Unfälle und Stürze

C

_chris

Hallo zusammen,
hattet Ihr eigentlich schon irgentwelche Unfälle oder Stürze mit Euren Liegern?

Ich hatte mal auf ner Abfahrt einen plötzlichen Druckverlust im Vorderreifen
meines Shark, hat aber nur ein paar Abschürfungen an Rad und Körper
gegeben :)

Mit Autos, Fussgängern, Hunden oder ähnlichem bin ich bis jetzt (toi toi toi)
noch nicht kollidiert.

Generell scheint mir die Traktion von Liegerädern auf glattem Untergrund
schlechter zu sein als von Uprights.

chrissi
 
Hi Leute:
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chris:
>hattet Ihr eigentlich schon irgentwelche Unfälle oder Stürze mit Euren Liegern?
>Ich hatte mal auf ner Abfahrt einen plötzlichen Druckverlust im Vorderreifen
>meines Shark, hat aber nur ein paar Abschürfungen an Rad und Körper
>gegeben :)
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Klar. In sechs Jahren Lieger vier Stürze:
1.: Ich musste unbedingt durch eine Matschpfütze fahren, um nicht durch eine normale Pfütze zu müssen. Sollte man nicht mit v grösser 20km/h machen. Ergebnis: erste Kratzer am nagelneuen Heckkoffer. Der war erst etwa 12h am Rad :-(

2.: Auf einer Strassenbahnschiene ausgerutscht. das Vorderrad hat es etwa 15cm versetzt. Die daraus resultierende Kurve hätte ich locker fahren können. Nur ist mir die Strasse ausgegangen und ich im gebüsch gelandet. Keine Schäden an Mensch und Material.

3.: Plötzlicher Luftverlust des Vorderreifens. War ein Durchschlag, der durch einen Schleicher begünstigt wurde. Ich hatte das Gefühl, als ob sich der Lenker nicht mehr bewegen lässt. Als ich gemerkt habe, was los war, lag ich schon Ergebnis: Schürfwunden an Unterarm und Hand. Schrammen an der Bremsflanke, da sich die Felge in den Asphalt gebohrt hat. das dumme war, dass ich das Loch, dass den Schleicher hervorgerufen hat, nicht gefunden habe bzw. nachdem ich den Durchschlag geflickt habe und der Schlauch die Luft nicht gehalten hat, das Ventil im Verdacht hatte. Ergebnis 8km mit geschultertem Rad nach Hause laufen. Ein Tieflieger lässt sich von einem 1,85m Mann nicht wirklich gut schieben :-(

4.: Vorderrad an einer Gehsteigplatte hängengeblieben. Die radweg war Nass und voller Blütenpollen. Ergebenis: Abschürfung an der Hand und dreckige Klamotten. Eine nasse Strasse hat beim Sturz den Vorteil, dass man schön gleitet und die backenbremse kaum abgenutzt wird ;-)

Die Bilanz sieht beim Rennrad nicht ganz so gut aus: 5 Stürze und zweimal Krankenhaus.

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>Generell scheint mir die Traktion von Liegerädern auf glattem Untergrund
>schlechter zu sein als von Uprights.
</i>
Meinst Du wirklich die Traktion (Durchdrehen des Antriebsrades?) oder die Bodenhaftung (wegrutschen?)
Die Traktion ist nur von der Lastverteilung (statisch wie dynamisch) abhängig.

Gruss Stefan
 
Nur einer!

Hi,

<i>hattet Ihr eigentlich schon irgentwelche Unfälle oder Stürze mit Euren Liegern?
Ich hatte mal auf ner Abfahrt einen plötzlichen Druckverlust im Vorderreifen
meines Shark, hat aber nur ein paar Abschürfungen an Rad und Körper
gegeben :)</i>
Bei mir gibts nur einen Sturz zu verzeichnen:
Ich bin mit Markus trainieren gewesen und hinter ihm gefahren. Ich war konditionell ziemlich am Ende, die Geschwindigkeit betrug ca 40 Km/h.
Aus Unachtsamkeit hat mein Kettenblatt sein Hinterrad berührt. Dadurch verriess ich den Lenker und stürzte. den ersten halben Meter bin ich mit dem Po über den Asphalt gerutscht und dann über den Grünstreifen. Schäden: am Fahrrad keine, am Po eine ca 15x10cm grosse Schürfwunde und 5 Tage krank, weil ich nicht sitzen konnte. Markus hatte sich nicht gelegt.
Ich gehe davon aus das Liegerradstürze vermehrt Verletzung an den Seiten des Körpers verursachen (Poseite, Ellenbogen und Oberarm). Rennradler kippen vermehrt nach vorne und zur Seite (Kopf, Schulter, Schienbein, Hände wegen Reflexreaktion)

<i>Generell scheint mir die Traktion von Liegerädern auf glattem Untergrund
schlechter zu sein als von Uprights.</i>
Ich fühl mich auf dem Liegerad bei Regen unsicherer als auf dem Upright. Meiner
subjektiven Meinung nach rutscht man mehr mit dem Hinterrad (ohne Einwirkung von Bremsen). Objektiv führe ich das allerdings auf die liegenden Position zurück, die das Gleichgewichtsorgan empfindlich stört.

