Velomobil und Hügel/Berge

Christoph hat das sehr gut bestimmt und berechnet, und doch sieht die Praxis anders aus. Auch in diesem Faden wird die Bedeutung der Beschaffenheit einzelner Streckenabschnitte von vielen überschätzt. Aus meiner Sicht ist sie nur relevant, wenn es um eine festliegende Strecke geht die ständig befahren wird (zum Beispiel Pendelstrecke). in diesem Fall lässt sich Intensität und Umfang der Steigung am Gesamtaufwand gut ermitteln und abwägen, was dafür das beste Gerät wäre.
Für die übrigen Strecken gilt, dass VM im Unterschied zu Renn- und Tourenräder in der Regel nicht mit dem Auto zum Einsatzort gefahren werden, sondern auf eigener Achse, und damit die Summe der Streckenbeschaffenheiten wichtiger ist als eine einzelne.

Das erinnert mich an die Frau auf dem Col d‘Aspin in den französischen Pyrenäen, die unsere Gefährte bestaunte. Ach, das sind Fahrräder, ist ja interessant. So, so, kein Motor. Aber, und sie blickt sich suchend auf dem kleinen Parkplatz um, wie haben Sie die denn hier hoch transportiert?
 
Ein effizientes Velomobil ist einen RR nicht so sehr unterlegen, klar das Gewicht ist das Gewicht, der Wirkungsgrad ist aber nicht so stark unterschiedlich. Auf dem RR verteilt sich die Belastung auf den ganzen Körper, deshalb ist man kurzfristig leistungsfähiger den ganzen Tag relativiert sich das und auf dem Weg zur Arbeit auch.
Klarer Vorteil Rennrad, aufsteigen und losfahren geht viele Sekunden schneller.
 
Since I got the trike I have been concentrating on maintaining cadence and not worrying about speed. This means I have better average speed overall. The motor means that I can spin in cadence and climb + 15% between 13 and 18 km / h. On the main road where there is a short section of 10-12% I climb 2.4 km between 18 and 23 km / h. I limit myself to 23 km / h to keep the motor running because once you reach 25 it cuts and you lose all momentum (and cadence). I hope this explains my posts about requiring wider gear ratios than normal in a velomobile

I am not recommending that people break the law! But I think that if I had a velomobile I would "forget" to set the cutoff speed and let the motor run at optimum power. That would mean a climbing speed of 27-33 km/h with the Mxus motor I have now.
 
Auch in diesem Faden wird die Bedeutung der Beschaffenheit einzelner Streckenabschnitte von vielen überschätzt.
Beziehungsweise, es hängt von der Fragestellung ab:
  • Kann man überhaupt in den Bergen fahren? Ja, das geht erstaunlich gut, wie @Jupp zu Recht immer wieder betont. Auch wenn man geringfügig weniger effizient ist – ankommen tut man trotzdem, und bezogen auf die Gesamtstrecke ist es vernachlässigbar.
  • Bin ich auf meinen Standardstrecken bzw. meiner Standardsteigung schneller als mit dem Rennrad? Das wird ja auch häufig gefragt, gerade in Bezug auf die Pendelstrecke. Und da sollte man schon eine realistische Einschätzung machen können; und zwar anhand von Vergleichszahlen, statt pauschaler Aussagen.
Und dann muss ich natürlich betonen: Meine Rechnung bezieht sich auf sehr lange Anstiege. Kurze Hügel, die man ganz oder teilweise mit Schwung nehmen kann, sind da ganz anders.
Für die übrigen Strecken gilt, dass VM im Unterschied zu Renn- und Tourenräder in der Regel nicht mit dem Auto zum Einsatzort gefahren werden, sondern auf eigener Achse, und damit die Summe der Streckenbeschaffenheiten wichtiger ist als eine einzelne.
Richtig. Der Vorteil des Velomobils ist weniger die Geschwindigkeit (erst recht nicht die Maximalgeschwindigkeit), sondern die Reichweite.
 
Der Luftwiderstand ist am VM <20km/h (fast) egal.
Ja. Genau davon rede ich ja. Bergauf auf ist man langsam, also geht keine Energie in Luftwiderstand verloren und man kann seine Leistung gewinnbringend investieren. Bergab rollt man schon schnell und mehr Leistung investieren, bedeutet, die Hälfte davon an Luftwiderstand zu verlieren. (Und gelegentlich auch in den Bremsen zu verheizen)
@Christoph Moder wendet aber passend ein, dass das physiologisch nochmal ganz anders bewertet werden muss. Ob man insgesamt Leistungspotential verschenkt, wenn man bergauf stärker und bergab weniger stark leistet, habe ich gar keine Ahnung.
Also ich werde weiterhin bergauf etwas mehr leisten und versuchen, mich nicht zu verausgaben - auch wenn mich das Langsam-Fahren ziemlich nervt :ROFLMAO:
 
- auch wenn mich das Langsam-Fahren ziemlich nervt

da liegt dein Problem: du musst den Gleichmut entwickeln, der es gleichgültig macht wie lange es aufwärts geht, dann fährst du überall hoch ohne dich zu verausgaben

ich versuche immer am Berg etwas weniger zu leisten als sonst, damit ich Lust und Luft habe, wenn es wieder abgeht
 
At + or - 20 km / h air drag = 50 Watts on an upright *. If I am climbing (assisted) at 20 km / h I want those Watts to go to beating gravity not beating air resistance. 80 watts at 24 km/h, that is half of my output so if I can save some of those Watts for pedalling over the motor cutoff speed in the plain...


