Velomobil für den Alltag im Mittelgebirge

An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Bericht über meinen gestrigen Besuch in Dronten, sowie die in der Verbindung gesammelten praktischen Eindrücke mit Velomobilen schildern.

Um Grundsatzdiskussionen vorzubeugen, weise ich vorab ausdrücklich darauf hin, dass es sich um persönliche Erfahrungen und Gedankengänge handelt, welche sich vermutlich, aufgrund meiner persönlichen Vorgeschichte, Körpermaße, Interessen, Einschränkungen und dergleichen mehr, erheblich zu anderen Personen unterscheiden!

Die beiden im Vorfeld erhaltenen identischen Tipps von @Disch und @Jupp habe ich beherzigt: Entscheide nach deinem Gefühl! - Offen gestanden bin ich euch dankbar und freue mich, dass keiner zum Kauf SEINES Modells gedrängt hat! Wie ehedem schon einige erwähnten: Man kann noch so viel recherchieren, vergleichen, fachsimpeln ... was am Ende zählt, ist die praktische Erfahrung!

Ein weiterer Punkt zu meiner morgendlichen Einstellung vor Fahrtbeginn nach Dronten: Zwei Modelle standen auf der "Speisekarte", doch für beide gab es Für und Wider. Daher begann meine Fahrt recht emotionslos. Der einzige Wunsch den ich wirklich hatte war, nicht in den Niederlanden geblitzt zu werden.

Ankunft und Aufenhalt bei Velomobiel.nl:
• Nach einem vorsichtigen Betreten des Geländes wurde ich freudig von Theo begrüßt und als der "Probefahrt-Kandidat" identifiziert. Wenn ich das an der Stelle einmal ganz praktisch ausdrücken darf: Ein sehr sympathischer Zeitgenosse, der freundlich und kompetent, aber zugleich ruhig und zurückhaltend alle meine Fragen geduldig beantwortet hat.
• Schnell stand ein QuattroVelo+ zum ausgiebigen testen bereit, doch vor dem Start wurden zunächst Dinge wie Einstieg, Feststellbremse und dergleichen mehr erläutert, da sie für ich gänzlich Neuland waren.
• Und schon ging's los ... oder doch nicht? Wie fädelt sich wohl ein ca. 100 kg schwerer und 192 cm großer Mann, mit Rheuma-Händen und ohne jegliche Erfahrung mit Liegerädern, via "U-Boot-Einstiegsluke" das erste Mal in solch ein "Mobil"? Ein kleiner Tipp: Ihr wärt ins Schmunzeln geraten! - Man könnte auch sagen "es ging immer tiefer hinab", denn kaum meinte man zu sitzen, schon rutschte man noch weiter ... bis man am Ende gefühlt auf dem Boden saß.
• Nachdem dieses "Problem" gemeistert und die Füße in den Pedalen eingeklingt waren, wurde sehr behutsam die Feststellbremse gelöst und los ging "die wilde Jagd". Weit gefehlt, denn zu jagen gab es nichts und man musste schon ordentlich in die Pedale treten um auf 20 km/h zu gelangen. - In meinem Kopf kursierte bis dahin die Info "Wohlfühlgeschwindigkeit = 37-43 km/h" und um einen besseren Vergleich ziehen zu können, war ich am Abend des Vortages nochmals extra eine meiner Hausrunden mit dem MTB gefahren (75 km mit ca. 22-23 km/h Durchschnitt). - Das Ergebnis: Ich war nicht nur vom Sitzen auf "dem Boden der Tatsachen" gelandet. Nein, es fährt nicht von alleine und ja, die Masse von über 30 kg muss auch erst einmal ins Rollen gebracht werden. (Für alle die mich jetzt schimpfen möchten sei gesagt, dass ich euch durchaus glaube, dass die o.g. Geschwindigkeit mit etwas Umstellung und Übung zu erreichen ist.)
• Ein weiterer Punkt, welcher mir bislang gänzlich fremd war, ist die Geräuschkulisse. Mir waren zwar Themen wie bspw. "Gehörschäden durch Fahrtwind?" bekannt, doch die erlebte Geräuschkulisse aus dem Innenraum kam gänzlich unerwartet. Natürlich ist mir bewusst, dass der Vergleich gegen ein "Aufrechtrad" hinkt, da hier viele Geräusche durch den Fahrtwind davongetragen werden, doch das man im Velomobil die normalen "Betriebsgeräusche" in der Form wahrnimmt, kam störend bzw. ungewohnt.
• Last but not least der größte Störfaktor: Mein QV und ich beim Wendemanöver auf offener Straße! - Jeder Neuling liest hier sehr viel über die Tatsache, dass er auch zukünftig immer noch stolzer Besitzer eines Fahrrades bleibt, doch dabei geht meines Erachtens völlig unter, dass viele Velomobile den Wendekreis eines Autos haben. In Zahlen ausgedrückt: Der einbahnige befestigte Regelquerschnitt der Straßen welche wir "unter die Reifen nehmen" beträgt gerademal 5,50-7,50 Meter. Da der Wendekreis eines QV wesentlich höher ist, bedeutet dies "vorausschauend fahren / planen" oder "Kurve anfahren, VM-Rückwärtsgang einlegen, Rest der Kurve fahren" oder "aussteigen, umsetzen, weiterfahren"! - Warum ich das so explizit erwähne? Weil meine Touren bislang vornehmlich mit Radroutenplaner Hessen und NRW geplant wurden und zwar landschaftlich sehr schön sind, aber durch Umlaufgitter und enge Kurven zu einem echten Problem für ein VM werden könnten. Umplanen wäre denk-/machbar, doch wieviel Schönheit der Routen büße ich dafür ein? Ich möchte das VM ja nicht ausschließlich zum Pendeln auf Straßen zur Arbeit nutzen!
• Kommen wir zu den positiven Erkenntnissen: Das QV hat zwar sein Gewicht, doch ein Blick "unter die Haube" offenbart die Gründe. Aufbau, Technik und Innenraum sehen stabil, durchdacht und optisch ansprechend aus. Da ich häufiger mal bei Dunkelheit auf Radwegen oder auch stark befahrenen Bundesstraßen unterwegs bin und die bislang eingesetzten "B&M IXON IQ Speed (50 Lux)" und "Lezyne Strip Drive Rear" immer noch Luft nach oben zulassen, war ich von dem Lichtpaket sehr angetan. Dabei ist besonders die Position, sowie der Abstand der Lichter voneinander hervorzuheben. Auch die akustische Rückmeldung der Blinker fand ich sehr gelungen.
• Die Hupe / Klingel könnte nach meinem Geschmack etwas "freundlicher laut geben". Ein Test von außen führte jedenfalls dazu, dass ich selbst fast beiseite sprang und verstohlen die Nachbarschaft beobachtete, ob jemand zu schimpfen anfangen würde.
• Der Platz zum Sitzen war ausreichend, aber gleichzeitig nicht überdimensioniert. Als sehr schönes und hilfreiches "Schmankerl" haben sich die seitlichen Fächer erwiesen. Sie bieten zum einen die Möglichkeit wichtige Kleinteile (Smartphone, Schlüssel, Kamera) oder auch Getränke, aufgeräumt und dennoch griffbereit zu haben und halten zum anderen den Körper in Position. Über die Größe des restlichen Stauraum wurde hier im Forum ja bereits ausführlich berichtet.
• Ein letzter für mich sehr positiver Aspekt des QV war seine immer präsente Haube, die zum einen Schutz vor der Sonne bot, aber zeitgleich niemals das Gefühl der Eingeengtheit vermittelte. Weiterhin den Wind im Gesicht zu spüren war eines meiner Suchkriterien.

