LR Und nun der Midracer

AW: Und nun der Midracer

Hallo,

Industrielle Leime haben den Vorteil, dass diese (für den Laien) einfacher zu handhaben sind. (Schnelleres Aushärten, auf "Klebung" optimierte Rezeptur, dauerhafte Bindungen durch Netzwerke bei den Harzen) Hier von Lobbyarbeit zu reden, halte ich für übertrieben.

unabhängig vom Kleber ist die Herstellung von festen Klebverbindungen für Laien immer problematisch, da bei der Oberflächenbehandlung viele Fehler gemacht werden können. Ich erinnere hier nur an der Fall der ausgerissenen Umlenkrollen bei einem Evo, bei dem Daniel (der ja nun wahrlich kein Anfänger ist!) ein Fehler bei der Vorbereitung des Aluminiums unterlaufen ist.

Klar fertiger Leim/Klebstoff hat halt den Vorteil, dass man von homogeneren Qualtitäten ausgehen kann und weniger Fehler beim Anmischen machen kann, aber ob sich mit ihm höherer Festigkeiten erzielen lassen, als mit einem fachgerecht hergestellten "handwerklichen" Leim weiß ich nicht. Für die Industrie spielen ja neben der Festigkeit der Klebung noch andere Faktoren, wie stabile, kostengünstige Herstellungsprozesse, Lagerfähigkeit, günstige Verarbeitungseigenschaften und industriell verfügbare Rohstoffe in homogener Qualität eine Rolle.

viele Grüße

Christoph
 
AW: Und nun der Midracer

@Patrick

Kannst Du denn mittlerweile mal was zum Gewicht und Preis des Rahmen sagen? Interessant ist auch wie bereits erwähnt eine Bauanleitung in A0. Preis?

Gruß Christian

PS: Gibts zum Holzsitz auch eine Bauanleitung/Schnittmuster? Habe ihn auf Deinem Trike probegesessen, würde ihn aber gerne aus einem anderen Holz herstellen.
 
AW: Und nun der Midracer

Hallo,
Ich finde alte Rezepte wirklich sehr interessant, außerdem ist der Quark-Leim wirklich "Bio", umweltfreundlich und nachhaltig.
Auffällig ist aber, dass hier immer wieder von mangelnder Festigkeit der Verklebung zu lesen ist, dennoch, so wird behauptet, wäre dieser Leim dem Industrie-Leim überlegen.
Nein es geht hier um das Versagen gegenueber einer eher idealisierten Anforderung.
Diese lautet die Bindekraft des Leimes muss hoeher sein als der innere Zusammenhalt des Materials, hier des Holzes.
Das erfuellen die meisten als Holzleim angebotenen Kleber nicht mal ansatzweise, weil das beim aushaerten des Leimes entstehende Mateial, z.B. das PVC beim Weissleim, wenn es vollstaendig ausgehaertet ist, und alle Weichmacher rstlos verflogen sind, gegen das Holz betrachtet, in vielen Parametern, z.B. schon bei 40°C, in Zug und Druckfestigkeit, gar keine Chance mehr hat.

Wenn man aber in der Praxis wirklich so extrem testet machen sich natuerlich kleinste Fehler in der Oberflaechenbeschaffenheit, wie auch der Struktur und Zusammensetzung des Materials, Holz ist eben nicht gleich Holz, bemerkbar.

Beim Quarkleim stelle ich mir als Chemiker die Frage, warum dieses "Gemisch" aus verschiedenen natürlichen Stoffen besser sein soll, als industriell produzierter Leim.
Nun das eigendlich klebende Material ist das basisch aufgeschlossene Eiweiss Casein ...
Warum das ausgerechnet so hervorragend zum kleben von Holz geeignet ist wissen nur die Goetter.
Fuer den Menschen ist nur wichtig das er herrausgefunden hat das es so ist.

Bei der Herstellung des Quarkes, gerinnt durch die Milchsaeure das Eiweiss Casein und flockt aus, die Anderen Eiweisse, z.B. das Albumin, das auch klebt aber eben besser auf Glas, bleibt in der Molke, auch der ueberwiegende Anteil der Fette, Salze, und der Milchzucker, wird entweder aufgefressen, oder bleibt in Loesung.

Beim Abpressen bleibt nur ein kleiner Rest davon im Quark. In den Caseinflocken, ist nur Casein und Wasser.
wem das immer noch zuviel ist, manchmal ist es das auch, kann den Quark auch selber nocheinmal nachpressen, ich lasse ihn ausfrieren und abtropfen.
Beim anruehren in einem basischem Medium wird das in der Saeure ausgeflockte Casein wieder loeslich ... das ist der Leim.
Der Vorteil von Kalziumhydrat, gegenueber anderen Basen ist das es schon nach kuerzer Zeit CO2 aufnimmt und das entstehende Salz weder Hygroskopisch noch wasserloeslich ist.

Deshalb ist eben Kalk-Kasein-Leim besonders Wasserfest. Auch ist das Kalziumkarbonat nicht mehr basisch und beschaedigt auf Dauer weder das Holz noch das Kasein ...

