Velomobil für den Alltag im Mittelgebirge

Ich habe es mir gerade selber einmal im Ritzelrechner vor Augen geführt: 39/65 auf 11-34 (habe ich hier bereits gelesen) würde einen recht gleichmäßigen Bereich von 12-60 km/h abdecken.
• Sind 12 km/h über 1,2 km mit einem VM zu schaffen oder krankt hieran bereits eine Nutzung ohne Unterstützung?
• Ist diese Kombination vorne noch vernünftig schaltbar?

@wormwood: Wird so etwas echt von euch gefahren? Ich habe bislang noch nie ein 11-45 Paket für hinten gesehen ... na ja, bei meinen bisherigen Rädern auch nicht notwendig.

Zum DF XL habe ich folgende Daten gefunden, weiß jedoch nicht ob sie noch aktuell sind:
• Gesamtlänge: 2616 mm
• Gesamtbreite: 705 mm
• Breite Verschalung: 650 mm
• Gesamthöhe: 895 mm
• Radstand: 1310 mm
• Spurbreite: 685 mm
• Sitzhöhe: ca. 110 mm
• Augenhöhe: ca. 750 mm
• Gewicht: 25 kg
• Radgrösse: hinten 26“, 559; vorne 20“, 406
• Wendekreis: ca. 10 m

Was ebenfalls fehlt, ist die Bodenfreiheit ...
 
Wird so etwas echt von euch gefahren?
Am Alpha habe ich 36/60 : 11--40. Beim oben verlinkte Beispiel ist die Frage offen, mit welchem Schaltwerk sowas funktioniert; im Zweifelsfall muss halt auf gross:gross verzichtet werden, was bei meiner Schaltung noch funktioniert. Kassetten mit 50er Ritzel werden soweit ich weiß, vornehmlich von Leuten mit Einfachkurbel gefahren.

Die geringere Bodenfreiheit sportlicher VMs kann meiner Einschätzung nach vor allem bei Bordsteinkanten, Drempeln und Rampen mal zum Aufsetzen führen.
 
It will be very difficult to have sufficient gear range for climbing 12% un-powered and also 60 km/h top speed.
No, that's feasible with something like 39-70 plus 11-36 like I had in my old Milan GT.
The small chainring would only be used in unassisted climbs above 8%.

Cheers,

Tim
 
Blatt und Ritzel müssen zum Fahrer passen und zu „mein Haus, mein Boot, mein 75er. Lass dir außerdem nicht von Leuten raten, die selbst kein VM fahren.
Folgender Ratschlag, immer bezogen auf 26-28 Zoll Hinterrad, bei 20 Zoll gelten andere Werte:

In der Praxis solltest du alles was flach und nur leicht steigt auf dem großen Blatt und der Kassette hinten fahren können. Wieviel Steigung du verträgst ist individuell verschieden, musst du selbst ermitteln. Wenn du schon mal öfter Rad fährst, machst du vorn mit 52 oder 53 Zähnen nichts falsch, bist du ein wenig trainiert ist auch 56 angenehm, bist du ganz gut, dann nimm 60. Die richtigen Sportler mit gutem BMI können 65-75 fahren, wenn du so jemand bist, mach es ihnen nach.

Mit diesem Ansatz schaltest du praktisch nur hinten, außer du kletterst jenseits der 5% oder beladen. So sollte es sein. Du musst aus dem Stand groß/groß anfahren können, auch 50mal hintereinander im Stadtverkehr. Ist das zu schwer, ist das Blstt zu groß.

Das kleine Blatt ist der Ring zum Klettern. Hier gilt, dass die richtigen Sportler ihr eigenes Ding machen und mit 35 U/min auf dem großen Blatt überall hochdrücken. Nur mit denen sprichst du zumeist nicht mehr wenn sie selbst über 60 sind.
Wir Normalos schalten im VM konsequent runter, halten die Kadenz bei 60 plus, am besten um die 80 und kurbeln locker hoch. Dazu brauchst die eine Übersetzung nahe 1:1. Normale Fahrer kommen mit Megarange und einem Blatt 56/40 oder 60/50 nicht gut zurecht.
Praktischer ist ein zweites Blatt +- 4 Zähne entfernt vom größten Ritzel. Wer viel Gewicht und nicht soviel fitness mitbringt, geht eher in Richtung Untersetzung, die anderen in Richtung leichte Übersetzung. Also: alternativ 30-34-36-39 Zähne vorn mit 11-28, 11-32, 11-36 Zähnen hinten.