Mittägliches Eintreffen bei Intercitybike:
• Ein bepflanztes gelbes DF vehinderte, dass ich gänzlich am Zielort vorbeifuhr. Auch hier hies mich Ymte herzlich (und fast mit Handschlag) Willkommen und übergab mich den guten Händen eines Kollegen. Es sei mir verziehen, wenn sein Name trotz perfekter Betreuung nicht in meinem Kopf bleiben wollte. Letzterer hatte an diesem Tag so einiges zu verarbeiten.
• Auch hier stand recht bald ein "DF in XL" inkl. SPD-Pedalen zur Probefahrt bereit. Die Erwartungen waren hoch, da es sich offenbar um eines der meistverkauften und -gefahrenen Modelle handelt und Daniel es als DAS Velomobil für meine Anforderungen bezeichnete.
• Erster Wermutstropfen: Der Einstieg! - Konnte ich beim QV noch die Füße VOR dem Sitz aufsetzen und den Rest hinunterrutschen, so musste ich mich nun AUF den Sitz stellen, um mich einzufädeln. Nun ja, mir wurde beigebracht, dass man sich nur dann auf einen Stuhl stellt, wenn bspw. eine Lampe gewechselt werden muss und dann auch ohne Schuhe, ... aber Regeln haben ja auch Ausnahmen. Doch was macht man, wenn die Schuhe dreckig sind?
• Zweites und größtes Problem: Der Abstand der Radkästen im Innenraum eines VM (DF, QV, Quest) beträgt in etwas 41-42 cm. Je nach Bauart des VM sitzt der Fahrer weiter vorne oder weiter hinten. Die Geometrie (m)eines Beines ist, vereinfacht ausgedrückt, wie ein gleichschenkliges Trapez. An den Oberschenkeln besitze ich einen Durchmesser von ca. 20 cm! - Das Ergebnis: Je näher man an den vorderen Radkästen sitzt, desto eher gibt es mit 2x 20 cm + Tiller Probleme. Bei mir konkret haben die Oberschenkel im DF fast permanent rechts und links geschliffen. Im QV habe ich davon überhaupt nichts gemerkt, weil sich die Sitzposition weiter hinten befand. Vermutlich ließe sich die Position des Sitzes im DF auch noch variieren, doch ein Test konnte leider nicht stattfinden.
• Drittes und eher bauartbedingtes Manko: Sowohl die tiefe Position des Frontlichts, als auch die nah beieinander befindlichen Blinker und Rückleuchten des DF halte ich für suboptimal im Blick auf Eigen- und Fremdsicht. Natürlich mag die Praxis dem ersten Eindruck widersprechen und ich wurde auch auf optional zu ergänzende Lichtkanonen hingewiesen, doch seht mir bitte folgendes nach: Wenn ich einen Betrag in der Größenordnung ausgebe, möchte ich zunächst ein "Fire-and-Forget"-Paket und keine direkt nachfolgenden Bastelleien.
• Vierter Punkt, welcher mir im Vergleich zum QV natürlich direkt aufgestoßen ist: Der Stauraum! - Auch wenn hier bereits viel über die Masse des im DF zu transportierenden Gepäcks geschrieben wurde, verbleibt beim genauen Hinschauen das Geschmäckle von "es geht alles irgendwie, mit ein wenig Druck und ohne Struktur". Im gefahrenen DF befand sich hinten ein Ersatzreifen. Daneben und drumherum existierte überall noch etwas Platz für kleinere oder komprimierbare Gegenstände, d.h. genügend Platz für Getränke, Verpflegung und Wechselkleidung, Werkzeug, ... aber mit einem Notebook hätte man vermutlich schon Schwierigkeiten.
• Kommen wir auch hier zu den positiven Dingen: Das geringere Gewicht und das größere Antriebsrad merkt man sofort in der Beschleunigung. Auch der Wendekreis fällt spürbar geringer aus. Das "luftige" Fahren ohne Haube hat gleichermaßen Vor- und Nachteile. Die Haube im Fahrzeuginneren zu transportieren erscheint mir nicht möglich, d.h. es ist eine gute Wetterprognose vonnöten. Den Hinweis auf die geringe Anzahl an Regentagen pro Jahr, sowie die Behauptung, dass selbst bei stärkerem Regen maximal die Schultern nass würden, erschienen mir logisch, helfen mir jedoch nicht bei größeren Touren.
• Zu guter Letzt durfte ich noch eine Testrunde jeweils mit Haube und Sonnendach fahren. Meine Tendenz würde eindeutig zu letzterem gehen, aufgrund der Luftdurchlässigkeit.