Schlussendlich ist das entstehende Material, auch als "Kunsthorn" bekannt, trotz aller Verunreinigungen sehr Zug- und Druck- und Temperaturfest.
erheblich hochwertiger als die gern als Leim-Basis hergenommenen Thermoplasten, wie PVC, Polyuhrethan, Piacryl, PE usw. die Liste ist Lang.

Zum Erreichen der Festigkeit müssen chemische Prozesse stattfinden, wobei chemische Bindungen geknüpft werden (jedenfalls ist das beim industriellen Leim der Fall). Vor allem Bindungen im Leim und weniger zum verleimendem Material selbst. Im Quark sind laut Verpackung u.a. enthalten (Bio-Magerquark):
Ja, das Eiweis Casein beginnt nach basischem Aufschluss eine Polykondensationsreaktion, und vernetzt sich unter Wasserabgabe ... das wie das enthaltene Wasser, vom Holz gut absorbiert werden kann.

Ja Polimik kommt immer gut richtig waehre mal die Prozente dazuzuschreiben.

- 13,5% Casein
<0,5% Albumin, nach abpressen, weil in der Restmolke geloest, deutlich weniger
-60% Wasser ( innerhalb des sauer aufgequollenen Caseins )
-20% Wasser in der Restmolke. die die meisten der "Verunreinigungen" enthaelt.

Kohlenhydrahte
Fett
Natrium
-3% Kolehydrate wenn er ganz frisch ist, nach 3Tagen bei 10°C nur noch 0,5% oder weniger das wird ja aufgefressen
Fett deutlich unter 5% normal ist 2,5% nach abpressen oder ausfrieren geht, das immer noch emulgierte Milchfett auch noch mit der Restmolke ab

-0,8% und weniger Salze ... Phosphate, Carbonate, Nitrate, Chloride und Zitrate ... ein ganzer Mix, aber halt nicht in der Substanz der Flocken sondern in der Restmolke, nach Abtropfen oder Abpressen gehen davon noch ueber 50% mit der Restmolke ab.


Fett und Natrium-Salze, sowie Wasser wird nicht zur Haftung beitragen.
Siehe oben, sehr unbedeutende Verunreinigungen, die das entstehende Kondensat ohne Festigkeitseinbusse verkraften kann.

Auch werden die Eiweiße sicher unterschiedlich aufgebaut sein, d.h. manche führen durch andere funktionelle chemische Gruppen zu mehr Verknüpfungen, andere sind deutlich schlechter.
Nein das Casein ist das einzige Eiweiss in der Milch, ja praktisch der einzige Bestandteil der Milch, der sich mit Milchsaeure ausfaellen laesst.
Und die Struktur des Casein ist bei allen Sauegetieren praktisch identisch.

Quark wurde von der Natur nicht zum "Kleben" optimiert.
Der Darwinismus ist auch nur ein Notbehelf, ich sage lieber, wir wissen nicht warum etwas von wem, und wozu geschaffen wurde.
Unser groesstes Problem ist dass immer haeufiger der Quark (Als Lebensmittel!) eben nicht mehr (nur) aus Milch hergestellt wird ...

Fett wird sogar dazu führen, dass die Haftung verringert wird.
Der Anteil ist doch minimal, im zubereiteten Kleber weniger als 1%, und dann auch noch in Troepfchen jeweils in eine Membrane eingeschlossen, so dass nur ein "Fremdkoerper" ist und nichts benetzen kann ...

Als Chemiker würde ich die Bestandteile des Quarks chemisch extrahieren
Das haben die Milchsaeure-Bakterien schon fuer uns erledigt, denn ausser dem Nachwuchs der Saeugetiere, kann kaum ein Lebewesen dieses ausserordentlich robuste Eiweiss (schnell) abbauen.

Ein chemisch behandelter Leim sollte deutlich besserere Festigkeit bieten und reproduzierbarere Ergebnisse liefern als die Mischung "Quark".
Vor dem Boom der Petrolchemie wurde das Casein auf dieselbe Art und Weise, auch Industriell gewonnen, und nicht nur Leime, sondern ein recht hochwertiger Plastikwerkstoff das sogen. Kunsthorn daraus hergestellt. Viele Friseure nutzen auch heutzutage (sehr teure)Kaemme aus diesem Material, weil sie von Natur aus antistatisch sind, und Auch Knoepfe, und Haarschmuck wird auch heute noch gern aus diesem Material hergestellt.

Industrielle Leime haben den Vorteil, dass diese (für den Laien) einfacher zu handhaben sind. (Schnelleres Aushärten, auf "Klebung" optimierte Rezeptur, dauerhafte Bindungen durch Netzwerke bei den Harzen) Hier von Lobbyarbeit zu reden, halte ich für übertrieben.
Quark?!
Optimiert auf den maximalst moeglichen Gewinn.
Du kannst auch heute noch fertigen Kaseinleim kaufen.
Aber die Aufwaendungen der Petrolchemie fuer diverse Klebstoffe sind wohl im promille-Bereich dessen angesiedelt was Kasein und Kalk kostet.
Der Rest der ganzen Optimierung ist wie kriege ich das Zeugs ueberhaupt verkauft ....

