Velomo Hi-Q sport (mod-19)

Hallo! Mein letzter Beitrag ist schon eine Weile her. Es gab aber auch nichts wirklich zu berichten. Seit fast 8 Jahren fahre ich ein Hase Lepus und nun sollte etwas Schnelleres her. Ich bin jetzt Besitzer eines Hi-Q sports. Der Aufbau entspricht im Prinzip dem in diesem Thread beschriebenen. Ich habe mich bei der Schaltung aber für die Pinion C12 entschieden. Zum einen bevorzuge ich Nabenschaltung und zum anderen ist beim Quad das technisch einfacher umzusetzen. Damit ich für Touren und Alltag (Einkäufe etc.) gerüstet bin, habe ich eine 30 x 70 cm große Ladefläche bekommen. Die Fertigstellung hatte sich wegen der Neukonstruktion der Hinterachse verzögert.

Meine Gründe warum es ein Quad und kein Trike werden sollte, waren im Wesentlichen die sehr gute Kipp- und Kurvenstabilität. Ich leide unter einer Schwindelkrankheit und habe nach einem Unfall Rückenprobleme. Deswegen musste es auch Vollgefedert sein. Eine weitere Anforderung: Es sollte von der Breite her durch die Wohnungstür passen, weil ich keine Garage habe und körperlich nicht in der Lage bin, es gekippt durch den Eingang zu tragen.

Das Fahrverhalten hatte mich schon bei den Besuchen in Weida bei Velomo 2017 und 2019 überzeugt. Das Kopfsteinpflaster ist ein echter Härtetest. Das jetzige Modell habe auf der Spezi 2019 gesehen und wollte es unbedingt haben.

Die bisherigen Fahrten haben mich sehr begeistert. Ich bin deutlich schneller als mit dem Hase Lepus unterwegs und muss bergab mehr bremsen. Vom Gefühl her wie mit Motorunterstützung. Besonders groß ist der Unterschied auch bei Gegenwind. Das gefederte Fahrwerk überzeugt auf jedem Untergrund. An die Tiller Lenkung muss ich mich noch gewöhnen, gefällt mir aber besser als der Unterlenker. Die Ladefläche finde ich sehr praktisch. Die vorhandene Ortlieb Tasche und Rucksäcke kann ich verwenden, ohne zusätzlich zu fixieren.

Optisch finde ich die 26 Zoll Hinterräder sportlicher. Das die Hinterräder schmaler sind als die Vorderräder, hat Vorteile bei Kurvenfahrten und auch beim Rangieren in die Wohnung. Für die Ladefläche ist trotzdem noch genug Platz.

Insgesamt finde ich die Kombination aus Sportfahrzeug und Alltagstauglichkeit beim Quad sehr gelungen. Nachteilig sind der etwas höhere Preis und Gewicht im Vergleich zum Trike von Velomo. Aber Preislich habe ich zu den Markentrikes mit vergleichbarer Ausstattung und Schaltung (Pinion, Rohloff) keinen großen Unterschied feststellen können.

Bedanken möchte ich mich bei den vielen Beitragsschreibern, die bei der Entscheidungsfindung sehr hilfreich waren und bei Steffen und dem Team von Velomo für die Beratung und Herstellung meines Quads.

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Sieht sehr schick aus! :love:

Ich hoffe zur Spezi im August wird ein weiteres Hi-Q sport fertig sein und für Probefahrten bereit stehen.
@BuS velomo Abstreifer für vorne ... ?
20/28 sollte auch gut passen. Mantelauswahl, (auch dicke)
Deckel für die Box? Oder Sitzkoffer?
Radkasten und vorne und hinten Radverkleidung.
Die Nose von Roland
Das Mini-Dach von ICB
... :unsure:
Fertig das VQ! :D
Die modulare Version des QV.
 
Ja, in den nächsten Wochen werde ich noch ein Hi-Q sport in 20/26 und Pinion aufbauen. Der türkise Rahmen liegt hier schon neben mir... Wenn dann irgendwann mal die nächste Spezi kommt, ist es da...

Mein Rotes wird dann vom Heck her beginnend eingehaust, so dass es bis zum Winter ein hölzernes Velomobil darstellt - denn ab sofort hab ich 2x60km Pendelweg. D.h. es gibt erstmal eine Sitz-Heckbox-Einheit, danach eine Nase - alles aus Sperrholz, technisch ähnlich der von Olaf, nur bissl andere Formsprache. Ob es in Holz ein "Produkt" werden kann, glaub ich eher nicht, aber Roland hat ja auch noch Nose und Koffer aus CFK in der Mache.

