Velomo 4Q - Winterkleid für Sportquad

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… eigentlich sollte das hier ein Baufaden werden. Doch hat es mich letzte Woche noch gepackt, es am Stück (5 Tage) zumindest fahrbereit zu kriegen – da ich bislang als Winterpendelfahrzeug zu viel Up-Tourer nutze. D.h. insb. Deckel/ Nase sind lieblose Provisorien und werden noch schöner/ länger.

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Ansonsten ist es wie immer ein Velomo-Forschungsprojekt, an dem ich auch etwas herumprobiere – z.B. die Sache mit den Radkästen, ein bissl am Heck usw. Naja, aber Stand jetzt:
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Drunter steckt mein rotes Hi-Qs vom letzten Jahr, also ein an sich schon mal eigenständiges, stabiles, vollgefedertes, kurvenverliebtes Quad-Fahrwerk. Einzige Veränderung: der CFK-Schaltensitz wurde gegen einen lüftungs- und anbaufreudigeren Holzsitz ersetzt (jetzt, wo man ihn schon mal nicht sieht, trau ich mich). Dazu 3 Aufhängungspunkte über Schellen und Schrauben, die mir erlauben, die Hülle auch binnen weniger Minuten wieder abzubauen, und offen zu fahren – was ich im Sommer am Berg sicher wieder tue.
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Die Hülle sollte eigentlich 1mm Birke werden; für die Experimente bin ich aber erstmal auf 5x günstigere und „nur“ knapp doppelt so schwere 3mm Pappel gegangen – Flächengewicht von 1,2kg. Mit den Kantleisten und Verstärkungen schätze ich die Hülle auf ~12kg im Moment. Mit der Birke und zielgerichteteren Verstärkungen könnte man ggfs. noch 2-3kg einsparen – aber so ist auch schon mal nicht schlecht...

… zumal es dann doch keine bloß „nicht-tragende“ Hülle sein kann, weil man so Probleme beim Ein- und Ausstieg bekäme. Die große Öffnung allein reicht nicht um sich aus der tiefen Sitzposition mit Tiller zwischen den Beinen bis über die nach vorn gezogene Vorderachse hochzuwuchten. Mit verstärktem Rand und Diagonalen zur Sitzaufhänung trägt die offene Hülle mein Körpergewicht jetzt aber klaglos... und versteift auch den Zentralrohrrahmen nochmal ganz gut.

Beide Zutaten – Blattfeder-Zentralrohrrahmen und weiches „dickes“ Pappelholz – sorgen übrigens dafür, dass das Ding nicht klingt wie ne leere Mülltonne, sondern absolut LEISE ist... - da wabbert und scheppert nix, und bislang klappert auch nichts. Da muss ich beim Deckelbau unbedingt drauf achten, diese tolle Eigenschaft zu bewahren.
Velomo Q4-1c.jpg

Mit der provisorischen Front ist die offene Badewanne noch nicht wirklich windschlüpfrig – und damit auch noch nicht sonderlich viel schneller als das offene Quad. Um diese Zwischen-Daten kümmere ich mich aber auch nicht, sondern erst wenn der finale Deckel drauf ist, der die Wanne weitestgehend schließt (und den Unterboden auch noch ein bissl).

Wieviel dann noch das offene Heck an Effizienz kostet – werd ich sehen. Das ist jetzt tatsächlich die große velomobile Frage, wie sich so ein Quad-Heck im Vgl. zum ideal eingezogenen Tadpole aerodynamisch auswirkt. Also:
  • der breite Totwasserbereich an sich, wenn er eine geschlossene Abrisskante hat
  • der hier gezeigte offene Vollzug, wo man die Räder noch sieht – wegen Optik.
Velomo Q4-1g.jpg