Z.B. fuer die Luft und Seefahrt sind ausschliesslich Sperrhoelzer Zertifiziert die mit Aerodux, einem Resorcinharzkleber, oder Kasein verklebt sind ...

Das liegt daran das von der Mehrzahl der bekannten Leim-Stoffe nur das Resorcin-Harz, manche Melamin-Harnstoff-Harze, und Kasein sowohl die Zellulose-Fasern wie auch das Lignin benetzen koennen, und an Ihnen chemisch anbinden, PVC, PU, PE, Epoxy und Acryl benetzen jeweils nur eine Komponente, und nur Resorcin, Melamin, und Kasein-leime bleiben diffusionsoffen, und nur Resorcin und Kasein sind gleichzeitig Zug, Druck, Hitze und Wasserbestaendiger als das Holz selbst.


Wenn die Quarkrezeptur so viel besser wäre, würden die Handwerker nicht industrielle Leime bevorzugen, sondern ihren Magerquark aus dem Kühlschrank nehmen. Das tun sie aber nicht. Warum wohl?:rolleyes:
Weil sie als Lehrlige faul waren, nicht aufgepasst haben und dann von dem wenigen gelernten auch noch den Rest vergessen haben.
Es ist ja nicht nur das Casein ...

Glaube mir, manch einer bisse sich boese in Hinterteil, wenn es den huelfe ...
Die Workshop's meines Onkels sind jedes Jahr gut besucht, und werden gut bezahlt ...

Leider ist viel, sehr viel, tradiertes Wissen verlorengegangen.
Und das Oel ist irgendwann (bald,) alle ...

Das andere Problem ist, das Du gar nicht weisst wie aufwaendig und komplizeirt die Anwendung von Resorcin- oder Melamin-Harz-Leimen ist,
wenn man wirklich deren volles Potential auschoepfen muss. Da muessen mehrere Komponenten genauer als 2% gemischt werden, exakt zum mischen eine bestimmte Zeit geruehrt werden, danach wieder exakt eine Mindestzeit zum entgasen abstehen. Dann muessen die sorgfaeltig vorbereiteten Klebeflaechen
bestrichen werden, dann muessen Diese eine genau definierte Zeit die Loesemittel abdampfen, und dann bleiben praktisch nur noch wenige Sekunden "offene Zeit" um die Teile zusammenzufuegen und zu verpressen. Dabei muessen auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr exakt stimmen, und das Ganze mit Haut und Atemschutz, den Absaugung ist NoGo, den starke Luftbewegungen sind in der Technologie nicht vorgesehen ...

Tragende Holzteile, und besonders Tragende Teile die der Witterung ausgesetzt sind, kann und darf man garnicht mit anderen Leimen kleben, ausser man kann noch Kaseinleim herstellen mit dem auch in der Holz und Moebelindustrie, bis in die 60ger, und im Handwerk bis in die 70ger Jahre gearbeitet wurde.

Viele Holzhandwerker, meiden schon wegen der enormen Gesundheits und Umweltriesiken, fuer sich und ihre Familien, wo immer es geht die modernen Klebstoffe. Wer Leukemie, Krebs, Allergien oder nur hartnaeckige Exzeme als Berufs(er)folge, in der Familie hat, auch bei Frau, Kindern, Hund und Katze, weil die Schreinerei zu dicht mit dem Wohnhaus zusammen ist, weiss wovon ich rede ...

Auch kann man sich vor den allermeisten schaedlichen Stoffen im praktischen Betrieb garnicht wirklich schuetzen.
Wenn man als Profi z.B jahrzehtelang mit PU-Klebern arbeiten und gesundbleiben will ... brauchst man einen Gewaltigen Aufwand fuer Haut und Atemschutz usw.
Den manche Kundschaft wirklich nicht bezahlen will, gewinne mal Ausschreibungen, Beim Bau oder Gebauedeausruestung, wenn Du auf Umweltschutz, und Arbeitsschutz Deines Personals achtest.

Mit Resorcin oder Melaminharzen ist es nicht anders, selbst die Epoxydharze auf Petrolbasis sind nicht unbedenklich.

Leider ist viel, sehr viel, tradiertes Wissen verlorengegangen.
Achso, wenn Du versuchst Hochwertige Holzleime z.B. um Bauvorschriften fuer Leimholzbalken zu erfuellen, zu kaufen wirst Du merken
wie schwierig Dir Handel und Industrie die Beschaffung dieser eigendlich trivial herzustellender Chemikalien macht.

Und hört bitte auf mit dem viel zu einseitigen Bild der "bösen Chemie", die den Leuten nur "Schrott" verkaufen und die Umwelt zerstören will. Chemie hat viel zu unserem heutigen Wohlstand und technischen Fortschritt beigetragen.
Ja und man bietet Dir dann, dafuer (Pseudo-4D)Weissleim an, und es sind nicht nur Sporthallen die dann wenn der Leim versagt einstuerzen, und Menschen getoetet werden, bei Privatbauten, oder weniger auffaelligen Faellen kehrt man das ja unter den Tisch ... Die Industrie hat daran verdient, wer ist verantwortlich?

