Velomobil als "Dienstwagen"?

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Im Thread Velomobil quo vadis? und dem gleichnamigen Vortrag auf der Spezi wurde diskutiert, unter welchen Bedingungen das Velomobil weitere Bevölkerungskreise erobern könnte.

Diskutiert wurden u.a.
1. einfacher Einstieg
2. viel niedrigerer Preis
3. ggf. Elektrifizierung
4. kleinerer Wendekreis
5. Bessere Abstellmöglichkeiten
6. Vandalismus
...

Ich hatte da ein paar eigene Thesen aufgestellt - völlig ohne eigene Velomobil-Erfahrung, sozusagen "dumm rausgeschwätzt". Jetzt nutze ich mein neues DFXL um meine Thesen zu prüfen. Nach meiner Ansicht wäre nötig:
  1. Sportliches Image (Velomobilrennen brauchen Öffentlichkeit, z.B. olympische Disziplin, Events wie Tour de France etc, Stars wie im Fußball)

  2. Statussymbol. „Ich kann es mir leisten, soviel Geld auszugeben, und ich bin voll der Erfolgstyp, ein Sieger – im Sport wie im Beruf“

  3. Damit es auch benutzt wird: Genug gut versteckte Alltagstauglichkeit. Nicht die kompromisslos nützliche Leitra, sondern ein DF mit 4 cm mehr Bodenfreiheit, die dann nötige geringfügig größere Breite und dazu gut designt was den Lack angeht. „Mit so einem Rad hat xyz den Weltrekord geholt! Ist aber auch sonst ein tolles Teil! – ich bin sogar schneller als mit dem Luxusauto, dieses kann man mit all dem Verkehr ja gar nicht richtig ausfahren.“
Ich will in loser Folge hier über meine Erfahrungen schreiben, und vorab: Ich bin selbst neugierig, was rauskommt. Ich werde also nicht tendenziell berichten!
 
Die ersten Kundenkontakte waren nur ein paar km entfernt, in einem ländlichen Gasthof.

Ich habe als Abteilungsleiterin gelegentlich "repräsentative" Aufgaben, daraus ergibt sich öfters ein Geschäftsessen oder eine Einladung an Seminarteilnehmer zum Abendessen etc...

Reaktionen:

1. Super Gesprächsthema. Da ich nicht "small talk-fähig" bin, habe ich sonst immer ernste Schwierigkeiten, ich bin eigentlich voll Fachidiotin. Fußball, Autos, Aktienindex - Fehlanzeige. Zum VM fragen mich die Kunden Löcher in den Bauch, es ist witzig, gibt viel zu lachen, gute Kommentare. Und es gibt erstaunlich viele begeisterte Radsportler. Hier übrigens Hut ab vor meinen Vertriebskollegen, die locker und lässig einen ganzen Abend lang eine angenehme Konversation, an der sich alle beteiligen können, befördern. Schaffe ich normalerweise nicht.

2. Mein hübsches Hochglanz-DF taugt durchaus zu "blingbling", jedenfalls kam ich noch nie in den Verdacht, ich müsse Rad fahren, weil mir der Chef keinen Dienstwagen gönne (den gibt es, privat hab ich den eh nie genutzt, der steht halt jetzt halt auch dienstlich rum). Puh, da ich an Autos echt nichts finde (ausser dass man Trikes, VMs und Schafe damit transportieren kann - privat haben wir nen Transporter...), kann ich dieses sinnlose Statusdenken jetzt besser bedienen als vorher.

Nachteile:
Die Umzieherei. Bei mir ist es bergig, ich MUSS mich umziehen. Zum Gasthof abwärts geht es im weissen Hemd, aber heimwärts brauche ich einen "striptease-stop" ausser Sichtweite, sonst wird es mir zu warm. Sind ein paar hm....

SPD-Schuhe: Ich fahre den Giro Rumble und den Chrome TrukPro. Beiden sieht man nicht an, dass es Radschuhe sind. Im Tiefbau geht es leger zu, beide Schuhe passen gut zu Jeans, aber zu formelleren Anlässen muss ich auch Schuhe mitnehmen.
 
