... und noch ein MBB

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angespornt durch @SebHeine s MBB Projekt und Gabelbiegeversuche habe ich nun beschlossen, mein schon seit längerem schlummerndes MBB Projekt ebenfalls zu beginnen. Der Rahmen zum Filetieren liegt schon länger bereit, diverse Gabeln ebenfalls.
Das Rad ist angelehnt an die cruzbike vendetta Geometrie mit etwas steilerem Sitzwinkel und zunächst etwas anderem Rahmen, 2x 28.
Begonnen habe ich mit dem Biegen einer Testgabel, zunächst mit der Gewindestangen-Methode. Das hat nur leidlich funktioniert, die Gewindestange war schlecht zu fixieren, ich hatte eher das Gefühl ich spanne einen Bolzenschussapparat… Habe das dann recht schnell abgebrochen und mit dem Schraubstock weiter gemacht. Gabel fixiert wie im Bild, locker ein paar Umdrehungen gemacht und ich war schon bei 15 cm Abstand der Ausfallenden. Habe nicht vermessen, ein Laufrad mit Felge steht aber recht gut mittig.
Zur Verbindung der Gabel mit dem Tretlagerholm habe ich eine 19cm lange M10 Gewindestange bei 13,5 cm innenabstand der Ausfaller über den Ausfallern angeheftet und danach an den Innenseiten der Ausfaller abgesägt. So kann ich sicherstellen, dass die Gewindestücke bei eingebautem Rad mit der Radachse fluchten. Danach noch schnell den MTB-Rahmen filetiert und mal zusammengesteckt, im letzten Bild sieht man so ungefähr die Anordnung bei halbwegs korrektem Steuerwinkel(Laufrad wird 28er+andere Gabel). Das Vendetta hat ca. 72°, die Zockras so um die 50°. Die Vorbiegung schätze ich im Standard-Gabelbereich, so genau konnte ich aus meinen Screenshots nichts herausmessen. Ich werde ca. 65° bauen, falls jemand Gründe hat es anders zu machen, gerne her damit.
Zeitaufwand bisher ca. 2 Stunden. Als Sitz verwende ich zunächst meinen HiBone Eigenbau, wie es nach hinten weiter geht, weiß ich noch nicht genau. Wichtig ist mir aber, dass ich die Drehmomente aus dem Gepäckträger im Rahmenrohr gut auffangen kann, das ist bei meinem derzeitigen Highracer (40x40x1,5) ein Problem, der tordiert hier ziemlich heftig.
Ich bin gespannt auf die Fahreigenschaften, das Interesse und die Erfahrungen hier im Forum sind ja nicht so groß. Insgesamt erwarte ich mir von dem Rad mehr Möglichkeiten den Oberkörper aktiv einzusetzen und einen effektiveren Antriebsstrang als beim HR. Mal sehen, demnächst mehr…

Grüße
Michael
 

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Die Achse des Vorderrades steckt ja jetzt in der Gabel mit dem Tretlager und die Gabel mit dem Lenkerlager ist an der Tretlagergabel befestigt.
Gibts einen Grund warum so rum, und nicht die Achse in die Gabel mit dem Lenkerlager?
Ich denke dabei an die Verstellung des Tretlagers durch Änderung des Winkels der beiden Gabeln zueinander.
Wenn ich richtig denke müsste man jetzt alle vier Muttern lösen, andersrum nur zwei.

Gruß
Geli
 
Gibts einen Grund warum so rum, und nicht die Achse in die Gabel mit dem Lenkerlager?
ja, ich wollte den Antriebsstrang möglichst im Originalzustand belassen, d. h. keine evtl. veränderte Kettenlinie, kein schief stehendes Schaltauge o. ä.. Zum Verstellen des Winkels öffnet man lediglich die Schrauben an der "Lenkergabel", in der mbb-Gabel ist ja der Schnellspanner des Antriebsrades drin. Einziger Nachteil hierbei ist, dass ich bei Veränderung des mbb-Winkels auch der Nachlauf verändert, ich schätze mal max. 10mm. Bremse wird man wohl auch neu einstellen müssen, das fällt mir allerdings erst jetzt auf, wie ich darüber schreibe(n). Naja, man machts wahrscheinlich nicht allzu oft, von daher ok. Ich hab zwar einen guten MTB-Stahlrahmen dafür verheizt, es ist aber erst mal eine "Studie" um das Konzept kennen zu lernen. Wenns mir gefällt, werde ich wohl einen etwas aufwändigeren Rahmen basteln:rolleyes:.
Grüße
Michael
 