Das liegt, nicht am Holz, nicht am Kleben an sich, ... selbst im Koelner Dom sind mit Casein, aus dem Quarkrezept, hergestellte tragende Leimholzbinder verbaut, denn ein Industrie gab es damals noch nicht, da wusste Schreiner/Zimmermann was er tut, und nahm nicht die Flasche aus dem Supermarktregal, egal was es ist, haupsache billig, und jemand anderes hat vorher kraeftig dabei abgesahnt ...


mfG
Matthias


PS.

Heute hatte ich ein Gespraech nit einem Nachbarn, der wollte sein Garagentor "Aufdoppeln" und hatte dafuer einen 10l-Eimer Propellerleim gekauft.
Als ich ihm die Gebrauchsanweisung vorlass, in der ausdrucklich geschrieben wird das dieser Leim genau fuer diese Anwendung eben nicht geeigent ist,
und warum er nicht 2 kleine Flaschen gekauft hat ... sagte er ja das verreckt wenn ich den Eimer einmal aufgemacht habe, aber der Eimer ist billiger als 2Flaschen, und wenn ich fertig binn, kippe ich den Rest sowieso in den Gully, der ist ja Wasserloeslich ...
Und der Mann beim Baumarkt hat gesagt, das ist 4D das ist Wasserfest, auch fuer aussen ... Ich habe doch bezahlt, da muss das doch auch halten,
sonst wurden die das doch nicht verkaufen ...

Nein es liegt nicht an Fortschritt der Wissenschaften, auch der Chemie, an sich sondern an denen die damit um jeden Preis, und fuer 25% Gewinn, koennen auch ganze Voelkerscharen ausgerottet werden, keinen Nutzen mehr erzeugen wollen, sondern nur noch "Geldvermehren".
 
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AW: Und nun der Midracer

@ Christian

Zum Preis des Midracers kann ich noch nicht viel sagen, da müssen erstmal ein paar Prototypen gebaut werden um Zeit und Materialaufwand genau zu ermitteln.
Einen Plan auf A0 wird es für diesen, genauso wie für den Sitz geben.
Beim Sitz kostet das 20€, beim Racer wohl ca. 50€

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Wieder mal viel Text, der aber die Ausbeute der Kerbschlagversuche kein bischen verbessert.
Vielleicht noch mehr unqualifiziertes meinerseits:

Auch wenn du's nicht glaubst, ich finde es sehr gut, dass du diese Rezepte hier im Forum beschrieben hast und ich bin auch überzeugt davon, dass der Leim (wenn er denn mal die richtige Zusammensetzung und Konsistenz hat) wirklich gut ist.
Was ich dir aber vorwerfe ist, dass du lieber als der coole Alleskönner rüberzukommen wolltest, als den Leuten reinen Wein einzuschenken.

Ach, wie unkompliziert und easy hat das alles geklungen: Ein bisserl Kalkhydrat und ein bisserl Magerquark und das, was übrig ist kommt dann mit Schnittlauch aufs Brot.
Zig-mal gelesen - und wenn ich jetzt sehe, was für Probleme die Probanten haben, kommt mir echt das K***** und das liegt nicht daran, dass ich Quark und Schnittlauch nicht mag.

Ich hätte mir da etwas mehr Ehrlichkeit gewünscht, denn schließlich hast du den (Leidens-)Weg ja hinter dir.

Fakt ist wohl, dass eine ganze Menge an Versuchen notwendig ist um sicher zu stellen, dass man die nötige Qualität zuverlässig reproduzieren kann (<95% macht es IMHO noch keinen Sinn, sich ans teure Material zu wagen). So wie du das abfänglich dargestellt hast, konnten die Probanten (oder muss man von Opfern sprechen?) nicht ahnen, was auf sie zukommt.


Das Sprichwort "jemandem auf den Leim gehen" gekommt da eine ganz neue Bedeutung ....
 
AW: Und nun der Midracer

Hallo Klopfer,
Wieder mal viel Text, der aber die Ausbeute der Kerbschlagversuche kein bischen verbessert.
Bei mir mit Casein 95%, mit (hoechstprofessionellem) Aerodux 85%, Mit Sader-Harnstoff 80% ...

Ja ich weiss Du liebst die einfachen (Industrie)Versprechungen ...
Und vergleichst die Ausbeute bei Kerbschlagversuchen mit der gefuehlten (Anfangs-)Klebkraft von Propellerleim ... und hattest eingendlich schon immer
einen Horror davor, eine Klebstelle, erst nach dem vollstaendigem aushaerten des Leims, beim PVAC ca. 20Tage, mit Pruefkoerper und Kerbschlag zu bewerten.

Und schiebst nun die Probleme die erst durch die Pruefung sichtbar werden auf den Leim ...

