Velomo HiFly - MBB

@Nemberch. Danke. Und wie funktioniert deine Vorbauklemmung? Das Teil sieht auch sehr robust aus, ist das eine Selbstanfertigung für die 30mm Durchmesser deines Rohrs?

PS: Ich habe hier eine Seite gefunden, wo es um die Berechnung von Rohrstärken geht, falls es jemanden interessiert (da gibt es auch eine Excel-Datei, in der man mit Durchmesser und Wandstärke von Rohren experimentieren kann)

Ich kenne mich wie gesagt mit Biegefestigkeit etc. nicht aus und kann hier also nur oberflächlich Werte vergleichen, ohne sie wirklich zu verstehen. Nach der Tabelle (für Stahlrohre - es geht ja nur um den Vergleich) hätte

* ein Stahlrohr mit 30mm Durchmesser und 2mm Wandstärke ein Widerstandsandsmoment von 1.155mm³, Gewicht 1,4kg/m (Nemberch)
* ein Stahlrohr mit 28mm Durchmesser und 2,5mm Wandstärke ein Widerstandsmoment von 1.174mm³, Gewicht 1,6kg/m (mein zukünftiges Rohr)
* ein Stahlrohr mit 28mm Durchmesser und 1,5mm Wandstärke ein Widerstandsmoment von 786mm³, Gewicht 1,0kg/m (mein jetziges Rohr)
* ein Stahlrohr mit 40mm Durchmesser und 1,5mm Wandstärke ein widerstandsmoment von 1.683mm³, Gewicht 1,4kg/m (Cruzbike).

Ohne das genau zu verstehen, ähneln sich also die Werte von Nemberch mit 30mm x 2mm und das von Jack-Lee empfohlene 28mm x 2,

Und man sieht, dass durch größeren Durchmesser das Verhältnis von Wandstärke, Gewicht und Widerstandsmoment "besser" wird.
--> Das 40mm x 1,5mm Rohr hat bei gleichem Gewicht wie das 30mm x 2,0mm Rohr fast 50% mehr Widerstandsmoment.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei darf man nicht vergessen, dass das Rohr des Cruzbikes gebogen ist. Das beeinträchtigt die Festigkeit und deshalb muss es größer dimensioniert sein.

Der Vorbau ist Standard 28,6 mm. Den habe ich mit einem Fostnerbohrer aufgewürgt.

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Bei Klemmungen arbeite ich gerne mal den Spalt nach, um nichts einlegen zu müssen. Bei 0,6 mm fehlendem Durchmesser musst du 1,8 mm zusätzlichen Platz schaffen. Die Schrauben der Klemmungen haben das bisher immer mitgemacht.

Ich habe noch kein MBB gesehen, das mit einem Standart Rennrad Lenker gut funktioniert. In der Regel muss der Lenker, um Kollisionen mit dem Oberschenkel zu vermeiden, sehr hoch angesetzt werden. Damit versaut man die Aerodynamik und bringt unnötige Biegemomente ins System. Ich habe auf einen Bullhornlenker Rennlenkerbögen aufgesetzt und den Lenker verlängert. So kann man ihn viel tiefer ansetzen und auch die Vorteile der Schaltbremshebel richtig nutzen.
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Fährt man entspannt, oder ist es eine schwierige Fahrsituation, hat man den Lenker in der Hand. Braucht man mehr Kraft oder will es Windschnittiger, kann man die Hände mit ausgestreckten Armen auf die Bremshebel legen.
 
Da, muss ich nochmal betonen, verwindet sich nichts. Bei meiner Klappkiste, im Hintergrund, die nur mit Stahlseilen abgefangen ist, erlebe ich wie sich ein Tretlager verwinden kann.

Ich habe mich evtl etwas umständlich ausgedrückt wegen der Befestigung.

Bei dir auf dem Bild ist schön zu erkennen das du ja ein komplettes tretlager mit einer Sattelstütze nutzt.
Dies ist bei dir alles verschweißt und fast so wie beim cruzbike wo ja auch die Torsionskräfte durch die tretlagerhülse auch direkt ins Oberrohr abgeleitet werden.

Bei @einrad wird wohl die geschraubte Verbindung zwischen tretlager und Oberrohr zu elastisch sein.

Wir sollen mal die Rohr am mbb aufgrund der Positionen analog zum Diamant Rahmen festlegen.

