Velomobil quo vadis?

In der Stadt braucht man auch kein Auto.
dafür stehen hier aber ganz schön viele rum.
Und die meisten fahren damit nicht (nur) aufs Land, sondern in der Stadt herum.
 
war wohl für die meisten ein Schockerlebnis
Ich denke es war vor allem für ihn sehr unangenehm. Von allem anderen mal abgesehen, insbesondere auch wegen des engen steilen Hörsaals, wo er ständig im Blickfeld war.
Weiß eigentlich jemand, wie es dem älteren Herren inzwischen geht, der zu Beginn der Podiumsdiskussion so schlimm die Treppe hintergestürzt war? Das sah ganz übel aus ...
Ich hoffe jedenfalls, dass das tatsächlich nur sehr stark geblutet hat und es keine (noch) ernstere Verletzung ist.
Ich wünsche ihm jedenfalls beste Genesung!

Viele Grüße,
Alex

PS: Vielen Dank noch mal an die, die sich seiner angenommen haben, bis die Sanitäter gekommen sind, insb. an @jessie.
 
Damit hat unsere Generation, wenn sie dialogfähig bleibt, die Möglichkeit und sogar Aufgabe, der nachrückenden wesentliche Hilfeleistungen zu bieten, deren Welt etwas menschlicher zu gestalten und sie nicht den Mega-Technokraten zu überlassen. Hier ist richtig viel zu tun.
Das ist schön ausgedrückt und halte auch ich für angebracht.

Die Generation der Macher/Entscheider/Politiker/Wirtschaftslenker befindet sich ebenfalls im Alter von sagen wir mal 40-65 Jahren.

Da "wir" Ü50er (Gesellschaft Verständniswilliger und Handlungsfähiger) in dem Alter und halbwegs mit Überblick ausgestattet sind, haben wir allerdings nicht nur die Möglichkeit (im Sinne von, man könnte sich auch ehrenamtlich für den Erhalt alter Briefmarken und Weine engagieren), sondern auch die Verantwortung, den Verlauf der gesellschaftlichen und politischen Dinge mit zu gestalten.

Schon im Schulunterricht der 80er Jahre hieß es: Die Alterspyramide dreht sich um, Energie- und Ressourcenverbräuche und Umweltverschmutzung stiegen rapide an, Ungleichverteilung spitzte sich zu, Wüstenbildung, Kriege um Wasser und Völkerfluchten nähmen zu. Man kann als Ü50er heute und auch in Zukunft zu seinen Kindern und Enkeln nicht sagen, man hätte von nichts gewusst und einfach so weiter gemacht, weil es alle so machen.

Schön wäre es, wenn man in seinem Umfeld ein paar Leute auf neue Gedanken (hier: Verkehrsverhalten, Kommunalpolitik) bringen könnte, Freude an der Selbstbewegung interessant macht etc., was die Welt als Ganzes zwar nicht rettet, aber in Summe mit Anderen gemeinsam voranbringen kann.
 
Hallo zusammen,

ich zitiere mal aus einigen Beiträgen:

"...eine höhere Sitzposition (Übersicht!), bequemer Einstieg, kleiner Wendekreis für die Stadt (Umfrage von Carl-Georg). Auch an der E-Unterstützung wird da kein Weg vorbeigehen."

"...zwei Aspekte aus der letztjährigen CGR-Umfrage zitiert. Diese betrafen zum einen die favorisierte Einstiegsposition (--> große Einstiegsluke, nach vorne öffnend) sowie den favorisierten Wendekreisdurchmesser (--> 5 - 7 m)."

"...müsse der Fahrzeugpreis fallen, wozu höhere Stückzahlen und/oder einfachere Herstellungsverfahren erforderlich seien. Letztere führten zu einer Gewichtszunahme, die wiederum über einen Elektroantrieb auszugleichen wäre (3000 bis 4000 €, 100 bis 150 kg)."

Wenn ich mir das in Deutschland aktuell verfügbare Angebot anschaue, sehe ich hauptsächlich "Sport-Rennsemmeln", die ich jedem gönne, und die für mich vor 20-30 Jahren auch interessant gewesen wären, die aber eher eine kleiner Nutzergruppe ansprechen, die dann auch bereit sind entsprechende Preise zu bezahlen.

Das oben formulierte Anforderungsprofil entspricht aber eher meinem:
Wetterschutz, bequemer Einstieg, höhere Sitzposition für bessere Übersicht, e-Unterstützung beim Fahren (ob bis 25 oder bis 45 km/h ist nebensächlich), Möglichkeit kleines Gepäck (Einkauf, Arbeitstasche u.ä. ca. 10-15 kg) mitzunehmen, Preisvorstellung 4.000 bis 5.000 Euro (darf teurer sein als ein Pedelec, sollte aber kostengünstiger sein als ein jüngerer gebrauchter Kleinwagen.