hier mal der aktuelle Stand von heute, hatte zwischendurch wieder 1-2 Stündchen Zeit. Das Oberrohr zum Lenker ist nur aufgelegt, der Sitz auch, wird nach hinten abgestrebt ala baccetta. Sitzwinkel wird so um die 30° werden. Das untere Rahmenrohr vom Steuerlager aus wird noch mit der Gabel am Hinterbau verbunden, wahrscheinlich durch eine ausgesägte Kettenstrebe, ist ja nur auf Zug belastet. Würde es für die Torsionssteifigkeit (merklich) was bringen, wenn dieses Rohr mit größerem Durchmesser dimensioniert wäre?

Grüße
Michael
 

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Verstehe ich das richtig, fährst du ein vendetta?
Die Skizze gefällt mir! Sieht gut überlegt aus. Wo ist denn dein Rohr gerissen, direkt an der Schweißnaht?
Ich habe heute auch mal wieder gebastelt, vllt heute abend mehr, schreibe gerade am Handy...

Ja, ein altes (Bild von @KLKöln), war wohl ein Prototyp.
Mein Eigenbau ist am Knick des Hauptrohres gerissen, da habe ich wohl mit fast leerer Gasflasche zu lang drauf rumgebraten.
So, dann mal her mit Deinen Bildern!
 
Servus,
Warum geht denn das kleine Oberrohr vom Steuerrohr nur auf das Unterrohr? So schaffst du ne Sollbruchstelle. Würde das Rohr bis auf das Waagrechte Sitzrohr gehen wärs deutlich stabiler.
 
Servus,
Warum geht denn das kleine Oberrohr vom Steuerrohr nur auf das Unterrohr? So schaffst du ne Sollbruchstelle. Würde das Rohr bis auf das Waagrechte Sitzrohr gehen wärs deutlich stabiler.
ist mit leichter Überschneidung + Gusset oben und unten geplant.
Gestern habe ich das ehemalige Oberrohr auf das Unterrohr geschweißt. Das war echt eine knifflige Sache. Bisher habe ich meist mit 1,5er Baustahl gearbeitet, jetzt mit 1mm cromo-MTB-Rahmenrohr. Bei dem 1,5er habe ich bei meinem MAG-Gerät auf Stufe 2 kaum ein Loch reingebrannt bekommen, bei dem cromo Rohr ist Stufe 1 deutlich zu stark, bruzzelt sehr schnell durch. Da ich mir beim Anpassen des neu eingeschweißten Rohres nicht sonderlich viel Mühe gegeben habe, musste ich erst mal zum teil 3mm breite Spalte füllen und dann noch eine halbwegs passable Naht darüber legen. Bin dann zwischendurch nochmal mit der Flex drüber... kurzum, eigentlich Murks. Ich habe das Gefühl, dass sich das cromo Rohr schlechter schweißen lässt als Baustahl, das Material fließt irgendwie nicht so gut. Die MAG-Braterei stößt hier wirklich an ihre Grenzen. Hätte ich so deutlich nicht vermutet. Und im Gegensatz zu den 40x40x1,5 Rahmen habe ich was die Belastbarkeit angeht kein so gutes Gefühl. Mal sehn...

Danach habe ich begonnen, meine 2D-Rahmenlehre, was ja für den Stickbike-Bau ausreichend war, in eine 3D-Lehre umzuwandeln. Von der Stabilität ist es eher ein Rohr-fixier-Apparat als eine Vorrichtung, die den Verzug mindern wird, geworden.

Einen kleinen Joker gegen den Verzug habe ich aber, ich werde die Verbindung Sitzrohr-Hinterbau zuletzt schweißen, der Gabelschaft hat im Sitzrohr leichtes Spiel, da lässt sich evtl. Verzug etwas ausgleichen.

Eine ähnliche Führung wie die vorne am Steuerrohr wird es im mittleren Bereich auch noch geben, dann sollte soweit alles ausricht- und fixierbar sein zum Schweißen.