Bastian
 
Noch nicht ganz wach ich bin.
Klar war der Erbauer des mbb gemeint.
Das Handy ist zu klein für so komplexe Dinge wie Zitieren

Bastian
 
Mein Gefühl ist: es ist das Rohr 28x1,5mm, das sich verwindet. Ich bin schon gespannt, sobald das 28x2,5mm eingebaut ist, werden wir es wissen.
Das wird Schritt 1 sein.
Falls das noch nicht reicht, kann ich danach Stück für Stück einige von @Nemberch an seinem MBB umgesetzten Verbeserungen vornehmen (30er Rohr, fettere Schellen, kürzerer Vorbau, anderer Lenker).
 
Ich habe noch kein MBB gesehen, das mit einem Standart Rennrad Lenker gut funktioniert. In der Regel muss der Lenker, um Kollisionen mit dem Oberschenkel zu vermeiden, sehr hoch angesetzt werden. Damit versaut man die Aerodynamik und bringt unnötige Biegemomente ins System. Ich habe auf einen Bullhornlenker Rennlenkerbögen aufgesetzt und den Lenker verlängert. So kann man ihn viel tiefer ansetzen und auch die Vorteile der Schaltbremshebel richtig nutzen.

Fährt man entspannt, oder ist es eine schwierige Fahrsituation, hat man den Lenker in der Hand. Braucht man mehr Kraft oder will es Windschnittiger, kann man die Hände mit ausgestreckten Armen auf die Bremshebel legen.
Je nach Position halt, ich sitze halt etwas weiter hinten, und komme mit Hörnchen oder Rennradschaltbremsen auf dem Bullhorn gut klar, ohne dass ich eine Verlängerung brauche.
Die Hände sind etwa auf Schulterhöhe, auf den Rennradhörnchen sind die Arme noch etwas gestreckter...
aber da hab ich kein Bild mit, auf allen Fotos die Hände "korrekt"...:

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(Fotos by @Wiinzling und @Dr. Schwob)
und ja, das gebogene BMX-Sattelstützenrohr ist torsions- und biegetechnisch auch bisschen grenzwertig, aber weit besser als alles vorher getestete, meine multiple Ahead-Verlängerung mit einstellbarem Vorbau dagegen gar nicht, da hatte ich erst Bedenken.

Zum Körper hin ist bei mir alles glatt und rund, bei manchen MBB-Konstruktionen hätte ich echt Angst vor Pfählung...
(wobei ich mir theoretisch die Spitzen der Bremshebel in den Oberschenkel rammen könnte, ist aber noch nie passiert.)
 
Bei Klemmungen arbeite ich gerne mal den Spalt nach, um nichts einlegen zu müssen. Bei 0,6 mm fehlendem Durchmesser musst du 1,8 mm zusätzlichen Platz schaffen.
Moin Nemberch. Wie kommst du auf die Materialabnahme 1,8mm? Also was ist die Logik dahinter? Sieht aus wie Faktor 3, aber das ist wahrscheinlich zu einfach ;)
 
Faktor Pi würde ich sagen

@Nemberch meint bestimmt das er den Spalt am Vorbau da wo die Schraube durchgeht zum klemmen um 1,6mm auffeilt und die Verformung beim anziehen der Schraube den Rest ausgleichen lässt.
 
meint bestimmt das er den Spalt am Vorbau da wo die Schraube durchgeht zum klemmen um 1,6mm auffeilt und die Verformung beim anziehen der Schraube den Rest ausgleichen lässt.
jo das hatte ich mir auch vorgestellt, dass er das damit meint. Er muss das an seinem Vorbau nicht so machen, weil er gar nicht das Problem des zu kleinen Durchmessers hat. Nur die Berechnung der 1,6mm hat mich interessiert. Danke :)
 
Heute bin ich mit dem Einbau des 28x2,5er Rohres zwischen Lenker und Tretlager fertig geworden (vorher: 28x1,5).

Ich habe den Vorschlag von @Nemberch befolgt und den Spalt der Rohrbefestigungsbuchse am Tretlager (siehe Foto) und die Vorbauklemmung um ca 2mm aufgeflext. Damit klappt die Klemmung der auf 28,6mm ausgelegten Schellen auf dem 28mm Rohr.

Beim Anknallen der Schelle am Gabelrohr ist mir eine Schraube abgerissen. Ich habe das Gewinde ausgebohrt und eine Schraube mit Mutter zur Klemmung eingebaut. So kann man etwas kontrollierter festknallen und falls die Schraube reißt, ist der Wechsel einfach.

Zusätzlich gab es noch ein kleines Verstärkungsblech an der Gabelschelle, die vorher nur auf einer Seite mit der Rohrschelle verbunden war (siehe Bild).

In Verbindung mit dem 2,5er Alurohr ist das jetzt wesentlich steifer, wie eine kurze Testfahrt zeigte.