* source wikipedia
 
Wasserkühlung
mhmm, gekühlt wird da wohl nur wenig bei so wenig Wasser. Der Effekt dürfte eher sein, dass da Bremsenabrieb ausgewaschen und die Reibung vergrößert wird. Ok, die Wassermenge kann man ja variieren.
Interessant auch die Aussage, dass es nicht mehr notwendig ist, wenn man die Bremsbeläge schlitzt (also möglicherweise gar nichts mehr bringt).
 
Ja, natürlich.
Ich bezweifle aber, dass die Verdungstungskälte von nur 20ml Wasser (oder weniger, es scheint ja auch einiges in Tröpfchenform verloren zu gehen) eine ausreichende Kühlung bewirken soll.
 
Quest mit geeigneter Übersetzung
@Jupp weist ja regelmäßig auf die Zen-artige Gelassenheit hin, die man am Berg kultivieren kann :)
Zu Deiner Frage: Mit dem Quest bzw. Strada machen Steigungen (und Spurts) mehr Freude, wenn man den Antriebsstrang aussteift -> Thread "Quest-Antriebsstrang steifer machen"
 
They both weigh over 30 kg so an e-assist is mandatory where I live.
43 kg with MAC 16T. (~20 km/h with 36V/15A).
Wohne am Berg mit 6, 12 und 15% Steigung.
index.php
 
Es heißt - meine ich - Verdampfungs”wärme”.
der Effekt,der daraus entsteht ist Kühlung oder Kälte.

Klugscheißmodus aus und zurück zum Thema( der TO scheint sich schon ausgeklinkt zu haben):

ich hatte vor Anschaffung des VM genau die gleichen Fragestellungen. Im Teuto und Wiehengebirge ( dem letzten erstzunehmenden Gebirge vor der Nordsee ;-) ) gibt es durchaus Rampen bis 12%. Im Schnitt fährt man 1000hm bei einer Tour von 100 km. Ich empfinde keine wesentlichen Nachteile bei Steigungen im VM, habe retrospektiv das Gefühl genauso schnell die moderaten Steigungen zu bewältigen wie auf dem Liegerad. Das Rennrad ist ohne Zweifel im Vorteil. Aber es gibt ja nicht nur Steigungen!
ich ärgere mich manchmal, dass ich zu lange gezögert habe ein VM zu fahren wegen genau dieser von @TD1800 beschriebenen Bedenken.
also:
nicht zögern, VM fahren!
Gustav
 
Gleichmut entwickeln
Och, ich arbeite im Supermarkt ohne es zu bereuen, ich glaube an Gleichmut fehlt es mir sonst nicht so :p Aber ich bin lieber schnell unterwegs und wenn man bergauf langsamer fährt, besteht die Gefahr, dass man länger langsam fährt als schnell und dann kann man sich fragen, ob es ejnem das wert ist ;)

(Wie beim Wintersport: Im Lift nach oben sitzt manndoppelt so lange wie man runter fährt. Da kann ich meine Zeit anders effektiver nutzen :D)
 
Macht im Anstieg das Gewicht des VM den Vorteil des geringen Windwiderstandes zunichte?

Ich fahre seit einem halben Jahr Velomobil MangoSport im Thüringer Mittelgebirge.

Da ich eine Unterstützung habe (Bafang 250Watt) sind die Anstiege keine Thema.

Aber ich spüre doch deutlich, das bei jeder noch so kleinen Steigung, ohne Unterstützung, das VM langsamer und anstrengender zu bewegen ist.

Aktuell habe ich den Motor verbannt, da schwer zu treten, wenn ohne Unterstützung gefahren wird.

Erreiche dann auf den Strecken hier tlwse nur Geringe Durchschnittsgeschwindigkeit.

Aber allen voran, was es für mich auch weiterhin interessant lässt, Schutz vor Wetter, wenn ich auf Arbeit pendle. Auch im Winter wird es schnell warm. Regen ist kaum ein Thema.

Aber bin doch manchmal etwas Neidisch auf die Flachlandfahrer mit Durchschnitt 38 km/h und höher
 
Ja, natürlich.
Ich bezweifle aber, dass die Verdungstungskälte von nur 20ml Wasser (oder weniger, es scheint ja auch einiges in Tröpfchenform verloren zu gehen) eine ausreichende Kühlung bewirken soll.
Statt zweifeln ist nachrechnen besser:

1 Liter Wasser zu verdampfen braucht 0,627 kWh.
Oder anders gesagt:
Du musst 37,6 Minuten lang 1000 Watt heizen, um einen Liter Wasser zu verdampfen.
Oder nochmal anders gesagt:
Für die selbe Energie musst Du 100 kg 2300 Meter hochheben.

Und last but not least:
20 ml Wasser reichen um die Hubarbeit von 46 Höhenmetern wegzukühlen.
Also 1/2 km bei 9,2% Gefälle.
Da dies aber nur zur Verbesserung der Bremse eingesetzt wird, reicht's wohl mindestens für die doppelte oder dreifache Höhe, wenn keine Tröpfchen verlorengehen...

Gruß, Harald
 
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