BuS velomo
gewerblich
- Beiträge
- 2.344

… eigentlich sollte das hier ein Baufaden werden. Doch hat es mich letzte Woche noch gepackt, es am Stück (5 Tage) zumindest fahrbereit zu kriegen – da ich bislang als Winterpendelfahrzeug zu viel Up-Tourer nutze. D.h. insb. Deckel/ Nase sind lieblose Provisorien und werden noch schöner/ länger.

Ansonsten ist es wie immer ein Velomo-Forschungsprojekt, an dem ich auch etwas herumprobiere – z.B. die Sache mit den Radkästen, ein bissl am Heck usw. Naja, aber Stand jetzt:

Drunter steckt mein rotes Hi-Qs vom letzten Jahr, also ein an sich schon mal eigenständiges, stabiles, vollgefedertes, kurvenverliebtes Quad-Fahrwerk. Einzige Veränderung: der CFK-Schaltensitz wurde gegen einen lüftungs- und anbaufreudigeren Holzsitz ersetzt (jetzt, wo man ihn schon mal nicht sieht, trau ich mich). Dazu 3 Aufhängungspunkte über Schellen und Schrauben, die mir erlauben, die Hülle auch binnen weniger Minuten wieder abzubauen, und offen zu fahren – was ich im Sommer am Berg sicher wieder tue.
Die Hülle sollte eigentlich 1mm Birke werden; für die Experimente bin ich aber erstmal auf 5x günstigere und „nur“ knapp doppelt so schwere 3mm Pappel gegangen – Flächengewicht von 1,2kg. Mit den Kantleisten und Verstärkungen schätze ich die Hülle auf ~12kg im Moment. Mit der Birke und zielgerichteteren Verstärkungen könnte man ggfs. noch 2-3kg einsparen – aber so ist auch schon mal nicht schlecht...
… zumal es dann doch keine bloß „nicht-tragende“ Hülle sein kann, weil man so Probleme beim Ein- und Ausstieg bekäme. Die große Öffnung allein reicht nicht um sich aus der tiefen Sitzposition mit Tiller zwischen den Beinen bis über die nach vorn gezogene Vorderachse hochzuwuchten. Mit verstärktem Rand und Diagonalen zur Sitzaufhänung trägt die offene Hülle mein Körpergewicht jetzt aber klaglos... und versteift auch den Zentralrohrrahmen nochmal ganz gut.
Beide Zutaten – Blattfeder-Zentralrohrrahmen und weiches „dickes“ Pappelholz – sorgen übrigens dafür, dass das Ding nicht klingt wie ne leere Mülltonne, sondern absolut LEISE ist... - da wabbert und scheppert nix, und bislang klappert auch nichts. Da muss ich beim Deckelbau unbedingt drauf achten, diese tolle Eigenschaft zu bewahren.

Mit der provisorischen Front ist die offene Badewanne noch nicht wirklich windschlüpfrig – und damit auch noch nicht sonderlich viel schneller als das offene Quad. Um diese Zwischen-Daten kümmere ich mich aber auch nicht, sondern erst wenn der finale Deckel drauf ist, der die Wanne weitestgehend schließt (und den Unterboden auch noch ein bissl).
Wieviel dann noch das offene Heck an Effizienz kostet – werd ich sehen. Das ist jetzt tatsächlich die große velomobile Frage, wie sich so ein Quad-Heck im Vgl. zum ideal eingezogenen Tadpole aerodynamisch auswirkt. Also:
- der breite Totwasserbereich an sich, wenn er eine geschlossene Abrisskante hat
- der hier gezeigte offene Vollzug, wo man die Räder noch sieht – wegen Optik.

VG Steffen