Unterwegs mit Trike und Bahn

AW: Unterwegs mit Trike und Bahn

ergänzung zur österreichischen Situation.
ich hab ein wenig recherchiert zum Thema Trike und Behinderung.

Bei den ÖBB ist die rechtliche Lage klar (insoferne sind die Bestimmungen in Deutschland die hier von Nauk zitiert werden bei weitem großzügiger). Ein Fahrrad ist ein einspriges Fahrrad ohne Elektromotor (den brauch ich auch als Hilfsmotor). Im Nachsatz heisst es dann aber: "natürlich werden wir uns bei Ihnen als Behinderten bemühen sie mitzunehmen".

Die Probleme sind kurz gefasst:
- komm ich in den Zug rein (oder ist zb ein anderer Wagontyp als geplant im Einsatz)
- ich muss mithelfen beim einladen (kann aber kaum stehen)
- komm ich überhaupt auf den bahnsteig (das Rad hat fast 30 kg - mit motor und batterie) d.h. gibt es eine auffahrt ohne stufen, oder ist der lift gross genug (ich muss einmal den grössten lifttyp (den es nur an grossen stationen gibt) ausmessen. die ÖBB können weder sagen wo ich barrierefrei auffahren kann, noch wie gross ihre lifte sind. das gilt natürlich fürs ein- und aussteigen.

hab hier ein wenig was dazu zusammengeschrieben:
http://schindlers.at/2011/03/03/liegetrike-fur-behinderte-und-obb/
 
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Letzte Woche war ich mit dem Trike unterwegs. Auf dem Rückweg bin ich mit der DB in einem RE in Bayern gefahren. Jetzt steht auf der Homepage der Bahn, dass die Beförderung von Fahrrädern bis zu einer Reifengröße von 20 Zoll frei ist und man keine Fahrradtageskarte kaufen muss.

Sicherheitshalber habe ich eine Fahrradkarte gekauft und dann im Zug den Zugbegleiter gefragt. Der konnte mir auch nach Rücksprache mit seinem Kollegen nicht sagen ob die Beförderung meines Trike´s jetzt frei ist. Der Kollege meinte sogar, ich bräuchte eine 2te Fahrradkarte.

Wisst ihr, ob sich die 20 Zoll nur auf 2Räder beziehen?
 
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Eine Freifahrt für 20" Rad Räder kenne ich nur bei den Münchner Verkehrsbetrieben und dort sind IIRC Liegeräder und Dreiräder ausgenommen. Bei der DB ist mir keine solche Regelung bekannt.

Grüße,
André
 
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Die Fahrrad-Tageskarte Bayern ist einen Tag lang (bis 3 Uhr des Folgetages) in ganz Bayern zum Preis von 4,50 Euro/Rad gültig.

Sie gilt in allen Zügen des Nahverkehrs sowie in allen Verbundverkehrsmitteln im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und in den U- und S-Bahnen im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV).

Bitte beachten Sie Sperrzeiten und besondere Beförderungsbedingungen in den Verbünden. Erhältlich ist die Fahrrad-Tageskarte Bayern an allen DB-Verkaufsstellen sowie an allen Fahrkartenautomaten der DB und des MVV (mit DB-Angeboten).

Für Gruppen ab 5 Personen wird eine Anmeldung empfohlen, die an jeder DB-Verkaufsstelle möglich ist.

Fahrräder bis 20 Zoll Reifengröße sind kostenfrei.

Zusätzlich enthält dieses Ticket ab 1. April 2009 eine Familienkomponente: Besitzen Eltern und/oder Großeltern eine gültige Fahrrad-Tageskarte Bayern, können beliebig viele eigene Kinder oder Enkelkinder unter 15 Jahren kostenlos ihr Fahrrad mitnehmen.