Es kommt dann noch ein anderer Vorbau dran und ich bin gespannt auf die ersten Testfahrten mit mehr Kilometern.

Vielen Dank an alle und vor allem @Nemberch für die Tips
 

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Moin zusammen. Erste längere Testfahrten mit 28x2,5er Alurohr: es bewegt sich immer noch zu sehr für meinen Geschmack.

Habe euch ein Video hochgeladen, wo man es ganz gut erkennt, auch wenn ich hier nur im Stand den Lenker hoch und runter drücke.. Was meint ihr?


Mein Plan: Umbau auf 38x1,5mm Rohr mit Selbstbauschellen ala @Nemberch aus 40x2mm Stahlrohrstücken. Da müsste dann ein 1,5 Zoll Vorbau passen und Steifigkeit steigt nochmal um ca 30%.
 
Ich habe mal an meinem Vorbau rumgebogen. Das gibt bei weitem nicht so nach. Da bin ich erstmal Ratlos.
 
@Nemberch Alu ist ja billig. Bei der nächsten Bestellung nehme ich gleich paar Rohre, unter anderem "deines". Versuch macht kluch.

Kann es evtl doch an der Länge des Rohres liegen?

Das Rohr für meine Beinlänge ist 76cm lang: 53cm bis zur Schelle und 23cm von der Schelle zum Vorbau.

Oder am Material? Kannst du rauskriegen oder weißt du noch was du für Material hast? Gibt es evtl doch härteres Alu? Das wäre für mich wichtig zu wissen, sonst bastel ich die ganze Zeit in die falsche Richtung, immer mehr Durchmesser etc - am Ende hatte ich einfach weicheren Alu
 
Alu hat immer das gleiche e Modul. Elastizität somit gleich egal ob reines Alu oder hochfeste Legierung.
 
@Jack-Lee Und was sagt der Härtegrad? Habe hier eine Tabelle gefunden, da gibt es in der Norm des von mir gekauften Rohres AW-6060 drei Härtegrade: T4, T6 und T66. Die unterscheiden sich in Zugfestigkeit und Streckgrenze.

Siehe hier:

Weiß leider nicht, welchen Härtegrad das von mir gekaufte Rohr hat..

Alles sehr spannend! Neuland für mich ;)
 
Und was sagt der Härtegrad? Habe hier eine Tabelle gefunden, da gibt es in der Norm des von mir gekauften Rohres AW-6060 drei Härtegrade: T4, T6 und T66. Die unterscheiden sich in Zugfestigkeit und Streckgrenze.
;)
T4, T6, T66 ist der Wärmebehandlungszustand von Aluminium. Daraus ergeben sich unterschiedliche Streckgrenzen, Zugfestigkeiten und Bruchdehnungen. Am wichtigsten ist die Streckgrenze, bei Zugfestigkeit ist das Bauteil schon bleibend verformt, will man ja in der Regel nicht.

Der E-Modul ist bei den Alusorten fast identisch, daher gibt es bei gleichen Rohrdurchmesser und Wandstärke bei allen Alurohren die gleiche Verformung, egal ob T4, T6 oder T66.

In der Formel für die Biegelinie steht im Zähler E = E-Modul und I = Widerstandsmoment.

Wenn man weniger Verformung will, gibt es folgende Möglichkeiten:

- Rohrdurchmesser vergrößern, großer Effekt, da dass Widerstandsmoment I eine ^4 Funktion hat.
- Wandstärke erhöhen, bringt bei dünnwandigen Rohren nur einen linearen Effekt, also doppelte Wandstärke = halbe Biegung = doppeltes Gewicht
- Werkstoff mit größeren E-Modul verwenden z.B. Wechsel von Alu (ca. 70.000 MPa) auf Stahl (ca. 210.000 MPa), würde bei gleichen Abmessungen also die Biegung auf 1/3 reduzieren, das Gewicht würde sich aber auch verdreifachen
 
Habe euch ein Video hochgeladen, wo man es ganz gut erkennt, auch wenn ich hier nur im Stand den Lenker hoch und runter drücke.. Was meint ihr?
Lass mal jemand von der Seite schauen, ob ein Teil der Verformung evtl. aus dem Rahmen kommt. Wichtiger wäre die Verformung beim Treten und Gegenhalten am Lenker.
Bei mir sieht das übrigens so aus, bei etwa 80 cm Rohrlänge ab Tretlagermitte:
DSCF8154.JPG

Ist sicher auch vom Tretstil abhängig, ich ziehe je nach Situation schon kräftig am Lenker, und das Carbonrohr reicht so gerade, habe an einigen Stellen nach dem Belastungstest noch drauflaminiert.
 
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