Velomobil-Infrastruktur

So wie Thomas Schlüter, der seit 2014 Unfalldaten aus der Presse sammelt:
Im Vergleich zu anderen Unfallszenarien gering:
Anhang anzeigen 196495
Gruß
Christoph
interessante Grafik...
außerorts passiert recht viel, wenn ich denke, das gefühlt 90% des RAdverkehrs sich innerorts abspielt

EDIT: bzw.
es geht hier in der Grafik ja um getötete RAdfahrer...
das heißt: wenn Ausserorts was passiert, ist das Risiko dass es tödlich endet wahrscheinlich höher (höhere Geschwindigkeiten involviert)
 
Steht man mal im Stau, gibt es immer noch viel zu viele Schnarchnasen die das nicht interessiert, obwohl es wohl immer öfter und härter geahndet wird.
Offenbar noch längst nicht oft und hart genug...
Ein Feuerwehr-Auto fährt grundsätzlich voran und ist mit Räumschild ausgerüstet und drückt damit die Schnarchnasen einfach an die Seite. Schäden sind in dem Fall selbst zu tragen ... Problem erledigt.
 
Ich habe mir gerade mal wieder die fiktive Doku "Radfahrer–Stadt" (Ingeborg Euler, 1979) angeschaut und stelle auch dieses Mal wider fest, dass wir irgendwie noch immer das Jahr 1979 schreiben… erschreckend, wie aktuell viele der im Film adressierten Punkte noch immer sind.

Leider ist dieser Film nicht in den Mediatheken verfügbar. Gut, dass ich eine legale Privatkopie¹ davon habe…

¹ schrieb er mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl winkend. (→PN) ;)
 
Ich muss dauernd an Kopenhagen denken, mitten in der Nacht aus Malmö kommend (Sommer '18) fuhr ich durch die Stadt... Der Weg mit dem glattesten Belag, breit und geradeaus, war der Radweg. Kontaktschleifen für Fahrradgrün, sonst grüne Welle bei 25+, das war echt klasse!
Aber dass sich grundlegend was ändert, kann ich jicht glauben, dafür gibts zu weinig @Nils e ;)
Und wenn es mehr gibt, müssen sie von der jeweiligen Verwaltung und der Politik auch noch gehört, verstanden und gelassen werden. Falsches Land = Benzland.
Gruß Krischan
 
Separation funktioniert nicht.
Ist 'ein bisschen' ein Glaubens/Erfahrungs/Fahrzeug/Typthema (und wird auch hier dementsprechend immer wieder kontrovers diskutiert), aber die Studienlage ist m.W. sehr durchmischt (auch innerhalb der gleichen Studien).
Es hängt m.E. nicht an der baulichen Trennung (wird zB in NL massiv praktiziert), sondern am ganzen Drumherum. Nur weil etwas besonders deutlich sichtbar ist (baulich getrennt/gemisch), heisst noch lange nicht, dass es auch der entscheidende Faktor ist (s. a. die subjektive Überbewertung des KEP-Lieferverkehrs im Bereich Wirtschaftsverkehr).

Entscheidend, und deswegen trage ich persönlich die bauliche Trennung trotz vieler Bauchschmerzen mit, ist die subjektive Sicherheit. Unsicherheit -> kein Radfahren -> mehr MIV -> höhere Unsicherheit/Gefährdung für alle -> keine Mobilitätswende. Subjektive Sicherheit -> Mehr RV -> weniger MIV -> Mehr Sicherheit (obj und subj) für Alle -> Mobilitätswende. Sehr pointiert.


ps: gerade im Cargobikeforum gesehen: https://www.zeit.de/mobilitaet/2020...r-sichere-kreuzung-mobilitaet/komplettansicht
Der Artikel ist m.E. relativ (dh, überraschend) gut und zeigt die Komplexität des Problems ansatzweise.

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M.W. gilt "safety in numbers" nicht unbedingt bzw. nur (u.a.) unter der Randbedingung, dass auch der MIV geringer ist.
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Zur Geschwindigkeit:
M.E. perfekt wären Tempo 25 im Nebenstraßennetz (Pedelec/schneller normaler RV) und 40 im Hauptstraßennetz (45er, schnelle VMs, RRler). Oder gerne eine strikte Auslegung und Kontrolle von 30/50, das wäre aber ein Bundesthema. Im Nebenstraßennetz kann man (hier) eh kaum schneller (sicher) fahren, da in Auto wie VM schlicht die Übersicht fehlt.
 