Nachteile:
Die Umzieherei. Bei mir ist es bergig, ich MUSS mich umziehen. Zum Gasthof abwärts geht es im weissen Hemd, aber heimwärts brauche ich einen "striptease-stop" ausser Sichtweite, sonst wird es mir zu warm.

Da verbraucht man die Zeitersparnis, die durch die hohe VM-Geschwindigkeit resultiert mit Kleidungswechsel. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, wie viele Stunden Zeit verbraucht werden, um das Geld zu erarbeiten, das für den Kauf eines Velomobils benötigt wird. Wie viele km hätte man in dieser Arbeitszeit zu Fuß gehen können? (Ich kenne Leute, die gehen täglich 5 - 10 km zu ihrer Arbeitsstätte und zurück zu Fuß).

Und wenn man ganz ehrlich ist, muß man auch die Zeit, die man hier im Forum und für Bastelarbeiten und Reparaturen verbringt, auf die Durchschnittsgeschwindigkeit der Velomobile, Trikes usw. anrechnen. Ist man dann immer noch schneller als ein Fußgänger?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da verbraucht man die Zeitersparnis, die durch die hohe VM-Geschwindigkeit resultiert mit Kleidungswechsel.
Mit welchem anderen Fahrrad müsste sie sich nicht umziehen? Das ist doch nur mit Auto nicht notwendig.
Im Gegensatz, mit meinen langsameren Rädern schwitze ich mehr, weil mehr Leistung nötig ist.

Gruß,

Tim
 
Uiuiuiui....wenn du mal mit diesem Thema im "hochheiligen" Velomobilforum bleiben darfst (anstatt in die banale Plauderecke verschoben zu werden) , wo man doch hier eher über die chemiche Zusammensetzung des Materials der Kettenleitrollen oder die 0,05 km/h Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit durch Verschiebung des Kettenrades auf dem Tretlagermast diskutiert, also wirklich wichtige Dinge.

Mir gefällt dein lockerer Schreibstil, mach weiter so.(y)

Zu den "Vertrieblern": Naja, irgendwas müssen die ja auch können !:ROFLMAO:
Zum Schwitzen: da wäre natürlich (für die Hinfahrt zum repräsentativen Termin) ein Motor nützlich, dann kann man aber nicht mehr so schön strunzen, daß man alles nur mit Muskelkraft schafft.

Zu den Klickschuhen: ich fahre (noch, da noch in der Eingewöhnungsphase mit kurzen Strecken und auch noch ohne Motor) nur mit normalen Schuhen (allerdings sehr langsam im Alleweder:rolleyes:) auf Plattformpedalen mit Madenschrauben, das geht schon, allerdings gemach, es gibt aber auch Kombi Pedale (Plattform-SPD) Wir vom Bau können aber auch mit Klickschuhen am Termin auflaufen. Passen die Ersatzschuhe für den repräsentativen Termin überhaupt in das DF rein ?:ROFLMAO:

Zu den sportlichen Stars: Solange auf einer HPV Weltmeisterschaft mehr Fahrer als Zuschauer sind, wird das wohl nichts, das ist ja aber bei den meisten Sportarten nicht anders, wo die Sportler trotz höherer Leistungen lange nicht so gehypt werden wie z.B. Beim Fußball. Das ist noch ein langer Weg.

Zum Thema Dienstwagen gehört natürlich auch noch die steuerliche Komponente.......
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Mit welchem anderen Fahrrad müsste sie sich nicht umziehen ?

..... Mit jedem leichten Fahrrad, wenn man entsprechend langsam fährt.
..... Mit dem Elektrofahrrad.

Das gilt natürlich nur bei trockenem Wetter.
 
Damit ein Velomobil mehr Menschen anspricht muss es meiner Meinung nach:
- bezahlbarer werden
- praktischer werden (das Konzept des PodRide geht da finde ich eher in die richtige Richtung)

Was nützt mir ein Fahrzeug zum Preis eines Neuwagens mit dem ich noch nicht mal einen Kasten Wasser transportiert bekomme. In der Form wie es heute ist wird es immer ein reines Spaßgerät bleiben für Leute die einfach Bock drauf haben.
 