VG Steffen
 
Kann man denn Hülsenfreilaufnaben für den Selbstbau kaufen? Oder muss man die sich selber bauen? Sorry falls ich hier frech nach Betriebsgeheimnissen frage :) Ich bin dankbar für all die interessanten Themen hier. Noch ein paar Verständnisfragen:

Es wurde eine 20mm Welle benutzt um eine Gangschaltung mit mehreren Ritzeln draufzubekommen? Und die ist halt eher schwer? Müssen die Lager denn so heftig sein?

Also eine 30mm Alu Welle wie bei VeloziPedro geht halt nur mit Zwischengetriebe oder Pinion? Oder hat das auch mit Haltbarkeit der Aluwelle in den Hülsenfreiläufen zu tun?

Eine Idee hatte ich noch. Vielleicht könnte man zur Dämpfung zwischen zwei dünneren Blattfedern noch eine Elastomerschicht quetschen. Die müssten sich ja dann mitverformen ohne Reibungs oder Haftwiederstand und könnten die Dämpfung übernehmen. Dadurch könnte noch mehr Komplexität eingespart werden. Nur muss man dass natürlich alles durchrechnen.

Mir scheint diese Konstruktionsweise mit Blattfedern und Hülsenfreilaufnaben für den Selbstbau am einfachsten zu sein. Und ein paar Kilo mehr würden mich nicht stören, will ja mit dem Rad selber erstmal abnehmen ;)
 
@Dejay : Ja, die gibts auch einzeln zu kaufen. Da kannst du Steffen einfach direkt ne Mail schreiben. Hatte ihn das tatsächlich sogar vor einigen Wochen mal gefragt.

Zu deinen Fragen:
-20mm Welle ist ein Kompromiss aus Gewicht, Festigkeit, Steifigkeit und der Kompatibilität zwischen Ritzelaufnahme und Welle
-Auf Aluwellen kann man keine Nadellager/Hülsenfreiläufe laufen lassen (Stichwort Oberflächenhärte)
-Dämpfung wird, wenn nötig, via separaten Öldämpfer realisiert. Alternativ kann die Dämpfung auch durch meinen Mehrschichtaufbau mit Naturfasern erhöht werden

Gruß,
Patrick
 
Vielen Dank! Ich würde dann ne Öldampfung eher nachträglich falls nötig einbauen. Ich habe früher eigentlich sehr gerne bei der Bundeswehr einen alten VW Bus mit kaputten Stoßdämpfern gefahren haha.

Gibts irgendwo eine Thema zu dem Mehrschichtaufbau? Ist auch ne gute Idee.
Man könnte auch weiches 2k Polyurethan Elastomer / Gießharz versuchen dass sich fest mit zwei Glasfaser Deckschichten verbindet. Aber da wäre dann viel Experimentieren angesagt.
 
... was mich gerade daran erinnert, dass da noch ein Exemplar im Raum stand, welches hier noch nicht verewigt wurde:
  • 4x 20" in mitteltiefer Sitzposition
  • Pinion und Tiller
  • Heckbox für Touren (Wichtiges drin, Leichtes obendrauf plus Platz für Bananen).
  • ... ja, und irgendwas war mit den Felgen, aber ich komm nicht drauf.
Hi-Q-tour-G20a.jpgHi-Q-tour-G20b.jpgHi-Q-tour-G20c.jpgHi-Q-tour-G20d.jpg

VG Steffen
 
Aber was kostet eine solche Quad-Delikatesse?
* Schaut düster auf sein dünnes Sparschwein *
:cry:
 
Ich mag zwei große Hinterräder sehr. Aber ehrlich gesagt, machen sich diese vier 20-Zoll-Räder auch sehr gut.
Eine Art kriechender schwarzer Panther, allerdings mit einem Rucksack. Dieses Fahrrad hat fast etwas Bedrohliches.

Eine Art geballte Kraft-Macht ... Man setzt sich auf den schwarzen Sitz und denkt ... Nun ja, OK, heute kein Weltrekord,
weil Aldi oder Lidl ... Diese Supermärkte haben heute Priorität, aber morgen, morgen ... dann gebe ich eins drauf!
Gratuliere Steffen, HansNL
 
Mein Traum wäre eine Low Budget Variante unter 3000 Euro .

Wie schnell ist so ein Quad im Vergleich zum Trike mit identischer Radgeometrie? Hat es nicht theoretisch einen erhöhten Rollwiederstand ?
 
Low-Budget wird ein Traum bleiben... dafür kriegst du grad so das Material zusammen. Ein theoretisches Low-Budget-Quad hat weder Pinion noch Vollfederung noch handeingespeichte Laufräder und so Kram. Mit dem Pony4 gehen wir ja gerade den Weg der Standardisierung und höherer Losgrößen - wirklich günstiger wird's nicht, v.a. wenn die höheren Losgrößen dann "Vertrieb" brauchen statt "ex work".