Tschö
René
 
<i> >Meinst Du wirklich die Traktion (Durchdrehen des Antriebsrades?) oder die Bodenhaftung (wegrutschen?)
>Die Traktion ist nur von der Lastverteilung (statisch wie dynamisch) abhängig.
</i>

Bodenhaftung. Was ich meine, ist, das man ein Wegrutschen des Vorderrades
bei Glätte oder durch Luftverlust schlechter ausgleichen kann als
mit dem Upright. Kann aber auch eine Eigenheit des Shark gewesen sein,
bei dem ist ja das Vorderrad ziemlich weit "vorne" und somit vom
Schwerpunkt des Rades weit entfernt.

chris
 
Hi Leute,

chris:<i>
Was ich meine, ist, das man ein Wegrutschen des Vorderrades
bei Glätte oder durch Luftverlust schlechter ausgleichen kann als
mit dem Upright. Kann aber auch eine Eigenheit des Shark gewesen sein,
bei dem ist ja das Vorderrad ziemlich weit "vorne" und somit vom
Schwerpunkt des Rades weit entfernt.
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Sicher ist das Vorderrad eines Shark weniger belastet als bei anderen -gerade Kurz- Liegern. Dennoch hat der Shark immer noch eine Lastverteilung von etwa 50/50. Und damit mehr Last auf dem Vorderrad als ein Rennrad (etwa 60/40).
Ich führe das beschriebene Verhalten eher auf das viel geringere Massenträgheitsmoment um die Rollachse (rollen=Drehung um die Längsachse, vgl. nicken, gieren) zurück. Im Klartext: Bei einem Lieger, und gerade bei einem tiefen mit flacher Sitzposition, ist der Fahrer mehr oder weniger langgestreckt und nahe der Längsachse des Rades verteilt. Das heisst, das Gesamtssystem lässt sich leichter um die Längsachse drehen als ein Rennrad, bei dem der Fahrer durch seine aufrechte Position weiter um die Rollachse verteilt ist. Dort ist das Massenträgheitsmoment grösser.

Um das Massenträgheitsmoment zu erklären, greifen viele Lehrer und Profs auf das Beispiel der Eistänzerin zurück: Wenn die eine Pirouette dreht, so geht das schneller, wenn sie Ihre Arme anzieht. (Hier spielt zwar die Drehlimpulserhaltung eine weitere Rolle, aber das war ja nur zur Illustration)

Wenn nun also ein Vorderreifen platzt, verändert sich das Lenkverhalten schlagartig. Du neigst Dich zur Kompensation stärker und schneller in die Kurve als nötig wäre und Du fällst um. Auf glatter Strase sieht das ähnlich aus. Hier rutschst das Vorderrad weg und die Massenträgheit und die weggefallene Reibungskraft tun ihr übriges.

Insgesamt also eine Prinzipbedingte Eigenart von Liegerädern. Besonders deutlich zeigt sich dieses Verhalten an dem kleinen, weissen Groeneveld Flitzer von Klaus Schröder. Da sitzt man so flach dass das Ding sich nahe zu von alleine um die Längsachse dreht. Im Zusammenspiel mit der zeimlich verkorksten Lenkgeometrie, führt das zu einem sehr gewöhnungsbedürftigen Fahrverhalten. Marcel Pastre hat mit seinen Rädern ähnliche Erfahrungen gemacht. Erst, als er den Sitzwinkel steiler gemacht hat, liess sich das Rad gut fahren. (Wobei steil hier relativ ist (Sitzwinkel etwa 10 Grad ;-)

René:<i>
Generell scheint mir die Traktion von Liegerädern auf glattem Untergrund
schlechter zu sein als von Uprights.
Ich fühl mich auf dem Liegerad bei Regen unsicherer als auf dem Upright. Meiner
subjektiven Meinung nach rutscht man mehr mit dem Hinterrad (ohne Einwirkung von Bremsen). Objektiv führe ich das allerdings auf die liegenden Position zurück, die das Gleichgewichtsorgan empfindlich stört.
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Ich würde eher sagen, dass Dein Rad weniger Last auf dem HR hat, als Dein Rennrad (s.o.) Dazu noch die flache und tiefe Position. Gestört hat mich das bisher noch nicht, bzw es ist mir noch nicht so deutlich aufgefallen. Vielleicht bin ich schon zu sehr auf den Lieger angepasst ;-) Du fährst ja noch niocht so lange Lieger.

Gruss Stefan.
 