FAZIT:
• Der Kreis schließt sich beim Gefühl ... und der Bereitschaft, kleinere Mankos hinzunehmen bzw. sich darauf einzustellen!
• Großes Gewicht + großer Wendekreis vs. Körperkontakt mit Innenraum bei jedem Tritt.
• Die Entscheidung ist zu Gunsten eines QuattroVelo+ gefallen! - Sollte ich später, trotz Mountain Drive, an 12% Steigungen Knieprobleme bekommen, kann ich immer noch eine Unterstützung nachrüsten.
• Was folgt, ist eine Wartezeit von ca. 10 Monaten und die Vorfreude auf ein muskelbetriebenes Schlachtschiff. In dieser Zeit gilt es noch Fragen rund um Aufbewahrung, Schutz, Transport, u.v.m. zu klären.

Vielen Dank an dieser Stelle an Theo und Ymte (soweit ihr hier mitlest) für eure Geduld mit mir und an das Forum für das Teilen eurer Erfahrungen!
 
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich habe mich im QV auch sofort wohl gefühlt und möchte es nicht mehr missen. An den Wendekreis kann man sich gut gewöhnen, zumal man durch die Fußlöchern das Gefährt ganz gut zurücksetzen kann.
 
Danke für den ausführlichen Bericht und Gratulation zur Entscheidung. Vieles spiegelt meine Eindrücke bei der ersten Probefahrt (Geräuschkulisse, Wendekreis, Tempo doch nicht so hoch?). Sehe ich heute nicht mehr als Probleme an bzw ist widerlegt. Gute Nerven beim Ertragen der Wartezeit ;).
 
Du hast dein Fahrzeug gefunden, dass ist super.
Meine Anmerkungen zu deinem Bericht. Ich habe schon überlegt, ob man gegenteiliges hier noch schreiben sollte. Es geht mir nicht darum, das QV in Frage zu stellen. Ich finde das QV sehr schick und es bietet sehr viel Platz. Jedoch ist nach meinen Erfahrungen einiges an Beurteilungen des DF nicht korrekt. Deshalb ein paar Worte.
Es ist immer wichtig, dass das VM gut auf dich eingestellt ist bei der Probefahrt. Bis auf dein "Oberschenkelproblem" sehe ich beim DFXL kein Problem. Nach ein paar Monaten regelmäßigem fahren verschwindet das bei den meisten.
Gepäck haben wir für lange Touren (6 Wochen Schottland, 4 Wochen Schweden) ins DF hineinbekommen, ohne Drücken. Wenn man es hinten hineindrückt, drückt auch irgendeine Stelle des Radkastens an den Reifen. Gepäck war Klamotten, Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kocher, Vorräte, Werkzeug, kompletter Ersatzset Mäntel und Schläuche, plus ein paar Speichen uswusw. Besonders in der Hutze ist viel Platz und vorne vor den Radkästen Platz für Ersatzteile usw.
Haube braucht man für Regen nicht. Absoluter Nonsens. Der Schaumdeckel (Neopren) plus Helm ist für das DF absolut ausreichend.
Zum Einsteigen auf den Sitz stellen mit einem Fuß. Ja kann man. Z.B. nur mit der Hacke, dann hat man keinen Schmutz. Manche stellen den Fuß auch auf die Brücke, dann bleibt der Sitz sauber.
Wenden. Eine minimale Absenkung der Straße oder am Straßenrand reicht. Vorwärts rauf, rückwärts rollen usw. Oder mit den Händen die Vorderreifen rückwärts drehen.
Am Ende zählt meines Erachtens das Gewicht und wie weit kommst du mit welcher Anstrengung. Je weniger desto besser. Die Schlumpf habe ich auch im DFXL. Sie schluckt dir einiges an Kraft ohne Vortrieb. Das habe ich jetzt mit dem Alpha festgestellt.
 
und der Bereitschaft, kleinere Mankos hinzunehmen

Verzeihe mir das Wortspiel:
und der Bereitschaft, kleinere Mangos hinzunehmen

Das Mango ist zwar auch ein sehr bewährtes VM, aber nicht mit Deiner Körpergröße. :ROFLMAO:

Was Du teilweise als "landen auf dem Boden der Realität" empfunden hast, kam bei mir so an, dass mit "uns" Velomobilisten manchmal das Schwärmen durchgeht und wir vergessen, dass man manches, was für den erfahrenen Velomobilisten selbstverständlich ist, erst lernen oder antrainieren muss. Mach Dir keine Sorgen, der Wendekreis wird immer weniger wichtig, denn Du wirst kleinste Unebenheiten sehen und ausnutzen lernen, so dass Du dann per Schwerkraft rückwärtsrollen und rangieren kannst. Wobei, das QV hat ja Fußlöcher, da ist das rückwärts in Bewegung kommen beim Rangieren wirklich kein Problem.

Was Regen angeht: meiner Meinung nach braucht man da noch nicht einmal den Schaumdeckel, zumindest solange nicht ein Wolkenbruch herniedergeht. Bei ein bisschen Nieselregen wird man halt im Schulterbereich ein wenig feucht, aber das ist nicht schlimm. Als Brillenträger ist es doof, das gebe ich zu, ja. Aber da hilft auch die Haube nicht, denn dann hat man zwar keine Tropfen mehr auf den Brillengläsern, aber dafür beschlagen sie.

Dann Glückwünsche zur Bestellung, und nimm im Wartezimmer Platz. 10 Monate werden ganz schön lang werden...
 
Servus zusammen,

ich möchte nochmals deutlich hervorheben, dass ich aufgrund mangelnder Erfahrung weder in der Lage bin über eines der Modelle zu urteilen, noch irgendeinen Nutzen davon hätte. Es ging mir lediglich darum, meine persönlichen Empfindungen zum Nutzen anderer zu teilen!

Daher freue ich mich auch über die beruhigenden Worte zum Thema Wendekreis. Mir stand schon folgendes Szenario bildlich vor Augen: Berufsverkehr und ich auf einer Rechtsabbiegerspur. Die Ampel macht grün ich drehe wie wild am Tiller. Die Reifen schleifen im Radkasten und dennoch fahre ich dem neben mir ebenfalls abbiegenden Auto "in die Quere". Ich klinke hektisch meine Schuhe aus und versuche umzusetzen. Ein Hupkonzert ist die Folge. Die Ampel wird wieder rot, ich fahre als einziger weiter und versuche mich vor lauter Peinlichkeit im Inneren meines VM zu verkriechen.