Die Radfahrer Fraktion sollte sich da vielleicht nicht zuuuu weit aus dem Fenster lehnen. Ich glaube da gibt es den einen oder anderen der das auch nicht tut. ;)
 
Die Radfahrer Fraktion sollte sich da vielleicht nicht zuuuu weit aus dem Fenster lehnen. Ich glaube da gibt es den einen oder anderen der das auch nicht tut. ;)
Davon würd ich mich nicht ausschliessen können, aber ich fahr keinen 2t Panzer mit überhöhter Geschwindigkeit im Stadtverkehr.

Edit:
Oops, "nicht" vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Liegeflitzer , irgendwer hat sich neulich beklagt, dass er bei diesem Argument mit einem Verweis auf das winzige Risiko, dass von Radfahrern ausgeht, ausgehebelt würde.
Physik und Masse entscheiden gegen Fossilkraftfahrer.
Natürlich sollen sich alle an Regeln halten, aber wenn der Pkwist 50 statt 30 fährt, beträgt sein Anhalteweg nicht mehr 13,30 m sondern 27,70 m. Das entscheidet den Tod des schwächeren Verkehrsteilnehmers.
Es reicht, wenn man das Gefährdungspotential richtig/ faktenbasiert gewichtet und verringert, deshalb
strikte Auslegung und Kontrolle
Natürlich ist eine funktionsfähige, helltönende Glocke vorgeschrieben, aber im Verhältnis zu Sicherheitsabstand und Tempo unbedeutend und schon gar nicht tödlich.
Gruß Krischan
 
Ich argumentiere ja auch wie ihr :)
Aber ich finde es wichtig nicht nur mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern mich auch an die eigene Nase zu fassen.
Klar haben die Autofahrer das größere Gefährdungspotential, und ja ich ärgere mich als Alltagsradler auch oft genug über gefährliche Aktionen von Autofahrern, aber letztlich müssen wir zu einem Miteinander kommen. Und da hilft es nicht, wenn ich nur auf die anderen zeige. Ich muss auch mal sehen was mache ich vielleicht falsch.
 
Allerdings wurde den meißten Unfallopfern ihr regelgerechtes Verhalten zum Verhängnis. Die eher Kreativradler scheinen selten von schweren Verletzungen getroffen zu werden.
 
Die gleichen Regeln gelten für alle gleich.
Wer sich selbst nicht an Regeln hält, darf auch niemanden wegen Regelverstoß anmaulen.
Finde ich nicht ganz richtig.
Dann dürfte sich wohl kaum irgendjemand über einen Rechtsbruch beschweren, denn ich bin mir sicher, es gibt niemanden, der nicht selbst einmal irgendein Gesetz gebrochen hätte.
 
Die gleichen Regeln gelten für alle gleich.
Muhahaha... und Autos sind gleicher... Deren tödliche Regelbrüche werden bagatellisiert und sprachlich runtergebrochen auf ach so Menschliches wie "übersehen" und "Schulterblick vergessen", etc.
"Auf den schwächeren und ungeschützten Verkehrsteilnehmer muss besondere Rücksicht genommen werden" beinhaltet zumindest sprachlich eine besondere Verantwortung für den Fossilkraftfahrer. Er muss sorgfältiger auf Radfahrer und Fußgänger achten. Tut er aber nicht, siehe Unfallzahlen. Sie sinken für Kfz und steigen für Radler.
Der Pkwist von heute bildet zwei Lager, ca 70% regelkonforme, rücksichtsvolle oder gar vorsichtige Fahrer, 15% Egalos und 15% aggressiver Heizer und Hobbyerzieher, die einen bedrängen, einschüchtern, etc.
Wenn die Geschwindigkeitskontrollboxen akzeptable Durchschnittsgeschwindigkeiten ausspucken, werden eben nicht die gefährlichen Fossilrambos rausgefischt sondern weiterfahren gelassen.
Vor aller Augen. Und dann wird gegen Radfahrer gemault und sich intern gemahnt, bloß alle Regeln zu beachten. Erstmal vor der eigenen Tür kehren. Blablabla. Helm auf, Weste an, Radweg benutzen.
Natürlich darf ich die Leute anmaulen, die mein Leben wegen zu geringen Überholabstandes gefährden, während ich eine OWi wegen Radelns auf der Fahrbahn begehe. Meine OWi mag den Pkwisten nerven, aber das kann er anzeigen, statt mich zu nötigen.
Gruß Krischan
 
