Unfall mit dem Troytec Highracer

Mein Anwalt hat bisher nur den Unfallbericht von der Polizei angefordert. Es ist also immer noch Zeit von Seiten des Unfallbeteiligten auf mich zu zu gehen. Jetzt ist fast ne Woche rum und es gab keinerlei Nachfragen wie es mir und meinem Knöchel geht. Das ist tatsächlich etwas, das mir Gedanken macht. Und da frage ich mich, ob nicht dessen Versicherung ihm schon einen Maulkorb verpasst hat.
Insofern mache ich mir mit jedem Tag der verstreicht, an dem in dieser Richtung nichts passiert weniger Gedanken darum wie ich mich meinerseits um die Aufarbeitung kümmere. Menschlich bin ich mittlerweile schon etwas enttäuscht vom Verhalten meines Mitmenschen. Da ist vermutlich bei jedem das Empfinden unterschiedlich. Deshalb weiterhin Danke für das Potpourri von Meinungen und Haltungen! Für mich ist das eine hilfreiche Orientierung im Ablauf.
Mal schauen wie es weitergeht.
Beste Grüße,
Christian
 
Wenn Du einen Anwalt hast, ist Dein Verursacher gut beraten, Dich nicht mehr direkt zu kontaktieren. Auch nicht nach Fragen des Wohlbefindens.
 
Nur, dass der Unfallbeteiligte das mit dem Anwalt bisher ja gar nicht weiß... Und die Nachfrage nach meinem Befinden hätte ich auch eher im Rahmen von zwei bis drei Tagen nach dem Unfall erwartet. Deshalb denke ich ja, dass da schon die Versicherung ihr Wort gesprochen hat. Zum Zeitpunkt des Unfalls gab es eine sehr gute Gesprächsbasis zwischen uns. Ich fände es schade wenn diese Vorgänge im Zusammenhang mit Versicherungen das Zwischenmenschliche unterbinden (bisher natürlich nur eine Vermutung, die von Tag zu Tag an Stärke zunimmt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit welchen Recht soll denn eine Versicherung ihrem Klienten unterbinden können, mit Dir Kontakt aufzunehmen. Sie kann es vllcht. empfehlen, aber ob ich dem als Versicherungsnehmer folge, ist doch meine Sache.
Er wird sich die Sache noch mal durch den Kopf haben gehen lassen und zu dem Schluss gekommen sein, dass wer mit so einem gefährlichen Ding wie Du herumfährt ja schließlich selber Schuld ist. Sein soziales Umfeld wird ihn darin bestärkt haben.
Jetzt gehts nur noch ums Geld. Ich empfehle, den Schaden maximal hoch anzusetzen, aus dem Grunde, dass Anwälte nach dem Streitwert bezahlt werden. Sie bekommen etwa 10 % davon. Wenn er zu gering ist, werden sie nicht für Dich arbeiten. Mir sagte ein Rechtsanwalt, also ab 5000 Streitwert lohne es sich erst für ihn. Sonst zu viel Arbeit für zu wenig Geld. Und eins sagte er auch noch: Solche Sachen ziehen sich über Jahre hin.

(Übrings erster Satz eines Polizisten als ich in einem Unfall verwickelt war: "Wer mit sowas herumfährt braucht sich nicht zu wundern, wenn er übersehen wird.")
 
also ich muss mich doch über einiges wundern....

Mit welchen Recht soll denn eine Versicherung ihrem Klienten unterbinden können, mit Dir Kontakt aufzunehmen. Sie kann es vllcht. empfehlen, aber ob ich dem als Versicherungsnehmer folge, ist doch meine Sache.

Mit dem Recht aus dem Vertrag, den Du mit ihr geschlossen hast z.B. In meinem Versichrungsvertrag steht z.B. drin, dass ich Schuldeingeständnisse am Unfallort zu unterlassen habe und die Versicherung nicht für den Schaden aufkommt, bzw. wieder bei mir zurückholt, wenn mein Schuldeingeständis ursächlich für die Versicherungsleistung ist. Ich halte es durchaus für nachvollziehbar, wenn die Versicherung keine Gespräche wünscht, weil dort immer das Risiko unbedachter Aussagen/Schuldeingeständnisse besteht.