Es ist immer wichtig, dass das VM gut auf dich eingestellt ist bei der Probefahrt.

Habe ich hier bereits verschiedentlich gelesen und kann ich logisch nachvollziehen, doch hatte ich leider weder die Kenntnis darüber "was noch geht" noch eine Möglichkeit der Einflussnahme. Der Sitz war an den Radkästen fixiert (Bilder vorhanden).

Bis auf dein "Oberschenkelproblem" ... verschwindet das bei den meisten.

Offen gestanden bin ich mir da nicht so sicher, da ich ja meine Hosengrößen für ein Gewicht von 95-105 kg kenne. An den Oberschenkeln tut sich da wenig. Und wenn sich dieses elementare Problem nicht lösen lässt, bringt mir das schönste VM nichts! - Auch wenn ich es bislang für nicht erwähnenswert hielt, es waren nicht nur die Oberschenkel welche ein wenig Platzmangel aufwiesen. Beim ersten Einstieg in das QV fühlte ich mich ebenfalls beengt, da im Schulterbereich Polster eingeklebt waren. Nachdem sie entfernt wurden, passte alles wunderbar. Im DF musste ich an Daniels Aussage zu dem WAW denken: Wie Hering in der Dose! - Es passte zwar geradeso, aber meine Schultern verschmolzen gewissermaßen mit dem Innenraum.

Gepäck haben wir für lange Touren ... ins DF hineinbekommen, ohne Drücken.

Gibt es Bilder hiervon? Ein Bild sagt ja bekanntermaßen "mehr als tausend Worte" ...

Haube braucht man für Regen nicht. Der Schaumdeckel (Neopren) plus Helm ist für das DF absolut ausreichend.

Mir war tatsächlich nicht nur der Regenschutz, sondern auch der Sonnenschutz wichtig. Wenn man sommertags 4-8 Stunden mit dem Rad unterwegs ist, fängt man sich sehr schnell Kopfschmerzen und Verbrennungen ein, welche eine Weiterfahrt am nächsten Tag verhindern. Für die "kurzen" Wege zur Arbeit mag das hingegen belanglos sein.

Am Ende zählt meines Erachtens das Gewicht und wie weit du mit welcher Anstrengung kommst. Je weniger desto besser.

Sehe ich ähnlich, doch leider gab es o.g. Ausschlusskriterien. Von meinen Aufrechträdern habe ich gelernt, dass die Reifengröße zudem eine große Rolle spielt; mein Wunsch wäre demnach das QV mit 28" Bereifung (nicht ganz ernst gemeint). - Ich bin mir ebenfalls dessen bewusst, dass ein tagtägliches bewältigen größerer Steigungen keinen großen Spaß machen wird. Hieraus resultierte auch schon die fixe Idee nach einem Tretlagermotor, in Verbindung mit einer 12fach Kassette mit 11-52. Ob dies realisierbar wäre, könnt ihr mir vielleicht am ehesten beantworten.

Das Mango ist zwar auch ein sehr bewährtes VM, aber nicht mit Deiner Körpergröße.

Ich hätte wohl maximal eine Mango in einem Quest genießen können, denn letzteres durfte ich ebenfalls kurz bei Velomobiel.nl probefahren. Es diente einem Vergleich der Beschleunigungen und mein erster Gedanke war: "Das geht ab wie ein Zäpfchen!" (Im Vergleich zu einem QV.)

Als Brillenträger ist es doof

Was leider auf meine Person zutrifft. Daher bin ich auch schon gespannt wieviel man bei einer Regenfahrt im QV auf die Brille bekommt.

Dann Glückwünsche zur Bestellung, und nimm im Wartezimmer Platz. 10 Monate werden ganz schön lang werden...

Vielen Dank für die Glückwünsche. Da es noch viele Dinge zu berücksichtigen gibt, wird mir gewiss nicht langweilig. Zudem darf man nun bei jedem Ärgernis auf den Touren mit dem Aufrechtrad daran denken, dass es in Zukunft besser wird. Und glücklicherweise sitze ich ja nicht im Wartezimmer einer Zahnarztpraxis ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es Bilder hiervon?

Durchaus. Nur als Hinweis: es gibt auch threads zu Gepäck sowie -optimierung und -reduzierung, Reisewerkzeug, speziell Campingausrüstung (falls man seinen Knochen so etwas zumuten will), Routingstrategien und -lösungen, etc. Auch aus den Reiseberichten kann man einiges lernen.

Aber die versprochenen Bilder:
- ausgepacktes Gepäck für 2 Leute für 3 Wochen
- vollgepacktes Quest und DF

Man braucht allgemeinhin wesentlich weniger, als man denkt.
 
Gibt es Bilder hiervon? Ein Bild sagt ja bekanntermaßen "mehr als tausend Worte" ...
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Das war das Gepäck aus 2 DF für 3 Wochen on Tour (wir packen immer sehr frugal) und da war noch reichlich Platz frei. Dazu kamen noch mehrere Getränkeflaschen und was wir unterwegs noch an Futter eingekauft haben. Als wir für eine Woche Basislager eingekauft haben, wurde noch ein ganzer Einkaufswagen voll Futter auf drei DF verteilt, auch das paßte noch problemlos mit rein. Generell paßt in ein DF XL viel mehr rein als man tatsächlich rumfahren möchte. Aber diese Information nutzt dir ja nichts mehr ;) Vorteil beim QV, es passen sperrigere Dinge rein als beim XL, ob mehr rein paßt bezweifele ich.

Wendekreis: mach dir mal keinen Kopf, das ist nur die ersten Tage gewöhnungsbedürftig, im Alltag führt das nur sehr sehr selten zu Problemen.

Wenn man sommertags 4-8 Stunden mit dem Rad unterwegs ist, fängt man sich sehr schnell Kopfschmerzen und Verbrennungen ein, welche eine Weiterfahrt am nächsten Tag verhindern.

Dazu braucht man nicht unbedingt eine Haube, eine Kappe reicht schon aus. @crummel hat sich noch nie die Platte verbrannt ohne Haube.
 