Mit welchem anderen Fahrrad müsste sie sich nicht umziehen? Das ist doch nur mit Auto nicht notwendig.
Im Gegensatz, mit meinen langsameren Rädern schwitze ich mehr, weil mehr Leistung nötig ist.

Gruß,

Tim
In den 50er und 60er Jahren sind die Leute mit ganz normaler Alltagskleidung Fahrrad gefahren. Da gab es Fahrradklammern für das Umschlagen und Festklemmen der Hosenbeine der Herren und Speichenschutz an den Hinterrädern für die langen Röcke der Damen.
 
mit ganz normaler Alltagskleidung
und nur am Sonntag fein zu Fuss in die Kirche. Das Cab Bike, als Alltagsklamotten taugliches VM, hat sich weniger durchgesetzt, in meinem Suburbanen Gebiet geht 'Umziehen vor Ankunft' gar nicht.
Aber blingbling ja klar - sogar mein 'billiges', mattes Rotovelo hat viel positive Aufmerksamkeit. Das muss kein neues DF sein.
 
[OT]:
Hier übrigens Hut ab vor meinen Vertriebskollegen, die locker und lässig einen ganzen Abend lang eine angenehme Konversation, an der sich alle beteiligen können, befördern. Schaffe ich normalerweise nicht.
U.a. deshalb bist Du nicht im Vertrieb. Ich auch nicht :whistle:. Wenn Vertriebler das, was sie vertreiben, auch umsetzen müssten... :cry:. Jeder so wie er kann!
 
In den 50er und 60er Jahren sind die Leute mit ganz normaler Alltagskleidung Fahrrad gefahren.
Naja, ... ohne radfahrspezifische Kleidung hätte ich nie mit der Radpendelei begonnen, mir nie ein Velomobil oder Liegerad gekauft, etc. pp.
Wenn ich 20 km auf nem Hollandrad in Alltagskleidung fahren muss (in Jeans z.B.), habe ich danach mindestens leicht gereizte Oberschenkelinnenseiten. Als Leicht- und Vielschwitzer ist mir normale Kleidung auch meist viel zu warm auf dem Rad.

Beim im-Dienst-Fahren (direkter Weg zum häufigsten Zielort 17 km, flach) habe ich von Beginn an auf passende Bekleidung und Katzenwäsche / Umziehen am Zielort gesetzt.

Ich bin selbständig und habe bei Kunden rundweg positive Erfahrungen gemacht. Natürlich muss man die "Rüstzeiten" einplanen und auch eine einfache Panne unterwegs muss man termintechnisch auffangen können.

Wenn der "der-kommt-immer-mit-diesem-Hightech-Fahrrad"-Aspekt erstmal positiv besetzt ist und alle Bescheid wissen, ist auch ein Meeting in Radbekleidung kein absoluter Beinbruch mehr. (So zwar sehr selten, aber dennoch mehrfach geschehen; die Gründe dafür waren unterschiedlich: mehrfache Platten auf einer Fahrt; dringender Anruf unterwegs; plötzliche Formschwankung (gesundheitlich bedingt) mit unerwarteter Verlängerung der Fahrzeit.)
Je länger die Anfahrt, desto höher ist das Risiko für solche Zwischenfälle natürlich.

Ich gebe aber zu, dass ich für "sehr repräsentative" Termine dann doch auch zum Car-Sharing gegriffen habe.
 
In den 50er und 60er Jahren sind die Leute mit ganz normaler Alltagskleidung Fahrrad gefahren. Da gab es Fahrradklammern für das Umschlagen und Festklemmen der Hosenbeine der Herren und Speichenschutz an den Hinterrädern für die langen Röcke der Damen.
Damals wurde auch nur einmal pro Woche gebadet.