Bis auf ein paar (ausländischen) Exoten, die meist Eigenbau oder noch im Erprobungsstatus sind, finde ich ein Fahrzeug, das diesem Profil ziemlich nahe kommt und in Deutschlang verfügbar ist: LEITRA mit Elektrounterstützung, allerdings im Preis ca. doppelt so hoch, wie ich bereit bin, dafür auszugeben.

Ich denke mit entsprechendem Marketing von allen involvierten Stellen, Velomobil-Herstellern, ADFC, Verkehrsministerium, Lobby der Fahrradindustrie, Werbespots im Fernsehen, Aktionen von Kommunalbehörden und Energielieferanten (zB Mietangebote, Subventionierung bei Wechsle von Auto auf Velomobil u.ä.) kann hier ein Trend in Bewegung gesetzt werden, der über eine höhere Produktions-Stückzahl auch den Preis in für Verbraucher realistische Größenordnungen bringt. Und dann bin auch ich dabei!

Aktuell versuche ich, in meiner Nähe (Königsbrunn, südlich von Augsburg) einen Fahrradhändler zu finden, der den Service/Wartung für ein Leitra-Velomobil übernehmen würden. Ich bin kein Bastler, sondern Nutzer, und bin eher bereit, alle halbe Jahre eine Inspektion mit notwendigen Reparaturen zu bezahlen.
 
Bei einer (dänischen) Leitra in der bisherigen Form/Bauweise wirst Du sicherlich zum Bastler; das ist normal dabei. Das wird Dir kein Fahrradhändler abnehmen können oder wollen.
 
Bei so einer Umfrage ist es aber nicht ausgeschlossen das meistens Leute antworten die sich kein VM kaufen.

Verkauft werden halt schnelle. Und die sind oft im Winter schon langsam. Trike mit Verkleidung gibt es ja auch nicht Unmengen von obwohl preiswerter und Motor einfach möglich.

Wenn wir alle gefragt werden wie ein Flugzeug sein müsste damit wir uns eines kaufen dann kommt auch Mist bei raus.
Denn die die sich wirklich eines kaufen können denen ist der Spritverbrauch egal bis superegal der Preis auch Hauptsache es fliegt weiter und schneller und es sidht besser aus.
 
"Bei einer (dänischen) Leitra in der bisherigen Form/Bauweise wirst Du sicherlich zum Bastler; das ist normal dabei. Das wird Dir kein Fahrradhändler abnehmen können oder wollen."

Die Voraussetzung, Bastler sein zu müssen, verhindert vielleicht den Zugang zu einer größeren Käuferschicht. Die wenigsten Auto- und Fahrradfahrer sind Bastler

"Bei so einer Umfrage ist es aber nicht ausgeschlossen das meistens Leute antworten die sich kein VM kaufen."

Ausgeschlossen ist das nicht, aber es stellt zumindest einen Meinungstrend dar.

"Verkauft werden halt schnelle. Und die sind oft im Winter schon langsam. Trike mit Verkleidung gibt es ja auch nicht Unmengen von obwohl preiswerter und Motor einfach möglich."

Das stimmt für die bisherige Ziel-/Käufergruppe. Ich stelle mir eher vor (s. mein letzter Beitrag), daß neue Käufer- und Nutzergruppen erschlossen werden.

"Wenn wir alle gefragt werden wie ein Flugzeug sein müsste damit wir uns eines kaufen dann kommt auch Mist bei raus."

Warum auf einmal "Flugzeug"? Da gibt es Typen, die gekauft werden und unterschiedliche Nutzergruppen ansprechen, je nach Nutzungsprofil: für Kunstflug, für Reise, zwei- oder viersitzig oder noch mehr Sitzplätze, für Sichtflug, für Instrumentenflug, für das Hobby am Wochenende, Motor-betrieben, Segelflug (mit und ohne Motorunterstützung), und und und ...

"Denn die die sich wirklich eines kaufen können, denen ist der Spritverbrauch egal bis superegal, der Preis auch, Hauptsache es fliegt weiter und schneller und es sieht besser aus."

Wie ich schon schrieb: die Gruppe der Enthusiasten, der Extremnuzter usw., die bisher angesprochen werden. Mir geht es um die breite "Lieschen Müller"-Anwendergruppe, die noch nicht erschlossen ist, den Breitenmarkt, den VW-Golf unter den Velomobilen, nicht den Porsche, den Ferrari, den Jaguar ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei so einer Umfrage ist es aber nicht ausgeschlossen das meistens Leute antworten die sich kein VM kaufen.