Was leider auf meine Person zutrifft. Daher bin ich auch schon gespannt wieviel man bei einer Regenfahrt im QV auf die Brille bekommt.
Bei der Fahrt geht es eigentlich. Ich nutze das Visier, um die Beregnung zu regulieren. Dabei sehe ich unter dem Visier hindurch, damit die Sicht nicht eingeschränkt ist. Schwierig wird es beim Anhalten an der Ampel, da dort meine Brille beschlägt und ich sie nach untern auf die Nase schieben muss. Beim Anfahren wird sie aber nach einigen Metern wieder beschlagfrei und ich kann wieder durch sie hindurchsehen.
 
Ich glaube, wir nehmen etwas mehr mit:
1. für Skandinavien 2019IMG_7225.jpeg
2. für Schottland 2018IMG_3837.jpeg
 
Ich glaube, wir nehmen etwas mehr mit:

Selbst Tische und Bänke werden mit dem DF transportiert ... ich ziehe ehrfürchtig meinen imaginären Hut (für den echten war es zu warm). Lasst mich eine Frage stellen: Befindet sich hinter den kleinen Löchern eurer tierischen Freunde ein verborgener Häcksler ... und wo versteckt sich die Maschinerie um Tisch und Bank am Zielort wieder zusammenzusetzen?

Spaß beiseite, offenbar hat das DF Qualitäten, welche für mich auf den ersten Blick nicht erkennbar waren ... mea culpa!

Was weiterhin verbleibt, ist die Problematik des Sitzens. Hier im Vergleich die Sitzposition des QV. Auch ohne nachgemessen zu haben, ist der Unterschied deutlich erkennbar.

20200919_QV_Sitzposition.jpg
 
offenbar hat das DF Qualitäten, welche für mich auf den ersten Blick nicht erkennbar waren
Und anscheinend hat das QV Qualitäten, die für Dich auf den ersten Blick genauso erkennbar waren wie die Nachteile des DF, also alles in Ordnung.
Ich träume immer noch von einer Leitra, aber deswegen muß sie nicht für andere das richtige VM sein.
Wenn Du Dein QV mal etwas gefahren bist, kannst Du Dir ja immer noch ein DF als Zweit-VM zulegen -Du wärst m. W. nicht der erste ...
Unsere beiden Autos binden (und verbrauchen) mehr Kapital :rolleyes:

Ich würde mich über die nach den Probefahrten ziemlich eindeutige Entscheidung freuen und das Grübeln aufhören - die Kompromisse wären andere gewesen beim DF, aber ohne wäre das auch nicht abgegangen.

Just my 2 cents :cool:

Grüße,
wolf
 
Unsere beiden Autos binden (und verbrauchen) mehr Kapital

Wo du es erwähnst, möchte ich euch folgendes Foto nicht vorenthalten ... frage jedoch gleichzeitig nicht, welches "Mobil" schöner ist. Das Bild sollte der Größenabschätzung für einen eventuellen Dachtransport dienen.

20200919_OpelAstraJvsQuattroVelo.jpg

eindeutige Entscheidung

Offen gestanden gab es bei Velomobiel.nl noch Konkurrenz zum QuattroVelo+, welche ein echter Hingucker war. Doch Theo wollte das Unikat nicht abgeben ...

20200919_VelomobilFuerKinder.jpg
 
Was weiterhin verbleibt, ist die Problematik des Sitzens. Hier im Vergleich die Sitzposition des QV. Auch ohne nachgemessen zu haben, ist der Unterschied deutlich erkennbar.
Also wenns im DF an den Oberschenkeln scheuert oder an der Schulter drückt würd ich es auch nicht kaufen.
Auf Dauer ist das dann nix. Ich hab schon jemand getroffen , der hat sein EVO K wieder verkauft, weil die Schmerzen an den Schultern nach 1h nicht mehr zum Aushalten waren.
 
Servus zusammen,

ich denke es ist an der Zeit, diesen Faden nach nunmehr 5 Monaten wiederzubeleben. Wie ihr wisst, habe ich am 19.09.2020 ein QuattroVelo+ bei Theo bestellt.
Die Zubereitung dauert laut dem Chefkoch 8-10 Monate.

Trotz dieser Aussage war ich eher von 10-12 Monaten ausgegangen und wurde daher am vergangenen Montag, denn 15.02.2021 angenehm überrascht, als elektronische "Post" von Theo eintraf, in welcher er um Bestätigung meiner bisherigen Spezifikationen bat. Nachdem er mir im Anschluss zwei Tage lang "Rede und Antwort gestanden hat", kristallisierte sich folgenden Ausstattung heraus:

QuattroVelo+
+ Armstützen
+ B&M IQ-X 150 Lux
+ Fuß-Luke mit fester Beule
+ Kurbel in 155 mm
+ Lackierung in Ultramarinblau (RAL 5002)
+ Rangieröse
+ Rennhaube mit Visier
+ Schlumpf Mountain Drive (75 | 11/32)
+ Schwalbe G-One Allround (40-406)
+ Sitzauflage (Ventisit | 2 Schichten)
+ Trommelbremse mit 90 mm
+ Zusätzlicher Spiegel (+ Lackierung)