Beim Pi-Q (siehe Link in Beitrag 1)( bzw. hier) hatte ich schon mal den Vergleich zur Trike-Geschwindigkeit gezogen. Mit meinem Aktuellen (das Rote) fühle ich mich ein bissl langsamer, was entweder nur am Zweitakter liegt oder auch darin begründet, dass der Luftstrom bei 28cm Hinterachsbreite deutlich besser flutschte als jetzt mit 42cm. Der zusätzliche Rollwiderstand ist ein kleinerer Faktor, da pro Rad auch weniger Auflast wirkt (alte Diskussion), auch Antriebsverluste sollten nicht viel ausmachen, so dass die Aerodynamik wohl die größte Rolle spielt - plus das Gewicht am Berg.

Da ich grad kein Hi-Trike in meiner Größe aufgebaut hab, kann ich derzeit keinen direkten Vergleich ziehen. Ich kämpfe auf meiner 50km-Pendelstrecke gerade mit nem 30iger Schnitt... die hat aber auch 400hm, Ampeln, Kreuzungen und ständig Gegenwind auf der Höhe. Ich erinnere mich, die vor ein paar Jahren mit dem Langtieflieger 3-4km/h schneller hinter mich gebracht zu haben, aber da war ich auch noch Jünger.

OK, ja, eigentlich bin ich lahm mit dem Quad... gestern hatte ich nen Zeitfahrer in der Ebene vor mir und konnte dessen 40 nicht halten... musste abreißen lassen, eine Schande.
 
... was mich gerade daran erinnert, dass da noch ein Exemplar im Raum stand, welches hier noch nicht verewigt wurde:
  • 4x 20" in mitteltiefer Sitzposition
  • Pinion und Tiller
  • Heckbox für Touren (Wichtiges drin, Leichtes obendrauf plus Platz für Bananen).
  • ... ja, und irgendwas war mit den Felgen, aber ich komm nicht drauf
VG Steffen
wo kommt nur der Trend her die Felgen farbig zu pulver ;):cool:
 
Vielleicht gibts ja irgendwann sowas wie die Kervelo Quartz-12 Tretlagermotorgangschaltung in Masse produziert für günstig. Dass dürfte ja den Arbeitsaufwand reduzieren. Einfach nur noch extra langen Zahnriemen auf die Hinterachse und fertig ;)
 
Servus,
ich hatte Anfangs, mittlerweile 12 Jahre her, auch gedacht "Warum ist das so teuer?!" und hab selber angefangen. Und dann festgestellt: Selbst 3000€ für ein Trike ist nur mit Stangenware aus Asien und mit günstigsten Komponenten möglich. Da die Kunden von Velomo aber gern mal mehr km im Monat fahren, als der durchschnittliche deutsche Radfahrer in seinem Leben, muss da mit einem anderen Qualitätsdenken heran gegangen werden. Zudem kommt, das fast jedes Rad eine Eigenentwicklung ist. Hierfür würde man bei anderen Herstellern dann gern mal fünfstellige Zusatzkosten zahlen müssen... Den Aufwand der Herstellung haben viele (verständlicherweise) auch nicht im Blick. Allein die Montage eines einzigen Rades, wenn alle Komponenten vorhanden sind, dauert über einen Arbeitstag. Und das ist nur ein Bruchteil der Gesamtarbeit.

Gruß,
Patrick
 
@BuS velomo: Wat 'ne geile Karre! Urnenbestatter und Wave Gothic-Fans müssen Dir doch jetzt die Bude einrennen.
Aber ganz im Ernst: Sehr ansprechend. Was wiegt denn der Bock so mit Pinion 18-Tretlagerschaltung? Kriegt man den mit Zuladung noch ohne Motorunterstützung eine Eisenbahnüberführung raufgetreten?
Und sehe ich das richtig, dass der Kofferraumboden zum Sitz hin wie ein Nichtschwimmerbecken an Tiefe gewinnt? Optisch macht das die Wanne im Wortsinne "gefälliger". Oder waren dafür aerodynamische/strömungstechnische Gründe ausschlaggebend? So wie ich das auch für die schmalere hintere Spur vermute.
 
Mein Traum wäre eine Low Budget Variante unter 3000 Euro .

Wie schnell ist so ein Quad im Vergleich zum Trike mit identischer Radgeometrie? Hat es nicht theoretisch einen erhöhten Rollwiederstand ?
Nicht, wenn -wie üblich- der Rollwiderstand von der Gewichtslast abhängt, bei gleicher Gesamtmasse. 4 x 1/4 = 3 x 1/3
Und wieder widerstand der Widerstand dem Wiederstand.
 
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Hallo allerseits
Ich finde das Grün-schwarze Touren-Quad mit 4 mal 20 sieht super aus. Ob man da nicht eine art FollowMe Kupplung anbauen kann, um eine Jugendliche hin und wieder in den Schleppbetrieb zu nehmen. Dann braucht man aber sicherlich eher ein Pinion P18.
grüsse Stefan
 
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