Was ich dir aber vorwerfe ist, dass du lieber als der coole Alleskönner rüberzukommen wolltest, als den Leuten reinen Wein einzuschenken.
Nein ich versuche, wertvolle Technologien und Materialien, die Von Werbung und Spekulation ueberwuchert werden, wieder ein wenig Licht zu verschaffen ...
Und bin mit "modernen/zeigemaessen" Technologien schon haeufiger auf die Nase gefallen als mit den traditionellen ...
Und uebrigens, mit meinem Caseinleim wird keiner Krank, wenn jemand mit Kunstharzklebern oder PU arbeitet, und nicht peinlichst auf den
Gesundheitsschutz achtet, kann er sich schon beim ersten Versuch, fuer das ganze Leben schaedigen, oder seine Familie krankmachen

Ach, wie unkompliziert und easy hat das alles geklungen: Ein bisserl Kalkhydrat und ein bisserl Magerquark und das, was übrig ist kommt dann mit Schnittlauch aufs Brot.
Ist es eigendlich ja auch, mache ich auch selber so, .... viele Probleme die damit auftreten konnte ich mir ja garnicht vorstellen ...

Ich habe ja praktisch in Kuenster, Musikinstrumentenbauer und Restauratoren-Werkstaetten meine Kinderschuhe abgetreten ...
Und habe als gelernter Zeissjaner, und studierter Technologe, technologische Disziplin als ganz normale alltaegliche Dinge angenommen ...
Und spaeter beim Militaer ... Respekt und Disziplin sowieso ... ganz anders betrachten gelernt ...

Das Problem liegt weder im Leim an sich, z.B. am Rezept, sondern das beim Ultraleichtbau mit Holz, eine ganze Menge an Randbedingungen erfuellt sein muessen, die ich bisher einfach als selbstvestaendlich angesehen habe ... weil sie einfach zu meinem Leben gehoeren.

Die einen lernen Holz zu verleimen ... ich lerne hier etwas ganz anderes, naehmlich mich in andere hineinzuversetzen und etwas aus der Sichtweise des Anderen umfassend erklaehren zu koennen. 99% der Probleme die Du mit ungeoelten Ketten hast, kann ich mir selbst in den alleruebelsten Alptraeumen, garnicht vorstellen. Soetwas kommt in meiner Lebensweise ueberhaupt nicht vor ... nur 10% von Deinen Problemen und ich wuerde schreiend davonlaufen und anderswo komplett neu anfangen ...

Ich hätte mir da etwas mehr Ehrlichkeit gewünscht, denn schließlich hast du den (Leidens-)Weg ja hinter dir.
Nun ich bin mit Mehlkleister, Gummi, Haut, Fisch, Knochen und Caseinleim aufgewachsen ...
Eine Buechse Propellerleim habe ich mir erst gekauft, als ich ueber die 30 war, und gleich entsorgt nachdem mir an einem warmem Sommertag die damit geschaeftete Gardienestange, sie hatte sich halt in der Sonne erwaermt, in Einzelteilen auf den Kopf gefallen war ...

Ich habe das was Du als Leidensweg beschreibst in der Kindheit durchlebt ...

"WASS ??? Du willst einen Malkasten KAUFEN ?!!!! Du hast Malunterricht mit Wasserfarben in der Schule ???
Du hast wohl einen Vogel !!?? ... geh zum Onkel Jakob, der hat sicher was fuer Dich in der Werkstatt ... "

Der war 90 Jahre alt und Portrait und Landschafts und Heimatmaler, aber er ging mit mir am Wochenende wandern und zeigte mir wo es Roetel gibt, und wo gruene Erde, und Umbra zu finden ist, wie die Pflanzen Krapp und Waid aussehen und wo sie wachsen ... und bis zum naechsten WE konnte ich mit Zwiebelschalen Waid und Krapp, Schlaemmkreide Blau, Rot und Gelb faerben hatte mehrere Braun und Gruen, und Schwarz und fuellte meine Farben in Markstueckkleine leere Chremedosen ... Hatte in einem alten Parfumflacon aus Eigelb und Standoel zusammengeruehrte Tempera dabei.

Vom Onkel bekam ich ein wundeschoenes Lack-Holzkaestchen mit Schiebedeckel. extra fuer meine Farbdoeschen gemacht, etwas Deckweiss, und ein paar Kruemel Zinnober, mit dem Hinweiss ... um Gotteswillen niemals daran zu lecken ...

Ich habe das in der Schule niemandem erzaehlt, auch nicht das fuer die Pinsel ein alter ausgrefrantzter Handfeger geschlachtet wurde ...
Fuer mich war das eine Woche das wunderbareste Abenteuer ... das es andere geiler fanden, fuer Einemarkfuffzich, einen 0815-Plastik-Malkasten zu kaufen, konnte ich mir nicht mal vorstellen, und es hat mir viele Jahre, zu jeder Mahl und Zeichenstunde das Herz erwaermt ...

Auch Drachenleisten, Drachenschnur kaufen konnte ich nicht, meine Drachenleisten habe ich aus Weiden oder Haselnussruten gespalten und glatthehobelt keiner hat es bemerkt, Meine Drachenschnur war aus einem aufgetroeselten Perlon-Abschleppseil das ich zerissen und achtlos weggeworfen auf einem Parkplplatz gefunden hatte ...

Und fuer die Bespannung habe ich Lackpapier aus alter Zeitung gemacht ... ich bin schon damals immer klaeglich daran gescheitert, meinen Schulfreunden beizubringen wie man Drachen baut, hierundheute daemmert mir woran das lag ...