Da dieser Faden ja allen von Nutzen sein soll, ein paar kurze Erläuterungen zu meinen Gründen für die Wahl einzelner Komponenten:
• B&M IQ-X 150 Lux -> Ich bin früher ein MTB von Specialzed mit "B&M IXON IQ Speed" (50 Lux) gefahren und habe mir dann ein Upgrade auf "B&M IXON IQ Speed Premium" (90 Lux) gegönnt. Aktuell fahre ich ein Tourenrad (E-Bike) von KTM mit "B&M IQ-X E" und bin von der Lichtausbeute begeistert. Das einzige was manchmal fehlt, ist ein "adaptives Kurvenlicht", doch das wird bislang bei großer Dunkelheit (kaum weitere Lichtquellen aus der Umgebung) über eine zusätzliche Kopflampe ausgeglichen. Mein Wunsch war "mindestens dasselbe, doch besser noch mehr, aber in dem Fall mit Abblend- & Fernlichtfunktion, um Strom sparen zu können". Als Theo mir bestätigte, dass das "B&M IQ-X 150 Lux" auch in zwei Stufen genutzt werden kann, stand die Entscheidung fest.
• Fuß-Luke mit fester Beule -> Viele kennen ja bereits die Standard-Luke des QV mit seinen Löchern. Optional gibt es ja seit kurzer Zeit noch zwei weitere Luken; eine mit fester Beule und eine mit flexibler Beule. Da Theo bestätigte, dass die Luke mit der festen Beule immer noch genügend Bodenfreiheit aufweist und das alleinige Bestellen dieser Luke keine Mehrkosten mit sich bringt, nahm die Entscheidung Formen an. Im Sommer kommt die Luke ganz raus und im Winter rein. Damit dürften die Themen "Frischluftzufuhr" und "Abschottung gegen Kälte" erschlagen sein. Was mir im Nachhinein erst einfiel, war die entfallene Option eines "Rückwärtsganges" im Winter, doch auch hierfür wurde mir durch @AxelK bestätigt, dass diese Notwendigkeit eher selten besteht.
• Schlumpf MD (75 | 11/32) -> In der Verbindung erhielt ich von Forums-Mitgliedern direkt zwei Fragen: A) Warum im Mittelgebirge kein Motor und B) warum im Mittelgebirge keine Übersetzung mit 70 | 11-36? - Zu A) Ich habe die zur Verfügung stehenden Systeme bereits im Vorfeld längere Zeit recherchiert und auch nochmals mit Theo und @AxelK diskutiert. Fakt ist, dass mir aktuell die Übersetzungen nicht zusagen, d.h. entweder habe ich am Berg oder in der Ebene zu wenig "Bandbreite". Eine zusätzliche Rohloff würde dem entgegenwirken, doch dies wäre eine weitere Komponente, welche zu erwerben (1.500,-) und pflegen wäre. Unabhängig von diesen Überlegungen, wollte ich gerne mal einfach den Schlumpf ausprobieren und schauen, was mit meiner eigenen Kraft noch geht. Wenn sich das als nicht praktikabel herausstellen sollte, kann ich immer noch zu einem Bafang mit 70 | 11-36 wechseln. - Zu B) Die Entscheidung hat etwas mit dem Wunsch nach einer sanft zu tretenden Berggeschwindigkeit, sowie einer realistisch hohen Endgeschwindigkeit zu tun. Ausgangspunkt war die Analyse meiner bisherigen Aktivitäten in Bosch eBike Connect. Hieraus lies sich eine durchschnittliche Trittfrequenz von ca. 70 rpm ableiten, welche ich mit dem Rest der relevanten Daten beim Online Entfaltungsrechner eingab. Das Ergebnis ist eine nach meinem Dafürhalten gut abgestufte Nutzbarkeit von 6-44 km/h. Bei geringerer oder höherer Trittfrequenz kann sogar noch ein größerer Bereich abgedeckt werden. Zudem wurde mir seitens @Jupp bestätigt, dass man mit der Übersetzung bei den 20" Rädern "überall hoch kommt" und ein "Schlumpfen" beim Anfahren in der Ebene nicht notwendig ist. Für all jene, welche dennoch zu einer 11-36 Kassette tendieren, sei festgehalten, dass dies zumindest rechnerisch gerademal einen Unterschied von 0,6 km/h am Berg (30/36) und 1,7 km/h (75/36) in der Ebene ausmacht.
• Schwalbe G-One (40-406) -> Manch einer mag sich fragen, warum dieser Standard überhaupt aufgeführt wurde. Dies resultierte aus meinen ersten Wunsch nach Verwendung von "Schwalbe Marathon Plus 35-406". Meine bisherigen Erfahrungen mit "Schwalbe Marathon" Reifen sind durchweg positiv. Beispiel: Mein o.g. MTB wurde Anfang 2019 mit einem Hinterrad-Nabenmotor "elektrifiziert", wodurch ein Plattfuß schwer zu handhaben war (Stichpunkt: 19er Schlüssel + Drehmomentstütze + Verkabelung). Aufgrund dessen wurden "Schwalbe Marathon Plus Tour" gefahren. Nach über 10.000 km ohne Platten wurden sie "vorsichtshalber" gewechselt und sahen noch fast neu aus. Aufgrund eurer positiven Bemerkungen zu dem "G-One", sowie den Informationen (Protection / Durability) auf der Schwalbe-Homepage, habe ich jedoch meine Wahl geändert und lasse mich überraschen.
 
Sodele, jetzt geht's ans Eingemachte, denn wer glaubt das war schon alles, hat sich geschnitten. Es gibt weitere fünf Punkte, welche bereits mehr oder weniger recherchiert wurden und wobei ich wiedermal eure Hilfe gebrauchen könnte.


1.) Transportsysteme

Ich möchte vorwegnehmen, dass es hier nicht primär um den womöglich im Mai anstehenden Transport des QuattroVelo+ nach Lünen und / oder Bad Schwalbach geht. Hierfür könnte ich mir auch ein adäquates Beförderungsmittel leihen oder "zur Not" (oh Graus, welche Vorstellung ;)) die 2x 250 km "abradeln". Mir geht es stattdessen um gelegentliche Transporte zum Erkunden neuer Gegenden oder auch Urlaubsfahrten. Zudem könnte ich hiermit ggf. meine "Schuld" (für die vielen Löcher im Bauch) bei Christian (@bebauchterbiker) begleichen und zu einem VM-Treffen am Bodensee kommen.