Gruß,

Tim
 
Einige haben ein komisches Weltbild. Millionen von Menschen fahren heute noch mit Alltagskleidung Fahrrad und haben keine gereizte Haut. Millionen von Menschen fahren mit dem Fahrrad und sind danach immer noch gesellschaftsfähig, auch ohne Dusche. Auch in Mittelgebirgsregionen. Denkt z. B. an die ganzen Schüler, Berufsschüler, Azubis, ..., die mit dem Rad zur Schule fahren. Die haben weder Duschen noch Fahrradkleidung und stinken trotzdem nicht. Dass Ihr für Euch eine andere Entscheidung getroffen habt (z. B. weil Euch normale Geschwindigkeiten nicht reichen oder Ihr besonders empfindliche Haut habt) sei Euch unbenommen. Aber zu behaupten, man könne nur dann überhaupt mit dem Rad zur Arbeit (oder zur Schule) fahren, wenn man Funktionskleidung und eine Duschmöglichkeit hat, ist einfach nur Quatsch, der täglich millionenfach widerlegt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den 50er und 60er Jahren sind die Leute mit ganz normaler Alltagskleidung Fahrrad gefahren. Da gab es Fahrradklammern für das Umschlagen und Festklemmen der Hosenbeine der Herren und Speichenschutz an den Hinterrädern für die langen Röcke der Damen.
Das ist keine Frage der Möglichkeit, sondern eine Frage der Vorlieben und evtl. der Randbedingungen. In den 50ern und 60ern war man auch etwas toleranter, was den Zustand der Kleidung und eventuellen Schweißgeruch anging, unter Studenten war das auch Anfang der 90er teilweise noch so ("Ah, kommst Du auch mit dem Rad zur Uni?") Außerdem dürfte der Leser- und Schreiberkreis dieses Forums leicht gefiltert sein, hier ist der Anteil von Leuten mit überdurchschnittlich langen Fahrrad-Arbeitswegen und sportlichen Ambitionen höher als im Radfahrer-Durchschnitt.
Hosenklammern gibt's übrigens auch heute noch. Verwendet mein Vater lieber als diese neumodischen Klettbänder. :)

Ich will in loser Folge hier über meine Erfahrungen schreiben, und vorab: Ich bin selbst neugierig, was rauskommt. Ich werde also nicht tendenziell berichten!
Wann gibt's denn mehr?
Ich war/bin zwar nur selten irgendwo bei geschäftlichen Terminen, aber wenn mal ein ähnlicher Anlass ist, nehme ich in der Tasche neben dem guten Zwirn noch einen zweiten Satz Fahrradkleidung mit und ziehe mich vor dem Gehen auf der nächsten erreichbaren Toilette um. Der zweite Satz Radklamotten müffelt nicht und ist damit auch gut genug, um ggf. beim Abschied nochmal in der Runde zu stehen (der erste steckt in mehr oder weniger feuchtem Zustand in der Tasche und ist nur noch für die Waschmaschine gut). Vor dem Termin umziehen geht eigentlich immer irgendwo, wenn man früh genug in der Nähe auftaucht.
 
Denkt z. B. an die ganzen Schüler, Berufsschüler, Azubis, ...,

also ich weiß von meiner Schule und später von der Uni, dass da niemand mehr als 5km mit dem Rad auf die Uni gekommen ist...
wennst dich hier im Forum umschaust, sind aber Leute dabei die 20km und mehr pendeln (2x täglich)

ich hab in meinem Job auch nur noch 4,8km Arbeitsweg...
also nur mehr die Hälfte.. (leider ist die schöne Hälfte weggefallen, die Hälfte mit den Ampeln ist geblieben)

und keine Dusche mehr
am UP geht's mit Alltagskleidung..
am Trike bei den jetztigen Temperaturen werd ich dann aber doch feucht am Rücken.... (irgendwie hab ichs auch immer eilig ;) )

ich trockne dann 2-3min im Büro ab und zieh mir frisches Hemd an
der Wechsel von Radhose und Dress zu Jean und Hemd dauert 30 Sekunden
 
Es geht mir nicht um den Weg zur Arbeit! Sondern um das VM während der Arbeitszeit - Dienstfahrzeug halt.

Ist man dann immer noch schneller als ein Fußgänger?

Also angefangen hat mein Experiment ja mit einem gebrochenen Sprunggelenk. Laufen war definitiv keine Option :). Manchmal muss man zum eigenen Glück gezwungen werden. Ich arbeite aber sowieso nicht, um mir Geld fürs Velomobil (oder sonstwas) zu verdienen, sondern weil mir die Arbeit Spaß macht - und VM fahren macht auch Spaß, daher habe ich mir eins gekauft. Soweit OT.