Fakt ist wohl, dass eine ganze Menge an Versuchen notwendig ist um sicher zu stellen, dass man die nötige Qualität zuverlässig reproduzieren kann (<95% macht es IMHO noch keinen Sinn, sich ans teure Material zu wagen).
Ja wenn mann den Finger auf die Wunde legt ... wenn mann aber ohne nachzuschauen nur die "flinke Flasche" hernimmt hat man auch keine groessere Erfolgschance, man weiss es halt nur nicht ... und ganz schnell glaubt man wenn einer sagt:
"Holz ist Mist, musst Du Plastich oder Alu nehmen", was Industriell gemachtes kaufen ...

Dabei liegt es, wie ich hier gelernt eher daran das sowohl das ganze Drumherrum, nicht nur die Dimensionierung der Klebeflaechen, sondern auch ihre Ausbildung Vorbereitung und Qualitaet gelernt werden muss.

Auch das fuer viele hier das natuerliche Sensorium, was fuer traditionelle Technologien, tasten fuehlen riechen schmecken, anschauen ... bei den den Menschen unserer Tage. nicht nur nicht ausreichend geschult und trainiert ... sondern meist im normalen Leben garnicht mehr genutzt wird ...
war mir bisher so ueberhaupt nicht klar ...
Da muss man erstmal darauf kommen ...

So wie du das abfänglich dargestellt hast, konnten die Probanten (oder muss man von Opfern sprechen?) nicht ahnen, was auf sie zukommt.
Ich auch nicht, aber wenn es der "eilige Patrick" lernen konnte ... koennen es die Anderen auch ...

Das Sprichwort "jemandem auf den Leim gehen" gekommt da eine ganz neue Bedeutung ....
Du musst aber auch nicht nachtraeglich ueberall Vorsatz reinmachen ...

mfG
Matthias
 
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AW: Und nun der Midracer

Ja ich weiss Du liebst die einfachen (Industrie)Versprechungen ...
Antworte doch auf das, was ich wirklich schreibe und nicht auf das, was du gerne von mir gehört hättest.

Auch das fuer viele hier das natuerliche Sensorium, was fuer traditionelle Technologien, tasten fuehlen riechen schmecken, anschauen ... bei den den Menschen unserer Tage. nicht nur nicht ausreichend geschult und trainiert ... sondern meist im normalen Leben garnicht mehr genutzt wird ...
war mir bisher so ueberhaupt nicht klar ...
Da muss man erstmal darauf kommen ...
Wenn das eine Art von Entschuldigung sein soll, kann ich die "fast" akzeptieren.
Dass du aber wirklich jedem Laien dieses "handwerkliche Basisgefühl" grundsätzlich zutraust und daher wirklich nicht auf die Idee kommst, es könnte schiefgehen, kann ich nicht so recht glauben.
Aber sei's drum ...

Die Leute sollten jedenfalls von vorneherein wissen, auf was sie sich einlassen. Und sie brauchen nicht nur ein richtiges Rezept sondern auch eine detailierte Anweisung, damit das Endergebnis auch jederzeit reproduzierbar ist.
Deinen Beitrag #557 finde ich daher auch wirklich gut - nur kommt er IMHO etwas spät.

Du musst aber auch nicht nachtraeglich ueberall Vorsatz reinmachen ...
Den Vorsatz, die Leute zum Arbeiten mit Holz und natürlichen Materialien bringen zu wollen, wirst du wohl kaum abstreiten.
Da besteht ja auch überhaupt kein Grund zum Vorwurf. Entgegen deinen Unterstellungen bin ich da völlig dacore ...

Ich hätte mir nur gewünscht, es wäre so angegangen worden, dass die Probanden auf die unvermeidlichen Anfangsfehlschläge besser vorbereitet gewesen wären.
So kann man doch einen gewissen Frust aus den Beiträgen herauslesen.
 
AW: Und nun der Midracer

Servus,

@ Klopfer

Merkwürdig das hier ausgegangen wird, jeder Depp kann beim ersten Versuch einen 1,8kg Holzrahmen fertigen.
Das man ohne jahrelange Erfahrung, teueres Equipment usw. keinen einfachen Alurahmen zusammenzubruzeln kann, scheint aber unterschlagen zu werden..

Alles braucht Übung. Der Leim deutlich weniger als einfaches WIG schweißen, und das geht schon recht easy.
Man braucht etwas Fingerspitzengefühl, aber es gab schon immer Leute mit zwei linken Händen, da dauerts halt oder es geht gar nicht.

Ich komme mit nicht mal einem halben Jahr Holzerfahrung schon auf Rahmengewichte weit unter Aluminium und kann fast das komplette Rad aus Holz (haltbar!) fertigen. Da will ich mal sehen wie man das in der Zeit z.B. aus Carbon auch nur halbwegs hinbekommen will..

Geduld braucht man halt..

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Meine Kritik war nie eine am Holzbau an sich und ich wüsste jetzt auch nicht, wo man das aus meinen Beiträgen herauslesen kann.
Ein paar Beiträge zuvor hattest du geschrieben, dass dein Leim auch nicht aus Speisequark und Kalk vom Baustoffhändler zusammengemixt ist und IIRC waren deine diesbezüglichen Versuche auch unbefriedigend - oder liege ich da falsch?