Natürlich - denn es gibt zur Zeit kein kaufbares VM, das die Anforderungen gemäß Umfrage erfüllt. Zumindest dann nicht, wenn die ergänzenden Aspekte aus der Podiumsdiskussion (Antriebsart/Erscheinungsbild/Preis) hinzukommen.

Gruß,

Christian
 
Die Voraussetzung, Bastler sein zu müssen, verhindert vielleicht den Zugang zu einer größeren Käuferschicht.....

Die LEITRA (so gut wie sie auch sein mag, ich weiß es nicht) wird niemals sowas wie der Golf unter den Velomobilen.

Der Erfolg des Golf ist 1974 durch den Golf 1 begründet worden, dieser Wagen war damals für die breite Masse sensationell.
Nicht (nur) wegen der neuen Technik (Frontantrieb, Quermotor, etc), sondern (auch) wegen des sehr, sehr guten Designs, was den Zeitgeist der damaligen italienischen Designschule
transportierte und für den Otto-Normaldeutschen bezahlbar machte.

Jetzt schau dir mal eine LEITRA an: :ROFLMAO::ROFLMAO: Da sehe ich den Charme der Öko-Freaks aus den 70ern, mit einem Bastel-Design aus Vorkriegszeiten.
Die LEITRA hat nichts, aber auch gar nichts was irgendwie nach Zukunft oder modernen Fahrzeug aussieht, die ist in der breiten Masse unverkäuflich.

Von den aktuell käuflichen Velomobilen ist vermutlich das Go-One-EVO-R das Velomobil mit der breitesten Akzeptanz im Design.
Vermutlich wird es ja auch eher ein "Kopf-drinnen" Velomobil werden (PODBIKE, PodRide) mit all den Problemen der Scheibe incl. Zulassung.
 
Ein bisher noch nicht benanntes Thema, das (von den Anwesenden) adressiert wurde, war das Thema Sicherheit. Zunächst wurde das Risiko gesehen, dass, auf politischer Ebene, dem Konzept des Velomobils über das Thema Sicherheit ein Strick gedreht wird. Ein Publikumsteilnehmer meinte in der Automobilindustrie wären solche Vorgehensweisen Gang und Gäbe.
@jessie hob hervor, dass die Velomobilhersteller in den letzten Jahren viel an der Sicherheit getan hätten. Das wurde mit unmittelbarem Applaus honoriert.
Hier sei mir eine persönliche Einschätzung erlaubt: Ich sehe die Notwendigkeit, bei gleicher Effizienz das sicherere Konzept zu wählen, wenn allerdings Sicherheit zum Maß aller Dinge gemacht wird, muss aus meiner Sicht sehr differenziert abgewogen werden (damit man z.B. nicht wieder beim Auto landet). Vielleicht ist Helge Herrmans (provokativer) Vergleich hier hilfreich. Er meinte, man könne ja jedem Fahrzeug eine gewisse maximale kinetische Energie zugestehen - in Anlehnung an das Gefahrenpotenzial, das davon ausgeht. Dann bedeutet Mehrgewicht unmittelbar niedrigere Geschwindigkeit, da ja die Gefährdung der anderen Verkehrsteilnehmer - in diesem Sinne - mit der Masse proportional steigt.

-- Alex
 
......war das Thema Sicherheit.......

........ja die Sicherheit kann man immer gut verkaufen.
Deswegen werden Schulkinder ja mitlerweile mit dem Panzer zur Schule gefahren.

Wobei man sich da nicht von der Automobilindustrie vorführen lassen sollte !
Wir reden hier immer noch über Fahrzeuge mit einer max. Motorunterstützung von 45 km/h und einem Gewicht von < 75 kg (habe ich jetzt mal angenommen:))

Solange auf der Welt noch massenhaft Motorräder mit > 100 PS oder SUVs mit > 2.000 kg Eigengewicht zulassungsfähig sind,
sollten wir die Sicherheit doch etwas relativieren. (Wie vermutlich der Ansatz von Helge Herrmans zeigen soll)
 
Wobei man sich da nicht von der Automobilindustrie vorführen lassen sollte !

Wie ist das Deiner Meinung nach wirksam zu bewerkstelligen? Antwort bitte möglichst unter Auslassung sämtlicher Konjunktive. ;)

Ich habe da so meine Zweifel, dass eine der stärksten Interessensgruppen in Deutschland tatenlos zusieht, wenn sich jemand ernsthaft aufmacht, um eine nennenswerte Alternative zum Zweitwagen an den Start zu bringen.

Gruß,

Christian
 
Wie ist das Deiner Meinung nach wirksam zu bewerkstelligen?

Im Moment (und auch in absehbarer Zukunft) hat die Automobilindustrie noch keine Angst vor einer "Velomobilinvasion", warum auch,
die Stückzahlen sind doch lächerlich.

Von daher nicht im vorausseilenden Gehorsam handeln, sondern schön weiterentwickeln.

