Warum werden die nicht offensiver für diesen Zweck beworben?! Wenn man nicht weiß, dass es so etwas gibt, kann man auch nicht drauf umsteigen und (ich nehme an) zum Teil aufgrund der geringen Stückzahlen sind die Dinger teuer!
Die Gründe sind vielfältig. Zum einen ist die Velomobilgemeinde eine ziemlich eingeschworene Gemeinde mit einem sehr, sehr starken Fokus auf unmotorisiertes, schnelles fahren, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. Fährt man schneller als 25, bekommt man bei einer Pedelec-Variante keine Unterstützung mehr, und die meisten Leute hier fahren für gewöhnlich deutlich schneller.
Dann sind die Hersteller ausnahmslos immer kleine Manufakturen. Da lässt sich nicht von heute auf morgen die Großserienfertigung auf die Beine stellen, wenn man nicht einen großen, starken Partner im Hintergrund hat. Das würde allerdings zwangsläufig einer der größeren Fahrrad-Industriebetriebe bedeuten, wie Derbycycle oder gar Auto- oder Motorradfertiger, und da gibt es auch einige Vorbehalte aus der Community, und ich denke auch, bei den Herstellern. Der erste, der hier tatsächlich vorhat, in der Perspektive in die Richtung zu gehen, ist Podbike, aber die sagten mir auch schon, dass das noch länger dauern wird - man werde wohl erst einmal ab Ende diesen und dann im Laufe des nächsten Jahres alle Vorbestellungen ausliefern, und dann sehen, ob man so vorgehen möchte wie die anderen VM-Hersteller - "Bestelle und wir bauen dir eins" - oder ob sie eine Serienfertigung hinbekommen.
Dazu kommt, dass die Hersteller selbst wohl nach dem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, unmotorisierte "Sportfahrzeuge" bevorzugen. Meine Anfragen an velomobiel.nl und InterCityBike bzgl. E-Assist ab Werk waren gleich: "Machen wir nicht, musst du selbst reinbasteln".
es muss also einfach zu bedienen und von der nächsten Fahrradwerkstatt zu warten sein...
Das ist nach meinen Recherchen bisher auch eher schwierig, wenn man nicht einen der Hersteller oder Händler in der Nähe hat. Für mich stellt sich ein VM bisher eher als Fahrzeug für Liebhaber dar, die es auch nicht scheuen, den Schraubenschlüssel zu schwingen.
Ich habe mir auch die Alternative angeschaut, "nur" ein offenes Trike zu nehmen. Dort hat man zwar keinen oder nur geringen Wetterschutz (Kettwiesel mit Klimax-Plane oder Scorpion / ICE mit Windwrap WGX), aber es gibt ein paar mehr Händler, die Service und Reparaturen machen.
Für das Kettwiesel und das HP Scorpion gibt es auch von der Firma "Schöne Linie" eine Vollverkleidung zum nachrüsten, siehe hier:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/kettwiesel-vollverkleidung.54460/ - Das sieht zwar nicht so schön aus, wie ein VM (wobei man sich bei der Leiba Classic auch streiten kann, ob die schön ist...) aber das könnte vielleicht auch eine Variante für dich sein. Ich habe dort schonmal nachgefragt, wie das funktioniert - nachdem die Erstmontage einmal dort vor Ort gemacht wurde, lässt sich der Großteil der Verkleidung im Sommer mit Hilfe von zwei Schrauben einfach wieder abnehmen. Lediglich der Vorderteil, die "Nase" bleibt dran.
Mit so einer Lösung bekommst du das beste aus beiden Welten - die Verkleidung für den Winter und schlechtes Wetter (die dann aber unten noch offen ist, eine Jacke brauchst du also vermutlich trotzdem) und ein offenes Fahrzeug für Frühling bis Herbst bei offenem Wetter.
Diese Verkleidung hat außerdem den Vorteil, dass du die Gepäckmitnahmemöglichkeiten des Trikes zum großen Teil behältst.
Ansonsten ist mit dem "Sunrider 3" eine neue Variante des Sunrider-Velomobils derzeit gerade in der Mache. Es wird eine 25km/h-Pedelec- und eine 45km/h-"Brommobiel"-Variante geben. Fokus liegt hier auf robust, pflegeleicht und alltagstauglich, allerdings ist der Sunrider deutlich schwerer als andere VM, du brauchst also definitiv den E-Antrieb.