Eigentlich wollte zum Abschluss das Steuerlager wieder einbauen um die Gabel mal korrekt zu fixieren ohne dass was wackelt. dabei habe ich festgestellt, dass sich unter der ganzen schwarzen Schmiere ein Nadellager befindet. Das ganze dann in Verdünnung eingelegt und bisschen gerührt, kam ein Kunststoffkäfig zum Vorschein, der seinen Zenith auch schon seit längerem überschritten hat. das ist erst mal ärgerlich, dafür wollte eigentlich kein Geld ausgeben.

Kann jemand zu dem Steuersatz was sagen, wo bekommt man den unter welcher Bezeichnung? Ist ein 1Zoll ahead System, mehr kann ich dazu nicht sagen.
 

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Hallo,
leider ist hier und am mbb seit Februar nichts mehr voran gegangen. Ich hatte einfach keine Zeit zum Weiterbauen.
Nachdem ich am Samstag auf der spezi das Vendetta endlich mal nicht nur in echt sehen sondern auch Probefahren konnte, habe ich mich dazu entschieden, das Projekt abzubrechen:cry:.
Warum? Begeistert hat mich ja die RR-Effizienz im Antriebstrang ohne Umlenkrolle und langes Kettengeraffel und auch die Möglichkeit, den Oberkörper mehr ins Fahren mit einbringen zu können. Der Mann aus Grenoble meinte aber, so viel sei das letztlich gar nicht, was man mit dem Oberkörper mache. Das Fahren selbst war dann schon ein bisschen heikel. ich habe sicher 4-5 Anläufe gebraucht, bis ich mal 10 Meter ohne abzudriften bzw. umzukippen fahren konnte. Wenn man das mit dem Gegenziehen mal raus hat, gehts relativ gut. Allerdings hat es dann beim Kurvenfahren und manchmal auch schon beim Geradeauslauf korrigieren echt ausgehakt. ich hab den Lenker nach rechts gezogen, musste mich aber extrem drauf konzentrieren, dass meine Beine nicht nach links drücken. Irgendwie hab ich dann schon mal so schätzungsweise 20 km/h geschafft und bin ein bisschen um die Blocks gefahren immer mal wieder mit abrupt abbremsen um nicht umzufallen... Sicher kann man das lernen und es geht wahrscheinlich auch recht schnell.
Was ich mir aber nicht vorstellen kann ist, auf meinem Nachhauseweg auf dem durch weißen Streifen von der Fahrbahn abgetrennten, recht schmalem Radweg mit echt gutem Belag, minimales Gefälle, mit 40 Sachen locker mit 80+ Trittfrequenz neben den Autos dahinzugleiten und die nötigen Minikorrekturen am Lenker während des Tretens zu machen ohne rechts auf einen Baum zu knallen oder links in eine Autotür einzuhaken. Dass das geht, glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe.
Also aus der Traum.
AAAAAAAber: Ich habe ja auch noch andere Räder im Testparcour gefahren. Eigentlich bin ich nur wegen dem Zox26 rein, das hat mich auch schon immer interessiert. Und was soll ich sagen, drauf gesetzt, los gefahren und ich hatte das Gefühl, schon immer auf dem Rad gesessen zu sein :love::love:....

Grüße
Michael
 
Nachdem ich am Samstag auf der spezi das Vendetta endlich mal nicht nur in echt sehen sondern auch Probefahren konnte, habe ich mich dazu entschieden, das Projekt abzubrechen:cry:.
Hi Michael,

ich habe mal über das Flevo gelesen, dass das Eigenartigste sei, dass der erste Erbauer es nicht sofort nach der ersten Probefahrt wieder zerschnitten und entsorgt hat... Mir sieht's nun danach aus, dass Du gerade die ersten Erfahrungen mit einem Knicklenker gemacht hast und nun auf dieser Basis sagst: "Nix für mich."

Völlig OK, aber eine Probefahrt auf einer Veranstaltung kann wohl nur zu diesem Ergebnis führen. Bis man sich an diese Parameter ausreichend gewöhnt hat braucht's eine Weile. Dann funktioniert's aber durchaus.

Wenn Du also Geduld hast, kannst Du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass all diese Anfangsschwierigkeiten nach 1000 km nur mehr ganz gering auftreten. Nach 5000 km denkst Du über solche Sachen gar nicht mehr nach sondern fährst einfach.
Ob Du das willst ist eine andere Frage...

