Unfall mit Velomobil

Moin, Felix,

für wen ist offensichtlich, daß Autofahrer, nach dem ein Fahrrad die Seitestraße überquert hat, ihr Auto (weiterhin) im Schneckentempo bewegen? Wenn Fahrräder kreuzen, wird das Auto stehen müßen und danach beschleunigen, dabei sollte für die 5,5 m schon eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 3 m/s möglich sein und das Problem ist nach 2 Sekunden erledigt.

Hinter dem Radweg muß noch ein Zebrastreifen gekreuzt werden, den aus zwei Richtungen kommende Fußgänger benutzen. Um den Rad in 2 s zu räumen, mußt Du mit 2,75 m/s^2 beschleunigen ... das geht zwar, ist aber in dieser Situation ein Fahrstil, den ich schon als leicht aggressiv empfinden würde.

Und selbst, wenn Du's machst ... der 18-km/h-Radfahrer legt in dieser Zeit 10 m zurück und ist damit bei zu dem Zeitpunkt, an dem Du entscheidest, aufs Gaspedal zu treten, genauso im rechten Seitenfenster hinten zu finden wie in meinem Beispiel. Du gewinnst zwar Zeit, aber keinen besseren Blickwinkel.

Außerdem, wer muß mit Fahrrädern mit einer Geschwindigkeit von mindestens 18 km/h rechnen, einige sind so schnell oder langsamer und war die von anderen Verkehrsteilnehmer zu erwartende Geschwindigkeit eines Fahrrades nicht maximal 25 km/h?

18 km/h ist meine leicht konservative Ableitung aus den bekannten 25 km/h, weil ein Pkw-Fahrer vielleicht nicht erwarten muß, daß der Radfahrer die höchste anzunehmende Erwartungsgeschwindigkeit durch das Zick-Zack der Radwegführung beibehält.

Am schwierigsten sind in dem Fall Zweirichtungsradwege, so daß ich auch nach links den Blick weiter als für Fußgänger schweifen lassen muß.

Stimmt, das ist eine super-problematische Kategorie. Es läuft ja parallel gerade das "Geisterradler-Kampagne"-Thema hier im Forum ... gruselig, und nicht wegen der Radfahrer!

Tschüs!

Hein
 
Wenn ich kacke fahre (egal womit) dann bin ich im Normalfall nicht der Meinung, dass das richtig ist.
Ich hab mal gehört, dass 95% der Deutschen der Meinung seien, sie würden überdurchschnittlich gut fahren.

Das einzige was WIRKLICH helfen würde: Blitzer an jeder Ecke, Kontrollen unangekündigt und Flächendeckend.
Das ist sicher genau das, was bei uns teilweise leicht anarchistisch eingestellten Foristen auf größte Begeisterung stoßen würde. Hinter jedem Busch ein Polizist, der dich auf den Radweg verweist.

das ein Monster-Pickupfahrer wegen meines Mittefingers angehalten hat und sich kampfesbereit breitbeinig auf die Strasse gestellt hat
Finde ich schon recht nachvollziehbar. Wozu der Mittelfinger? Kant und so...
 
Finde ich schon recht nachvollziehbar. Wozu der Mittelfinger? Kant und so...

Vorgeschichtee : Monster mit 50km/h aus Gegenrichtung, schmaler Wirtschaftsweg und er macht kein mm Raum- ich kann nicht so schnell in Graben fahren und halte auf ihn zu- er bremst- ich auf der letzten Rille an Ihm vorbei. Mittlefinger ist son Reflex, keine Ahnung...;)wozu eigentlich:confused:
 
..."Aus einem LKW sieht und hört man nix! Da müssen andere aufpassen!"...
Die Argumentation mag lustig sein. Allein, weil ich überleben will, beherzige ich das. Die Gefährdungshaftung durch die erhöhte Betriebsgefahr des LKW's hilft mir im Zweifelsfall nämlich genau nix. Deswegen ist ist es mir auch völlig wurscht ob es lustig ist, ich im Recht bin oder sonst was. Kann man anders sehen, muss dann, aber wie immer, für die Folgen seines Handels einstehen.
 