Aber Du hast vollkommen recht: Es ist sinnvoll und nötig das so zu betrachten, wenn es um die persönliche Abwägung von Arbeit, Wohnort, Fuhrpark geht und wenn Geld knapp ist. Deine Schlußfolgerung gilt allerdings für fast alle Fahrzeuge. Wahrscheinlich wäre für 2/3 aller Bewegungen bereits die olle Draisine ausreichend. Bei mir war es krass - Tecnik-overkill: Wir haben einen Resthof. Früher - zu alter Zeit- standen hier 3-4 Pferde, als Zugtiere für die Bewirtschaftung (30 Kühe). Bis vor kurzem standen bei mir hier zwei Schlepper für die Versorgung von 3-4 Pferden, die den Kuhstall bewohnten. Der alte Roßstall, den es noch gibt, ist jetzt VM-Garage.

Vielleicht sollte ich ergänzen: VM als Ersatz für einen motorisierten Dienst-PKW, nicht als Ersatz für Schuhe :)

D.h. wenn ich 50 km VM fahre, sind das zweieinhalb Stunden. Mit dem Auto eine, um Stuttgart herum auch mal "beliebig" lange. Wenn ich 50 km laufe (schwäb. "schbrenga"), braucht ein trainierter Marathonisti 4h, ich bräuchte zwei Tage! Da wäre ein Urlaubsantrag fällig...

Meeting in Radbekleidung
Hatte ich als Berufsanfängerin einmal, war mega-peinlich. Wäre heute weniger ein Problem, da ich fachlich akzeptiert und in der Branche bekannt wie ein bunter Hund bin.

Millionen von Menschen fahren mit dem Fahrrad und sind danach immer noch gesellschaftsfähig, auch ohne Dusche. Auch in Mittelgebirgsregionen. Denkt z. B. an die ganzen Schüler, Berufsschüler, Azubis, ..., die mit dem Rad zur Schule fahren. Die haben weder Duschen noch Fahrradkleidung und stinken trotzdem nicht.

Schüler, Berufsschüler müssen selten in Schnittschutzhose, Kostüm, Laborkittel, Gehrock oder Tauchanzug arbeiten. Es gibt viele Gründe für Wechselkleidung! Den "Gestank" sehe ich so auch nicht als Problem, v.a. ist es kein "VM"-Problem - ich bin schon zur Arbeit gejoggt, mit LL-Ski gefahren. Zu Pferd steht noch aus, ist aber denkbar - da wäre vielleicht ein unpassendes Odeur die Folge :). Mir persönlich ist die ordentliche Bürokleidung aber auf dem Rad ok, im VM zu warm! Dazu kommen die Entfernungen: VMs haben ja das Potential, lange Strecken möglich zu machen, die mit Schulweg etc... nichts mehr zu tun haben.

Ich selbst bin früher (Bauausicht kleine Stadt) mit dem Rad zu den Baustellen gefahren, max Entfernung war ca 15 km, die meisten Entfernungen waren wesentlich geringer. Wenn ich allerdings Vermessungszubehör (Tachymeter, Dreibein etc..) gebraucht habe oder es eilig war, dann habe ich ein Poolfahrzeug genommen. Einmal kam direkt die Schubkarre in den Einsatz, es waren nur ein paar hundert Meter. Normale radfahrtaugliche Outdoorkleidung ist für Bauleitung und Vermessung sowieso optimal. Ich fand das Fahrrad die perfekte Lösung, aber nicht ein einziger Kollege sah das ähnlich. Ein altes Rennsportrad hat keinen "willhaben" -Effekt. Meinen schönsten Nachtrag konnte ich später (nicht mehr bei der Stadt... versteht sich:D) geltend machen, weil die Bauaufsicht nicht zur ersten Abnahme kommen konnte, weil kein Dienstfahrzeug frei!!!! Es waren 15 km... ...vom Betrag des Nachtrags hätte man ein paar Kleinwagen kaufen können. Hätte sich der Betroffene mal ein Rad geschnappt....Kein Radprofi macht so viel Geld in so wenig Zeit.

hier/ beschreibt @Ulf Riechen sein Dienstfahrzeug, die Leitra. Er hat ein bisschen mehr Erfahrung als ich!
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Aber ganz sicher nur ganz ganz leicht :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 
Wie könnte das Velomobil weitere Bevölkerungskreise erobern? Und wäre das wünschenswert?