Gruß, Harald
 
AAAAAAAber: Ich habe ja auch noch andere Räder im Testparcour gefahren. Eigentlich bin ich nur wegen dem Zox26 rein, das hat mich auch schon immer interessiert. Und was soll ich sagen, drauf gesetzt, los gefahren und ich hatte das Gefühl, schon immer auf dem Rad gesessen zu sein :love::love:....
Wenn es ein Zox werden soll, rechne noch einmal 200,- Lewonzen zum Preis hinzu, geh zu Jörg und schau Dir die Blinki-blinki-UmlenkRolle an:cool:.

Gruß,
Christoph
 
Hallo Harald,
danke für deine ermutigenden Worte. Ich stimme dir da völlig zu, hatte nach dem Fahren denselben Gedanken. Nur brauche ich halt ein Rad womit ich meine tägliche Pendelei durchziehen kann. D h. Ich kann nicht erst 1000 oder 5000 km runterreißen, bevor ich mich in mein eigentliches Revier traue. mein Highracer Eigenbau offenbart nun doch die ein oder andere Schwäche, die mich auf Dauer beim pendeln nach etwas Neuem umschauen lässt. Das ist v. a. die Torsionsanfälligkeit bei aerodynamisch optimierter office-bag-Befestigung quer hinter dem Sitz.
Das Zox scheint mir da eine sehr gute Wahl zu sein.

@Christoph S : Die Blinki-blinki-Umlenkrolle beobachte ich schon sehr gespannt den ganzen Fred entlang, da ich schon immer so ein bisschen Richtung Zox geschielt habe. Als ich allerdings das erste in freier Wildbahn gesehen habe, dachte ich sofort, das darf doch nicht wahr sein, so eine Umlenkung an so einem Zipfelcheno_O??
da ich das ganze Rad selber bauen werde, wahrscheinlich in 2x28, werde ich natürlich auch die Umlenkrolle selbst bauen. Ich hab mir dazu schon so meine Gedanken gemacht und so frei raus würde ich sagen meine Idee ist einfacher und billiger als die von @eisenherz . :cool: (wobei ich beim Anblick der blinki blinki Bilder echt staune, dass das teil zu dem preis herstellbar ist). Ob sie genauso gut ist, nuja, @eisenherz ist ja auch schon bei V3.0.. :whistle:
Ich hoffe, dass ich diese Ansage in absehbarer Zeit auch unter Beweis stellen kann. Demnächst mehr....

Grüße
Michael
 
Mir sieht's nun danach aus, dass Du gerade die ersten Erfahrungen mit einem Knicklenker gemacht hast
Aber der Eigenbau ist doch gar kein Knicklenker, sondern ein MBB, wie die Cruzbikes.
Es gibt ein paar Videos von Cruzbike, wo zu sehen ist, wie jemand das erste mal ein Cruzbike fährt. Sieht eigentlich ziemlich einfach aus.
Aber selber ausprobieren ist wohl doch besser.

Gruß
Geli
 
Nach gut 6000 km auf der Vendetta in einem Jahr glaube ich sagen zu können, daß man das Fahren unter den beschriebenen Bedingungen durchaus erlernen kann. Ich bin das Gegenteil eines Bewegungstalents, vielleicht auch schon etwas alt zum Lernen, und ich habe mir das Lernen durch eine falsche Längeneinstellung extra schwer gemacht. Und doch bin ich damit 2014, also mit noch wenigen Kilometern auf der Uhr, an einem Tag von Köln nach Germersheim gefahren. In diesem Jahr wieder, diesmal sogar beide Strecken an je einem Tag in gut 12h brutto.
Was mich an dem Ding stört, ist der nervöse Geradeauslauf, der mangelnde Konzentration sofort in Schlenker umsetzt. Leider habe ich noch keine neuere Vendetta mit dem längeren Radstand probegefahren; meine hat ca. 105cm. Ich habe den Verdacht, daß die "französische" Geometrie wesentlich entspannter zu fahren ist, die entsprechenden Räder sind aber in der Regel auf Maß gebaut und kaum mal probezufahren.