BTW:
Den fahrfertigen und belastbaren Lieger mit 1,8kg-Rahmen kenn ich bislang noch nicht.
Hast du uns den unterschlagen?
 
AW: Und nun der Midracer

Servus,

der Kurzliegerrahmen für meine Freundin wiegt unter 1,5kg... Nur mal so ;)
Den werd ich euch aber erst später mal zeigen, erst bekommt er noch n Finish.

Ansonsten bin ich von der Quark+Kalklösung hauptsächlich weggekommen, weil ich immer n guten Teil des Quarks essen musste ich und ichs langsam nicht mehr sehen konnte.
Ich hab mir ja selbst Kaseinpulver aus Quark hergestellt. Hat den großen Vorteil das man einfach anfangen kann, ohne das man QUark auftauen muss usw. (da er sich nicht allzulang hält).
Ansonsten gehts auch mit normalem Quark recht gut, aber etwas schwerer als mit Pulverkasein, da man etwas Gefühl haben muss.

GRuß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Ich hätt gern gesehn was passiert wäre, wenn der Gewinner des Rennens und ich die Räder getauscht hätten...
Mit Slicks fährt sichs auf Schotter echt bescheiden.. Leider hatten wir auf die schnelle keine anderen beschaffen können :(

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Das geht aber am Thema vorbei ;)

Und klar is Vorbereitung wichtig.. aber mir fehlte überall die Zeit. Haben unsere Räder ja erst 1,5Wochen vor der Spezi bekommen und mussten 11 Stück aufbauen..

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Hi Matthias,

danke für die Hintergrundinfos zu Caseinleim. Vielleicht von Intersses für Dich: Chemie und Physik der Milch

Wenn ich in dem Buch die Neutralisationskurven von Casein angucke, dann müsste es doch eigentlich möglich sein, das korrekte Mengenverhältnis Kalk zu Quark über den pH-Wert zu "sehen". Weißt Du ob das möglich ist? Da der pH-Wert mit Hilfe von Universalindikator einfach (und günstig) zu messen wäre, hätten Anfänger so vielleicht eine Möglichkeit die Leimqualität vor der Verarbeitung zu prüfen.

David
 
AW: Und nun der Midracer

sondern weil zu dem langwierigen Erfahrungsprozess eine Geduld erforderlich ist, die angesichts des schönen Wetters (verständlicherweise) wohl kaum jemand aufzubringen bereit sein wird.

@ Klopfer: Ich frage mich in letzter Zeit bei allzu schönem Wetter immer öfter, was das vielleicht mit mir zu tun hat. Und da sind dann alternative Leim-Experimente eine willkommene Möglichkeit in Ruhe über Gott und die Welt zu sinnen...
Und nein, es geht sicher nicht um irgendwelche Jünger von Holzwurm-Sekten. Ich würde sagen, dass sich hier ein paar "Freunde in der Gesinnung" austauschen. Muss man ja nicht und "Gut Ding will Weile haben"... Also zurück lehnen und "entspannen" (das musst Du ja nicht in Matthias' Sinne wörtlich nehmen in Form einer Tüte und einem feuchten Lappen).

@ Matthias: Mit den zwei von drei Probereihen lief es scheinbar unlogisch, da war einer von drei identischen Versuchen bei über 90% Holzfaser neben der Klebestelle, bei den anderen beiden ca. 10%. Ich kann mir nur vorstellen, dass da die von Dir genannten Fehlerquellen ungünstig mit herein gespielt und sich verschiedene Faktoren seltsam beeinflusst haben. Bei den abgerichteten Hölzern hatte ich nur wenig Zeit und die Abrichte war zu tief gestellt, so dass die Flächen leicht wellig waren. Ich werde Deine letzten Hinweise beherzigen und weiter probieren. Das wird schon.

@ Patrick: noch ein "konstruktiver" Hinweis: für zukünftige Rahmen solltest Du bei den Teilen, die übereinander geleimt werden (z.B. Tretlager- Verstärkung) zwei Löchlein mit einlasern lassen, wo man beim Verleimen ein Stück Rundholz durchschieben (bzw. einleimen) kann, das gegen das "Wandern" der Lagen hilft. So habe ich jetzt etwas Schleif-Arbeit vor mir...
Soll eigentlich über die kleine Rundung vorn ein Furnier geklebt werden oder bleibt das Sperrholz sichtbar?

Gruß
Holli
 
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AW: Und nun der Midracer

Servus,

das mit den "Zentrierbolzen" ist schon in die neue Version eingearbeitet, hatte ich bei dem Ur-Prototyp leider vergessen..
Das meiste hab ich ja schon geschliffen ;)

Bei der Rundung vorn wollte ich eigentlich das Sperrholz durchschauen lassen, wenn du das nicht willst, einfach Furnier drüber und die Deckschicht soweit runterschleifen bis es mit dem Furnier zusammenpasst.