Bei mir im Nachbarort haben sie nach dem Bau der Umgehungsstrasse die Hauptstrasse im Ortskern auf "shared space" umgebaut, erst mit 20 km/h, später 30 km/h, das funktioniert gut.
Und ist die neu Umgehungsstraße für den Radverkehr gesperrt? Noch so ein Unding... Überall werden Umgehungsstraßen gebaut und sehr oft gleich für den Radverkehr gesperrt. So wird der (Fern-)Radverkehr immer durch den Ort gezwungen. Ich kenne Strecken, wo es vor und nach der Umgehung nicht einmal ein Radweg vorhanden ist, aber die wenige 100m lange Umgehung für den Radverkehr gesperrt ist.
 
Und ist die neu Umgehungsstraße für den Radverkehr gesperrt?
Ich wüsste nicht dass dort Schilder stehen die das radfahren verbieten...
Aber an dem alten Stück B459 gibt es noch brauchbare Mehrzweckstreifen UND beidseitige Radwege neben der Strasse - am neuen Stück Umgehungsstrasse nicht... die Fahrbahn ist schmal und ohne Seitenstreifen, der Radweg ist nur einseitig, mit viel auf und ab gegenüber KFZ-Niveau, steilen Rampen, Schlenkern, Bettelampeln, und der Gipfel ist dass er dann einseitig (!) mit steilen Rampen auf eine Eisenbahnbrücke führt, da fährt man zwischen Geländer und Leitplanke und hat selbst mit einem normalen Up schon keine Chance bei Begegnungsverkehr, viel zu schmal.
Sprich radfahren theoretisch möglich, praktisch nicht vorgesehen...

Einen anderen tollen Schildbürgerstreich haben sie viele Jahre später auf meinem jetzigen Arbeitsweg bei einer anderen Eisenbahnbrücke umgesetzt:
Dort fahre ich ca. 1...2 km an einer Landstrasse entlang, beim "Einstieg" und "Ausstieg muss ich in jedem Fall die Strasse überqueren, weil der Weg einseitig ist.
Vor und hinter der Brücke ist jeweils ein Kreisel - die könnte ich prima umfahren, weil auf der Seite auf der der Radweg ist kein Abzweig aus dem Kreisel ist - aber auf der Brücke ist der Weg auf der anderen Seite der Fahrbahn als vor und nach der Brücke...
Morgens fahre ich halt eiskalt auf der Fahrbahn weiter, werde auf den paar Metern zwischen den zwei Kreiseln natürlich immer mit aller Gewalt von fast allen KFZüberholt, immer schön über die durchgezogene Linie, oder eben mit zu geringem Abstand...
Abends muss ich leider die Strasse 4x queren, ich kann ja schlecht als Geisterfahrer fahren, zumal zwischen Leitplanken, da ist nichts mit in den Graben fahren.
Aber Strassen queren unmittelbar an Kreiseln ist toll, weil gefühlt 80...90% der KFZler nicht blinken wenn sie den Kreisel verlassen, und das machen sie selten in defensiver Geschwindigkeit...

Die Beschreibung bezieht sich übrigens aufs Up, mit dem VM nehme ich an anderer Stelle den Bahnübergang... den "Radweg" auf der Brücke könnte ich damit eh nicht nehmen, weil ich überall im rechten Winkel abbiegen müsste, das alte leidige Thema, damit kann man wirklich nur auf der Fahrbahn fahren...
 
und Autos sind gleicher.
Wenn ich mit meinem Velomobil einen Fahrradfahrer überhole, dann sollte ich ebenfalls 1,5m Abstand einhalten.
Die Wahrscheinlichkeit für eine schwerwiegende Verletzung ist bei Kontakt mit einem Auto freilich höher, trotzdem kann auch eine Kollision mit einem VM für einen Up-Fahrer böse enden.

Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Zauberwort.
 
@Erziehung: Es geht mir um die Art und Weise der Rechtsauslegung und Durchsetzung.
Tempo 30/50 als echte Vmax machen halbwegs Sinn (ich vermute mal ins Blaue, dass das die ursprüngliche Intention war), als Mindestgeschwindigkeit mit Vmax 40/60 nicht. Weiche Auslegung und Toleranz bei der Kontrolle führten dann per Herdenverhalten und Sozialisation zur aktuellen Situation von Regelgeschwindigkeiten, die für den Radverkehr deutlich zu hoch sind. Schnellere, (für die Insassen) sicherere Autos, bessere Straßenbeläge usw. taten ihr Übriges.
 
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