So steht das auf der Hompepage der DB unter Fahrrad Ticket Bayern
 
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Also doch MVV? Dort finde ich zumindest noch folgendes:

1.2.5 Fahrrad-Tageskarte
Örtlicher Geltungsbereich
(1) Die Fahrrad-Tageskarte berechtigt zur Mitnahme eines Fahrrads oder einer fahrradähnlichen
Konstruktion gem. Beförderungsbestimmungen.
(2) 1Soweit die Mitnahme von Fahrrädern und fahrradähnlichen Konstruktionen gem.
Beförderungsbestimmungen erlaubt ist, ist für Fahrräder und fahrradähnliche Konstruktionen
mit einer Reifengröße von mehr als 20 Zoll eine Fahrrad-Tageskarte zu
kaufen und zu entwerten. 2Diese gilt für das Gesamtnetz.

Demnach gibt es für die 20 Zoll Regelung wohl doch keine Einschränkung. Ein Recht auf Beförderung mit Rad gibt es allerdings nicht.

Grüße,
André
 
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Hallo,

also der Thread ist zwar etwas älter aber wieder aktuell, denn ich möchte gern mit einem Scorpion fs 26 von Köln nach Konstanz. Bei der Bahn Online kommt der Hinweis, dass Fahrradkarten nur für normale Fahrräder online gebucht werden können, nicht aber für Liegeräder, Dreiräder und Tandems. Also rufe ich einmal die kostenpflichtige Radfahrer Hotline der DB an und frage was ich tun muss. Daraufhin die Antwort:

"Wenn Ihr Trike faltbar ist, dann dürfen Sie es kostenlos mitnehmen so wie jeder andere auch der mit großen Koffern Bahn fährt."

Kaum zu glauben aber wahr. "Besser packen Sie noch etwas drumherum, müssen Sie aber nicht" antwortet die Hotline Bahnauskunft auf meine verdutzte Rückfrage ob sie ganz sicher sei, dass ich dann nicht vom Schaffner verwiesen würde.

Ich habe das zwar schon mit MTB gemacht aber diese können ja wesentlich kleiner und vor allem flacher zusammen gepackt werden.

"Surfbretter sind da schon eher ein Problem meinte die Dame an der Hotline"... ich habe zugegeben etwas Angst das auszuprobieren zumal man Sonder Sparpreise nur mit Zugbindung kaufen kann.

Hat hier jemand aktuelle Erfahrungen mit der DB ?
 
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Falträder gelten als Traglast und kosten somit nichts. Wenn du es mit einer leichten Tasche verpackst, dann gibt es auch keine Diskussion mit irgendwelchen ZugbegleiterInnen. Es muss natürlich gefaltet sein und du solltest nicht unbedingt am Bahnsteig mit dem Falten beginnen oder gar im Zug. Wenn es unscheinbar neben dir am Bahnsteig steht und du es hineinträgst, dann sollte alles klar sein.
Manche Reisende schleppen sich ja mit ihren Schrankkoffern ab und die zahlen ja auch nichts extra.
 
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Du solltest Dir eine Verbindung mit IC-Zügen, die einen großen Radwagen haben, raussuchen. In den ehem. IR Radwagen ist es für ein Trike zu eng. Eventuell den Nachtzug nach Basel nutzen, der hat einen großen Radwagen, und von Basel mit Nahverkehr weiter.
 
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Danke für die Tips, werde es versuchen aber ich habe Angst ;o)...

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Hi, danke für die Info. Hast Du das schon mal probiert ?

Falträder gelten als Traglast und kosten somit nichts. Wenn du es mit einer leichten Tasche verpackst, dann gibt es auch keine Diskussion mit irgendwelchen ZugbegleiterInnen. Es muss natürlich gefaltet sein und du solltest nicht unbedingt am Bahnsteig mit dem Falten beginnen oder gar im Zug. Wenn es unscheinbar neben dir am Bahnsteig steht und du es hineinträgst, dann sollte alles klar sein.
Manche Reisende schleppen sich ja mit ihren Schrankkoffern ab und die zahlen ja auch nichts extra.
 
