Umrüsten auf Tubeless

Hoppla, locker mal um gut 100 gramm verschätzt.
Ich weiß nicht mehr, wo ich es kürzlich gesehen habe, aber irgend jemand hatte mal eine Demontierhilfe vorgestellt, die keinerlei Mehrgewicht hat, weil man die Utensilien eh immer dabei hat (oder dabei haben sollte): zwei Reifenheber als Unterlage an die gegenüber liegenden Reifenflanken gelegt und dann mit einer Zange den Reifen zusammengedrückt. Ob's funktioniert, konnte ich noch nicht testen, da sie meine Contis die letzten male wider Erwarten auch ohne Werkzeug problemlos demontieren ließen.
 
Einmal 3.5 bar, einmal 5 bar. Bin zufrieden, das wird ja mit der Zeit meist besser.
Die ersten 240km sind geschafft. Eine Seite musste ich 4x nachpumpen, die andere 2x. Die Häufigkeit nimmt aber bei beiden ab. Das Rad läuft erwartungsgemäß 5km/h schneller als mit Butyl, allerdings auch etwa 5km/h langsamer als mit den ProOnes. Das kann ich akzeptieren, da ich doch recht zügig um die Ecken fahre (niemand hat gesagt, dass man immer drei Räder auf dem Boden haben muss), da tun kaputte Nutraks weniger weh, als kaputte ProOnes.
 
Vor ein paar Wochen ist mir Folgendes passiert: Ich habe das Velomobil mit den standardmäßigen Ginkgo-Felgen und Pro-One-Reifen geparkt, um etwas herumzuspazieren. Nach einer Weile komme ich zurück und will weiterfahren – aber einer der Vorderreifen ist vollkommen platt. Ein Platten ist ja nicht so ungewöhnlich; aber bei tubeless hätte ich erwartet, dass zumindest etwas Luft drin bleibt.

Als ich versuchen will, den Reifen wieder aufzupumpen, stelle ich fest, dass das Ventil verschwunden ist. Es liegt im Dreck neben dem Rad. Die Ginkgo-Felgen haben große Ventillöcher (Autoventil); und so vermute ich, dass in der prallen Sonne das MilkIt-Ventil weich geworden ist und der Luftdruck das komplette Ventil durch das Loch rausgedrückt hat. Kann man sich eigentlich nicht vorstellen, dass dieser dicke Gummikegel, der normalerweise wunderbar abdichtet, einfach so durchflutscht. Leider hatte ich ausnahmsweise keinen passenden Ersatzschlauch dabei; und mir ist es weder gelungen, den 26"-Ersatzschlauch entsprechend zusammenzuschieben, noch, ihn zu zerschneiden und gekürzt wieder zusammenzukleben. Zum Glück habe ich einen Fahrradverleih gefunden, der mir einen viel zu dicken 20"-Schlauch verkaufen konnte; diesen habe ich in den Mantel gewürgt, und bin damit die 50 km nach Hause gekommen.

Dort habe ich dann den Schlauch rausgerissen und wieder tubeless montiert. Und damit das nicht noch einmal vorkommt, mir im Baumarkt ein Alu-Rohr gekauft (8 mm/6 mm), und mir daraus einen Ventil-Adapter gebaut (Autoventil hat 8 mm Durchmesser, Sclaverand hat 6 mm) – so wird das Ventil viel besser gehalten.

Aber bei einer der nächsten Fahrten war der Reifen nach dem Parken wieder platt; selbes Problem. Diesmal hat es das Ventil trotz Aluröhrchen rausgedrückt, der Gummikegel war ganz verschwunden. Dank Ersatzschlauch war die Heimfahrt kein Problem.

Dann habe ich ein neues MilkIt-Ventil montiert; seitdem ist Ruhe. Hoffentlich bleibt das auch so. Anscheinend war das alte Ventil nach der ersten Panne so beschädigt, dass der Gummikegel nicht mehr richtig gehalten hat. Ich montiere jetzt auch auf der anderen Seite ein Stückchen Alurohr mit rein, damit das Ventil besser hält.
 
ist es weder gelungen, den 26"-Ersatzschlauch entsprechend zusammenzuschieben, noch, ihn zu zerschneiden und gekürzt wieder zusammenzukleben.
Kleiner Tipp: du hättest auch jedes Schlauchende verknoten und den Schlauch dann ganz normal benutzen können. Wenn man den Knoten stramm genug zieht, hält der Schlauch 5 bar über mehrere Tage aus. An einem meiner Räder, an dem ich das Hinterrad für die Reparatur nur sehr schwer ausbauen kann, habe ich einen solchen Schlauch immer für den Notfall dabei. Der Rundlauf ist dann zwar ein klein wenig beeinträchtigt, aber man kann die Fahrt auf alle Fälle erstmal einigermaßen bequem fortsetzen...
 