VG Steffen
 
OK, ein paar Zwischenergebnisse kann ich nach den ersten 100km schon mal festhalten:
  • es fährt ohne Probleme, komfortabel und leise
  • schon die unperfekte Hülle macht was:
  • d.h. obwohl man durch die derzeit große Öffnung innen enorm durchgepustet wird und merkt, wo die Luft hängen bleibt, bin ich auch so schon v.a. gegen den Wind (heute Stärke 4) spürbar schneller als mit dem offenen Quad... (~ Lowracer-Level)
  • ... und auch 50iger Böen bei schnellen Abfahrten sind kein großes Thema für die Q-Straßenlage.
  • na gut, der Deckel kommt ja noch, wobei ich die Oberkante im hinteren Bereich offen lassen sollte, da ich in Doppelmanta-Haltung wesentlich besser die Berge hochkomme (Körperöffnungswinkel, Kühlung...)
  • die Radkästen sollte ich doch noch besser schließen, sonst sieht es innen aus wie Sau
  • es passt durch beide alltäglichen Nadelöhre: die <80cm Türen in Werk und Fahrradkeller, wo ich es "hochkant" auf den Hinterrädern über die Treppen ziehen kann, also nicht heben muss oder dergleichen. Mit seinen ~35kg bleibt es in der Form somit ganz handlich.
  • die Leute in Westsachsen haben noch nie ein Velomobil gesehen...
Jetzt hadere ich mit mir, ob ich den Bafang für meine täglichen 400hm einbauen soll, oder es erstmal als "reines" Velomobil belasse. Verbessert den Schnitt vielleicht um "nur" um max. 10min. Doch wenn die (bis zu 15%) Anstiege ihren alltäglichen Schrecken verlieren, gibt es nur noch Wohlfühlzone eben und bergab. Hmm...
 
Jetzt hadere ich mit mir, ob ich den Bafang für meine täglichen 400hm einbauen soll, oder es erstmal als "reines" Velomobil belasse.
Das kannst natürlich nur Du selbst für Dich entscheiden, ich kann das Hadern aber nachvollziehen. Wenn die Steigungen überschaubar sind, dann bin ich froh keinen Motor mitzuschleppen und mir keine Gedanken darüber zu machen. Und manchmal wünsch ich mir dann wieder Motorunterstützung her, es gibt Tage, da bin ich sportlich einfach nicht genug motiviert jeden verdammten fiesen Anstieg mit eigener Kraft raufstrampeln zu müssen.
 
@tieflieger - ja, die hintere Spurbreite ist 42cm, wie hier zu sehen. Der Platz reicht aus für einen 30cm breiten Kofferraum, und ermöglicht das schmaler zulaufende Heck.

Die Frage bzgl. Motor lautet am Ende - wie viel häufiger wird mein innerer Schweinehund für die 48km-400hm-Pendelstrecke aufs Auto wechseln, weil das Rad keinen Motor hat. Könnte eine E-Hilfe mich motivieren, das Auto - ähnlich wie im Sommer - fast durchgehend stehen zu lassen?
 
Könnte eine E-Hilfe mich motivieren, das Auto - ähnlich wie im Sommer - fast durchgehend stehen zu lassen?
Aus meiner Erfahrung zu sprechen, er wird deinen Schweinehund überwinden. Ohne Motor würde ich nicht einmal Rad fahren, ganz ehrlich. Nun gut, Krankheit kommt noch dazu, aber trotzdem. Hau dir nen Motor rein und benutz dies schöne Teil jeden Tag mit viel, viel Freude.
 
So mal als idee; ich vermute mal das diese version als ubungs/probier object dient. Ich wurde mit einige hochkant gestellte und in form gesagte sperrholzbretter ( etwas gerundet) die obere verkleidung noch was weiter nach hinten ziehen. Das wurde die regen besser draussen halten. Die vordere ofnung konnte mann mit zwei brettchen, eins horizontal, eins vertical auch abgrenzen. Ein stuck dickes xps schaum drauf und ein bisschen mit korn 80 druber und schon ist das loch dicht.

Denn neuen querverbinder naher am einstiegsbereich wurde das ganze noch mal steifer machen.