Die Argumentation mag lustig sein. Allein, weil ich überleben will, beherzige ich das. Die Gefährdungshaftung durch die erhöhte Betriebsgefahr des LKW's hilft mir im Zweifelsfall nämlich genau nix. Deswegen ist ist es mir auch völlig wurscht ob es lustig ist, ich im Recht bin oder sonst was. Kann man anders sehen, muss dann, aber wie immer, für die Folgen seines Handels einstehen.
Ja natürlich, das Problem ist halt das viele daraus folgern das sie uns wegdrohen dürfen, auch wenn sie uns sehen. Und das geht halt nicht. Wie heisst es so schön, man gebe mir die Gelassenheit zurückzustecken, wenn es notwendig ist, die Kraft jedem Penner der mir Angst machen will, noch viel mehr Angst zu machen und die Weisheit dazwischen zu unterscheiden.
 
dass Führerscheine (für Kraftfahrzeuge) eine gewisse Gültigkeit besitzen und eine Verlängerung über ärztliches Attest und (!) erneuter theoretischer Prüfung zu erlangen sein müssten
Für LKW, Bus & Taxi ist das, zumindest in Belgien, bereits eingeführt. An die PKWs traut sich die Politik auch hier (noch) nicht ran. Im Autoland Deutschland, wo als einziges Land der EU noch "unbeschränkt" auf der Bahn gefahren werden darf und die Bußgelder weit unter dem EU-Durchschnitt liegen ist das noch Ponyhof-Denken.
 
Ja natürlich, das Problem ist halt das viele daraus folgern das sie uns wegdrohen dürfen, auch wenn sie uns sehen. ...
Natürlich sollen die Kraftfahrzeuge uns nicht über den Haufen fahren, nur weil sie dicker sind. Ich halte auch mit Jedem Aussprache, wenn ich ihn zu fassen kriege, der es bei mir versucht. Aber im Zweifelsfall bremse ich erst mal. Das ist nach meiner Einschätzung gesünder.
Nach meiner Erfahrung ist bei solchen Beinahe-Unfällen häufig kein böser Wille o.ä. im Spiel. Wenn man selbst schon mal LKW gefahren ist, hat man ein Gefühl für die bauartbedingten Sichtbeschränkungen. Daher bleib ich lieber in respektvoller Entfernung, so ein LKW rollt im Zweifelsfall über ein Fahrrad drüber, ohne dass der Fahrer groß was bemerkt.

Klar sind weniger LKWs (auch andere Kraftfahrzeuge) auf den Straßen wünschenswert, aber das Leben ist anders.
 
Aber im Zweifelsfall bremse ich erst mal.

Glaubst Du, dass es hier jemanden gibt, der dann extra in den Unfall reinfährt?

Was soll es also bringen, diese Vorsicht immer wieder zu kommunizieren, außer, das Autofahrer lernen, alles klar, die passen selber auf, und wenn nicht, dann selbst schuld? Ich bin der Meinung, dass es Dinge gibt, die man besser nicht permanent hinausposaunt. Das kann nämlich sogar Menschenleben kosten. Egal, wie gut es gemeint ist.
 
Glaubst Du, dass es hier jemanden gibt, der dann extra in den Unfall reinfährt?

Was soll es also bringen, diese Vorsicht immer wieder zu kommunizieren, außer, das Autofahrer lernen, alles klar, die passen selber auf, und wenn nicht, dann selbst schuld? Ich bin der Meinung, dass es Dinge gibt, die man besser nicht permanent hinausposaunt. Das kann nämlich sogar Menschenleben kosten. Egal, wie gut es gemeint ist.


Bei manchen scheint mir die Grenze ziemlich dicht bei zu liegen.
Und ob ich das "hinaus posaune" oder nicht, macht in meinen Augen keinen Unterschied. Es ist wohl nicht ensthaft anzunehemen dass einer hier (oder sonst wo) liest um dann danach zu fahren.
Ich z.B. orientiere mich an den Erfahrungen im praktischen täglichen Erleben, egal was wo geschrieben steht. Nach meiner Erfahrung, ist es bei anderen Leuten nicht anders. Das ändert aber nix an der Verantwortung, auch wenn vielleicht mache glauben, wenn sie die Augen schließen, sind sie die Verantwortung für ihr Handeln los.
 