Beim VM ist zudem die Spreizung am oberen Ende der größeren Ritzel nicht so wichtig wie die großen Gänge auf den kleinen Ritzeln. Dort sollte die Abstufung möglichst fein sein, um diese Gänge länger treten zu können.
Ich trete 56/11 bei 60 km/h noch ok, 65 km/h werden mit dieser Kombination schon arg zappelig, während ich sie mit 60/11 noch gut treten kann. Lieber als 1-2 Gänge die ich nicht treten kann außer es geht bergab ist mir eine Bandbreite, die ich im Flachen voll nutzen kann, wenn alles gut läuft und ich gut drauf bin.

War jetzt vielleicht ein wenig langatmig aber hoffentlich klar in der Aussage.
 
Die Bodenfreiheit wird bei Velomobilen nicht/selten angegeben.

Bei Milanen habe ich etwas von 8 bis 11 cm gelesen, bei anderen Modellen etwas von 10 bis 13 cm (?). Jedenfalls ist beim Strada die Bodenfreiheit hoch genug. Noch höher ist das Velayo, was anscheinend wieder produziert wird (https://www.idmoove.com/de/). Allerdings ist das deutlich breiter, was für mich ein KO-Kriterium gegen das Velayo ist.

Was zuerst aufsetzt ist entweder die Nase oder die Verkleidung des Leertrums (unterer Lauf der Kette). Die Nase ist beim Strada so geformt, dass sie nicht sofort aufsetzt und auf die Verkleidung des Leertrums kann ich aufpassen indem ich über die Hindernisse mit Vorsicht fahre. Beim DF (XL) ist für meine Anforderung die Nase zu tief gezogen. Kritisch sind in meinem Fall Bordsteinkanten, "Rampen", Schlaglöcher, Anhebungen durch Baumwurzeln, Baumwurzeln selbst, Äste, etc. - Das volle Programm.

Um mir ein Bild davon zu machen habe ich recherchiert und z. B. diese Bilder und auch Videos gefunden.





Zum Vergleich, die Pedalhöhe in der untersten Stellung ist auch nur ca. 8 bis 12 cm vom Boden entfernt. Damit lässt sich ohne Velomobil abschätzen ob es passt oder zu tief gebaut ist.

Ein weiterer Aspekt bei der Reifenwahl war meinerseits breite Reifen zu verwenden, da diese nochmals einen cm höher aufbauen als schmale Reifen. Allerdings bedeutet eine Änderung des Reifenumfangs auch eine Änderung der Übersetzung, zumindest am Antriebsrad. Das fiel mir auf, als ich am Crossrad von 42-622 auf 28-622 gewechselt habe.
 
Bodenfreiheit: Ist ein DF nur sinnvoll auf asphaltiertem Untergrund einsetzbar oder kann man es auch auf anderweitig befestigten Wegen einsetzen, ohne sich direkt den Unterboden zu beschädigen?
Vielleicht sollte hier auch mal erwähnt werden: das macht wenig Spaß, sein VM nicht auf der Straße zu fahren.
 
Was zuerst aufsetzt ist entweder die Nase oder die Verkleidung des Leertrums (unterer Lauf der Kette). Die Nase ist beim Strada so geformt, dass sie nicht sofort aufsetzt und auf die Verkleidung des Leertrums kann ich aufpassen indem ich über die Hindernisse mit Vorsicht fahre.
Hier mal zwei Bilder von der Gegenüberstellung Alpha 7 — Strada Carbon. Es ist gut zu erkennen, wie viel bodennäher das Alpha vorne ist, weshalb es bei Drempels (oder der Abfahrt zur eigenen Garage… :censored:) etc. schneller mit den Fusshubbeln aufsetzt. An gewissen Stellen, wo ich mit dem Strada einfach drüber bollere, fahre ich mit dem Alpha halt etwas vorsichtiger / gezielter.

index.php


index.php
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenüberstellung Alpha 7 — Strada Carbon

Sehr eindrücklicher Vergleich ... danke!