Es wäre sehr wünschenswert. Primär wegen der Gesundheit und wegen dem Erlebniswert.

Blenden wir zurück.

1950: man musste Fahradfahren, da man kein Geld für ein Auto hatte.
1970: man schämte sich Fahrrad zu fahren, schliesslich hatte man Geld.
1990: MTBs erobern die Szene. Etwas absolut unvernünftiges (aber sehr gesundes).

2020: Vielleicht schafft es das Velomobil auch so gut wie das MTB. Beim MTB könnte man vieles abgucken. Es ist nicht die Vernunft, die mich bewegt, ein MTB für 4000 Euro zu kaufen. Es ist nicht die Vernunft, die mich zum Velomobil bringt. Es ist etwas, das auf Englisch mit "Desireability factor" umschrieben wird. Viele Velomobile erfüllen diesen Aspekt bestens. Und trotzdem fehlt noch etwas für den grossen Durchbruch. Wer weiss es ???

Uebrigens, das Elektroauto hat den Durchbruch auch nur dank dem absolut unvernünftigen Sportwagen Tesla geschafft.
 
Uebrigens, das Elektroauto hat den Durchbruch auch nur dank dem absolut unvernünftigen Sportwagen Tesla geschafft.
Die 0,3% Marktanteil an hierzulande verkauften reinen Elektroautos in 2016 würd ich nicht unbedingt als "Durchbruch" bezeichen. Zumal ein Teil davon nach wenigen Zulassungsmonaten Deutschland wieder verlässt.
Die aktuell 35.000 in Deutschland zugelassenen 'Fahrzeuge mit Elektroantrieb' (incl Hybrids und Plugins, Stand 04.2017) sind von den Zahlen vielleicht eher mit den in Deutschland anzutreffenden Liegerädern vergleichbar. Es gibt etwas mehr Teslas als Velomobile, das ist doch schon mal was! :D
 
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Was nützt mir ein Fahrzeug zum Preis eines Neuwagens mit dem ich noch nicht mal einen Kasten Wasser transportiert bekomme

Für einen Getränkehändler tatsächlich ein nogo! Aber was nützt mir ein Neuwagen zum Preis eines Velomobils, wenn ich dann Diät-Limonade kaufen muss statt Bier :)

Was die Akzeptanz angeht, hilft der hohe Preis eher, ebenso wie die Wartezeit. Zeigt die Exklusivität. Mit Ausnahme der Bäckereifachverkäuferin, die es einfach nur gefährlich findet egal was es gekostet hat, war die Reaktion auf den Preis bisher eher: Ja klar, ist Hightech! Und dann diskutieren die Herren (ok, mein Kunden- und Bekanntenkreis ist recht technikbegeistert) über Carbon, Gewicht, Aerodynamik, Geschwindigkeit. Meistens wird dann noch ausgeknobelt, wo und wie man da einen Motor einbauen könnte :).

Ich bin mir aber relativ sicher, wäre einer drin, wäre es nur ein etwas verrücktes Auto und damit uninteressant (weder PS-stark, noch autonom)


Uebrigens, das Elektroauto hat den Durchbruch auch nur dank dem absolut unvernünftigen Sportwagen Tesla geschafft.

Der Fuhrpark unserer Firma ist recht abwechslungsreich. HiTrike und Tesla (hier der Vergleich), ein DFXL, zwei S-Pedelecs, und ein eon. Dazu normale Fahrzeuge....

Tesla ist einfach das Fahrzeug, das den "habenwollen" -Effekt hat. Sicher kauft der eine oder andere dann ein "Vernunft"-e-Auto. Aber angefixt vom Tesla.
 
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