Trotz der Schlenkerneigung kann ich inzwischen beim Treten bequem mit einer Hand lenken und mit der anderen trinken, in den Taschen kramen oder das GPS bedienen, ohne den Verkehr zu gefährden.
Ich würde also vorschlagen, das MBB-Projekt weiter zu verfolgen, und das Teil bei jeder Gelegenheit in der Freizeit zu fahren, bis das Fahren gut funktioniert. Ich habe meinen damaligen Eigenbau übrigens die ersten 500km ausschließlich in den kleinen Nachtstunden bewegt, damit ich nicht zu viele Leute erschrecke ;)
 
Hallo Michael,

schon das fahren mit einem heckgetriebenem Liegerad verlang etwas Eingewöhnung, aber das bist du ja gewöhnt. Ich habe mich mit meiner Konstrucktion nach ein paar Proberunden im Gewerbegebiet auf Nebenstraßen und Radwege getraut. Allerdings noch nicht in der Stadt. Meine Sitzposition ist aber auch mehr "sitzend". An einigen Stellen bin ich schon recht entspannt, ohne den Lenker ganz fest zu halten, gefahren. Noch etwas Übung und ein passender Sitz und ersten längeren Ausfahrten steht nichts im Wege.

Martin
 
Hallo,

Was mich an dem Ding stört, ist der nervöse Geradeauslauf, der mangelnde Konzentration sofort in Schlenker umsetzt.

ich kenne ja nur 'nen FlevoRacer so richtig (bin vor Jahren mal ein paar "normale" Liegeräder probegefahren, das kam mir damals doch noch wackelig vor, aber der Maßstab von wackelig hat sich seit dem Flevo-Lernen völlig verschoben...). Ich hatte immer gedacht, dass die Cruzbikes nicht so wackelig sind (weil man ja mit dem Lenker gut gegenhalten kann; der Lenker am Flevo bringt's in der Hinsicht ja nicht). Aber es gilt offenbar, dass man den Lenker dann auch halten MUSS? Beim Flevo kommt's auf die Bein-/Hüft-/Rückenarbeit an, das sollte doch bei den Cruzbikes auch ähnlich sein. Dann würde die nervöse Lenkung ja nur noch am Nachlauf liegen?

Muss es wohl doch noch mal zur Spezi schaffen. ;-)

arasca
 
Die Geometrie ist beim Ur-Vendetta so wie beim Rennrad, also auch ohne zu treten schon lebhaft. Und wie beim Rennrad reichen Kleinigkeiten aus, um das Vorderrad zur Seite auszulenken, also will der Lenker gut festgehalten werden.
Die neueren Teile sind hinten länger, also liegt mehr Gewicht auf dem Vorderrad, was zur Beruhigung deutlich beitragen dürfte.
Ein weiteres Thema bei den Vendettas, auch bei den neuen, ist der nur zweidimensionale Sitz, der ein Sitzen "im Fahrrad" effektiv verhindert und damit auch das Steuern mit den Beinen schwierig macht. Man rutscht einfach mit dem Rücken hin und her, wenn man es versucht. Ich habe angefangen, eine ansatzweise anatomische Sitzform mit Schaumstoff herzustellen. Besser wäre allerdings, das (beim Urmodell) angeschweißte Sitzblech vom Rahmen zu flexen und eine fertige Sitzschale draufzuschrauben, oder gleich das Rahmenheck mit längerem Radstand und universeller Sitzaufnahme neu zu bauen.
 
Nur brauche ich halt ein Rad womit ich meine tägliche Pendelei durchziehen kann.
Hi Michael,
Deine Überlegung war bei mir ähnlich, aber mit ganz anderem Ergebnis:
Ich wollte 2010 ein Chinkara bauen (dazu gibt's einen eigenen Faden) und habe dann mal einen Flevo Rahmen gekauft um herauszufinden, ob ein Knicklenker für mich ausreichend alltagstauglich ist. Das waren dann so 2-3 Wochen Probefahren am Firmenparkplatz, bevor ich damit das erste Mal nach Hause gewackelt bin, weil das andere Radl eines Tages hinten einen Patschen (=Platten) hatte.
In den Flevo Rahmen hatte ich einfachst ein Rad ohne Schaltung etc... reingeschraubt um mal die Basics zu lernen. (Gute Vorderradbremse für Notstoppps war oft wichtig.)
Langer Rede kurzer Sinn: Für mich ist's gut alltagstauglich geworden, nachdem ich Zeit ins "Fahren Lernen" investiert hatte, die mir aber durchaus Spaß gemacht hat. Die Möglichkeit sicher und stabil freihändig zu fahren finde ich ausgesporchen praktisch. Es hatte mich am Condor immer genervt, dass z.B. Anorak öffnen oder schließen eine dumme einhändige Fummelei war...
Gruß, Harald
 
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