Doch. Ich verfolge und beteilige mich auch an vielen Diskussionen zu diesem Thema, die nicht in reinen Fahrradforen stattfinden. Und die menschliche Psychologie ist sehr selektiv. Die Autofahrer hören genau das da raus, was sie wollen, ob bewusst oder, wie meistens, unbewusst - und man erlebt das dann auch entsprechend auf der Straße. Deswegen in ich da auch nicht zimperlich. Dagegen bin ich hier richtig lieb und nett.

Zu den Folgen gehört, dass es in manchen Onlinezeitungen jetzt keine Werbeartikel mehr zu PS-Monstern gibt. Die Diskussionen will der Werbeträger nicht mehr ;-)
 
Jeder bastelt sich seine Welt so zurecht, wie er sie sehen will. Keine Frage. Aber nach meiner Einschätzung ist das praktische Erleben, da sehr viel ausschlaggebender. Lesen bildet vielleicht eine Theorie, aber wenn die sich nicht in der Praxis bestätigt ...
Drum halte ich bei solchen Beinahe-Unfällen auch möglichst immer Aussprache.
 
Das einzige was WIRKLICH helfen würde: Blitzer an jeder Ecke, Kontrollen unangekündigt und Flächendeckend. Wenn Autofahrer denken das hinter jedem Busch ein Polizist lauern könnte würden (fast) alle regelkonform fahren....
Ich lasse dir deine Meinung - aber ich sehe das anders. Selbst bin ich oft in Finnland mit dem Auto unterwegs und dort ist wirklich fast überall ein Radar. Aber, dass dort regelkonformer gefahren wird, will ich mal nicht behaupten. Jene, die die Radarstellen kennen, geben die 500m dazwischen Vollgas und bremsen dann wieder (vor allem Taxis, ...). Rechtsüberholen, etc. ist dort keine Seltenheit, ....
Wenn man die Stellen nicht kennt, hängt man mit den Augen dafür die ganze Zeit am Tacho, um ja kein km/h zu schnell zu sein und achtet damit nicht so viel auf den Verkehr wie sonst.
Meiner Ansicht nach wäre was anderes zielführend:
- Anpassung von LKW und PKW Geschwindigkeit -> keine oft unnötigen Überholmanöver mehr
- Strafen bei Fahren nicht auf Sicht, denn solange man auf Sicht/ halbe Sicht fährt, kann nicht viel passieren
- Strafen bei ungesitteten Fahren (gibt es in Österreich bereits)
- Strafen bei Schleichern (gibt es in D auf Autobahnen)
- Schärfere Kontrollen bei LKW Überholverbot auf der Autobahn
- Schärfere Abandskontrollen
- Schärfere Strafen bei Radfahrer, die unbeleuchtet fahren oder in tote Winkel von Fahrzeugen fahren an Kreuzngen (bzw. Ermahnung beiersten Mal zur Bewusstseinsbildung)
- ärztliche Kontrollen bei allen Führerscheinklassen alle 5 Jahre ind so viel Selbstverantwortung, dass man nicht mehr fährt, wennman nicht fit ist

Aber flächendeckende Radarkontrollen find ich nicht so sinnvoll, immerhin stehen zumindest in manchen Gegenden viele, die wirklich nur zum Abzocken dazusein scheinen (lange Gerade mit 50km/h ohne uneinsehbarer Kreuzung, ...). Außerdem hätten wir dann einen kompletten Kontrollstaat. Wichtig ist Bewusstseinsbildung.

Wenn dann dort, wo wirklich Kreuzungen sind, aber da fehlen sie oft, denn dan fahren vermutlich viele Leute vermutlich und es würde sich wohl nicht rechnen (wie bei mir in der Nähe, wo jedes Jahr zig Unfälle sind und nicht mal eine Begrenzung :-( ).

Beste Grüße
Franz
 
Lesen bildet vielleicht eine Theorie, aber wenn die sich nicht in der Praxis bestätigt ...