Man sieht es doch schön bei der Elektromobilität: Die deutsche Automobilindustrie ist ein langsamer Esel, der auch gerne mal stehen bleibt.

Ich sehe einfach keine Gefahr, daß bei 45 km/h Fahrzeugen jetzt von der Seite geschossen wird.
 
Mag sein, das ich allzu pessimistisch urteile aber ...

... Mir geht es um die breite "Lieschen Müller"-Anwendergruppe, die noch nicht erschlossen ist, den Breitenmarkt, den VW-Golf unter den Velomobilen, nicht den Porsche, den Ferrari, den Jaguar ...

Die Frage ist doch: gibt es diese Zielgruppe überhaupt, bzw. kann es sie zukünftig geben?
Aus meiner Sicht ein bedauerndes aber klares Nein.
Machen wir uns doch nichts vor, Velomobile und Liegeräder haben ein massives Imageproblem.
Liegeradfahrer/Velomobilisten sind in der öffentlichen Meinung Ökospinner. Und solange das so ist, traut sich auch kaum jemand ausserhalb dieser Gruppe.

Zweites Problem: Liegerädern wird von der Pedelecscene das Wasser abgegraben - wozu ein effizienteres Fahrzeug fahren, wenn es der Motor ohnehin richtet? Vor allem wenn es so spielend einfach ist, die 25 Km/h Begrenzung auszuhebeln? Velomobile werden zukünftig noch viel stärker in Konkurrenz zu Elektroautos stehen. Provokant gefragt: Was kann ein VM besser als ein rein mit Ökostrom betriebenes E-Auto?

Er meinte, man könne ja jedem Fahrzeug eine gewisse maximale kinetische Energie zugestehen - in Anlehnung an das Gefahrenpotenzial, das davon ausgeht. Dann bedeutet Mehrgewicht unmittelbar niedrigere Geschwindigkeit, da ja die Gefährdung der anderen Verkehrsteilnehmer - in diesem Sinne - mit der Masse proportional steigt.

Das wäre ein nahezu genialer Ansatz. (y)

........ja die Sicherheit kann man immer gut verkaufen.
Deswegen werden Schulkinder ja mitlerweile mit dem Panzer zur Schule gefahren.

Wobei man sich da nicht von der Automobilindustrie vorführen lassen sollte !
Wir reden hier immer noch über Fahrzeuge mit einer max. Motorunterstützung von 45 km/h und einem Gewicht von < 75 kg (habe ich jetzt mal angenommen:))

Solange auf der Welt noch massenhaft Motorräder mit > 100 PS oder SUVs mit > 2.000 kg Eigengewicht zulassungsfähig sind,
sollten wir die Sicherheit doch etwas relativieren. (Wie vermutlich der Ansatz von Helge Herrmans zeigen soll)

Das Problem ist doch, wenn über Sicherheit geredet wird, dann geht es praktisch aussschliesslich um 2 Aspekte:

1) Die eigene, gefühlte Sicherheit. Deshalb gibts Radhelme, deshalb gibts Hausfrauenpanzer.
2) Die Verantwortung für Gefahren die von eigenen Handlungen ausgehen zu minimieren. Deshalb gibt es (Pseudo) Helm/Warnwestenpflicht, deshalb die Sprüche "Sie sind ja so niedrig man sieht sie ja garnicht"

Worum es quasi nie geht (auch nicht uns Liegeradfahrern), ist darum die Gefährdung anderer durch einen selbst zu minimieren.
 
Was kann ein VM besser als ein rein mit Ökostrom betriebenes E-Auto?

1. Kann kleiner + leichter gebaut werden
2. braucht keine Heizung
3. fördert die Gesundheit nachhaltig (sehr wichtig !)
4. Ist aerodynamischer, effizienter

aus 1. und 2. + 4 => weniger Verbrauch, größere Reichweite, (bedingt) Fahrradwegtauglich, ressourcenschonend und (in Großserie) preiswerter.

und 5. Es gibt doch überhaupt keine leichten Elektoautos..........

Liegerädern wird von der Pedelecscene das Wasser abgegraben

Oberlehrermodus an: Du meinst doch Velomobile... Oberlehrermodus aus
Und das ist dann genau andersherum: "Wassergeschützter" als Pedelecs sind natürlich Velomobile. :whistle:
Verzeih mir die Wortspielerei :)

Aber das ist der entscheidende Aspekt: Wetterschutz !

Worum es quasi nie geht (auch nicht uns Liegeradfahrern), ist darum die Gefährdung anderer durch einen selbst zu minimieren.

Da stimme ich dir vollkommen zu, wenn sich dieser Gedanke endlich durchsetzt (auch die Gefährdung durch Abgase) sind wir bei einer vollkommen anderen Verkehrspolitik.
 
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