Er wird sich die Sache noch mal durch den Kopf haben gehen lassen und zu dem Schluss gekommen sein, dass wer mit so einem gefährlichen Ding wie Du herumfährt ja schließlich selber Schuld ist. Sein soziales Umfeld wird ihn darin bestärkt haben.

Warum immer diese Vorurteile und Unterstellungen? Habt Ihr schon mal daran gedacht, dass es dem Unfallverursacher vielleicht einfach nur peinlich und unangenehm ist? Wäre nicht der Beweis von menschlicher Stärke, aber nachvollziehbar
 
Ich hatte vor über 20 Jahren einen Unfall mit 9 Monate alten kaum gefahrenen Liegerad.
Unfallverursacher war betrunken und hatte mir die Vorfahrt genommen.
Ich hatte nur eine Platzwunde und ein paar Schürfwunden.
Rad hatte mehr abbekommen.

Ich habe mir einen Rechtsanwalt genommen und das Rad von einem Fahrradsachverständigen begutachten achten lassen.
Dies wollte mir die gegnerische Versicherung erst nicht zugestehen.
Motto "gehen sie doch in eine Werkstatt und lassen sie einen Kostenvoranschlag machen"
Gegenantwort. Und wie sollen die den Rahmen vermessen bei einem 2500Dm teuren Rahmen.
Glück war das ein ehemaliger Mitarbeiter meiner Werkstatt der erste Sachverständige für Fahrräder in Süddeutschland war. Und ich dies wusste.

Da die Reparatur sich ewig hinzog und ich damit nicht in Urlaub konnte. Wollte ich gewisse Entschädigung dafür. Für Auto normal beim Fahrrad wollten die nicht zahlen.
Laut Meinung meines Anwalts vermutlich nicht vorgesehen also zahlt man nicht.

Er hat dann einfach die Forderung für Schmerzensgeld erhöht.
Somit habe ich mein Geld erhalten. Daß ich kaum Schmerzen hatte hat niemand interessiert.
Die Frage lautet also. Wie stellt man seine Forderungen damit man sein Geld bekommt.
Und ein Rechtsanwalt weiß halt wie der Hase läuft.

Was ich nicht empfehlen kann, ist dem Rechtsanwalt eine Vollmacht über die komplette Abwicklung zu erteilen.
Damit ist eine Freundin auf die Nase gefallen. Die Anwälte hatten sich außergerichtlich einfach auf 50% Mitschuld geeinigt. Obwohl laut Polizei die Schuld zu 100% beim Gegner lag.

Von daher.
Gute Besserung und schnelle Klärung
 
Zwischenupdate ohne wirklichen Inhalt:
Die Mühlen malen und mir geht das dermaßen auf den Zeiger. Erst hat das mit dem Polizeibericht gedauert. Dann konnte mein Anwalt erst die gegnerische Versicherung anschreiben. Die Versicherung meint sie müsse erst den Ermittlungsbericht sehen bevor sie ein Gutachten in Auftrag geben. Der ist irgendwo auf dem Weg zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Landesverwaltungsamt. Mein Anwalt meint das dauert nochmal zwischen 2 und 4 Wochen. Bzgl. Gutachten warte ich weiter auf Rückmeldung von der entsprechenden Gutachterfirma (der Rückruf kam während einer Sitzung auf der Toilette;)). Die melden sich unaufgefordert bei mir wenn sie meine Mail mit Bildern und Berichten zum Unfall gesichtet haben. Also auch hier wieder nur warten. Wie das Gutachten ausgeht, ist für mich weiter völlig offen. Seit 3 Wochen hab ich ein kaputtes Fahrrad und weiß nicht wie es weitergehen wird.
Letzten Endes sind das leider wohl alles ganz „normale“ Vorgänge. Ich kann es trotzdem echt nicht fassen, dass ich als unschuldig Geschädigter einfach im Regen stehen gelassen werde und fühlbar nichts passiert! Tatsächlich würde mir schon ein „Hallo, wie geht es dem Fuß?“ vom Unfallbeteiligten die Sache schon ein gutes Stück erträglicher machen. Darauf brauche ich wohl nicht mehr zu hoffen. Sehr schade das Alles!
Ich melde mich zurück wenn es was Neues gibt.
Beste Grüße,
Christian
 