Das is mir daheim auch passiert... Aufgepumpt und flopp... Raus wars
Das habe ich durch Beilegen einer Adapterscheibe gelöst.
Diese ist aus einem nichtrostendem Band, das vorher den Griff einer Glaskanne hielt.
Mit einem Körner habe ich das Loch nach unten gezogen.
Auf der Skizze ist der Einbau zu sehen.

P1040838.JPG

P1050086.JPG Körner und Band der Glaskanne

P1050087.JPG Die Adapterscheibe


Heute habe ich Dichtmilch nachgefüllt. Das ging schneller als gedacht.

k-P1050083.JPG

Mit dem Reifenheber habe ich zwischen Reifen und Felge für einen Spalt gesorgt und dort die Dichtmilch mit der Milkitspritze eingefüllt.
Anschließend die Spalte zwischen Reifen und Felge mit Rasierschaum gefüllt und mit dem Booster mit 9 bar ohne Ventilausbau den Reifen angepumpt. Er sprang sofort in das Bett und war dicht.

Weil das so gut ging, wollte ich bei dem zweiten Rad Bilder machen, was mir der Reifen sparte.
Die Spalten zu der Felge waren diesmal sehr klein und so probierte ich ohne Rasierschaum, das auch sofort gelang.
 
Aber bei einer der nächsten Fahrten war der Reifen nach dem Parken wieder platt; selbes Problem. Diesmal hat es das Ventil trotz Aluröhrchen rausgedrückt, der Gummikegel war ganz verschwunden. Dank Ersatzschlauch war die Heimfahrt kein Problem.
Weiterer Datenpunkt: Beim nicht umgerüsteten Rad habe ich kürzlich mal wieder aufgepumpt; gleich auf 7 bar. Und nachdem ich noch ungefähr eine halbe Stunde dort herumgewerkelt hatte, stelle ich fest, dass das Ventil inzwischen vom Druck fast vollständig durchgedrückt wurde. Ich konnte es mit wenig Kraft rausziehen. Habe jetzt dort ebenfalls ein Alu-Röhrchen nachgerüstet.
 
Kanns mir nicht vorstellen, hast du oben ein Teil des Röhrchens umgebördelt wie @tüfti s Adapterscheibe?
Nein. Ist damit natürlich nicht so gut, aber auch weniger Arbeit, weil ich nicht das ganze Felgenband wieder entfernen und neu ankleben musste.

Meine Überlegung war, einfach ein Stück Röhrchen auf das Ventil zu stecken. Das stützt dann zwar nicht den Gummikegel; dieser hält weiterhin nur mit dem äußeren Rand. Dafür kann sich der Gummikegel nicht mehr nach unten verformen, weil das Aluröhrchen nach oben drückt, da es von der Rändelschraube gegen den Gummikegel gepresst wird.

=> Wenn also der Gummikegel ohne Verformung nach unten durch das Loch gedrückt werden kann, hilft das Röhrchen nichts, denn es sitzt ja nur auf dem Ventil und wird mit diesem einfach mittransportiert. Aber wenn das nur passieren kann, weil unter dem Felgenbett Raum ist, wohin sich der Gummikegel verformen kann, dann füllt das Röhrchen jetzt diesen Raum, so dass der Kegel oben bleiben muss.
 
Ist damit natürlich nicht so gut,
Hatte ja mal das gleiche Problem hier irgendwo beschrieben und hab dann eine M6-Gummischeibe von nem KFZ-Kennzeichen-Befestigungsset übers Ventil geschoben. Passt sich der Felgenform an und ist bisher dicht.
Im neuen Laufrad hab mangels SL-Ventil einfach den Ventilstock aus nem Butylschlauch ausgeschnitten. Bisher zumindest in der Garage dicht.
 
Warum nimmst Du nicht einfach solche Ventile?:
Ich wollte bei MilkIt bleiben. Und insgesamt auch bei Sclaverand.
=> Wenn also der Gummikegel ohne Verformung nach unten durch das Loch gedrückt werden kann, hilft das Röhrchen nichts, denn es sitzt ja nur auf dem Ventil und wird mit diesem einfach mittransportiert. Aber wenn das nur passieren kann, weil unter dem Felgenbett Raum ist, wohin sich der Gummikegel verformen kann, dann füllt das Röhrchen jetzt diesen Raum, so dass der Kegel oben bleiben muss.
Habe mich geirrt: Das hält bei 7 bar auch nicht auf Dauer.

Habe es jetzt ähnlich wie @tüfti gemacht: passende Beilagscheibe gesucht, im Schraubstock eine Biegung reingehämmert, seitlich abgedremelt, so dass sie gut ins Felgenbett passt. Das hält jetzt hoffentlich.
 
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