Jetzt kann ich auch die Aussage von @beate, hinsichtlich der "Rennzigarre", besser verstehen.

Konkret heißt das: Nutzen im Einsatzgebiet nochmals überdenken oder häufiger auf Straßen ausweichen. Bei meinem primäreren Einsatzbereich habe ich da keine Sorge, doch auf Themenrouten - welche ja mit Absicht "über Land gehen" - kann man nicht immer "mal eben" auf eine asphaltierte Alternativroute ausweichen und hellseherische Fähigkeiten besitze ich ebenfalls noch nicht.
 
Die
asphaltierte Alternativroute
ist daher vor Reiseantritt zu planen. In OSM sind für viele Wege / Straßen deren Oberfläche und Qualität gepflegt. Im Forum gibt es die Rubrik Radreisen mit den Unterrubriken Vorbereitung und Streckennetz. Und dann gibt es noch das "betreute Reisen" (->SuFu bemühen).

Unabhängig von der Bodenfreiheit eines VMs gilt auch für mich: alles außer Asphalt macht auf Dauer keinen Spaß.
 
Konkret heißt das: Nutzen im Einsatzgebiet nochmals überdenken
Heißt Probefahrt machen sonst nützt denken nix.
Stell Dir vor Du sitzt als Außerirdischer im Weltraum und hast keine Geschmacksnerven versuchst aber Schokoladenpudding für uns zu machen, der so lecker schmeckt das einer sein VM gegen deinen Pudding tauscht.

Du kommst nicht weit ohne zu wissen worum es geht...
 
Probefahrt wird meiner Meinung nach überbewertet...
sich die Specs anschauen, viel mitlesen, und dann kaufen...
ne Probefahrt ohne Erfahrung sagt ned viel...
und selbst mit Erfahrung ist vieles auch noch Gewohnheit: was ich heute bei einer Probefahrt als schlecht finde, kann morgen genau das sein was ich mag...

Probefahrten mit Velomobil hab ich vor Kauf nicht gemacht..
allerdings Probefahrten mit Liegerädern..

hätte ich mich nach meinen Probefahrten mit den Liegerädern das gekauft, wo ich dachte das fährt sich am Besten...
denke hätte ich schon längst wieder verkauft..
ich hab mir dann ohne Probefahrt das gekauft, wo ich dachte das wird von den Specs her am besten zu mir passen...
und ich denke ich bin damit sehr gut gefahren

Eingrenzend: ok, beim VM ist es etwas schwieriger mit dem reinpassen..
wenn jemand z.b. groß ist, passt er rein mit den Schultern etc. etc.. also Probesitzen macht wohl doch Sinn
 
Bin den 4.2 Probe gefahren und später auf der Spezi im orange SL probe gesessen.
Habe dann meinen SL ohne weitere Tests gekauft.
 
Vielleicht sollte hier auch mal erwähnt werden: das macht wenig Spaß, sein VM nicht auf der Straße zu fahren.
hmm...
aber wenns nicht gerade ne offroad-strecke mit sehr vielen Schlaglöchern ist, muss es nicht NUR Asphalt sein...


manchmal lässt es sich halt nicht vermeiden
und dann ist ein VM eigentlich auch nix anderes wie ein Trike.. nur halt mit bissal weniger Bodenfreiheit und Kratzanfälliger ;)

so ab 1min im Video
fahr ich alle 2-3 Tage auf meinem Weg zur Arbeit




 
Heißt Probefahrt machen sonst nützt denken nix.
Stell Dir vor Du sitzt als Außerirdischer im Weltraum und hast keine Geschmacksnerven versuchst aber Schokoladenpudding für uns zu machen, der so lecker schmeckt das einer sein VM gegen deinen Pudding tauscht.

Du kommst nicht weit ohne zu wissen worum es geht...

Would you like to taste my tarte tatin? I would consider trading the recipe for an Alpha... :p
 
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