Ja, sicher geht das! Ich mache das seit Jahren. Bei meinem Reiselieger mit großem Vorderrad kommen manchmal Fersen und Vorderrad in Berührung, wenn ich bergauf stark auslenke. Dann in den Klickies zu stecken ist ein handfestes Sturzrisiko. Dazu kommt, dass es mit dem beladenen Radl bergauf schwierig ist, nach dem Anfahren auf der richtigen Seite wieder ein zu klicken.
Ich denke, es ist eine grundsätzliche Entscheidung: Oft wird empfohlen, am Liegerad mit sehr kurzen Kurbeln und sehr hoher Umdrehungszahl zu fahren. Das braucht Klickies. Im Flachen kann ich mir gut vorstellen, dass das gut geht. Ich fahre im Berg- und Hügelland, da komme ich damit eher schlecht zurecht. Ich war noch nie ein guter Bergfahrer, das kommt dazu. Da ich regelmäßig zwischen Uprights und Liegerad wechsle, bleibe ich bei der selben Kurbellänge, 175mm bei 183cm.
Auf meiner letzten Radltour (in 6 Tagen 700km und 3500 Höhenmeter, für mich labbriges Cornflake also eher am oberen Rand des Genießbaren) hatte ich keine Krämpfe, ich habe allerdings, wie immer, wenn ich durchgehend mehr Leistung bringe, Magnesiumtabletten genommen. (Meine leichte Krampfneigung ist offenbar altersbedingt. Als Junger hatte ich keine.)
Eines ist mir auf dieser Tour allgemein auf gefallen: Am Liegerad trete ich eher stärker als auf den Uprights. Mich hebt das Treten ja nicht aus dem Sattel, sondern drückt mich nur stärker in den Sitz. Das fordert den Körper natürlich stärker.
Stärkeres Treten fordert den Körper mehr. V.a. bei steigendem Alter kommt das irgendwo heraus. Bei mir sind das die Knie, die irgendwann zu streiken beginnen, bei anderen sind es vielleicht die Muskeln. Auf dieser Tour ist es mir gelungen, die Knie trotz der Höhenmeter nett zu behandeln, indem ich einfach rechtzeitig zurück geschaltet habe und fallweise auch geschoben habe, obwohl die Kraft noch gereicht hat. Soll über mich lachen, wer lachen will. Ich bin ja in keinem Wettbewerb. Aber es ist klar, viele Liegeräder lassen sich nur sehr schlecht schieben, das macht das Absteigen nicht einfach.
Vielleicht kann ich es so zusammenfassen: Seid nett zu eurem Körper und fordert von ihm nicht mehr, als er leisten kann. Er wird es euch mit vielen weiteren genussvollen Liegekilometern danken!
lg!
georg