Meine Recherche hat bislang folgendes ergeben:
1.1) Grundträger- inkl. Schienensystem
• Theo hatte mir auf meine Frage ein ähnliches Bild wie bei Wim Schermer zukommen lassen. Hierbei handelt es sich zweifelsohne um eine der stabilsten Lösungen, welche sich durch Beschaffung von zwei Grundträgern und drei Schienen umsetzen ließen. Das Problem beim QV ist jedoch, dass vier Räder mit einem Spurunterschied von jeweils 6 Zentimetern befestigt werden wollen, d.h. es werden zwei Schienen mit einer Breite von mindestens 10 Zentimetern benötigt.
• Durch eine meiner letzten Ausfahrten kam dann die Frage auf: Wie transportieren eigentlich stolze Besitzer von Fatbikes ihre Zweiräder? - Eine Recherche bei Thule ergab dann, dass ich offenbar mit einer Thule Evo WingBar Kombination, zwei Thule ProRide, sowie einem Satz Thule ProRide Fatbike Adapter, für knapp 600 EUR zu einer Lösung mit 5" breiten Reifenschalen kommen würde, worin die vier Reifen des QV zwar nicht optimal ständen, aber sich dennoch gut befestigen ließen.
• Eine Alternative wären geteilte Schienen wie bei @berbr, doch hierdurch ließen sich für mich lediglich 35,95 EUR sparen, da mir weder Hänger noch Werkzeug für eine derartige Montage zur Verfügung stehen.
• Eine weitere sehr ansprechende Option wären Distanzstücke auf den Grundträgern wie von @WoWi umgesetzt. Doch auch hier entstehen für den geneigten Betrachter direkt folgende Fragen: Wie komme ich zu den "Adaptern" und wie werden sie auf dem Grundträger befestigt? Darüber hinaus hat es den Anschein, als ob die Spanngurte in Längsrichtung zwar gut fixieren, jedoch seitliche Bewegungen zulassen.
• Eine für mich weniger ansprechende, aber hier häufig zu findende Lösung ist der direkte Transport auf dem Autodach und Befestigung anhand der reinen Grundträger oder einer Dachreling. Auch wenn dies grundsätzlich funktionieren mag, stellt sich mir die Frage nach der (seitlichen) Ladungssicherheit. Ich habe mir diese Variante einmal anhand meiner Fahrzeugdaten und der Bilder des QV aufgezeichnet. Das "Ergebnis" ...

QV.png

... führt mich zu folgenden Schlussfolgerungen: Die vorderen Räder lassen sich gut durch das Fahrzeuginnere abspannen. Der Abstand zum ersten Grundträger hingegen ermöglicht maximal eine Abspannung über die Front des QV, d.h. es wäre ein seitlicher Versatz der Räder möglich. Diesen könnte man ggf. verhindern, wenn die Fuß-Luke entfernt und der Mast ebenfalls zur Befestigung herangezogen wird. Die hinteren Räder befinden sich zwar direkt am Grundträger und können somit hier gut verzurrt werden, es besteht jedoch nur wenig Chance, sie zusätzlich durchs Fahrzeuginnere zu verspannen. Das VM wäre auch durch weitere Spanngurte (inkl. Rohrisolierungen) über die Einstiegsöffnung maximal in Längsrichtung gesichert. Querversatz durch bspw. Seitenwind und / oder Kurvenfahrt wäre weiterhin möglich.
1.2) Weitere optionale Lösungen
• Firmen wie RockBrosbike [DE], SeaSucker [US] oder TreeFrog [HU] setzen bereits seit einigen Jahren auf Saugnapf-Befestigungen für solche Fahrzeuge, wo ein Grundträger- / Schienensystem nicht zur Anwendung kommen kann. Die zu befestigenden Räder dürfen ein gewisses Gewicht nicht überschreiten und haben im Vergleich zu einem Velomobil weniger Windangriffsfläche. Daher wird hier vielfach von derartigen Systemen abgeraten. Nun gestattet mir jedoch folgendes Gedankenspiel: Oben wurde beschrieben, dass eine Befestigung, trotz Grundträger, seitliche Bewegungen zulässt. Nähme ich nun vier 6" SeaSucker zur punktuellen Befestigung des QuattroVelo und würde zusätzlich das VM (ohne Grundträger) mit Spanngurt 1 durch die Vorderräder und das Fahrzeuginnere, mit Spanngurt 2 schräg durch die hinteren Türen, sowie Spanngurt 3 + 4 über die Einstiegsöffnung und das Fahrzeuginnere befestigen und ggf. noch mit der Abdeckplane von Burkhard (@dendrocopos) gegen Schmutz und Steinschlag schützen ... was spräche dagegen? Laut SeaSucker hält jeder Saugnapf 95 kg Zug aus. Ich weiß zwar nicht welche Kräfte bei Wind zusätzlich auf das VM (ca. 35 kg) wirken, doch mein Bauch gibt mir bei regelmäßiger Kontrolle eine recht positive Rückmeldung dazu. Und der Kostenaufwand von ca. 250 EUR spricht ebenfalls für sich.
• Der Vollständigkeit halber seien noch das SeaSucker Trike Rack, das Universal Trike Carrier, sowie das HandiRack erwähnt. Ersteres würde mich persönlich noch mehr als die "6" SeaSucker" interessieren, soweit sich eine Bezugsquelle und eine vierte Aufnahme für eines der Hinterräder finden ließe. Zweiteres löst meines Erachtens wieder nicht die Problematik der Seitwärtsbewegung bei einem Velomobil. Das dritte wäre nur bei einem Transport ohne Reifen und genügend Befestigungspunkten am QuattroVelo von Interesse.
• Zwei weitere Optionen wurden nur kurz erwägt, aber sofort wieder verworfen: Wenn man den "letzten Meter" des QV aus dem Heck meines Opel Astra Sports Tourer stehen lassen würde, wäre das technisch und rechtlich ebenfalls möglich, doch zum einen entfällt dadurch jede Möglichkeit weitere Dinge zu transportieren (soweit sie nicht im QV untergebracht würden) und zum anderen möchte ich das weder Auto noch Velomobil antun. - Die zweite Überlegung wurde einem Kofferanhänger gewidmet. Der Charme dessen wäre nicht nur der tiefere Transport, sondern auch die Aufbewahrungsmöglichkeit gewesen. Leider beginnen die Preise hierfür offenbar bei ca. 4.000 EUR und eine Anhängerkupplung müsste ebenfalls montiert werden.
1.3) Dachlifte
• Nochmals zur Verdeutlichung das Problem: Wie bekommt man alleine ein ca. 35 schweres Velomobil in 1,40 Meter Höhe, ohne die eigene Gesundheit und / oder das Auto zu beschädigen? Ach ja, ich heiße nicht Arnold Schwarzenegger oder Dwayne Johnson.
• Am gefälligsten fand ich bislang die Auffahrrampe von @tüfti, die Steighilfe von @WoWi und die Buckelmethode von @cifro. Leider lassen sich alle drei Lösungen nicht direkt auf o.g. Problem anwenden. Zum einen kann ich mir aufgrund mangelnder Ressourcen kein System bauen und zum anderen existiert an meiner Heckklappe eine deutlich hervorstehende Lippe. Oder betrachtet ihr das als geringeres Problem?