In allgemeinen Foren zum Beispiel aus dem politischen Bereich ist das Meinungsbild, dass Fahrradfahrer selbst Schuld seien, sehr weit verbreitet. Auch ansonsten, ich erlebe das immer wieder, sobald das Thema auf Fahrradfahrer kommt: sind die selbst Schuld, so wie die fahren. Auch auf der Arbeit angesichts der Diskussion bzgl. hiesigen Unfalles. "Ja, so wie die Radfahrer auch immer fahren ...". Das ist das Prinzip der Schuldumkehr, hier in Deutschland zutiefst verankert! Und diese Leute sehen sich in der Praxis bestätigt, denn auch da nehmen die alles sehr selektiv wahr. Und die Argumentationslinie, dass wir ja vorsichtig sein müssen, befördert genau das. Wir Radfahrer müssen was tun, nicht der Autofahrer - das wird damit ins Bewusstsein festgeschrieben. Und das trägt dazu bei, dass weniger aufgepasst wird. Denn in jeder Diskussion kennen hier alle das ewig wiederkehrende Argument, der Fahrradfahrer müsse aufpassen, zurückstecken ... und da der Fahrradfahrer ja aufpassen muss, wird entsprechend weniger daran gedacht, dass der Autofahrer derjenige ist, der die Gefahr verursacht und aufpassen muss. Direkt neben meiner Wohnung stand bis vor kurzem noch ein weißes Fahrrad. LKW hat Fahrradfahrer geplättet. Die Diskussion in der Nachbarschaft war eindeutig. Der Radfahrer war selber schuld. Den Unfall haben ganz viele sogar angeblich selber gesehen. Der Radfahrer sei ja quasi direkt unter den LKW gefahren, voll absichtlich.

Keinen Zentimeter darf hier in Deutschland gewichen werden. Die Worte müssen gut erwogen werden. Sonst gibt es noch mehr Tote.
 
Hätten wir ein Verkehrrecht, wäre das keine lustige Argumentation sondern der LKW schlicht nicht zugelassen.
oder Man verbietet das Laufen und Radfahren .

Kenne Kollegen die hätten nichts dagegen;)

Was soll es also bringen, diese Vorsicht immer wieder zu kommunizieren, außer, das Autofahrer lernen, alles klar, die passen selber auf, und wenn nicht, dann selbst schuld? Ich bin der Meinung, dass es Dinge gibt, die man besser nicht permanent hinausposaunt. Das kann nämlich sogar Menschenleben kosten. Egal, wie gut es gemeint ist.


Sorry was für ein Blödsinn. Als Autofahrer muss ich auch vorausschauend fahren und mit Fehlern andere rechnen genauso wie ich hoffe das man meine sieht.
Und nicht jeder Autofahrer ist von Natur aus ein Potenzieller Mörder.
Radfahrer die auf der falschen Straßen Seite Fahren. Fußgänger die mal schnell bei Rot über die Straße wollen. usw usw
Christoph konnte in diesem Fall nix machen aber ich denke das Mädel hat sich den Tag auch anders vorgestellt.

Bei uns ist vor ein Paar Tagen ein Radfahrer ohne ersichtlichen Grund auf die Straße, das Auto mit der 17 jährigen Fahrschülerin hatte keine Chance dem Radfahrer
auszuweichen.

Man muss den alternativen mehr raum geben und Lösungen erarbeiten und dabei bedenken das groß Städte nicht mit dem Land zu vergleichen sind.
Und das umdenken brauch seine Zeit

Gutes nachte.
 
Ideen.... Maut für Städte, Inenstädte Verkehrsberuhigen, Öffentliche Verkehrsmittel ausbauen und am besten für Umsonst. Parkplätze in den Städten nach draußen legen. Fahrrad Trassen zum Pendeln am besten Parallel zur Bahn so weit sinnvoll. Fördern wenn man sich ein Rad kauft Pendlerpauschale für Radfahrer Ebikes EAutos oder Bahn und Bus. Verkehrserziehung für jedermann ab der Grundschule + Erste Hilfe bis ins hohe Alter. Sensibilisieren für andere Verkehrsteilnehmer, wer Renrad auf sehr schlechten Untergrund selber fährt weiß das die nicht da sind um andere zu ärgern. Rad Fahrer in den LKW damit man selber sieht das man nix sieht usw. Jetzt muss ich aber wirklich ins Bett
 
Werde wohl einfach die Fenster meines Autos zu nageln, dann sieht jeder das ich nix sehe und kann so fahren wie ich will. Das ich da nicht früher drauf gekommen bin.
 
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