Verkorkste Geometrie

<i> >Besonders deutlich zeigt sich dieses Verhalten an dem kleinen, weissen Groeneveld Flitzer von Klaus Schröder. Da sitzt man so flach dass das Ding sich nahe zu von alleine um die Längsachse dreht. Im Zusammenspiel mit der ziemlich verkorksten Lenkgeometrie, führt das zu einem sehr gewöhnungsbedürftigen Fahrverhalten. Marcel Pastre hat mit seinen Rädern ähnliche Erfahrungen gemacht. Erst, als er den Sitzwinkel steiler gemacht hat, liess sich das Rad gut fahren. (Wobei steil hier relativ ist (Sitzwinkel etwa 10 Grad ;-)
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Ziemlich verkorkste Geometrie heisst konkret? Zu flacher Steuerkopfwinkel?

chris
 
Re: Verkorkste Geometrie

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>Im Zusammenspiel mit der ziemlich verkorksten Lenkgeometrie, führt das zu einem sehr gewöhnungsbedürftigen Fahrverhalten. Marcel Pastre hat mit seinen Rädern ähnliche Erfahrungen gemacht. Erst, als er den Sitzwinkel steiler gemacht hat, liess sich das Rad gut fahren. (Wobei steil hier relativ ist (Sitzwinkel etwa 10 Grad ;-)
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>Ziemlich verkorkste Geometrie heisst konkret? Zu flacher Steuerkopfwinkel?

Unfachmännisch ausgedrückt heisst das: Die Lenkung ist zu leichtgängig. Im Zusammenspiel mit dem flachen Sitzwinkel wird das Ding nur mit ruhiger Hand fahrbar. Klaus hat es im BeND Stundenrennen auf der Bahn vermutlich deswegen geschmissen.
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<img src="http://members.tripod.de/stgo/gro004_s.jpg">
</center>
Ich vermute, dass das Rad zuwenig Nachlauf hat. Und der Steuerwinkel könnte auch etwas flacher werden, um das ganze etwas zu beruhigen.
Verkorkste Geometrie heisst hier: Für dieses Rad (bei vorgegebenem Sitzwinkel, Sitzhöhe, Radstand, Schwerpunktlage, etc) ist die Lenkgeometrie unpassend. Wobei wir wieder beim Thema sind. Steiler Lenkkopfwinkel ist nicht das Allheilmittel. Es kommt immer auf den Einzelfall an.

Gruss Stefan


gro004_s.jpg
 
Kommt auch auf den Lenker an

>Ich gehe davon aus das Liegerradstürze vermehrt Verletzung an den Seiten des Körpers verursachen (Poseite, Ellenbogen und Oberarm). Rennradler kippen vermehrt nach vorne und zur Seite (Kopf, Schulter, Schienbein, Hände wegen Reflexreaktion)

Wobei es m.E. bei Liegern noch auf den Lenker ankommt. Ein Untenlenker kann einiges an Sturzenergie aufnehmen. Bei meinem letzten Sturz (Toxy) nur Schäden am Lenker und den Anbauten, ich selbst u. Kleidung ok.

Bei einer "Deichsellenkung" sind die Ellenbogen exponiert. Hatte mal 'nen üblen Sturz mit 'ner Hurricane, musste ein Teil vom Schleimbeutel am Ellenbogen entfernt werden.

Michael
 
Na klar doch

>Hallo zusammen,
>hattet Ihr eigentlich schon irgentwelche Unfälle oder Stürze mit Euren Liegern?
>Generell scheint mir die Traktion von Liegerädern auf glattem Untergrund
>schlechter zu sein als von Uprights.

Also ich bin einmal bei Regen vollverschalt in einer Kurve weggerutscht und swischte so richtig schön in eine riesige Menschenmenge rein, die vor einem Kino anstand (und zwar für Mission Impossible!!!!). War ja voll peinlich, da wieder aus dem Lieger rauszukriechen...
Ich glaub nicht unbedingt, dass die Traktion bei Liegern generell schlechter ist, aber ich hatte einfach einen extrem schlechten Pneu am Hinterrad (shame on me...). Ein Nachteil von Liegern: Wenn man rutscht, dann rutscht man eben richtig und kann's selten mehr korrigieren. Beim Rennrad stell ich die Rutscher praktisch immer wieder mit sofortiger Gewichtsverlagerung.
 
Thema Unfälle und Stürze

Hei,
Kollisionen hatte ich auch noch nicht, aber mal Rutscher. Mit M5 bin ich noch nie gestürzt, mit Flux mal auf Eis seitlich weggerutscht, war harmlos. Man landet gewöhnlich auf dem Popo, hat aber eine geringere Fallzeit als beim Up. Einen Frontalcrash stelle ich mir unangenehm vor. Mit Upright allerdings auch. Hierzu hat auch Walter ein bisschen geschrieben...
j.
.................
Falls es für jemanden wichtig ist (für mich war es das mit der Ko III
mal, als mir ein betrunkener Autofahrer die Vorfahrt nahm und ich ihm
trotz kurzer Vollbremsung immer noch mit ca. 25 bis 30 km/h in die
Flanke fuhr --> Kettenblatt kaputt, Autotür verbeult, ich unverletzt):
flacher Lehnenwinkel bedeutet viel höhere Sicherheit bei einem
Frontalcrash, weil sich der Oberkörper mit wesentlich kleinerer Kraft am
Lenker abstützen und damit nicht ohne weiteres nach vorne klappen kann.
Hohes Tretlager bedeutet, daß die Sitzfläche stärker nach oben ansteigen
kann ==> das Becken kann beim Crash nicht mehr nach vorne rutschen,
sondern stützt sich an der Sitzfläche ab.
 
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