2.) Navigation & Action-/Dashcam

Warum führe ich diese beiden Punkte vorrangig und zusammen auf? Nun, man könnte sagen "alles muss gemeinsam Berücksichtigung finden, um ein optimales Ergebnis zu erlangen". Primär geht es mir um einen Ersatz zu meinem in die Jahre gekommenen "Garmin Forerunner 305". Ursprünglich als Trainingsgerät konzipiert, wurde er von mir vornehmlich zur Navigation mittels vorher geplanter und übertragener GPX-/TCX-/CRS-Routen genutzt. Zudem erfolgte eine Aufzeichnung der tatsächlich gefahrenen Route. Meine Anforderungen sind: Ein neueres Gerät mit denselben beiden Möglichkeiten, ohne Kartenmaterial (nutze ich selbst bei meinem Nyon nicht), aber mit einer hohen Akkuleistung, sowie der Option zum Laden während der Fahrt via Powerbank (USB). Die Wahl fiel bislang auf einen "Garmin Edge® 130", welcher klein, günstig und offenbar beliebt ist. Was ich jedoch nicht weiß ist, hat das Gerät bspw. via Klett am rechten Radhaus befestigt genügend Empfang für eine Navigation oder welche alternativen Befestigungs- und Geräteoptionen stünden zur Verfügung?

Darüber hinaus hätte ich gerne eine Option zur Aufzeichnung von Bildern und / oder Videoausschnitten, um jemandem im Nachgang damit eine Freude zu machen. Langwierige Videobearbeitung hingegen und die Befestigung via Bohrung in die Haube des QV stehen nicht auf meinem Plan. Ebenso sollte ein gewisser Kosten-Nutzen-Faktor berücksichtigt werden, d.h. wenn bspw. die Anschaffung einer "GoPro HERO8" für sinnvoll erachtet wird, stünde sofort die Frage im Raum, ob man für Navigation und Bildaufnahmen nicht auch ein "Apple iPhone SE 2020" anschaffen könnte. Mir ist bewusst, dass dessen Wegführung und -aufzeichnung nicht vergleichbar ist mit einem reinen Navigationsgerät, doch die Frage ist ja "welche Kombination ist die optimalste".


3.) Aufbewahrung & Sichtschutz

Da ich mich seit nunmehr fast einem Jahr im Exil befinde (andere nennen das glaube ich "HomeOffice") müssen die folgenden Überlegungen für zwei Standorte getroffen werden. Am Standort "Lünen" sind sowohl geschützte Unterstellmöglichkeiten auf einer Terrasse, wie auch direkt in einem Wohnraum gegeben. Hierfür und für "Einkaufstouren" wird maximal die oben erwähnte Abdeckplane von Burkhard benötigt, welche bereits fest eingeplant ist.

Am Standort "Bad Schwalbach" steht mir zwar ein Stellplatz direkt vor dem Haus zur Verfügung, doch theoretisch könnte hier selbst ein "abgedecktes Etwas" das Interesse von Unbefugten anziehen. Wie hier eine optimale Lösung aussehen könnte oder ob ich "für kleines Geld" eine Garagenmitnutzung eingeräumt bekomme, gilt es zunächst mit dem Vermieter zu klären. Konstruktionen wie die von @Bembelsche gefallen mir zwar ausnehmend gut, können jedoch in meinem Fall kaum in Eigeninitiative umgesetzt werden.

Meine Recherche hat unter anderen auch Fahrradgaragen und Mülltonnenboxen eingeschlossen, doch kurz gesagt sind entweder deren Preise in unverhältnismäßigen Größen oder deren Abmessungen in zu geringen Größen für ein Velomobil.


4.) Alarmsysteme & Schlösser

Für euch bestimmt nichts neues, doch für mich bislang gänzlich unbekannt waren Alarmanlagen für Fahrräder wie bspw. von DERNON oder Lancoon. Auch die Option von Lenkerschlössern wie hier vorgestellt, halte ich für gut investiertes Geld. Im Blick auf letzteres kann mir vielleicht noch jemand beantworten, ob es auch beim QuattroVelo einsetzbar ist.

Eine weitere interessante Option ist das BikeTrax GPS-Trackingsystem von PowUnity, welches man ggf. sogar als Ersatz zu einer festen Aufbewahrungsmöglichkeit sehen könnte. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Es existiert eine Ortungsmöglichkeit an jedem Stellplatz. - Unklar bleiben mir hingegen folgende Punkte:
• Funktioniert das System nur mit E-Bike Akku oder kann eine x-beliebige Stromversorgung genutzt werden und wie lange hält die Ausfallsicherung?
• Wie offensichtlich ist ein GPS-Tracker "auf den ersten Blick" zu identifizieren? Eine separate Stromversorgung würde gewiss auffallen.
• Am Standort "Bad Schwalbach" ist der Mobilfunkempfang miserabel und auch GPS-Signale können abgeschattet werden. Wie reagiert der Tracker hier?


5.) Beklebung & Sichtbarkeit

Zwar nicht mit Priorität "hoch", aber dennoch steht zum einen der Wunsch nach Steigerung der seitlichen Sichtbarkeit des QuattroVelo durch Reflexfolie, sowie eine Beklebung mit einzelnen Texten auf meiner Liste. Für beide Punkte fehlen mir jedoch bislang konkrete Ideen und Personen, welche die Folierung vornehmen oder mir zumindest die Drucke fertigen könnten. Auch eine Planung unter Berücksichtigung der Größenverhältnisse ist zwar nicht unmöglich, wird jedoch durch die runden Formen des QV erschwert. Mein bis dato einziger Ansatz ist die Beklebung der beiden QV von Alve Henricson.


Jetzetle, ihr seit endlich am Ende meiner heutigen Weisheit angelangt. Ich hoffe ihr könnt mich im Folgenden mit weiteren Erkenntnissen erhellen. Hierfür im Voraus herzlichen Dank!
 
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