Da ich selbst gerade einen Fall (über die Ergo als Versicherungspartner des ADFC) am Laufen habe: Richte dich einfach darauf ein, dass sich der Fall über Jahre hinziehen kann (auch wg. der beteiligten Behörden).
Vielleicht ein nettes gebrauchtes LR zwischendurch besorgen (quasi auf Pump). Bei mir kam nach ein paar Monaten unerwartet ein vierstelliger Betrag (inkl. 500.- für das kaputte Up) an, bei dem ich vermute, dass die gegnerische Versicherung sich nicht vorwerfen lassen will, die Zahlung zu verschleppen. Der wird natürlich in was Schönes reinvestiert.

Und bedenke, wie oben schon geschrieben wurde: Du hast es eigentlich nicht mehr mit einer Privatperson, sondern vorrangig mit einer Haftpflichtversicherung zu tun. Insofern passt die Erwartungshaltung, dass da nette Worte kämen, leider nicht zur üblichen Praxis. Und wenn, dann würde ich nach dem Haken ausschau halten...
 
Ich melde mich zurück wenn es was Neues gibt.
Hey, zum damaligen Zeitpunkt habe ich noch darauf gewartet, daß meine BG endlich grünes Licht gibt, daß das als Wegeunfall aktenkundig ist und ich neue Zahnfüllungen bekommen durfte. Bürokratische Mühlen mahlen nunmal langsam.
Besorg Dir ein Ersatzrad, meine Abwicklung lief problemlos ab, brauchte aber trotzdem 2 1/2 Monate.

Gruß,

Tim
 
Besorg Dir ein Ersatzrad, meine Abwicklung lief problemlos ab, brauchte aber trotzdem 2 1/2 Monate.

Das ist doch schnell. Ich brauchte trotz Anwalt fast 1/2 Jahr bis ich Akteneinsicht bekam. Der gesamte Vorgang zog sich 2.5 Jahre hin, obwohl ich wegen fehlender Rechtsschutzversicherung entferntem Gerichtsstand und rel. geringem Streitwert das sehr schlechte Angebot der gegnerischen Versicherung annehmen wollte. Mein Arbeitgeber (Land Sachsen), dem durch den Ausfall meiner Arbeitsleistung ein Schaden entstanden ist, hat mir aber dazu trotz mehrfacher Nachfrage ewig nicht die Freigabe erteilt.

viele Grüße

Christoph
 
Update und Abschluss:
Nachdem das Gutachten nach langer Zeit vor knapp 2 Wochen fertig war und mein Anwalt das zeitig an die gegnerische Versicherung gesendet hatte, gab es noch ein kurzes Geplänkel mit der Versicherung bzgl. Arztberichten. Schlussendlich habe ich heute von meinem Anwalt die Nachricht bekommen, dass die Versicherung nun alle Kosten wie gefordert gezahlt hat. Beim Rad war es laut Gutachten ein wirtschaftlicher Totalschaden. So bleibt mir nun hoffentlich ausreichend Geld das Rad wieder fahrtüchtig zu bekommen. Gerade die Suche nach einem passenden Lenker frisst dabei einen beträchtlichen Teil an Zeit, Geld und Nerven. Ich werde zu gegebener Zeit mal Bildmaterial hochladen, wenn es Ergebnisse gibt. Ansonsten geht es natürlich ums Checken der sicherheitsrelevanten Teile. Auf jeden Fall ist der monetäre Teil des Unfalls nun geregelt nach insgesamt fast 4 Monaten.
Beste Grüße,
Christian
 
Wobei der Lenker noch nie der Weißheit letzter Schluss war. Da kann man auch einen anderen UDK nutzen. Ich bin mit der Zeit ein Freund von Rennradlenkern geworden. Keine aufgescheuerten Schienbeine mehr, wenn man versehentlich ausklickt oder "verfehlt".
 
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