windows? Try printing the document with the "Microsoft Print to PDF" printer driver. I managed to cut the size down to 3 MB this way. Send me a PN with your email address if you're not a windows user and in case there's no similar approach for your OS.
 
Hallo Jan @f5xx ,
vielen Dank für Eure Messungen und für das Teilen des Berichts!!
Gibt es Fotos von den gemessenen VM?
Im Bericht sind ja einige Dinge nicht erkennbar:
Lampenlöcher 1 oder 2,
Größe/ Ausformung der Löcher,
Abstand der Scheinwerfer dahinter. Entlüftungsbohrungen im Heck, Reifenbreiten,
freie Radkastenöffnungsquerschnitte von unten gesehen,
Wie gut waren die Passformen der Hauben.
Beim Alvaj habe ich keine Info über Lampenlöcher, Spiegel und optischen Eindruck, wie gut die A7-Haube gepasst hat.
Wurde der Verlauf der Lufttemperatur mit-getrackt, wegen der fallenden dyn. Zähigkeit der Luft.
Wie hoch waren die Klötze unter den Rädern.
Waren alle VM exakt waagerecht ausgerichtet (schon unterschiedlich dicke Reifen vorne und hinten führen zu Schieflagen).
Welche VM hatten wieviel Fußlöcher
Es wäre klasse, möglichst viele Infos/Fotos zu ergänzen! :)
 
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