Gruß,
Patrick
 
AW: Und nun der Midracer

Hallo Holli,
Bei den abgerichteten Hölzern hatte ich nur wenig Zeit und die Abrichte war zu tief gestellt, so dass die Flächen leicht wellig waren. Ich werde Deine letzten Hinweise beherzigen und weiter probieren.
Bei flexibelen Sperrhoelzern und Furnieren die sich unter der Presse noch "anlegen" koennen treten die wenigsten Probleme auf.
Wenn Du wissen willst wie der Spaltversuch mit intaktem Leim enden wuerde, dann falte ein frisches Blaupapier in der Haelfte(blau nach aussen), lege es zwischen die vorbereiteten Klebeflaechen, und spanne es in die Presse ...
2x Blaupapier sind etwa 2/10mm und entspricht somit etwa der maximalen Filmstaerke die Holzleime ertragen koennen.

Bei 11N/mm^2 faerbt Blaupapier zuverlaessig, also alles was danach "leicht blau" ist klebt spaeter auch zuverlaessig, weil der Spalt genuegend klein, und der Pressdruck ausreichend hoch ist ...

Die nun hell-blaue Flaeche sollte ueber 70% der Leimflaeche moeglichst gleichmaaessig und in mittelgrossen hellen Flecken bedecken.
Ein Siebmuster voller feiner stark gefaerbter Puenktchen weist auf Faserausrisse hin einige wenige grosse dunkle "Flatschen" auf eine unebene Flaeche hin.
Dort wo es Dunkelblau wurde wird der Leimfilm weggedruckt ... wo keine Farbe hinkommt war zuwenig Druck, oder der Spalt zu gross ...

Am Blaupapier kann man dann mit einer guten Lupe auch die dort angebappten Schleifstaeube finden, auch dort haette garantiert nichts geklebt.

Es ist sehr Hilfreich, solcherart zu tuschieren UND diese Flaechen dann auch mal in allen Richtungen mit dem Haarlineal zu betrachten, man lernt so, ein Auge und ein Gefuehl fuer ausreichend ebene und saubere Klebeflaechen zu bekommen ...

Blaupapier ist natuerlich ein Notbehelf, und geht auch dnur dann wirklich gut, wenn es frisch und unbenutzt ist. Wer hat und kann, kann auch normales Schreibpapier, zeitnah auf einer Glasplatte, mit einer Druckerschwaerze aus Ei und Russ, mit der Druckerballen-Methode einfaerben ....

Es gibt dafuer eigendlich eine spezielle Tuschierfarbe ... aber das ist dann nocheinmal eine Stufe exakter, und wird von den Mechanikern angewendet um Flaechen
erheblich ebener als 1/100mm zu bekommen ... uns genuegt (Un)Ebenheiten in den Bereich von <= 1/10mm zu bekommen.

Es ist eine Methode zum lernen, den zum Leimen ist die Flaeche nun nicht mehr geeignet ...



@ Patrick: noch ein "konstruktiver" Hinweis: für zukünftige Rahmen solltest Du bei den Teilen, die übereinander geleimt werden (z.B. Tretlager- Verstärkung) zwei Löchlein mit einlasern lassen, wo man beim Verleimen ein Stück Rundholz durchschieben (bzw. einleimen) kann, das gegen das "Wandern" der Lagen hilft.
Gib Dich keinen allzugrossen Hoffnungen hin ... der Leim ist ein sehr tragfaehiger Schmierfilm, und wenn Du die Presse nicht sehr gefuehlvoll ansetzt, besonders bei mehreren Lagen, helfen auch die "Passer" nicht wirklich gegen verschieben ... besser ist es solche Bloecke auch wirklich Scheibchenweise aufzubauen ... ich mache das mit ganz gewoehnlichen Sapxschrauben und eiener grossen U-Scheibe unter dem Kopf immer auf 6xMaterialstaerke^2 Eine, die obere Platte vorgebohrt und die untere durchgespaxt, nach 5Stunden die Spaxe rausschreuben damit sie nicht durch das Wasser und das Alkali des Leimes festgammeln, nun kannst Du die naechste Schicht aufleimen, bis zur weiterbearbeitung sollte der fertige Block dann einige Tage, aber wenigstens 24Stunden ruhen.

Soll eigentlich über die kleine Rundung vorn ein Furnier geklebt werden oder bleibt das Sperrholz sichtbar?
Dort wo die Beplankung enden soll wuerde ich eine Saubere Kante materialtief einschneiden ... den Block dann wo keine tragende Beplankung hinkommt, auf ca. 1 mm Aufmass grob einebnen.. Nach der tragenden Beplankung werden die Radien und Facetten angelegt die Uebergaenge und natuerlich die herauschauenden Blockflaechen sauber feingeschliffen und gefuellert ... Natuerlich kann man auch diese Flaechen danach mit einem edelen Furnier oder gar mit
einer Marketterie-Arbeit belegen. Aber wenn man das Fahrradl als Gebrauchsgegenstand hernehmen moechte, kann mann man es ja auch von vornherrein zum bemalen vorsehen, Hochpolierte edele Flaechen, lassen sich spaeter in der "rauhen Praxis" nur schwer erhalten ...

mfG
Matthias
 
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