Grusse, Jeroen
 
Aus meiner Erfahrung zu sprechen, er wird deinen Schweinehund überwinden.
Dito. Nicht zu unterschätzen: Angekränkelt sein oder irgendwelche Zipperlein (Zerrungen zB) auskurierend, gerne in Kombination mit Mistwetter. Mehrspurige E-Liegen sind tolle Rehafahrzeuge. ;)

Apropos:
Das schöne am VM mit Motor finde ich persönlich, dass der Sprung in der benötigten Leistung von 25 auf 30+ minimal ist und dadurch die Motivation, über der Motorgeschwindigkeit zu fahren, deutlich größer ist als zB beim größeren Lasti/Anthro (oder generischen Velocar), wo dieser Sprung extrem hoch ist und es sich gefühlt nicht 'lohnt', schneller als 25 zu fahren. Aber vielleicht bin ich damit auch alleine.
 
Für die Ebene brauch ich die Motorunterstützung nicht - nur für die 470hm.

Wäre ich ein Endkunde mit der Pendelanforderung, wär da längst ein Motor drin. Aber da ich ständig die Räder wechsle und auch das Ding letztlich nur ein Testfahrzeug unter anderen ist, will ich es erstmal so "pur" belassen und herausfinden, wie es sich ohne Doping schlägt... an den Bergen, auf der Ebene, gegen den Wind usw. - den Motorsegen hebe ich mir für andere "Nicht-Sport-Quads" auf (Pony, QV-Serie, OV-Roadster, 4U...)

Aktueller Zwischenstand: die letzten 4 Fahrten konnte ich nen ~28iger Schnitt erreichen, was erstmal nicht viel klingt. Aber mein Tourer (der im Sommer noch 30-31 lief) kämpft derzeit gegen den 0°-Wind mit Werten um 22-23 - Böen drücken das Up teils auf 15 - in der Ebene, und auch an den Bergen fahr ich 3 Gänge tiefer. Das 4Q hält dem Gegenwind aber gut Stand und verliert am Berg nicht sooo viel wie befürchtet. D.h. das VM verkürzt unterm Strich schon mal die winterliche Fahrzeit von 2:15h auf 1:45h und ich bin nicht derart ausgepowert tiefgefroren, sondern nur von der Brust abwärts durchgeschwitzt...
 
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When I win the lottery I need one of your quads. That would be the base for an experiment:

- nose from @roland65
- front mudguards from Leitra
- a custom tail / undercarriage like seen on a couple of Bugattis from the good old days, you know what I mean, the wheels enclosed and the tail ending in a point.

As the body is not load bearing something really light.
 
@anotherkiwi - gib mir noch ~2 Wochen, dann reden wir über den Pappel-Roadster auf der Basis vom Quadvelo-Langlieger-Chassis ;) - aber für richtig "Bugatti" brauchs keine Leitra-Bleche, sondern 4x 28"...

Mein Winterkleid ist frisch geölt und darf sich im Büro noch ein bissl an der Heizung laben...
4Q-Winterkleid.jpg
 
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Hallo Steffen,
der vordere, doppelt gebogene Teil der Haube ruft doch förmlich nach einer Premiere in "Pfennig-Sperrholz" um einen Lagvergessenenen (Mbi04) mal wieder zu erwähnen...
Das Teil hat doch das Zeug zu einem Klassiker! Nur der Stummel hinten hat das gute Recht auf Verlängerung...

Gruß Holli
 
Preis habe ich auch in den Verkaufsunterlagen nicht gefunden. Individuelle DInge gehen halt nur auf Anfrage.
Es sollte aber, zumindest in einer kleinen Serie, nicht prohibitiv teuer sein...
" Aufgrund der technischen Eigenschaften und des attraktiven Preises eignet sich 3D-Furnier auch als Innenlage für Polstermöbel. "

Auf jeden Fall schaut's interessant aus, um hier auch @Nemberch in diesen Thread zu locken...
 
@fan-dan the roof is a better example.

Here is another technique used by Richard OBrian on his ply vélomobile / trike shell

rounding.JPG

You make very large fillets then sand of the excess. Then you cover with glass cloth for strength inside and out (the CF above is his Styrofoam nose cone). He gets up to 2.5 cm radius curves with this method using a home made wooden spatula 5 cm wide. I have made less extreme radii on ply/glass composite boats with this method.
 
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