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Nein ich persönlich nicht, ich Kämpfe mich immer mit unserem tandem ab, das wollen sie teilweise gar nicht mitnehmen.
chrstineF hat das schon öfter mit ihrem greensped gemacht und zwei Jungs aus München haben sich einen carbonlieger gebaut, der vollständig klappbar ist und fahren damit teilweise ICE.
 
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Ich bin schon öfter mit dem gefalteten Greenspeed im ICE gereist. Immer bis auf den Bahnsteig gefahren (wo es möglich war), dann gefaltet und in eine (selbstgenähte Tasche) verstaut. Habe dann beim Wagenstandanzeiger den Rollstuhlplatz gesucht und bin dort eingestiegen. Selbst wenn Rollifahrer dabei sind, reicht der Platz normalerweise zum Abstellen des Gepäckstücks.
Einziges Manko ist, dass ich noch keine optimale Lösung zum Rollen oder Tragen des "Sperrgutes" gefunden habe und die Schlepperei bei Umsteigen recht mühsam ist. Noch nie wurde dieses Gepäck beanstandet.

Schöne Grüße
christine
 
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Die Züge von Offenburg nach Konstanz sind diese zweistöckigen Regionalzüge, in denen unten massig Stellraum mit Klappsitzen ist. Ich bin diese Strecke erst einmal mit einem nicht faltbaren Trike gefahren, und hatte keinerlei Probleme. Man sollte vielleicht nicht gerade zu Stosszeiten wie Ferienanfang fahren.

2012-09-27 21.26.18.jpg

Hier sieht man, dass da neben dem Trike noch massig Platz ist.Wenn es allerdings so voll wird, dass überall Leute stehen (das kann im Schwarzwald schonmal der Fall sein), wird das Aussteigen schwer. Aber Du fährst ja bis zur Endstation, also kein Problem.
 
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Vor allem für breite Trikes nicht nur den Platz im Waggon betrachten, sondern auch die Zugangsmöglichkeit. Nach wie vor gibt es Wagen mit Drehfalttüren (Wagenbauart Bimdz), deren lichte Breite nur ca. 70cm beträgt. Bei Wagenbauart Bpmdz muss innen eine weitere Tür und ein 90 Grad Winkel durchschritten werden.
 
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Hier sieht man, dass da neben dem Trike noch massig Platz ist.Wenn es allerdings so voll wird, dass überall Leute stehen (das kann im Schwarzwald schonmal der Fall sein), wird das Aussteigen schwer. Aber Du fährst ja bis zur Endstation, also kein Problem.

Auch ein zusaetzlicher Elektrorollstuhl hat da noch Platz. Aber auch nur wenn es nicht voll ist. Was gut geht ist frueh morgens zu fahren. Schlecht ist es abends durch den hamburger HBF zu muessen. Da macht schon das schieben im Bahnhof/auf dem Bahnsteig keinen Spass. Erst recht nicht, wenn man mit einem Streamer dran noch etwas laenger als noetig ist.

Peter
 
Ich war am Sonntag auch mal mit der Bahn unterwegs. Das Scorpion fs 26 Enduro wurde problemlos mitgenommen. Musste auch das Gepäck nicht entfernen - was ja teilweise sonst verlangt wird bevor man einsteigt.

scorpion-fs26-bahn.jpg

Auf dem Weg hatten wir einen Streckenbrand. Die Bahnfahrt wurde dann unterbrochen und es sollte via Schienenersatzverkehr weitergehen - im Bus! Die 18 km Bus habe ich dann auf dem Trike selbst gekurbelt da es keinesfalls in den Bus durfte. Aber war kein Problem, da ich schneller am nächsten Bahnhof war. Dort wieder in eine neue Bahn rein und weiter.

Das nur mal als Update zu diesem - zugegeben alten aber immer wieder interessanten - Thema. :)

Beste Grüße
Soeren
 
Ich erweitere den Titel ... unterwegs mit zwei Trikes und der Bahn. Wer bietet mehr?
Mussten wir an den Tag mehrmals machen, so habt Ihr wenigstens verschiedene Perspektiven.
DSC_0035.JPG
DSC_0031.JPG und DSC_0029.JPG
 
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